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 Betreff des Beitrags: Verbotene Gefühle
BeitragVerfasst: 30.12.2009, 20:45 
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Hallo zusammen. Bevor Fragen kommen: Ja die Story wurde in einem anderem Forum bereits gepostet, aber aus verschiedenen Gründen, habe ich mich entschlossen sie dort nicht weiterzuschreiben, deshalb werde ich das an dieser Stelle tun.

Teil I

Nachdenklich saß Stella über den Unterlagen ihrer Hausarbeit, sie sollte den Ablauf über eine Integration der Balanced Score Card in einer deutschen Bank verfassen, doch leider hatte sie von diesem Thema überhaupt keinen Plan. Sie bereute, dass sie sich für das Studium überhaupt entschieden hatte, hätte sie eine normale Lehre gemacht, hätte sie diese ganze Büffelei schon hinter sich und würde jetzt mit beiden Beinen im Berufsleben stehen. Mit einer gezielten Armbewegung wischte sie über ihren Schreibtisch und die gesamten Unterlagen waren in ihrem Zimmer verstreut. In dem Moment öffnete sich die Tür und Stellas Mutter kam herein. „Kleines, was ist passiert?“ fragte diese mit besorgter Miene. „Ach, ich hab es einfach nur satt, dieses scheiß Studium. Ich muss eine Hausarbeit schreiben und habe überhaupt keinen Schimmer um was es dabei geht. Ich glaube diese blöde Kuh hat mich auf dem Kicker. Alle anderen haben Themen bekommen, die wir auf der Uni zumindest mal angeschnitten haben, aber ich…., ach vergiss es.“ Die Mutter trat einen Schritt an Stella heran, legte ihre Hand auf ihre Schulter und fragte: „Und was ist, wenn du mit ihr nochmal sprichst, vielleicht gibt sie dir ein anderes Thema?“ „Das kannst du vergessen, die wird sich niemals um entscheiden! Das was die sagt, muss gemacht werden, kein Wunder, dass sie aus ihrer Familienbank rausgeschmissen wurde, mit denen ist sie wahrscheinlich genauso umgegangen und die haben es sich nicht gefallen lassen, von ihr rumkommandiert zu werden und da ist sie dann halt an die Uni gegangen, mit Studenten kann man es ja machen.“ „und was hast du jetzt vor?“ fragte die Mutter, „Du wirst doch wohl nicht jetzt alles hinschmeißen?“ „Ach Mama, ich weiß es auch noch nicht, auf der einen Seite habe ich ja absolut keine Lust mehr auf den ganzen Stress, aber auf der anderen Seite, wäre ich auch schön blöd so kurz vor dem Ziel alles hinzuschmeißen. Ich weiß nur eins, jetzt werde ich garantiert nichts mehr tun, sondern ich treff mich jetzt mit meinen Freunden.“

Bevor ihre Mutter auch nur ein Wort sagen konnte, hatte Stella ihren Mantel geschnappt und war aus der Tür verschwunden.


Am nächsten Tag in der Uni-Bibliothek

Stella hatte sich entschlossen doch nicht aufzugeben und hatte sich auf den Weg in die Bibliothek gemacht. Oft war sie an diesem Ort nicht gewesen, denn für sie waren die Leute, die sich hier täglich aufhielten, nichts weiter als Streber. Doch sie hatte keine andere Wahl, denn alles was sie im Internet über dieses Thema gefunden hatte, hatte irgendwelche Verweise zu Büchern.
Planlos schlenderte Stella durch die riesigen Regale der Bibliothek, ohne zu wissen wo sie genau suchen muss. Als sich schon sichtlich frustriert aufgeben wollte, sah sie in dem letzten Regal zwei ganze Reihen voll über diese Balanced Score Card. Leider hatte sie sich nicht gemerkt, wie die Bücher aus dem Internet hießen und sie schnappte sich die zwei dünnsten Bücher die sie finden konnte und machte sich auf den Weg an einen der Tische die in der Bibliothek aufgestellt waren. Lustlos fing sie an in dem ersten Buch zu blättern. Auch die zwei drei Abschnitte, die sie gelesen hatte, konnten sie nicht wirklich für dieses Thema begeistern. Alles was sie verstand war, dass irgendetwas geplant und dann ausgeführt werden soll, um es dann später zu überprüfen um dann alles wieder umzuschmeißen.
Wütend knallte sie das Buch zu: „Das ist doch alles scheiße!“ entfuhr es ihr dabei. Plötzlich merkte sie, wie sämtliche Augen, die sich in der Bibliothek aufhielten in ihre Richtung schauten und aus jeder Ecke war ein „Pssssttttt!“ zu hören. Stella öffnete schnell das Buch, um sich dahinter zu verstecken. Plötzlich bemerkte sie einen Schatten über ihrem Buch und hob langsam ihren Kopf, um den Grund für den Schatten auszumachen. Da stand sie, ihre Dozentin, Frau von Lahnstein.


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Verfasst: 30.12.2009, 20:45 


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BeitragVerfasst: 30.12.2009, 21:54 
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Huhu smilylein,
kann diese Entscheidung total nachvollziehen! :mrgreen:

Ganz liebe Grüße
Jasmin


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BeitragVerfasst: 30.12.2009, 22:07 
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Freu mich das du weiter machst egal wo :) und freu mich auch auf die Fortsetzungen.

Wünsch dir einen guten Rutsch ins neue Jahr


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BeitragVerfasst: 30.12.2009, 22:27 
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so geht das aber nich smily.

wenn, dann schon glei mit nem neuen Teil, der noch nicht "veröffentlicht" wurde. schliesslich warte ich darauf schon gefühlte 2 jahre :mrgreen:

Lieben Gruß an dich!

Danny


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BeitragVerfasst: 30.12.2009, 22:54 
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Starla_Fever hat geschrieben:
so geht das aber nich smily.

wenn, dann schon glei mit nem neuen Teil, der noch nicht "veröffentlicht" wurde. schliesslich warte ich darauf schon gefühlte 2 jahre :mrgreen:

Lieben Gruß an dich!

Danny


So geht das aber doch, immerhin gibt es auch Leute, die an anderer Stelle nicht angemeldet sind und die stehen dann im Wald wenn eine Story kommt, die mittendrin anfängt. Und wenn du schon gefühlte zwei Jahre wartest, da kommt es auf geschätzte 5 Tage auch nicht mehr drauf an.

Lieben Gruß trotzdem zurück.


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BeitragVerfasst: 31.12.2009, 09:12 
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Interessanter Anfang bin gespannt wie es weiter geht. Wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr.


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 Betreff des Beitrags: Verbotene Gefühle
BeitragVerfasst: 31.12.2009, 13:31 
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Teil II

Stella zuckte zusammen, mit jedem hätte sie gerechnet, aber nicht mit ihr. „Oh Entschuldigung, ich wollte sie nicht erschrecken, ich wollte nur schauen wer so dreist ist, an diesem Ort solch einen verbalen Ausbruch zu haben, aber das hätte ich mir ja denken können, im Unterricht sind sie ja auch nicht anders.“
Stella musste schlucken, wie kann sie es wagen, sie auch noch in ihrer Freizeit so runter zu putzen. Ohne ein Wort zu sagen stand sie auf und eilte aus der Bibliothek. Sie hatte Tränen in den Augen, wollte sich aber nicht die Blöße geben ihrer Dozentin diese zu zeigen. Sie hockte sich auf eine Bank, die unter einen Straßenlaterne stand und ließ ihren Tränen freien Lauf. Plötzlich wurde es dunkel und Stella schaute auf, direkt ins Gesicht ihrer Dozentin. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und fauchte: „Verfolgen sie mich oder was?“, als ihr erneut die Tränen übers Gesicht rollten. Frau von Lahnstein sagte nichts und reichte Stella ein Taschentuch. Stella zögerte, „Nun nehmen sie schon.“ Stella ergriff das Taschentuch, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schnäuzte ordentlich ihre Nase.
„Geht es wieder?“, Stella war überrascht, so einen milden Ton kannte sie von Frau von Lahnstein bisher nicht, sie brachte jedoch kein Wort raus und nickte deshalb.
„Was hat sie denn der Art aus der Bahn geworfen, sagen sie aber jetzt nicht die Hausarbeit.“ Stella war immer noch sprachlos über diese menschliche Seite ihrer Dozentin. Stella wusste nicht, was sie tun soll. Soll sie zugeben, dass sie Schwierigkeiten mit der Aufgabe hat, oder es doch lieber lassen. Sie überlegte hin und her, doch konnte sie sich einfach nicht entscheiden.
„Gut, ihre Entscheidung, wenn sie nicht darüber reden wollen.“ Sagte Frau von Lahnstein und ging wieder Richtung Bibliothek.
„Warten sie bitte!“ sprang Stella von der Bank auf und eilte ihrer Dozentin hinterher, „Es ist die Hausarbeit, ich versteh es einfach nicht! Kann ich nicht ein anderes Thema bekommen?“
„Und an was haben sie da gedacht?“ fragte Frau von Lahnstein, ohne sich jedoch zu Stella umzudrehen.
„Ich weiß es nicht, ich dachte vielleicht hätten sie noch ein ande….“
Jetzt dreht sie sich doch zu Stella um „Nein, sie bleiben bei diesem Thema!“
„Danke, das hätte ich mir ja denken können.“ Sagte Stella, wieder mit den Tränen kämpfend.
Da war sie wieder, die kühle Seite. Stella war sauer, sauer auf die Reaktion ihrer Dozentin und wütend auf sich, dass sie überhaupt gefragt hatte.
„Jetzt hören sie mir doch wenigstens einmal bis zum Ende zu, ich habe ihnen nämlich einen Vorschlag zu machen. Sie bleiben bei diesem Thema und ich helfe ihnen, es zu verstehen.“
Wieder war Stella sprachlos und schaute ihre Dozentin einfach nur an. „Natürlich nur, wenn sie es wollen.“
Kleinlaut sagte Stella: „Ja, ist ok.“
„Dann würde ich sagen, sie kommen am Samstag zu mir, bis dahin habe ich ein paar Unterlagen raus gesucht, die wir dann durchgehen.“
„Am Samstag? Da wollte ich eigentlich mit Freunden weg!“
„Das müssen sie entscheiden, was ihnen wichtiger ist.“
„Also gut am Samstag.“
Frau von Lahnstein griff in ihre Manteltasche, holte ihre Geldbörse heraus und reichte Stella eine Visitenkarte „Wissen sie wo das ist?“
„Ich denke, ich werde es finden.“
„Dann sehen wir uns am Samstag um 18:00 Uhr bei mir, und seien sie ausnahmsweise mal pünktlich.“
Stella nahm die Visitenkarte und steckte sie in ihre Jackentasche „Ja, bis Samstag!“ sagte sie nur kurz und machte sich auf den Weg nach Hause.


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 Betreff des Beitrags: Verbotene Gefühle
BeitragVerfasst: 31.12.2009, 23:33 
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Teil III

Stella war am Zweifeln, ob es wirklich richtig war ausgerechnet ihre Dozentin um Hilfe zu bitten, aber auf der anderen Seite, wen sollte sie sonst fragen. „Ausgerechnet am Samstag, als ob ich da nichts Besseres zu tun hätte, das hat die doch mit Absicht gemacht!“ schimpfte Stella leise vor sich hin.

Samstag 17:00 Uhr

Stella war gerade dabei sich fertig zu machen, innerlich haderte sie immer noch mit sich, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, noch könnte sie alles absagen, schließlich reichte es ja schon diese Frau unter der Woche fast jeden Tag an der Uni zu sehen. „Ach was soll´s, auf in den Kampf!“ sagte Stella zu ihrem Spiegelbild. Sie schnappte ihre Tasche und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle.

Nach einer guten halben Stunde Fahrt hatte Stella die Düsseldorfer Innenstadt erreicht. Von der Haltestelle bis zu der Adresse, die auf der Visitenkarte stand, waren es nur wenige Meter. Vor einem gläsernen Hochhaus machte sie halt und holte die Visitenkarte aus ihrer Jackentasche, um sich nochmals abzusichern, ob sie wirklich richtig war. Noch ein kurzer Blick auf die Uhr und Stella machte sich zum Eingang des Gebäudes. Neben der Tür waren zahlreiche Klingeln, meistens jedoch mit Firmennamen, dann entdeckte sie die Klingel von Frau von Lahnstein. Nach einem kurzen Augenblick ertönte eine Stimme aus der Gegensprechanlage: „Ja, bitte?“ „Ja Hallo, hier ist Stella, Stella Mann.“ „Augenblick, ich schicke Ihnen den Aufzug, der bringt Sie dann direkt zu mir nach oben.“ Es dauerte wirklich nicht lang und neben der Eingangstür öffnete sich eine Fahrstuhltür. Stella trat ein und die Tür verschloss sich wieder. „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“ klang eine Stimme aus dem Lautsprecher und die Tür öffnete sich wieder. Etwas nervös trat Stella aus dem Aufzug und schaute sich um, Frau von Lahnstein konnte sie aber nicht erblicken. „Kleinen Moment, ich bin gleich bei Ihnen!“ hörte sie ihre Stimme aus einem Nebenraum. Stella blickte sich im Penthouse ihrer Dozentin um. Zu ihrer Verwunderung war es richtig modern eingerichtet mit stilvollen teuren Möbeln. Stella hatte sich vorher ausgemalt, wie es bei ihrer Dozentin aussehen könnte, sie hatte aber eher mit rustikalem altem dunklem Inventar gerechnet, aber nie im Leben damit, was ihr Auge in dem Moment sah. „Entschuldigen Sie, es hat etwas länger gedauert, ich war noch am telefonieren.“ Stella zuckte zusammen, sie hatte ihre Dozentin überhaupt nicht bemerkt, sie drehte sich um. Was sie jetzt sah, machte sie erst recht sprachlos. Ihre Dozentin, die ihre Haare sonst streng nach hinten gekämmt und zu einer Art Dutt zusammengemacht hatte, ihre Dozentin, die sonst eher biedere Kleidung trug, stand jetzt vor ihr, die Haare offen, eine knappe Jeans und eine großzügig am Dekolletee ausgeschnittene Bluse an. „Ist alles okay mit Ihnen? Frau Mann! Hallo Frau Mann!“

Stella: „Ja? Was? Guten Tag meine ich.“

Frau v.L.: Geht es Ihnen gut?“

Stella: „Äh, ja, ich bin, ich meine Sie…“ stammelte Stella vor sich hin.

Frau v.L.: Sie sind verwundert, dass ich mich auch anders zurecht machen kann, stimmt´s?“

Stella: „Ja, genau. Woher wissen Sie…?“

Frau v.L.: „Mittlerweile kenne ich diesen Gesichtsausdruck von anderen Studenten und auch Dozenten, wenn diese mich privat sehen. Nehmen Sie doch Platz und geben mir Ihre Jacke.“

Stella zog ihre Jacke aus, reichte sie an Frau von Lahnstein und nahm immer noch verwundert auf dem riesigen Sofa, welches mitten im Raum stand Platz. Frau von Lahnstein verschwand in Küche um kurze Zeit später mit einem Tablett mit Getränken und den Unterlagen unter dem Arm wieder zurückzukommen. Sie setzte sich ebenfalls zu Stella aufs Sofa und goss beiden ein Glas Wasser ein, bevor sie die Unterlagen vor sich ausbreitete.

Frau v.L.: „Was haben Sie denn schon rausgefunden über das Thema?“

Stella: „Also wenn ich ehrlich bin, noch nicht viel. Und das was ich gefunden habe ist so kompliziert geschrieben, dass ich es absolut nicht verstehe.“

Frau v.L.: „Das habe ich mir schon fast gedacht, denn auch ich hatte dieses Thema damals als Prüfungsaufgabe und mir ist es absolut schwergefallen alles zu verstehen. Ich hatte auch die Unterstützung von meinem Professor.“

Stella: „Das wusste ich gar nicht, ich meine, dass auch Sie dieses Thema hatten.“

Frau v.L.: „Woher sollten Sie das auch wissen, steht ja nirgends geschrieben. Dann lassen Sie uns mal anfangen.“

Frau von Lahnstein begann das Thema in einem verständlichem Deutsch wiederzugeben. „Die Balanced Scorecard (BSC) ist ein Konzept zur Umsetzung einer Unternehmensstrategie,…“


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BeitragVerfasst: 01.01.2010, 11:41 
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Erstmal danke für die Hammer-Story!
:hüpf:
Und auch ich wünsche dir ein gesundes, erfolgreiches und ideenreiches Jahr 2010.
:juhu:
Mach weiter so! :respekt:

Grüße Pinguin 25
:de:


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 Betreff des Beitrags: Verbotene Gefühle
BeitragVerfasst: 01.01.2010, 14:11 
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Teil IV

Aufmerksam hörte Stella zu, zum ersten Mal hatte sie das Gefühl zumindest etwas von dieser ganzen Thematik zu verstehen. Ihre Dozentin ließ sich ausgesprochen viel Zeit, gar nicht so wie an der Uni, wo sie die Themen immer nur kurz anschnitt und ihre Studenten sich den Rest zu Hause erarbeiten mussten. So war es auch kein Wunder, dass die Uhr schon weit nach Mitternacht anzeigte, beide hatten vollkommen die Zeit vergessen. „Ich glaube wir machen Schluss für heute, lassen Sie uns nächste Woche weiter machen.“ sagte Frau von Lahnstein „es ist reichlich spät geworden. Jetzt bemerkte auch Stella, dass es weit nach Mitternacht war. „Oh, ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit verging.“ Sie stand auf, holte ihre Jacke und ging Richtung Aufzug. „Wie kommen Sie eigentlich nach Hause?“ fragte ihre Dozentin. Stella drehte sich um: „Mit dem Bus!“

Frau v.L.: „Warten Sie, ich fahre Sie!“

Stella: „Danke, aber das ist nicht nötig!“

Frau v.L.: „Doch doch, ich lasse Sie auf keinen Fall um diese Zeit noch alleine so eine Strecke mit dem Bus fahren. Geben Sie mir zwei Minuten, dann können wir los.“

Stella war es zwar nicht gerade angenehm von ihrer Dozentin nach Hause gefahren zu werden, aber auf der anderen Seite hatte diese ja recht, schließlich hört man so viel, was alles passieren kann. Es dauerte keine zwei Minuten und Frau von Lahnstein stand mit ihrem Mantel und den Autoschlüsseln in der Hand bei Stella am Aufzug.

In den nächsten Wochen trafen sie sich immer Freitags und Samstags, anfangs störte es Stella, da sie nun absolut keine Zeit mehr hatte, sich an den Wochenenden mit ihren Freunden zu treffen, aber nach jedem Besuch bei ihrer Dozentin verschwand der Ärger ein wenig mehr und sie freute sich mittlerweile sogar schon auf die Treffen. So auch an diesem Freitag.


Wohnung Frau von Lahnstein

Sie saßen wie immer an dem großen Tisch der mitten im Raum stand und blätterten durch die Unterlagen.

Frau von Lahnstein: „Bevor wir anfangen, habe ich noch eine Bitte. Sie sind ja kaum jünger als ich und ich fühle mich immer so alt, wenn Sie Sie zu mir sagen. Wollen wir uns nicht duzen? Ich meine natürlich nur, wenn wir uns hier treffen?“
Stella wusste gar nicht was sie sagen sollte, sie hätte mit allem gerechnet, aber niemals damit.

Frau von Lahnstein: „Natürlich nur, wenn Sie es möchten.“

Stella: „Von mir aus gerne!“

Frau von Lahnstein: „Gut, das ist mir auf jeden Fall lieber.“ Sie reichte Stella die Hand: „Carla“


Carla: „Ich habe mir überlegt, dass wir heute beginnen eine Balanced Score Card für ein Krankenhaus zu erstellen.“

Stella: „Das können wir tun, aber warum für ein Krankenhaus?“

Carla: „Damit du ein Beispiel haben, wie so etwas erstellt wird, für eine Bank können wir dies ja nicht tun, das ist ja deine Hausarbeit.“ Sagte diese und lächelte Stella an.

Stella: „Stimmt, schade eigentlich!“

Carla: „Das könnte dir so passen, aber das sollst du ja alleine erstellen. Das Prinzip bleibt aber das Gleiche.“

In dem Moment klingelte das Handy von Carla, sie entschuldigte sich bei Stella und ging zum Telefonieren in die Küche.
Das Gespräch dauerte eine ganze Weile und obwohl ihre Dozentin in der Küche verschwunden war konnte Stella jedes einzelne Wort verstehen. Sie wusste nicht wer am anderen Ende war, aber so viel stand fest, es war niemand Unbekanntes.
Stella hörte, wie sie sich für Montagabend verabredeten. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie machte sich ein merkwürdiges Gefühl in ihr breit. Sie konnte dieses Gefühl nicht genau definieren, es war eine Mischung aus Wut, Trauer und Schmerz.

Carla: „Entschuldige bitte, hat doch etwas länger gedauert. Wo waren wir stehen geblieben?“

Stella: „Mir fällt gerade ein, dass ich noch etwas Dringendes zu erledigen habe, ich muss los.“

Ohne auf eine Antwort zu warten schnappte sich Stella ihre Jacke und ging zum Aufzug.

Carla: „Wir sehen uns dann morgen!?“

Stella: „Mal sehen.“ Sagte sie nur kurz ohne sich noch einmal umzudrehen und verschwand im Aufzug.
Auf dem Weg nach Hause war Stella tief und fest in Gedanken versunken. Immer wieder tauchte das Lächeln von Carla, das Lächeln ihrer Dozentin vor ihrem Auge auf. Immer wieder hörte sie die liebevollen Worte von Carla, als sie gerade beim Telefonieren war. Immer wieder fühlte sie dieses merkwürdige Gefühl in ihrem Körper. Sie konnte es nicht einordnen. Und warum ist sie eigentlich eben so schnell aus ihrem Penthouse geflüchtet. Sie hatte keine Antwort auf diese Frage, es fühlte sich einfach in diesem Moment richtig an. Sie wollte nur noch weg. Stella hatte Tränen in den Augen. Plötzlich wurde sie von einem lautem Quietschen und Hupen aus ihren Gedanken gerissen. Erst jetzt realisierte sie was geschehen war. Sie war so mit sich selbst beschäftigt und hatte die Augen voller Tränen, das sie nicht bemerkte, dass sich ein Fahrzeug näherte, als sie die Straße überqueren wollte. Stella sagte kein Ton. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und rannte davon.
Zu Hause angekommen ging sie sofort in ihr Zimmer, verschloss die Tür und legte sich auf ihr Bett. Sofort wanderten ihre Gedanken wieder zu Carla. Sie hatte ihren Geruch in der Nase, ihre Stimme in ihren Ohren, sah ihre tiefblauen Augen vor sich.
„Stella!!! Was ist bloß los mit dir?“ rief sie laut aus.


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BeitragVerfasst: 01.01.2010, 20:05 
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Zuerst einmal wünsche ich ein tolles neues Jahr.
Wirklich super geschrieben, es ist eine interessante Sichtweite.


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 Betreff des Beitrags: Verbotene Gefühle
BeitragVerfasst: 02.01.2010, 12:02 
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Teil V

Noch sehr lange lag Stella reglos auf ihrem Bett und überlegte was das ganze auf sich hatte, doch sie konnte sich keinen Reim daraus machen. Immer wieder schossen ihr Tränen in die Auge. Was ist bloß geschehen? Was ist nur los mit dir? Warum bekomme ich sie nicht mehr aus meinem Kopf? Warum bin ich nach dem Telefonat einfach weggelaufen? Stella wusste keine Antworten. Irgendwann fiel sie in einen sehr unruhigen Schlaf.


Es war Samstagabend und Stella saß mit ihrer Dozentin auf dem Sofa, die Köpfe tief in die Unterlagen vergraben. Sie diskutierten über die Erstellung einer Balanced Score Card für ein Krankenhaus.

Stella: „Ich glaube in den Unterlagen habe ich einen guten Ausgangspunkt gefunden gehabt.“ Stella wühlte in den Unterlagen, die vor ihr auf dem Tisch lagen bis sie das entsprechende Dokument gefunden hatte. Als sie es jedoch herausziehen wollte, fielen eine Menge Blätter vor sie auf den Boden. Fast gleichzeitig beugten sie sich nach vorne um das Heruntergefallene aufzuheben. Und so passierte es, dass Carla mit ihrer Stirn genau an Stellas Unterlippe traf. „Autsch!“ riefen beide gleichzeitig, während Carla sich die Stirn rieb und Stella sich an die Unterlippe fasste.

„Lass mal sehen!“ sagte Carla und nahm vorsichtig Stellas Hand von deren Lippen. „Warte ich hole was zum Kühlen, bevor du ne dicke Lippe bekommst.“ Carla verschwand in der Küche und kam mit einem Eisbeutel zurück. Vorsichtig tupfte sie mit diesem über Stellas Unterlippe. Stella genoss die sanften Berührungen.

Stella: „Ich glaube, das reicht, ich habe schon gar kein Gefühl mehr in meiner Lippe, ich glaube die ist schon tiefgefroren.“

Carla: „Na, dann müssen wir sie schleunigst wieder auftauen.“ Bevor Stella fragen konnte, wie Carla das anstellen wolle, spürte sie deren Lippen auf ihren. Ihre Zunge, die sanft über die Unterlippe streifte. Zögerlich öffnete Stella leicht ihren Mund um Carlas Zunge willkommen zu heißen. Ihre Zungen führten eine regelrechte Schlacht, keine wollte auch nur einen Millimeter nachgeben. Langsam löste sich Carla von Stellas Lippen, legte ihre Hand auf ihre Schulter und schaute ihr tief in die Augen: „Stella….“

„Stella! Hey Stella! Kindchen! Aufwachen!“

Stella öffnete langsam ihre Augen. Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie ist. Sie blickte sich um und entdeckte ihre Mutter.

„Mama, wo bin, was machst…., was ist los?“ Langsam realisierte Stella wo sie ist. Sie war in ihrem Zimmer und lag auf ihrem Bett. Sie hatte geträumt. Sie hatte nur geträumt.

„Stella, ist alles okay mit dir?“ fragte ihre Mutter sichtlich besorgt.

Stella: „Ja, es ist alles in Ordnung. Ich habe geträumt, nur geträumt. Was wolltest du eigentlich?“

Mutter: „Telefon für dich, außerdem habe ich das Frühstück fertig.“

Stella: „Sag bitte, ich rufe zurück. Gib mir 5 Minuten, dann komme ich runter zum Frühstück.“

Als Stellas Mutter wieder auf dem Weg nach unten war machte sich Stella ins Badezimmer. Sie schaute in den Spiegel. Sie sah schrecklich aus, die Augen gerötet und geschwollen. Das viele Weinen und der unruhige Schlaf hatten ihre Spuren hinterlassen. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, sie hatte sich verliebt, verliebt in ihre Dozentin.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.01.2010, 12:16 
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sehr schöne geschrieben, danke, bekommen wir vielleicht heute noch einen Part ?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 02.01.2010, 16:36 
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@smily01981

sehr schön geschrieben.

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