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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 14.01.2013, 21:21 
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Kapitel 96: Runaway

Es war nur noch eine kleine Pfütze in der Flasche. Missmutig rief er lauthals nach Justus, dass er ihm eine neue bringen konnte. Da dieser ihn nicht sogleich vernahm, wurde er lauter, ungehaltener: „JUSTUS, mein Whiskey!“ Der Butler kam pflichtbewusst sogleich mit einer neuen Flasche angetrabt, gab sie dem Grafen. Er blieb einen Moment zu lange stehen, so dass Ansgar ihn ungehalten ansah. „Isss noch was?“, nuschelte er. Justus druckste einen Moment rum und sagte dann leise: „Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, sie sollten nicht mehr so viel trinken; denken Sie an ihr Herz, Graf Ansgar.“ „NEIN! Dürfen Sie nicht, und jetzt raus mit Ihnen!“, schnauzte Ansgar Justus an der sich schnellstmöglich zurückzog. Dann schenkte er sich nach. Er wusste, er hätte aufhören müssen, doch es interessierte ihn nicht, es war im schlichtweg egal. Irgendwann konnte Ansgar nicht weitertrinken weil er kurz vorm Kotzen war, und wenn er irgendetwas hasste dann sich übergeben zu müssen. Er wankte mehr schlecht als recht nach oben und ließ sich sternhagelvoll aufs Bett sinken. Dann dämmerte er weg.

Erst war es nur ein Fehler, dann häuften sie sich. Er war unkonzentriert und konnte kaum noch ertragen, jeden Tag zur Arbeit zu fahren. Es erschien ihm so sinnlos. Ohne sie war alles sinnlos. Ansgar hatte gedacht, dass es nur eine Phase wäre, die wieder verschwinden würde, aber es wurde immer schlimmer. Es waren Monate her, dass Amber gestorben war, Monate, in denen er sich zunächst mit Arbeit selbst bombardiert hatte, um zu vergessen. Er hatte Unmengen von Alkohol konsumiert um den Schmerz zu betäuben, aber es hatte alles nichts gebracht. Er versuchte, sich wieder auf sein Vorhaben, den Gremiumsvorsitz an sich zu reißen, zu konzentrieren, aber ihm fehlte komplett die Energie dafür, auch das erschien ihm sinnlos.

Victoria bemerkte die Veränderung in Ansgar. Zuerst empfand sie es als völlig normal, dass er sich immer häufiger betrank, denn sie verstand, dass er seinen Schmerz betäuben wollte. Als sie ihn aber nach einer durchzechten Nacht völlig betrunken in seinen Kleidern auf dem Bett vorgefunden hatte, nachdem sie von einem Abend mit Dana zurück aufs Schloss gekommen war, machte sie sich große Sorgen. Auch die Art wie er mit ihr, Victoria, umging hatte sich verändert. Er machte sie oft grundlos an, wies sie zurecht bei kleinsten Fehlern, die sie auf der Arbeit machte, und abends beachtete er sie oft gar nicht, saß nur gedankenverloren in seinem Ledersessel und blies den Zigarrenrauch in die Luft. Alle Versuche, an Ansgar heranzukommen, scheiterten. „Ich will nicht reden“, sagte er für gewöhnlich, und auch wenn Victoria noch so bohrte, sie erntete doch meist nur einen Anraunzer. Sie versuchte, Nähe zu ihm aufzubauen, aber sie kam nur noch über körperlichen Kontakt an ihn heran. Es war seltener geworden, dass er mit ihr schlief, und wenn dann war es kein Vergleich zu dem was Victoria vorher von Ansgar gewohnt war. Es gab kein liebes Wort, keine Zärtlichkeiten, es war eine reine Triebbefriedigung.

Eines Samstages im Spätherbst – Ansgar hatte mit ihr geschlafen – stand Victoria abrupt auf nachdem Ansgar sich zurückgezogen hatte. Sie klaubte ihre Unterwäsche vom Boden und rannte ins Bad. Dort schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Die Tränen kamen in Sturzbächen, sie konnte nicht aufhören. Sie hatte nicht erwartet, dass Ansgar und sie ein ernsthaftes Liebespaar wurden, sie wusste, dass er Zeit brauchte, um Ambers Tod zu überwinden, aber das was Ansgar jetzt mit ihr abzog, verletzte sie. Ihre Schminke verlief, aber es interessierte sie nicht. Es tat ihr weh wie Ansgar sie behandelte. Die meiste Zeit beachtete er sie nicht, und wenn er es brauchte, so nahm er sich was er wollte, um sie danach wieder fallenzulassen. Victoria konnte das nicht ertragen. Sie liebte ihn – immer noch – und sie wollte ihm helfen, aber sie ließ sich auch nicht kaputtmachen von ihm. Sie holte tief Luft und fasste dann einen Entschluss

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Verfasst: 14.01.2013, 21:21 


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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 18.01.2013, 20:26 
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Kapitel 97: Prisoner in your cage

Ansgar sah sie zunächst verständnislos an, wusste nicht, was sie vorhatte als sie begann, Sachen in eine Reisetasche zu packen, doch dann begriff er. Sie wollte das Schloss verlassen, ihn verlassen. „Was machst du da?“, fragte er sie. „Wonach sieht es denn aus?“, gab sie zurück, patziger als beabsichtigt. „Ich gehe. Das ertrag ich hier nicht mehr. Nicht so.“ Mit einem Satz war Ansgar aus dem Bett. „Wo willst du hin?“, wollte er wissen. Victoria spürte wie ihr schon wieder die Tränen kamen. Ärgerlich wollte er sie wegwischen, doch Ansgar hatte es gesehen. Es war, als würde ein Schalter bei ihm umgelegt werden. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, sein Gesicht nahm weichere Züge an; er sah sie betroffen an. „Bitte, geh nicht“, war alles was er hervorbrachte. Victoria sah ihn verwundert an, bemerkte die Veränderung in seinem Tonfall. „Ansgar, ich habe Verständnis für dich, ich weiß, was du durchmachst, aber ich habe auch Gefühle, und es tut mir weh, dass du in mir nichts anderes siehst als deine Bettgenossin, die du nur dafür missbrauchst, wenn du dich abreagieren willst, oder meinst du, ich merke nicht, wie du mit mir umgehst? Du pampst mich in der Firma an, du bist extrem verletzend in deiner Wortwahl mir gegenüber, und wenn du mit mir schläfst, bist du fast brutal. Und ehe das noch mehr eskaliert, gehe ich.“

Ansgar streckte die Hand nach Victoria aus. „Bitte. Geh nicht. Lass uns reden“, versuchte er es noch einmal. „Ich habe es doch versucht. Die ganzen letzten Monate habe ich es versucht. Aber du hast mich nicht an dich herangelassen.“ Ansgar sah zu Boden. Sie hatte Recht. Er wusste, dass sie Recht hatte. Er hatte sie verletzt, sehr verletzt. Er wusste, dass sie mehr für ihn empfand als er für sie. Und doch konnte er es nicht ändern, ungeschehen machen, wie er sich verhalten hatte. „Ansgar, ich liebe dich. Ich weiß nicht, ob dir das bewusst ist, ich weiß, dass es unpassend ist, ich weiß, dass du diese Gefühle nicht erwidert kannst, zur Zeit nicht und vielleicht nie, aber ich habe sie nun mal. Und ich eh ich zu Grunde gehe, gehe ich.“

Ansgar sah sie nur stumm an. In Victorias Augen schimmerten Tränen, sie sah zur Seite, wollte nicht, dass er das Gefühlschaos sah, in dem sie sich befand. Ansgar streckte wieder die Hand nach Victoria aus, wollte sie an sich ziehen, aber sie wehrte ihn ab. „Bitte…“, flüsterte er noch einmal. Der Tonfall seiner Stimme ließ Victoria zögern, sie blieb stehen. Sie hatte Ansgar erreicht mit ihren Worten, seit Wochen das erste Mal. „Ich gehe unter ohne dich“, sagte er ernst. Victoria spürte, dass er sich grade selbst offenbart hatte und spürte, dass sie endlich einen Zugang zu ihm gefunden hatte. „Ich meine das Ernst, Vicky.“ Vicky, er hatte Vicky zu ihr gesagt, was er sonst nie tat. Sie wand sich wie eine Schlange in ihrem Gefühlschaos, doch ein Blick in seine bittenden Augen genügte, und sie wusste, sie konnte ihn nicht verlassen.

„Du weißt gar nicht wie es in mir aussieht. Ich weiß, daran bin ich selbst schuld, weil ich niemanden mehr an mich herangelassen habe, aber jetzt tu ich es. Ich möchte reden mir dir, mit wem sollte ich es sonst tun?“ Ansgar sah so verzweifelt aus, dass Victoria ihn am liebsten an sich gerissen hätte, aber sie hielt sich zurück, wollte ihn „kommen“ lassen. Ansgar holte tief Luft und sagte dann: „Ich fühle mich so leer, als wäre ein Teil von mir abgestorben, mit Amber gestorben, und das macht mir Angst, Victoria, große Angst. Ich kenne so etwas nicht von mir. Nathalie hat mich verlassen, und mir ging es dreckig, aber ich habe doch nicht meinen Lebenswillen oder so etwas verloren, obwohl ich gelitten haben wie ein Hund. Aber ich habe mein Image als Dreckskerl sofort wieder aufgenommen und mein Leben gelebt, genau wie bei Lydia. Sicher, es tat weh, als die Frauen eine nach der anderen aus meinem Leben entschwunden sind, aber ich habe mich nie so gefühlt wie jetzt, so, so… „ er suchte nach den richtigen Worten. „So abgeschnitten.. cut.. entwurzelt.. alles was mir einst soviel bedeutet hatte, ist so unwichtig geworden, mit Ausnahme meiner Kinder natürlich und dir.. aber es fühlt sich so verdammt seltsam an. Ich kann nicht mit diesen Gefühlen umgehen.“

Victoria hatte Ansgar aufmerksam zugehört und wusste nicht was sie sagen sollte. Es klang, als hätte Ansgar eine Art Depression, doch sie wollte dieses Wort nicht aussprechen. „Ich möchte einfach nur dass es aufhört, aber es hört nicht auf. Morgens, wenn ich aufwache, dann ist es da, das Gefühl, so dumpf und bohrend, dann fahr ich in die Firma, erledige mehr schlecht als recht meinen Job, esse kaum, fahre zurück, betrinke mich oder starre Löcher in die Luft. So kann es doch nicht weitergehen. Es ist, als würde die Welt sich weiterdrehen aber ich mich nicht mehr mit ihr.“ Ansgar sah Victoria fast hilfesuchend an. „Und ich weiß, dass ich dich sehr verletzt habe, es tut mir so leid, ich wollte das nicht.“ Seine Stimme wurde brüchig. Victoria konnte nicht anders. Sie ging einen Schritt auf Ansgar zu und blieb dicht vor ihm stehen, sah ihn direkt an. „Es ist okay, wir haben ja jetzt geredet“, sagte sie leise. „Nein es ist nicht okay, ganz und gar nicht.“ „Doch, ist es. Ich verstehe dich. Bitte mach dir keine Vorwürfe.“ Sie spürte Ansgars Atem auf ihrem Gesicht und war versucht ihn zu küssen, tat es aber nicht. Es war nicht der richtige Zeitpunkt. Doch er nahm ihr die Entscheidung ab. Sein Gesicht kam dem ihren noch näher, und seine Lippen berührten die ihren vorsichtig. Victoria schloss die Augen. Sein Kuss war anders als sonst, zart, nicht so fordernd, sondern eher zurückhaltend, abwartend, fast unsicher. Victoria spürte wie er sie an sich zog und öffnete ihren Mund damit seine Zunge hineingleiten konnte. Es war Wochen her, wo er sie zuletzt so geküsst hatte, und sie spürte, wie sehr es ihr gefehlt hatte. Langsam zog er sie mit sich Richtung Bett, weiter küssend, sie währenddessen langsam ausziehend. Als Victoria nackt vor ihm stand, sah er an ihr herunter, und sie hatte zum ersten Mal wieder das Gefühl, dass er sie wahrnahm, wirklich wahrnahm. Dann fing sie an, ihn auszuziehen. Alles geschah langsam ohne Hast, ohne animalische Gier, so wie die letzten Wochen. Als Ansgars Boxershorts in die Ecke wanderte, ließ Victoria ihre Hand über seine Schultern und sein Schlüsselbein streichen, ließ sie tiefer wandern, über seine Brust und seinen Bauch, weiter abwärts. Sie ließ ihre Hand zwischen seine Beine gleiten, und Ansgar stöhnte leise auf. Dann zog er sie mit sich aufs Bett und legte sich auf sie. Victoria sah für einen kurzen Moment das Zögern in Ansgars Augen, so als würde er sich bewusst werden, dass nicht Amber sondern Victoria mit ihm im Bett lag, und Vicky wurde klar, dass er sie niemals so ansehen würde wie er Amber angesehen hatte. Dann fühlte sie Ansgar in sich und versuchte, die Tatsache zu verdrängen.

Der Sex war sehr schön, intensiv und liebevoll, und dennoch fehlte etwas. Ansgar wusste es, und Victoria wusste es auch. Als sich Ansgar neben sie gleiten ließ, nahm er jedoch ihre Hand und sah sie an. „Ich bin sehr froh, dass wir geredet haben, und ich bin sehr froh, dass du noch hier bist, bei mir.“ Victoria sah ihn an und konnte nicht anders: „Ich werde immer für dich da sein wenn du es willst, das weißt du. Ich liebe dich.“ Ansgar sah sie stumm an, und drehte sich dann zur Seite. Victoria schossen die Tränen in die Augen. Sie hatte einen Fehler gemacht, doch dann hörte sie Ansgar sagen: „Verzeih mir, aber ich kann das grad nicht. Diese Nähe, die kann ich nicht zulassen. Und ich würde dir gerne das selbe sagen, aber ich kann nicht. Dazu ist zu viel in mir kaputtgebrochen. Ich möchte aber, dass du weißt, dass ich dich auf eine Art auch immer lieben werde, aber vielleicht nicht so ganz auf die Art wie du mich.“ Er drehte sich wieder zu ihr um. „Ich weiß“, sagte sie und strich Ansgar eine vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht. „Aber ich kann meinem Herz das nicht begreiflich machen.“ Ansgar beugte sich vor und küsste Victoria sanft. „Ich will versuchen, dir nie wieder wehzutun“, sagte er.

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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 19.01.2013, 16:05 
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Kapitel 98: I see the light in things....
(ab hier ist mein Ende Nummer eins)

Ein starker Wind fegte die Blätter, die am Boden lagen, auf und wirbelte sie durcheinander. Der Herbst hatte endgültig Einzug gehalten. Die Bäume trugen ein buntes „Kleid“, und die Tage wurden kürzer und kürzer. Er stapfte durch den matschigen Boden und bemerkte nicht, dass seine teuren Schuhe stark beschmutzt wurden; ein Umstand, der ihn früher wahnsinnig gemacht hatte; ihm jetzt jedoch egal war. Es war das erste Mal, dass er seit Ambers Beerdigung den Friedhof betrat. Er hatte es nicht fertiggebracht, früher herzukommen, auch wenn es feige war, aber die Trauer hatte es nicht zugelassen. Dann – ein dumpfer Schmerz durchzuckte ihn – sah er ihr Grab, und er hielt an. Die Sommerblumen waren fast verwelkt und mussten dringend ersetzt werden – er wollte sich sofort darum kümmern – ansonsten war das Grab picobello gepflegt. Ansgar griff hinter den imposanten Stein auf dem Ambers Daten gemeißelt waren und nahm eine der grünen Blumenvasen an sich, füllte sie mit Wasser und stellte dann die Rosen hinein. Sie waren langstielig und von dunkelroter Farbe, wie geronnenes Blut. Wenn man sie berührte fühlten sie sich an wie Samt. Erinnerungen schossen ihm ins Gedächtnis wie er Amber einmal diese Rosen geschenkt hatte, damals als sie ihn am Flughafen in Frankfurt abholte. Er sah ihr strahlendes Gesicht vor sich, wie sie sich freute, ihn zu sehen, sah, wie sie ihm entgegenlief, und augenblicklich stiegen die Tränen in seine Augen. Er verdrängte den Gedanken so gut es ging, es tat zu weh, immer noch.

Dann stellte Ansgar die Vase direkt vor dem Stein ab. Fast verlegen blieb er stumm vor der Einfassung des Grabes stehen, Scham überkam ihn weil er noch nicht wieder hier gewesen war seit der Beerdigung. Er stand minutenlang nur da, dann fing er an zu reden. „Du musst eine schöne Meinung von mir haben, dass ich noch nicht hier.. und ja, du hast Recht, ich war mal wieder zu feige. Es ging einfach nicht, ich konnte nicht. Verzeih´ mir.“ Ansgar hielt inne, drehte sich in alle Richtungen, ob ihn jemand sah, und fuhr dann fort: „Ich habe es auch nicht geschafft, dein Tagebuch komplett zu lesen. Manchmal musste ich lachen weil du mich so treffend beschrieben hast, aber dann musste ich wieder aufhören weil ich zu traurig wurde. Ich komme mir total bescheuert vor, das kannst du dir ja denken, dass ich hier stehe und mit dir rede, aber vielleicht ist das ja gar nicht so verkehrt. In der Firma ist alles beim Alten, Geschäfte, Stress, und das übliche Zinnober.“ Ansgar pausierte wieder, konnte nicht weiterreden, weil er spürte, dass ihm wieder die Tränen kamen.

„Du fehlst mir. Du fehlst mir so“, sagte er dann leise, und seine Stimme brach weg. Abrupt drehte er sich um, weil er spürte, dass er wegmusste von diesem Ort, weil er den Schmerz nicht mehr ertragen konnte und erschrak dann fast zu Tode.

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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 21.01.2013, 15:57 
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Kapitel 99: Unbreakable
(Dies ist mein Ende Nr. eins, es ist unspektakulär, ich weiß)

Victoria stand hinter ihm. „Großer Gott, bist du verrückt dich hier zu anzuschleichen?“, rief Ansgar. Victoria sah ihn milde an. „Es tut mir leid, Ansgar.“ „Woher wusstest du dass ich hier bin?“, fragte er. „Ich habe gesehen, dass du in der Mittagspause Rosen gekauft hattest, und da wusste ich es. Ich habe gedacht, dass ich dir hinterherfahre, weil ich mir Sorgen gemacht habe, dass es dir schlecht gehen würde, wenn du das erste Mal wieder herkommen würdest.“

Victoria bemerkte die Tränen in Ansgars Augen und streckte die Hand nach ihm aus, berührte ihn vorsichtig am Arm. Langsam rollte eine einzelne Träne über Ansgars Wange. Er sah Victoria nur an, sagte kein Wort. Sie verstand ihn jedoch auch so. „Ich weiß, wie schwer es für dich ist. Ich weiß, wie sehr du sie geliebt hast. Ich würde alles tun, damit ich dir deinen Schmerz erträglicher machen kann, aber das kann ich nicht. Das einzige was ich für dich tun kann, ist für dich da sein, an deiner Seite.“ Ansgar sah ihr direkt in die Augen, und Victoria fuhr ein Schauer über den Rücken. Sie liebte Ansgar so sehr, in diesem Augenblick mehr als je zuvor, in dem Augenblick in dem er sie ansah und sie Einblick in seine Seele bekam. „Ich hoffe so sehr, dass du irgendwann wieder glücklich sein kannst.“

„Ich bin froh, dass du da bist“, sagte Ansgar unvermittelt. „Ohne dich würde ich das alles gar nicht durchstehen.“ Wieder rollte eine Träne aus seinem Augenwinkel und lief sein Gesicht herunter. „Ich bin auch froh, dass ich hier war. Ich habe mit Amber geredet, und erst kam es mir albern vor, aber dann merkte ich, dass es mir guttat. Ich habe mich etwas erleichtert gefühlt in dem Moment. Zum ersten Mal konnte ich etwas anderes fühlen als nur den Schmerz. Das war so eine Art Dankbarkeit, dafür, dass es Amber in meinem Leben gab, verstehst du das? Klingt das komisch?“, wollte er wissen. Victoria lächelte ihn an und schüttelte den Kopf. „Gar nicht. Das klingt schön, und es ist auch wahr. Was ihr beiden hattet, war etwas ganz Besonderes, und das nimmt dir keiner, das wird nie vergehen, die Erinnerung wird immer bleiben." „Ja, das hatten wir, und auch wenn die Zeit so kurz war, so werde ich sie nie vergessen. Ich habe einmal in meinem Leben etwas wirklich richtig gemacht, und wenn es auch nur das war, diese Frau zu lieben.“ Jetzt kamen auch Victoria die Tränen.

Sie streckte die Hand nach Ansgar aus. „Komm, lass uns nach Hause gehen“, sagte sie. Ansgar warf noch einen letzten Blick auf Ambers Grab. "Ich werde sie nie vergessen", flüsterte er.

Dann ergriff er Victorias Hand.

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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 22.01.2013, 19:38 
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Kapitel 98: I look inside and i feel you in me
alternatives Ende

Das war der letzte Moment zwischen Ansgar und Victoria der von Nähe bestimmt war. Diesen Moment würde Victoria immer im Herzen behalten. Alles was danach kam war der Anfang vom nie aufhörenden Alptraum.

Die Wochen und Monate vergingen. Ansgar hatte sich total verändert. Er stand morgens auf, duschte sich, zog sich an, ließ das Essen ausfallen, fuhr in die Firma, arbeitete bis zum Umfallen und fuhr zurück nach Königsbrunn. Jeden Tag. Jeden Tag aufs Neue. Es quälte ihn. Jeder Tag und jede Stunde. Es ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Nicht mal wenn er schlief. Dann träumte er von ihr. Er träumte wie sie mit ihm Fallschirm gesprungen war, er träumte vom Sex mit ihr, er sah sie lachen, und er sah sie weinen immer wenn er ihr schöne Dinge gesagt hatte. Er war glücklich im Traum, denn in seinen Träumen konnte er mit ihr zusammen sein. Wenn er aufwachte, holte ihn die Wirklichkeit ein, es fühlte sich jeden Tag an als würde er welche mit dem Holzhammer bekommen, in seiner Magengrube fühlte es sich an als würde jemand darin herumwühlen und er brachte nur den Tag hinter sich damit er abends wieder in das Land seiner Träume herabgleiten konnte. Sie lullten ihn ein, warm und weich. Er träumte fast jede Nacht von ihr. Es war dann als wäre sie noch bei ihm. „Da wo du bist, bin ich, du wirst mich immer finden.. wenn du mich suchst.... es wird wehtun.. sehr wehtun.. aber irgendwann wird der Schmerz nachlassen, glaub mir. Und das ist gut so. Aber die Erinnerung kann dir keiner nehmen, niemals. In deinem Herzen werde ich immer sein.“

Ihre Worte kamen ihm ins Gedächtnis, und er lächelte. Es war das erste Mal dass er lächelte seitdem sie tot war. Victoria hatte es bemerkt und Hoffnung geschöpft. Als sie Ansgar daraufhin fragte, ob sie etwas zu Mittag essen gehen sollten, erstarb sein Lächeln sofort wieder, und er konzentrierte sich augenscheinlich auf seine Arbeit. „Ich habe zu viel zu tun, bring mir doch bitte etwas mit“, sagte er nur abwesend. Victoria wusste, es hatte keinen Sinn an ihn heranzukommen, denn er war wieder in seiner eigenen Welt, zu der keiner mehr Zutritt hatte.

Kurz vor Weihnachten wurde es schlimmer. Ansgar aß fast kaum noch etwas und versäumte Gremiumssitzungen und ging sogar teilweise nicht in die Firma. Er schien als hätte er jeglichen Lebenswillen verloren. Das Schloss, die Macht, alles , was ihm einst so wichtig gewesen war, interessierte ihn nicht mehr. Als er eines Tages einfach nicht aufstand und nur im Bett liegen blieb, sprach Ludwig Victoria an.

„Wir müssen etwas unternehmen, so geht es nicht weiter“, sagte Ludwig zu Ansgars Referentin. „Ich mache mir Sorgen um Ansgar.“ Victoria sah Ansgars Onkel betroffen an als sie erwiderte: „Ich komme nicht mehr an ihn heran, ich habe alles versucht. Das letzte Mal wo wir wirklich geredet haben ist Wochen her. Danach wich er mir nur noch aus. Was soll ich denn machen?“ Sie war verzweifelt. „Wir müssen ihn einweisen lassen“, sagte Ludwig bestimmt. „WAS? Was sollen wir machen?“ „Victoria“, Ludwig sah Ansgars Freundin eindringlich an. „Wenn wir ihm nicht helfen, so richtet er sich zu Grunde. Willst du das?“ Victoria schien erst jetzt die Tragweite so richtig bewusst geworden zu sein. Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich will ihm helfen. Ich will, dass er wieder gesund wird, ich wünsche es mir so sehr.“ Ihr kamen die Tränen, und Ludwig zog Ansgars Freundin an sich. „Es wird alles wieder gut“, sagte er hilflos.

„Ich warte auf dich. Hier. You´ll always find me here.“ Ihre Stimme klang warm und weich, und sie strahlte ihn an. Ansgar streckte die Hand nach ihr aus.

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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 22.01.2013, 21:55 
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Kapitel 99: Lost in the high glow

Als er ihr näher kam löste sie sich in Luft auf, verschwand im Nebel. „Amber, warte!“, rief er ihr hinterher, doch sie blieb verschwunden. War es Traum oder Realität? War sie da gewesen? Ansgar sah sich auf dem Friedhof um, verwirrt. Doch es blies nur ein kalter Wind, der die letzten bunt gefärbten Blätter durch die Gegend wirbelte, es war niemand zu sehen. Ansgar starrte auf die Rosen, die er ihr mitgebracht hatte. Sie waren dunkelrot und samtig. Er berührte die Blütenblätter und zupfte ein paar ab, steckte sie in seine Manteltasche. Dann nahm er eine Vase hinter dem Grabstein hervor und füllte sie mit Wasser, stellte die Rosen hinein.

„Für dich, ich habe sie heute morgen gekauft. Ich weiß, du liebst ja eher die pinken, aber ich fand diese so schön“, sagte er zu ihr. Längst schämte er sich nicht mehr wenn er mit Amber sprach. Es gab ihm ein Gefühl als wäre sie noch bei ihm, und manchmal hatte er das Gefühl, dass sie ihn hörte, genau wusste was er sagte.

„Ansgar!“, hörte er seinen Namen rufen. Er drehte sich ruckartig um. Dann war alles wieder still. Ansgar sah noch ein letztes Mal zu Amber hin, dann drehte er sich um und ging nach Hause.

In der Nacht träumte er wieder von ihr. Sie stand auf einer Brücke, und sie hatte ein wunderschönes Kleid an. Sie lächelte ihn an. Ansgar lächelte zurück und lief auf sie zu. Sie breitete ihre Arme aus und fing ihn auf. Fest drückte er sie an sich. Sie waren zusammen. Endlich wieder zusammen.

Als er aufwachte wusste er was er zu tun hatte.

Er war nicht nach Hause gekommen. Er war nicht in der Firma gewesen, und es wusste auch keiner wo er sich befand. Victoria war außer sich. Sie rief alle fünf Minuten auf seinem Handy an, doch es ging nur die Mailbox ran. Sein Auto war weg, der Mercedes fehlte. „Ludwig, da ist etwas passiert!“, sagte sie eindringlich zu Ansgars Onkel, der sie zunächst beruhigte. Doch als Ansgar am späten Abend noch nicht zu Hause war, machte er sich auch Sorgen. „Wo könnte er sein? Hast du irgendeine Ahnung?“, wollte er wissen. Victoria schüttelte den Kopf. „Nein, ich weiß es nicht.“ „Meinst du, er hat sich eine Auszeit genommen?“ „Ja, nein, vielleicht.“ Victoria durchsuchte weiterhin Ansgars Schreibtisch auf der Suche nach Hinweisen für sein Verschwinden. „Großer Gott“, entfuhr es ihr dann.

„Was ist los?“, wollte Ludwig alarmiert wissen. Er sah wie sich Victoria an den Hals fasste und war mit einem Satz bei ihr ehe sie fast ohnmächtig wurde. Victoria hielt ihm ein Blatt Papier entgegen. Ludwig nahm es an sich. „Oh Gott“, flüsterte er.

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 Betreff des Beitrags: Re: Never forget
BeitragVerfasst: 22.01.2013, 21:56 
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Kapitel 100: Last Resort

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=72Tzj03KJYA[/youtube]

Cut my life into pieces
This is my last resort
Suffocation
No breathing
Don't give a fuck if I cut my arm, bleeding

This is my last resort

Cut my life into pieces
I've reached my last resort
Suffocation
No breathing
Don't give a fuck if I cut my arm, bleeding
Do you even care if I die bleeding?
Would it be wrong?
Would it be right?
If I took my life tonight
Chances are that I might
Mutilation out of sight
And I'm contemplating suicide

'Cause I'm losing my sight
Losing my mind
Wish somebody would tell me I'm fine
Losing my sight
Losing my mind
Wish somebody would tell me I'm fine

I never realized I was spread too thin
'Till it was too late
And I was empty within
Hungry!
Feeding on chaos and living in sin
Downward spiral
Where do I begin?
It all started when I lost my Mother
No love for myself
And no love from another
Searching!
To find a lover on a higher level
Finding nothing but questions and devils

'Cause I'm losing my sight
Losing my mind
Wish somebody would tell me I'm fine
Losing my sight
Losing my mind
Wish somebody would tell me I'm fine
Nothing is alright
Nothing is fine
I'm running, and I'm cryin'
I'm cryin', I'm cryin', I'm cryin, I'm cryin'

I can't go on living this way

Cut my life into pieces
This is my last resort!
Suffocation, no breathing
Don't give a fuck if I cut my arm, bleeding
Would it be wrong? Would it be right?
If I took my life tonight
Chances are that I might
Mutilation out of sight
And I'm contemplating suicide

'Cause I'm losing my sight, losing my mind
Wish somebody would tell me I'm fine
Losing my sight, losing my mind
Wish somebody would tell me I'm fine
Nothing's alright, nothing is fine
I'm running and I'm crying

I can't go on living this way!

Can't go on
Living this way!
Nothing's all right!

Seine Schritte wurden vom Waldboden fast verschluckt, sie waren so gut wie nicht hörbar. Er verlangsamte seinen Gang und blieb dann stehen, sah zum Himmel empor. Es hatte zu schneien begonnen. Genau wie an diesem einen ganz besonderen Tag. Er lächelte. Schnee! Es schneite. Erst ganz langsam, dann immer schneller fielen die weißen Flocken nieder, setzten sich auf den wollenen Mantel, immer mehr, bis sie bald komplett die Schulterpartie bedeckten. Er stand einfach nur so da, und sah weiter in den Himmel, sah, wie die weiße Pracht in immer dichteren Flocken herabfiel. Sie hatte Schnee geliebt.

„Los, jeder fährt mit dem Auto und sucht ihn, die Polizei ist alarmiert“, rief Ludwig, und Elisabeth stieg auf der Beifahrerseite ein, und Victoria sprang mit Hagen ins Auto. Dann rasten sie los. Auf der Fahrt las sich Victoria immer und immer wieder Ansgars Mitteilung durch. Sie konnte nicht glauben was sie las. „Liebe Victoria, bitte such mich nicht. Du wirst mich nicht finden. Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Sag Hannes und Kim dass ihr Vater sie liebt.“

Er sah auf das Bild von ihr, sah, wie sie lachte auf dem Foto, die Haare leuchtend von der Sonne, ihr Gesicht erhitzt von der Wärme des Sommertages. Dann sah er auf seine andere Hand, öffnete sie.

„Was hast du für eine Ahnung wo er sein könnte?“, fragte Hagen Victoria. Diese überlegte rasend schnell. „Es muss ein Ort sein wo er mit Amber war. Wo er mit ihr glücklich war.“ „Lies noch mal in dem Tagebuch“, schlug Hagen ihr vor. „Großer Gott, wenn er nun nach Kenia gereist ist? Dort war er so glücklich mit ihr.“ „Glaub ich nicht“, sagte Hagen. „Denk weiter nach, wo noch?!“ „Frankfurt, dort waren sie am…. „ Victoria stockte. „Ich glaub, ich weiß wo er ist“, sagte sie. „Bieg dort ab, wir müssen nach Frankfurt.“

Langsam rann die Flüssigkeit seine Kehler herunter. Es brannte etwas.

Victoria sprang aus dem Auto und rannte los. Sie und Hagen liefen rechts um den Weiher herum und Elisabeth und Ludwig nahmen sie die linke Seite vor. „Was genau stand da? Wo er ihr die Liebeserklärung gemacht hatte? Stand da was genaues?“, drängte Hagen.

Er spürte, wie die Wirkung einsetzte. Es war ein wunderschönes Gefühl, so unbeschreiblich. Er war bei ihr. Nichts würde sie mehr trennen. Ansgar schloss die Augen. Es war als könnte er sie sehen.

„Nein, aber er muss hier am See sein. Amber hatte geschrieben, dass es der schönste Tag ihres Lebens war wo Ansgar mit ihr am See war und ihr sagte, wie sehr er sie liebte.“ „Was ist, wenn er ganz wo anders ist?“, gab Hagen zu bedenken. Victoria sah ihn völlig verzweifelt an. „Er MUSS hier sein“, sagte sie und leuchtete wieder mit der Taschenlampe. „Bitte lieber Gott, lass uns nicht zu spät sein“, betete sie. Hagen schluckte. Auch er hatte Angst um Ansgar.

Sie hatte ein pinkes Kleid an, das mit den weißen Blumen und darüber ihre heißgeliebte Lederjacke. Ihre blonden Haare leuchteten in der Sonne. Ansgar lachte sie an, und sie strahlte übers ganze Gesicht.

„DA!!! Großer Gott!! Da ist er!“ Victoria rannte wie von Sinnen los. Sie hatte einen Mann am Boden liegen sehen. Victoria erkannte Ansgars Mantel. Es war der dunkelblaue, wollene, den er so gerne anzog. Sie stürzte zu Boden, sah, dass der von ihr so geliebte Mann regungslos dalag. "Ansgar, oh Gott, Ansgar", stieß Victoria aus. Sie war völlig in Panik, war unfähig, etwas zu tun, ihre Hände zitterten wie Espenlaub.

Jetzt stürzte Hagen zu ihr.

„Hagen, oh Gott, Hagen, er ist tot“, schrie Vicky.

Hagen riss Victoria von Ansgar weg. „Geh weg!“, befahl er ihr. Er kontrollierte ob Ansgar atmete und fühlte an seiner Halsschlagader ob er einen Puls hatte. Dann begann er mit den Wiederbelebungsversuchen.
"Ruf einen Krankenwagen!", schrie er in Victorias Richtung.

Mit zitternden Händen riss sie ihr Handy aus der Hosentasche, konnte kaum die Ziffern drücken, so sehr vibrierten ihre Hände.

„Jacobiweiher, bitte kommen Sie schnell.. Ich weiß es nicht, eventuell Selbstmord..“

Wie durch einen Schleier nahm Victoria die Geschehnisse um sie herum wahr. Sie sah, wie Hagen Ansgars Mantel und das Hemd aufgerissen hatte und ihn beatmete und die Herzdruckpunktmassage durchführte. Sie sah wie von außen auf das Spektakel und war unfähig sich zu rühren.

Victoria hatte sich neben Ansgar niedergelassen, während Hagen noch immer versuchte, Ansgar wiederzubeleben. Sie hatte Ansgars Hand in der ihren. „Bitte lass mich nicht allein“, flüsterte sie. „Bitte, Ansgar, deine Kinder brauchen dich, ich brauche dich. Bitte, komm zu mir zurück, bitte.“ Victoria brach auf Ansgars Brustkorb zusammen, sie schlug die Arme um ihn, krallte sich an ihm fest. „Victoria, geh zur Seite, was machst du da?“, schrie Hagen und zerrte Victoria von Ansgar herunter. "Er darf nicht sterben, Hagen, hörst du!!! ER DARF NICHT STERBEN!!!"

Amber sah ihn weiterhin nur an, lächelte immer noch. Doch auf einmal sah er am anderen Ende des Weges Victorias stehen. Sie sah so traurig aus.

Dann hörte sie die Sirenen des Krankenwagens.

Ende

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