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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 23.07.2012, 20:25 
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Kapitel 50: Who do you love? (Teil 2)

victoria ging es nicht gut. sie hatte nach dem kurzen gespräch mit ihrer tochter das gefühl, dass sie dringend mit jemandem reden musste. sie stand auf und ging kurzerhand runter um zu schauen ob elisabeth da wäre. sie hatte glück. diese war in der schlossküche und sprach mit dem gärtner, der die bepflanzung des innenhofes vornehmen sollte. als elisabeth victoria sah, beendete sie das gespräch recht abrupt, weil sie sah, dass victoria etwas auf dem herzen hatte. „victoria, was ist los?“ fragte sie direkt. victoria fing augenblicklich an zu weinen und warf sich in elisabeths arme. „großer gott, victoria, was ist denn passiert?“ nun brach alles aus victoria heraus. einiges hatte sie elisabeth ja schon nach ihrer rückkehr aus zürich berichtet, aber dass sie sich nun endgültig für ansgar entschieden hatte, wusste elisabeth noch nicht. als victoria fertig war und sich etwas beruhigt hatte, holte elisabeth tief luft und sagte dann: „ich hoffe, du weisst, auf wen du dich da einlässt. ansgar kann sehr charmant sein, dass wissen wir ja. aber meinst du wirklich, er eignet sich für eine beziehung?“ „es ist wundervoll mit ihm.“ gab victoria zurück. „ja, am anfang vielleicht. aber was ist wenn die ersten probleme auftauchen? wenn du nicht so spurst wie er möchte. ist es dann auch noch wunderbar?“ warf elisabeth ein. „ich kann nicht gegen meine gefühle ankämpfen. ich habe es lange versucht. ich wollte doch nicht, dass es thomas so erfährt, aber ich kann es nicht mehr rückgängig machen.“ sie war wieder den tränen nahe. „was willst du denn jetzt machen? möchtest du noch mal mit deinem mann sprechen? und wo willst du wohnen? hier, bei ansgar?“ victoria sah elisabeth unsicher an. „ansgar hat es mir angeboten. du hättest doch nichts dagegen?“ „nein, um gottes willen, nein. du bist herzlich willkommen. vielleicht irre ich mich ja auch in ansgar, ich meine, wer weiss das schon, was in seinem kopf vorgeht. ich wünsche es dir jedenfalls von herzen.“ sie umarmte victoria. „aber sprich mit deinem mann. ihr dürft nicht so auseinander gehen.“ victoria nickte. „ja, ich werde ihn anrufen. auch wenn er um sich schlägt. ich muss mit ihm reden.“

victoria fühlte sich schon ein wenig besser und beschloss, ihr vorhaben sofort in die tat umzusetzen. sie rief thomas auf dem handy an. er drückte sie sofort weg. sie probierte es erneut. diesmal ging er ran. „was willst du?“ herrschte er sie an. „mit dir reden“, sagte victoria. „ich aber nicht mir dir!“ er hatte aufgelegt.

victoria konnte nicht anders. sie musste zu thomas. sie hofte ihm auf dem gestüt anzutreffen. als sie zur tür hereinkam war ihr mann gerade mit holzarbeiten beschäftigt. er sah sie nicht sofort. „thomas. bitte lass uns reden“, sagte victoria. er drehte sich um und schrie sie an. „hast du mich nicht verstanden? ich will mit dir nicht mehr reden! hau ab!“ victoria versuchte es erneut. „thomas, bitte! schrei mich an, von mir aus, aber bitte schicke mich nicht weg. ich weiss, was ich dir angetan habe. ich kann es nicht rückgängig machen, aber höre mir doch bitte zu!“ sie war in tränen aufgelöst. irgendetwas in thomas sagte ihm, dass er nicht hören wollte was sie ihm zu sagen hatte, aber er wusste auch, dass es keinen sinn hatte, sie rauszuwerfen. sie würde es wieder und wieder versuchen.
„du hast 2 minuten.“ sagte er kalt. victoria schluckte und sagte dann: „ich weiss, dass du mich jetzt hasst, aber du musst mir glauben, dass ich das nicht gewollt habe. ich habe mich in ansgar verliebt. es ist einfach passiert. ich habe so versucht mich zu wehren….“ „wie lange geht das schon mit euch?“ warf er scharf dazwischen. sie zögerte und sagte dann leise: „seit zürich.“ thomas schloss die augen und legte den kopf nach hinten. es traf ihn wie ein pfeil mitten ins herz. sie hatte schon mit ansgar geschlafen bevor sie das letzte mal mit ihm sex gehabt hatte. er fühlte eine unbändige wut in sich aufsteigen. gleichzeitig merkte er wie tränen in seinen augen aufstiegen. er schleuderte das zu bearbeitende holzstück in die ecke und schrie: „warum tust du mir das an? warum verletzt du mich so? warum???“

thomas sank zu boden und schlug die hände vors gesicht. dann wurde er von weinkrämpfen geschüttelt. victoria wusste nicht was sie tun sollte und ging in die hocke. sie wollte ihren mann berühren, doch er riss ihre hand von sich. „ich habe dich so geliebt, victoria. du warst immer mein leben, und jetzt nimmt dich mir dieser - dieser bastard weg. alles alles hätte ich ertragen, aber nicht das..“ ‚“ich hasse mich selber dafür, dass ich dir das angetan habe. ich wusste einfach nicht wie ich es dir sagen sollte. es gibt keine entschuldigung für mein verhalten. ich weiss, dass du mir das nie verzeiehen kannst.“ thomas sagte kein wort, hob dann den kopf und sah sie mit rotgeränderten augen an. „bitte geh jetzt, victoria. ich kann nicht mehr.“ seine frau nickte und erhob sich. als sie schon in der tür war, rief er noch einmal ihren namen. sie drehte sich um. „dass ich dich geschlagen habe – tut mir leid. es tat mir selber weh, was ich getan habe. aber du hast mich so verletzt..“ „ich weiss. du brauchst dich nicht entschuldigen. es ist alles meine schuld..“ sie warf noch einen blick auf thomas, der jetzt nicht mehr so hasserfüllt blickte, sondern nur noch extrem verletzt und traurig aussah. sie konnte nicht einfach so gehen. langsam ging sie auf ihren mann zu und ging in die hocke. „thomas…“ sie legte die hand auf seine schulter, und er schüttelte sie diesmal nicht ab. er sah sie an und fast hätte er vergessen was passiert war. sie war doch immer noch seine frau. er war nicht in der lage, sie zu hassen, dafür liebte er sie noch viel zu sehr. victoria konnte nicht anders, die zog thomas an sich und umarmte ihn. thomas liess es zu. er hielt victoria so fest als würde er sie nicht mehr loslassen wollen. „es tut mir so leid, thomas, ich wünchte, ich könnte es ungeschehen machen.“

thomas schob victoria leicht von sich und sah sie an. „und dann? wenn du es könntest? ich frage dich das jetzt nur einmal, viccy“, sagte er dann unvermittelt. „liebst du ansgar von lahnstein?“ victoria erstarrte. sie wusste nicht was sie sagen sollte. sie blickte zu boden. „das reicht mir als antwort.“ sagte thomas nur. „aber dich liebe ich auch noch“, meinte sie nur. „victoria, ich habe dir so viel verziehen. dass du vor 20 jahren mit ansgar im bett warst, dass der kerl dich geküsst hat. aber dass du mir jetzt sagst, dass du es bereust was du mir angetan hast aber gleichzeitig zugibst ihn zu lieben…“ „das hab ich nicht gesagt“, warf victoria ein. „was soll ich denn denken? du hast geschwiegen. also ist es so wie ich meine. „gott, ich weiss gar nichts mehr“ rief victoria verzweifelt aus und fing ihrerseits an zu weinen. „thomas, wir sind 26 jahre verheiratet, ich habe dich immer geliebt, und dann kam ansgar, und ich habe weiss gott dagegen angekämpft, aber da ist etwas gegen das ich nicht ankomme, so sehr ich es auch versuche…“ „viccy ich habe euch beide beim sex erwischt. weisst du wie sich das anfühlt? weisst du wie schlecht es mir geht? ich kann kaum denken, kann nichts essen, kann nicht schlafen und weiss nicht wie ich die arbeit überstehen soll.. und du bemitleidest dich selbst? das verstehe ich nicht!“ „meinst du für mich ist das einfach? meinst du, ich wollte dich so verletzen?“ fragte sie aufgebracht. „gott, warum ansgar? warum dieser kerl? er ist mein chef, viccy, mein chef, und ich muss ihn jeden tag sehen, jeden tag muss ich mich quälen, wenn er mit seiner visage überheblich grinsend auftaucht… ich halt das nicht aus, viccy“ thomas sprang auf und warf mit voller wucht einen holzklotz an die wand. „ich bin so verdammt wütend!“

victoria wollte ihren mann beruhigen, und da ihr nichts anderes einfiel ging sie einfach zu ihm und riss ihn an sich. sie presste ihre lippen auf seine und versuchte ihn zu küssen. thomas war total überrascht und wusste nicht wie ihm geschah. aber dann gab er seinen widerstand auf und küsste sie zurück. victoria spürte, dass sie es nur machte, damit thomas nicht total durchdrehte, und sie fühlte sich total schlecht dabei. aber in ihr drin war nunmal auch noch ein gefühl für thomas, es war nicht einfach nach 26 ehejahren erloschen. thomas hielt sich an ihr fest wie ein etrinkender der unterzugehen drohte. er klammerte sich an die letzte hoffnung, dass victoria ihn doch noch liebte, auch wenn sie ihm das angetan hatte, er konnte einfach nicht aus seiner haut.

keiner von ihnen beiden bemerkte den mann, der am eingang des stalles in der tür stand und fassungslos zusah...


Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 23.07.2012, 20:25 


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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 24.07.2012, 19:23 
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Kapitel 51: Closer to the edge

victoria lief ziellos in der stadt umher. ihre gedanken rasten in ihrem kopf. nachdem sie thomas geküsst hatte, hatte sie sofort ein schlechtes gewissen ansgar gegenüber bekommen. doch musste sie das eigentlich? war sie fest mit ansgar zusammen? sie war sich auf einmal keiner sache mehr sicher. sicherlich musste ansgar nicht erfahren, dass sie thomas noch einmal geküsst hatte. es war ja auch nur um ihn zu beruhigen. sie wusste, dass es falsch war, dass sie dadurch thomas hoffnungen noch geschürt hatte, aber sie hatte in dem moment keine andere möglichkeit gesehen.

nachdem sie sich geküsst hatten hatte thomas sie gefragt, was sie jetzt vorhatte. ob sie die affäre mit ansgar beenden wollte oder ob sie mit ihm zusammen sein wollte. victoria hatte nichts geantwortet. dann hatte thomas sie gefragt, warum sie ihn geküsst hatte. auch darauf wusste victoria keine antwort. irgendwann hatte thomas sich abgewandt, und sie war dann gegangen.

victoria fühlte sich schrecklich. wenn sie mit ansgar zusammen war hatte sie ein schlechtes gewissen thomas gegenüber und wenn sie mit thomas küsste hatte sie das gefühl ansgar zu betrügen.
victoria musste sich endlich darüber klarwerden was sie wollte. aber wenn sie auf schloss königsbrunn war ging das nicht wirklich. sie wollte ja mit ansgar zusammensein, aber irgendwie hatte sie so ungeheure angst, diesen schritt zu gehen.

irgendwann wurde es dunkel, und victoria beschloss nach königsbrunn zurückzufahren. es war wieder freitagabend. vor drei wochen hatte sie das erste mal mit ansgar geschlafen. vor zwei wochen waren sie in zürich gewesen. victoria kam das alles so lange her vor.

als sie die tür zu ansgars suite öffnete, saß ansgar im sessel und rauchte eine zigarre. er drehte sich nicht zu ihr um, als sie hereinkam. victoria wusste, es musste etwas passiert sein. „ansgar“, sagte sie. er sah sie nur von oben bis unten an und zog an seiner zigarre. „was ist los?“ fragte sie ihn ängstlich. er musterte sie immer noch. „das wollte ich dich grad fragen. den ganzen tag zermater ich mir das hirn, wieso du deinen mann geküsst hast, aber irgendwie fiel mir keine antwort ein.“ sein tonfall klang süffsant und ironisch. victoria wurde blass. „du hast uns gesehen?“ „ja, ich wollte etwas mit hagen besprechen, stattdessen traf ich dann auf dich und deinen mann und sah wie ihr euch geküsst habt. sah ja sehr überzeugend aus.“ „ansgar, ich kann dir das erklären..“ „so, kannst du das? nein, warte, ich erklärs dir. geht schneller. ich lasse mich nicht verarschen. du kannst deine sachen nehmen und gehen.“ sein tonfall war sehr hart. „ansgar, bitte hör mir zu. ich hab thomas nur geküsst weil…“ ansgar fiel ihr ins wort. „interessiert mich nicht , victoria. ich habe genug gesehen. ich habe es dir schon mal gesagt, dass ich keine lust auf spielchen habe. es reicht mir. ich habe deine sachen schon zusammengepackt.“ er wies auf eine tasche mit victorias sachen.

victoria fühlte sich als wenn ihr jemand ein messer ins herz gerammt hätte und dann umdrehen würde. ihre augen füllten sich mit tränen. sie konnte nicht gehen. sie sah ansgar an, der ihr zögern bemerkte. für einen kurzen moment sah es so aus als würde er weich werden, dann verhärteten sich seine gesichtszüge. er stand auf, drückte die zigarre betont langsam aus und baute sich vor vicky auf. „ich möchte, dass du jetzt gehst. dein mann kann dich wiederhaben. ich bin fertig mit dir.“ dann nahm er ihre tasche und stellte sie unsanft vor die tür. sein blick war undurchdringlich, sein ton duldete keinen widerspruch. victoria blieb nichts anderes übrig als zu gehen. als ansgar die tür hinter ihr zuschob verlor sie die fassung und fing an zu weinen. sie rutschte an der tür herunter und schluchzte. es war ihr egal, was er dachte oder ob er sie hörte. fast wünschte sie, er würde sie hören und zu ihr kommen, aber die tür blieb zu. sie hatte zu hoch gepokert.
aber wer konnte damit rechnen, dass ansgar sie sehen würde. was sollte sie denn jetzt machen? sie konnte doch auch nicht nach hause.

victoria wusste nicht, wie lange sie vor ansgars tür gesessen hatte. irgendwann erhob sie sich und ging den gang entlang bis zu tristans zimmer. sie wusste, dass marlene am heutigen tage bei ihm war. sie hob die hand um zu klopfen, aber dann ließ sie ihre hand wieder sinken. was hätte sie sagen sollen? dass ansgar sie verlassen hatte? marlene wusste nicht einmal, dass sie mit ansgar zusammen gewesen war, wenn sie das überhaupt gewesen waren. sollte sie zu elisabeth gehen? nein, sie musste allein sein. victoria lief die treppe herunter und rannte schnell durch die halle und verliess dann schloss königsbrunn.

draussen setze sie sich in ihr auto und raste mit knirschenden reifen die auffahrt herunter. die tränen liefen ihr unaufhörlich über das gesicht, sie konnte nicht aufhören zu weinen. was sollte sie bloss tun, wo sollte sie hin? sie fuhr immer schneller, die tränen verschleierten ihr die sicht. die strasse, auf der sie fuhr war spärlich befahren, es war eine umgehungsstrasse. victoria musste sich ungeheuer anstrengen, damit sie in der dunkelheit etwas sehen konnte, denn sie weinte noch immer. die musik in ihrem auto voll aufgedreht fuhr sie viel zu schnell. so merkte sie kaum, dass ihr ein LKW entgegenkam. erst als die lichter schon dicht vor ihr waren, riss sie das lenkrad herum. ihr wagen geriet ins schleudern, victoria schrie auf. dann wurde es dunkel.

Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 25.07.2012, 19:04 
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Kapitel 52: Oblivion

ansgar hatte getrunken. so wie immer, wenn es ihm schlecht ging. er hatte keine lust sich einmal mehr von einer frau verarschen zu lassen, das wollte er nicht mehr.. nie wieder.. ansgar beschloss noch auf einen drink ins schneiders zu fahren. dort wollte er sich so richtig vollaufen lassen. oder – wer wusste schon was der abend noch so bringen würde –wollte sich anderweitig amüsieren. er hatte es nicht nötig, sich so behandeln zu lassen. nicht er, ansgar von lahnstein. ansgar liess sich seinen mantel bringen und wies kurt den chaffeuer an, ihn ins schneiders zu bringen.

zur selben zeit zupfte sich im waschraum im schneiders eine blonde frau gerade ihr oberteil zurecht, fuhr sich noch mal durch die haare, zog sich den lippenstift nach. dann war sie zufrieden mit sich und ihrem spiegelbild. sie wollte heute noch etwas erleben, hatte sie sich vorgenommen. irgendwie musste sie den frust abbauen, den sie die letzen tage angestaut hatte. sie wusste auch schon wie….

ansgar schob die tür des schneiders auf und warf luca seinen mantel entgegen. „einen whiskey, aber zügig“ rief er in richtung theke. niklas war sofort beeilt, graf lahnstein das gewünschte zu bringen.
ansgar leerte das glas in einem zug aus und bestellte schon den nächsten. plötzlich hörte er eine vertraute stimme hinter sich.

„ansgar! was treibt dich noch zu so später stunde hierher? liebeskummer?“ die mundwinkel spöttisch nach oben gezogen, ein süffisantes lächeln auf den knallpink geschminkten lippen, stand tanja vor ihm und musterte ihn amüsiert. „tanja, je später der abend, desto grauenvoller die gäste“, gab er zurück und nahm noch einen schluck vom whiskey, liess ihn im mund hin- und her schaukeln und schluckte ihn dann geräuschvoll runter. „du siehst mitgenomommen aus“, sagte sie und zupfte an seinem geöffneten hemd. „das kompliment gebe ich gerne zurück“, erwiderte er im selben süffisanten tonfall. „ärger mit sebastian? hat die wurst etwa keine lust mehr auf dich?“ er zog die augenbrauen hoch. „vielleicht habe ich keine lust mehr auf ihn.“ „ja, das kann ich mir denken, nach der sache die er abgezogen hat. und? was willst du machen? schiesst du ihn ab?“ wollte ansgar wissen. tanja antwortete nicht sondern sagte: „sag mir lieber, warum du so dumm aus der wäsche guckst. finde ich interessanter.“ sie gluckste das ihr so ureigene lachen. ansgar grummelte etwas vor sich hin. „lass mich raten. die alte frau hat dir den kopf verdreht. die mutter von kim. vic-to-ria wolf. hab ich recht?“ sie grinste spöttisch. ansgar erwiderte nichts sondern nahm noch einen schluck whiskey. „ne! du hast dich echt in sie verschossen, hui“ tanja war jetzt total begeistert. „mach dich ruhig über mich lustig. wer im glashaus sitzt, sollte nicht mit steinen werfen“, gab er zurück, jedoch fuhr er mit angezogener handbremse.
tanja bemerkte es sofort. „dann sitzen wir ja im selben boot, was?“ es war urplötzlich wenig von der feindseligkeit zu hören in ihrer stimme, denn sie sah mit einem blick, dass ansgar und sie das selbe schicksal verband. auch wenn ihr exmann ihr für gewöhnlich verhasst war, und sie mehr als einmal versucht hatte ihn auszuschalten, irgendetwas in ihr fühlte sich auf eine ganz seltsame art mit ihm verbunden. sie waren beides einzelgänger, die in ihrem leben normalerweise nur auf sich selber wert legten, kaum einen menschen ausser ihren kindern an sich heranliessen, einzelgänger sowohl in der familie als auch in der liebe. und sie waren beide gescheitert bei dem ehrlichen versuch, die liebe zuzulassen in ihrem leben.

ansgar sah tanja an, und sein blick war forsch und lüsternd. sie kapierte sofort. ein kurzer augenaufschlag unter ihren langen wimpern genügte, und er wusste, dass sie einverstanden war. ansgar setzte sein glas ab und ging in richtung waschraum. tanja folgte ihm eine minute später.


victoria konnte sich kaum bewegen. sie spürte ihre beine nicht, sie waren irgendwo eingeklemmt. sie schmeckte blut in ihrem mund, und sie wusste nur, sie war auf irgendeinem feld und hatte einen unfall gehabt. sie wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war. ihr kopf schmerzte, und ihr war übel. sie musste irgendwie an ihr handy kommen um hilfe zu rufen. ihr handy hatte in der tasche auf dem beifahrersitz gelegen. victoria streckte die hand nach der tasche aus, die nun am boden des autos lag. der gesamte inhalt der tasche lag im auto verstreut. das handy musste doch irgenwo sein. victoria stand unter schock, aber der gedanke daran, dass sie ansgar anrufen musste hielt sie aufrecht. sie versuchte, ihre beine zu bewegen, und es gelang ihr tatsächlich. mit großer anstrengung hievte sie ihren oberkörper über den beifahrersitz und wühlte unter dem sitz nach dem telefon. als sie es tatsächlich fand, fing sie an zu weinen. mit zittrigen händen zog sie es hervor und drückte in panik die tasten. sie wusste ansgars nummer eigentlich auswendig, aber in dem moment hatte sie einen blackout. so suchte sie unter kontakte und fand ansgars mobilnummer. es klingelte. victoria iess sehr lange klingeln doch keiner nahm ab. er ging nicht ran. großer gott. die mailbox! „ansgar, hier ist victoria. ich hatte einen unfall. ich bin irgendwo auf der strasse die nach düsseldorf führt. bitte hilf mir."

sie verloren keine zeit. sie wussten beide, was sie wollten. kurzen, heftigen, sex. ansgar hob tanja auf den waschtisch und schob ihr hastig den rock hoch. sie machte sich an seiner hose zu schaffen. links und rechts fielen körbe mit seifenproben und stapel mit papierservietten zu boden als ansgar tanjas becken an sich riss und mit einem stoss in ihr war. tanja krallte sich in seine haare und hielt sich an seinem jacket fest..ansgar stöhnte und keuchte und tanja zischte ihm anzüglichkeiten entgegen. oh, ja, er wusste, dass tanja anders war als andere frauen. man konnte fast behaupten, tanja war wie ein mann. sie liebte sex ohne verpflichtungen, nahm sich was sie wollte und eierte selten rum. wer nicht spurte, hatte bei ihr verloren. obwohl er sie hasste, so bewunderte er sie auch, und manchmal, so wie heute, hasste er sie gar nicht.

„war das alles? komm, da geht noch mehr, zeigs mir wie wütend du bist.. besorgs mir richtig“, „feuerte“ tanja ansgar an, und der liess sich das nicht zweimal sagen. mit fast aggressiven bewegungen nahm er sie weiter. doch tanja liebte diese art sex genau wie er. er wusste das. sie waren aus dem selben holz geschnitzt.

tanja kam vor ihm. sie stiess einen kleinen spitzen schrei aus und zerkratze ansgar den nacken. er verzog das gesicht vor schmerz, und dann entluden sich sein ganzer hass und die ganze aufgestaute wut.

Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 26.07.2012, 19:52 
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Kapitel 53: You found me

nach dem sex mit tanja fühlte sich ansgar besser. sehr viel besser. er und tanja waren übereingekommen, dass sie beide das geschehene für sich behalten wollten, und ansgar war zufrieden. den gedanken an victoria drängte er beseite. sehr weit beseite.

als ansgar aus dem schneiders schritt, zog er sein mobiltelefon aus der anzugtasche. er sah dass victoria angerufen hatte. er war kurz versucht zurückzurufen, liess es dann doch. eine nachricht zeigte ihm an, dass sie auf die mailbox gesprochen hatte. ansgar zögerte, doch dann siegte seine neugier. als er die nachricht abhörte, wurde er blass und liess das handy sinken. victoria hatte ein unfall gehabt! sofort wählte er ihre nummer, doch es ging keiner ran. er wählte er die nummer des st. vincent krankenhauses. „ansgar von lahnstein hier. ist bei ihnen eine frau wolf eingeliefert worden?“ fragte er. keine frau wolf wurde eingeliefert. verdammt. ansgar riss seinen autoschlüssel aus seinem jacket und rannte zu seinem wagen. er musste victoria finden!

während er wie ein irrer losfuhr raste nicht nur sein porsche auf den straßen düsseldorfs sondern auch seine gedanken. warum hatte er sie weggeschickt? er hatte doch gesehen wie fertig sie war. er machte sich solche vorwürfe. und dann hatte er noch mit tanja.. "gott, verdammt", rief ansgar aus als ein entgegenkommendes auto ihn mit den nebelscheinwerfern blendete. er befand sich jetzt außerhalb des stadtzentrums, auf der umgehungsstraße, die zum schloß fuhr. er drosselte sein tempo, sah nach links und rechts und liess die nebelscheinwerfer leuchten. nach etwa 3 km sah er bremsspuren auf der fahrbahn und dann erblickte er zur rechten auf dem feld ein auto. er drückte die bremsen durch, und sein auto kam zum stehen. ansgar hatte von unterwegs schon die 112 angerufen; sie waren auf dem weg. erst aber musste er zu victoria. er hatte solche angst davor was ihn erwartete. kam er vielleicht zu spät? was wäre wenn.. in panik rannte ansgar zu dem auto. er riss die fahrertür auf und fand sie halb auf dem beifahrersitz hängend vor. "victoria!" rief ansgar, "victoria, hörst du mich?" er beugte sich über sie. gott sei dank, sie atmete. ansgar war so froh. „victoria", rief er noch einmal und fühlte ihren puls an der halsschlagader. er ging regelmässig aber schwach. „verdammt noch mal, wo bleiben die denn?“ rief er aus und wählte hastig noch einmal die nummer der 112, um den genauen standort durchzugeben. dann bemerkte er, dass victoria sich rührte. sofort war er bei ihr. „victoria ich bin da. hörst du mich?“ sie öffnete die augen leicht. er hatte angst sie zu verletzen wenn er sie hochzog und nahm nur ihre hand. „ich bin bei dir, du musst keine angst haben. es kommt hilfe“, sagte er beruhigend. „ansgar..“ kam es schwach von victoria. „ansgar, du bist da.“ „ja,ich bin da. ich lass dich nicht allein. nie wieder“ sagte er und spürte tränen in den augen. dann hörte er die sirene des krankenwagens hinter sich.

dann ging alles rasend schnell. man überprüfte victorias vitalfunktionen, und anhand der kontrolle ihrer pupillen wurde der verdacht auf ein schädel-hirn-trauma gelenkt. victoria wurde in den krankenwagen gehievt. ansgar nahm auf einem klappsitz platz. es wurden ihm eine menge fragen gestellt, auf die er keine antwort hatte. hilflos saß er neben victorica im rettungswagen. sie sah so blass aus.

nach kurzer fahrt ins st. vinzenz wurde victoria in den untersuchungsraum gebracht. dann saß ansgar auf den selben stühlen, auf denen victoria vor ein paar wochen gesessen hatte als er selber im krankenhaus lag und war voller sorge um victoria. er wusste noch nicht genau welche verletzungen victoria hatte, und er hatte große angst, dass es etwas schlimmes sein könnte. wieder zermaterte er sein gehirn mit dem "was wäre wenn". er hätte sie niemals wegschicken dürfen. er hätte sich anhören müssen was sie zu sagen hat, aber er war einfach zu wütend gewesen.

der abend im schneiders tauchte vor seinem geistigen auge auf. er hatte sex mit tanja gehabt. guten sex, ja, und er wusste auch, wieso – weil er so verletzt von victoria war, dass sie ihren mann geküsst hatte – aber er hätte trotzdem nicht direkt mit tanja schlafen sollen. aber das war jetzt alles unwichtig, denn er musste wissen wie es victoria ging. gerade als er sich aufraffen wollte um zu fragen, stand dr. mendes vor ihm. „graf lahnstein. sie wollen sicher wissen, wie es frau wolf geht.“ begann er. ansgar sah ricardo nur an und nickte kaum merklich. „sie hat großes glück gehabt. sie hat sich zum glück nur eine leichtes schädel-hirn-trauma zugezogen und ist ansonsten mit einem schock davongekommen. wir haben sie zur engmaschigen kontrolle stationär aufgenommen. ansonsten geht es ihr den umständen entsprechend gut. sie können sofort zu ihr.“ ansgar schüttelte dr. mendes die hand. „danke“, sagte er nur. ricardo sah, wie erleichtert der graf aussah und dachte sich seinen teil. "ich bringe sie zu ihr. wir möchten frau wolf aber mindestens eine nacht hierbehalten, um folgeschäden vorzubeugen. jedoch weisen die CT-untersuchungen bislang außer auf die gehirnerschütterung auf keine signifikanten schäden hin. auch ihre vitalfunktionen sind den umständen entsprechend gut."

als ricardo ansgar zum zimmer von victoria gebracht hatte und sich entfernte, atmete ansgar noch einmal tief durch und ging dann hinein. victoria lag im bett und sah etwas blass aus. sie war an einen monitor angeschlossen, aber alles sah in ordnung aus. als sie ansgar sah, setzte sie sich etwas im bett auf. „ansgar“ flüsterte sie nur. er ging zum bett und nahm ihre hand in die seine. „es tut mir so leid, victoria“, flüsterte er. „ich habe deinen anruf zu spät abgehört.“ sie drückte seine hand und erwiderte: „du kannst doch nichts dafür. es ist alles meine schuld. hätte ich thomas..“ „pssst.“ unterbrach ansgar sie „es ist total egal, was war. hauptsache, dir geht es gut. ich habe solche angst um dich gehabt. ich hätte es mir nie verziehen, wenn dir etwas passiert wäre.“ victoria sah die sorgen in seinen augen, und ihr herz zog sich zusammen. „es ist ja noch mal gutgegangen. ich muss dir sagen, dass da nichts war zwischen thomas und mir.." fing sie dann wieder an. „es ist egal. ich hätte dich nicht wegschicken dürfen. ich hätte dir zuhören müssen. das habe ich nicht getan.“ seine stimme klang belegt. „ansgar, ich kenne dich. ich weiss, wann du verletzt bist, und du warst verletzt. zu recht. ich bin zu thomas ins gestüt um mit ihm zu reden. er war so völlig ausser sich und hat geweint. dann hat er um sich geschlagen.“ ansgar horchte auf. „hat er dir..?“ „nein“, beruhigte victoria ihn. „hat er nicht. es hört sich verrückt an, aber um ihn zu beruhigen habe ich ihn geküsst. er hatte mich gefragt, ob ich dich liebe.“ „und? was hast du gesagt?“ wollte ansgar wissen. „ich konnte nichts sagen. ich habe einfach gar nichts gesagt. ich weiss, ich bin so feige, aber thomas war so verletzt. er hat mir auf den kopf zugesagt, dass es so ist, dass ich dich liebe.“ „victoria, es spielt jetzt keine rolle mehr was passiert ist. wichtig ist, dass es dir gutgeht. alles andere findet sich.“ „nein, es ist nicht gut. ich weiss, dass du recht hast, und dass ich mich entscheiden muss. mein herz hat das schon längst getan aber ich hatte einfach solche angst. ja, thomas wird immer ein teil von mir sein, ich werde ihn auf eine art immer lieben, aber du, du bist der mann, mit dem ich zusammensein möchte, ansgar. wenn du mich noch willst“ ihre stimme klang leise und unsicher.

„ich habe mit tanja geschlafen“, sagte ansgar unvermittelt.

Fortsetzung folgt

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 27.07.2012, 20:08 
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Kapitel 54: Just the way you are

victoria erschrak. „wie, was, wann?“, stammelte sie. „heute. nachdem du wegwarst. ich bin in schneiders, und da war sie. es hatte nichts zu bedeuten, victoria. ehrlich nicht. es war nur sex.“ victoria war erschrocken, wie leichtfertig ansgar die sache abtat. sie wusste, ansgar hatte dies getan, weil er verletzt war, es war wie in zürich. allerdings wenn ansgar jedesmal wenn er verletzt war, sex mit einer anderen frau hatte, dann machte ihr das natürlich sehr wohl etwas aus. sie war unfähig etwas zu sagen. „victoria, ich sage es dir, weil ich keine lügen mehr will. aber ich kann es nicht ungeschehen machen. ich kann nicht erwarten, dass du mir verzeihst, aber ich musste es dir sagen.“ victoria sagte noch immer nichts. „du hast mich verletzt, victoria, darum habe ich es getan. ich habe gedacht, du gehst zu deinem mann zurück.“ victoria holte tief luft und sagte dann: „es tut weh. sehr weh. aber was kann ich dir vorwürfe machen. ich habe selber genug mist gebaut.“ ansgar strich über ihr gesicht. „verzeih mir“ sagt er. victorias augen füllten sich mit tränen. er sah so traurig aus und schien es ehrlich zu bereuen. sie kannte ansgar. sie wusste, wie er tickte und sie liebte ihn dennoch. sie konnte nicht anders. „ja. ich verzeihe dir. und ich verspreche dir, ich rede mit thomas. morgen. es wird ihm das herz brechen, aber ich kann nicht mehr warten. ich will dich nicht verlieren, ansgar.“ „das wirst du nicht“, versprach er. „und nun schlafe ein wenig. ich werde hier bei dir bleiben. die ganze nacht.“ „die werden dich rauswerfen“ gab victoria zu bedenken. „sehe ich so aus als liesse ich mich rauswerfen?“ fragte er und deutete ein grinsen an. victoria lächelte. "nein, siehst du nicht". ansgar fiel plötzlich etwas ein. "warum hast du eigentlich keinen krankenwagen gerufen?", wollte er wissen, "und wie ist der unfall überhaupt passiert?" victoria überlegte kurz. "ich bin recht schnell gefahren. und dann habe ich einen LKW zu spät gesehen. dann bin ich ins schleudern geraten und auf dem feld gelandet. ich muss wohl kurz bewusstlos gewesen sein. und dann stand ich total unter schock. ich hatte nur den gedanken an dich, dich anzurufuen. ich habe überhaupt nicht an die 112 gedacht." ansgar legte seine hand auf die ihre. "überanstreng dich nicht. es ist ja alles noch mal gutgegangen. vielleicht schläfst du jetzt ein wenig, damit du recht schnell hier wieder herauskommst. du weisst, ich bleib hier.. ich lass dich nicht allein.", versprach er noch einmal. victoria lächelte, dann drehte sie sich auf die seite und schlief kurze zeit später en. ansgar blieb wie versprochen an ihrem bett sitzen. die ganze nacht. er war sehr froh, dass sie ihm verziehen hatte, dass er mit tanja geschlafen hatte. er würde es nicht wieder tun. er würde victoria nie wieder so wehtun wollen. er liebte sie. und sie war die frau, die ihn nahm wie er war. jede andere frau hätte ihm nicht verziehen, aber sie tat es.
als der morgen graute schlief ansgar auf der bettkante ein.

als victoria am nächsten morgen erwachte, schlief ansgar immer noch. er war tatsächlich die ganze nacht hiergewesen. man hatte ihn also nicht hinauskomplimentiert. seine haare waren total verstrubbelt, und er sah mitgenommen aus als er kurze zeit später die augen aufschlug und victoria ansah. „du warst wirklich die ganze nacht hier“, stellte sie noch einmal, diesmal laut, fest. „ja, ich habe es dir doch versprochen.“ ansgar streckte sich. seine gliedmaßen waren eingeschlafen. „wie geht es dir heute morgen?“ fragte er dann besorgt. „ich habe nur etwas kopfschmerzen. aber sonst geht es.“ „das ist gut. da bin ich froh“, sagte er etwas unsicher.

victorias werte besserten sich im laufe des tages noch weiter. durch weitere kontrolluntersuchungen wurden folgeschäden ausgeschlossen, und dr. mendes beschloss, victoria noch am frühen nachmittag zu entlassen. ansgar war in der zwischenzeit mit frischen sachen von königsbrunn zum krankenhaus gefahren. victoria hatte bereits geduscht und zog die von ansgar mitgebrachten sachen an. dann konnte sie mit ansgar das krankenhaus verlassen. sie war noch ein wenig wackelig auf den beinen, aber ansgar unterstützte sie beim laufen.

sie fuhren nach königsbrunn, und dort konnte sich victoria noch ein wenig ausruhen. auch ansgar wollte erst einmal eine dusche nehmen und sich dann noch ein wenig hinlegen. als er aus der dusche kam, schlief victoria bereits. er spürte eine welle von dankbarkeit in sich aussteigen, dass alles so glimpflich ausgegangen war und dass das schicksal ihnen eine zweite chance gegeben hatte. er wollte diese chance nutzen. diesmal würde er es nicht versauen.

ansgar und victoria erwachten erst am frühen abend wieder. sie hatten beide einiges an schlaf nachzuholen. victoria stand auf und ging zu ihrer tasche. ansgar wollte sie ein wenig festhalten, doch victoria sah so entschlossen aus, dass er spürte, dass sie etwas vorhatte. victoria holte aus ihrer tasche ihr handy. langsam begriff ansgar. victoria wählte eine nummer aus dem kopf und wartete, dass jemand abnahm. „thomas? hier ist victoria. ich würde gerne mit dir reden. hast du zeit für mich? – ja, okay, das geht. bis gleich.“ sie legte auf. ansgar wusste, dass es ein großer schritt für victoria war, und er stand auf und ging auf sie zu. langsam zog er sie an sich, nahm sie in den arm. er sagte kein wort. sie atmete seinen geruch ein, den sie so liebte und entspannte sich augenblicklich. als sie sich wieder voneinander lösten, sagte ansgar nur: „du tust das richtige. ich weiss es.“ sie nickte und dann zog sie sich an und ging kurz ins bad um sich herzurichten. als sie wieder rauskam – ansgar war noch nicht vollständig angezogen – zog sie ihn an sich und küsste ihn, wie als wollte sie ihm beweisen, dass sie zu ihm stand und ein leben mit ihm wollte. er wollte sich kaum von ihr lösen, hätte sie am liebsten zurück ins bett gezogen, aber victoria musste ersteinmal mit thomas reden und ein für alle mal klare verhältnisse schaffen. so beendete er den kuss etwas widerwillig und sagte dann nur zu ihr: „ich wünsche dir viel glück. bis nachher“ victoria nickte und ging zu tür. dort drehte sie sich noch einmal um, als wolle sie sich ein letzte mal ob der richtigkeit ihrer entscheidung vergewissern. ein kurzer blick reichte und sie spürte sofort wieder dieses exteme kribbeln in ihrer magengegend. ansgar stand da in unterhose, seine haare verstrubbelt, etwas unausgeschlafen, und sie fühlte augenblicklich, dass sie zu ihm gehörte. es gab keinen zweifel mehr in ihr. er schien zu bemerken was sie dachte und deutete ein lächeln an. dann wandte victoria sich um. sie wusste was zu tun war.

Fortsetzung folgt...

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BeitragVerfasst: 28.07.2012, 20:45 
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Kapitel 55: The Beginning

thomas und victoria trafen sich zu hause in ihrer wohnung. ein café wäre victoria zu unpersönlich erschienen um ihrem mann zu sagen, dass sie ansgar liebte. auch wenn die wohnung vom umfeld her ungeeignet war, so fühlte sie sich doch sicherer dort. sie glaubte nicht, dass thomas noch einmal die beherrschung verlieren würde.

„viccy, schön, dass du kommst.“ ihr mann freute sich sie zu sehen. in ihm war wohl doch noch hoffnung, dass sie zu ihm zurückkommen würde. hoffnung, die victoria gleich für immer zerstörten würde. „hallo thomas“, sagte sie und bemühte sich, ihrer stimme keinen ausdruck zu verleihen. sie setzte sich aufs sofa und nahm das angebot eines tees, den thomas gekocht hatte, dankbar an. als ihr man sich auch gesetzt hatte sah sie ihn ernst an. „thomas, ich hatte einen unfall gestern“, sagte sie. ihr mann sah sie entsetzt an. „was? wie ist das passiert?“ „beruhige dich, es ist nichts weiter. nur das auto sieht etwas zerbeult aus. ich bin von der strasse abgekommen und in einem feld gelandet.“ „warum erfahr ich das erst jetzt?“ victoria spürte, dass ihr mann sich schon wieder echauffierte. „thomas, bitte höre mir zu. mir fällt das nicht leicht, das zu sagen. ich möchte aber dass du mir bis zum ende zuhörst. ich habe lange, sehr lange gekämpft gegen das gefühl, dass ich für ansgar hegte, redete mir ein, es ist nur eine körperliche anziehung. aber das war es nicht. wir haben einmal vor zürich miteinander geschlafen. da dachte ich noch, es war nur sex, aber als wir in zürich waren habe ich mich in ihn verliebt. als ich zurückwar, wollte ich ehrlich versuchen, ihn zu vergessen, aber es war unmöglich. an dem abend an dem wir im schneiders waren, bin ich noch einmal dorthin gefahren. ich habe ansgar dort getroffen. ich habe mit ihm in seinem auto geschlafen.“ sie sah thomas entsetztes gesicht, fuhr aber unbeirrt fort. „ich habe an dem abend, wo ich mal gedacht habe, da ist jemand im treppenhaus, mit ansgar rumgemacht. denn er war wirklich hier. ich habe gelogen, immer und immer wieder. schon als ansgar im krankenhaus war, habe ich ihn geküsst. ich habe auch ansgar belogen und hingehalten. als wir uns gestern geküsst haben, thomas, hat ansgar uns gesehen. er stand in der tür. danach hat er mich rausgeworfen.“

thomas´gesicht hellte sich auf, es kam ein hoffnungschimmer in ihn, der allerdings ein paar sätze später wieder vernichtet wurde. victoria fuhr weiter fort: „ich bin auf der landstrasse zu schnell gefahren. dann ist der unfall passiert. ich habe ansgar angerufen, und er hat dann den krankenwagen alarmiert und ist zu mir gekommen. ich selber bin nicht auf die idee gekommen, warum auch immer, ich stand unter schock. aber, ich habe ansgar angerufen in meiner großen not, thomas, nicht dich. in meinem kopf war nur der gedanke an ihn. es tut mir in der seele weh, es dir sagen zu müssen. aber ich muss es tun. ich liebe ansgar von lahnstein. ich wollte es lange nicht wahrhaben, aber es ist so. ich liebe ihn von ganzem herzen, und er liebt mich, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst. ich weiss, wie sehr du ihn hasst, und ich wünschte ich könnte dir etwas anderes sagen, aber ich kann nicht mehr lügen. das hast du nicht verdient. ich war 26 jahre mit dir überglücklich, thomas, das nimmt uns niemand weg - aber unser weg ist zuende. ansgar gibt mir etwas was ich bei dir stets vermisst habe. es ist keine anschuldigung, aber ich empfinde es einfach so, dass ich sein kann wie ich bin, wenn ich mit ihm zusammen bin, dass ich mich nicht verstellen muss. ich habe in unseren ehejahren oft das gefühl gehabt, dass es einen teil in mir gibt, den du nicht verstehst.... dass ich eben nicht die ehefrau bin, die am herd glücklich ist.... und dass es auch mehr ist als nur arbeiten, kinder kriegen und haushalt ist was ich will. es geht nicht um geld, aber es geht um dinge, die man tut obwohl sie vielleicht nicht richtig sind. du bist immer so vernünftig, bedacht und realistisch. das ist auch gut so, denn ich war und bin es oft nicht. aber ich habe das oft nicht mehr ausgehalten. ich habe eine leidenschaft in mir, thomas, die du nie gesehen hast. du hast in mir die frau gesehen, die die kinder erzieht, die den haushalt schmeisst und die zuarbeitet. aber da ist so viel mehr in mir, thomas. ich bin die frau, die vielleicht gerne mal striptease auf dem tisch gemacht hätte, die sex im flugzeug will, die völlig unvernünftige dinge tun möchte, ohne rücksicht auf konsequenzen. durch ansgar ist mir diese seite an mir bewusst geworden. ich kann das alles mit ansgar ausleben. bitte verstehe mich nicht falsch, thomas. mein leben mit dir war dennoch wunderbar. ich habe aber diese seite an mir stets verdrängt, und das kann ich nicht mehr. ich gehöre jetzt zu ansgar. ich wünsche mir nur dass du mich nicht hasst, das wünsche ich mir so sehr.“

victoria war jetzt am ende angelangt. thomas konnte nichts mehr sagen. er wirkte als würde er gleich anfangen zu weinen. victoria hatte große angst vor seiner reaktion. zu ihrer großen verwunderung sagte er: „ich hasse dich nicht victoria. dich zu hassen wäre leichter. ich liebe dich immer noch. aber du hast all meine hoffnung zunichte gemacht. du warst verdammt ehrlich zu mir, und eigentlich müsste ich dich hassen für all die dinge, die du gesagt hast. dass ansgar mit dir im auto hier vor unserer tür.... dass er nachts hier war.. ich müsste dich verabscheuen, aber ich tue es nicht. wenn unser weg hier zu ende ist, dann muss ich das akzeptieren, auch wenn es mir das herz bricht. ich lasse dich gehen. aber ich möchte dich bitten mich jetzt allein zu lassen.“ victoria stellte die tasse tee, aus der sie kaum getrunken hatte, ab und nickte. dann stand sie auf und nahm ihre jacke. sie warf noch einen kurzen blick auf thomas und trat dann aus der tür.

draussen atmete sie tief durch. sie hatte es geschafft. sie hatte ihrem mann die volle wahrheit berichtet. nun mussten nur noch ihre töchter erfahren, dass sie mit ansgar zusammen war. aber das wollte sie heute nicht mehr erledigen. sie wollte nur noch zu ansgar aufs schloss, ihn in die arme nehmen und….

victoria fühlte sich wunderbar. sie fühlte sich frei. so frei und losgelöst wie lange nicht mehr. das gespräch mit thomas war nicht so schlimm wie gedacht. im prinzip hatte er schon lange geahnt, was los war, nun hatte er lediglich gewissheit. sie hatte zwar noch ein schlechtes gewissen, dass sie sich gut fühlte, während ihr mann litt, aber trotz allem war sie glücklich. ein wenig machte ihr noch die tatsache zu schaffen, dass ansgar mit tanja geschlafen hatte, aber sie versuchte, diesen gedanken zu verdrängen. es war schon dunkel als sie auf dem schloss ankam. sie betrat die eingangstür und ging die treppe nach oben. als sie auf halber höhe war, kam ihr tanja entgegen. diese sah sie amüsiert an. „sieh an, die wölfin. hat er sie also doch nicht abgeschossen“, sagte sie mehr zu sich als zu victoria. victoria liess sich nicht anmerken und ging einfach weiter. doch tanja hielt victoria am ärmel fest. „die nächste von eurer sippschaft, die sich hier einzecken will?“ sagte sie barsch. „lassen sie mich los“, antworte victoria nur. tanja liess ihren ärmel angewidert wieder los. „ich weiss nicht ob du weisst, auf was du dich einlässt, victoria. ansgar spielt nach seinen regeln, das haben wir erst gestern wieder gesehen. und das spiel war gut, sehr gut.“ victoria wusste, worauf tanja abzielte, doch sie liess sich nicht provozieren. „ansgar hat mit ihnen geschlafen. ja und? für irgendwas müssen sie ja gut sein, wenn es auch nur zum abreagieren ist“ damit ging victoria einfach weiter und liess eine etwas sprachlose tanja stehen. das würde victoria ihr noch büssen, nahm sie sich vor. so behandelte man sie nicht.

als victoria die tür zu ansgars suite aufschob traute sie ihren augen nicht...

Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 29.07.2012, 18:34 
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Kapitel 56: One Night to Remember Teil 1

es war sehr dunkel im raum, die einzige lichtquelle bildete ein kerzenmeer aus teelichtern am boden. victoria sah, dass ein tisch in der mitte der suite stand, der gedeckt war. auf dem tisch standen zahlreiche silberne schüsseln und teller. in der mitte des tisches stand ein kerzenleuchter aus barockem silber. im hintergrund lief spanische musik, die sie so liebte. sie holte tief luft, und dann sah sie ansgar. er war ganz in schwarz gekleidet. schwarze hose, schwarzes hemd, keinen schlips, das hemd oben zwei knöpfe weit geöffnet, die haare nur leicht gegelt, so dass ein paar strähnen ins gesicht fielen. er hatte ein glas champagner in der hand und kam auf sie zu. victoria hatte das gefühl, der boden würde sich auftun und sie verschlucken. ihre knie waren so weich wie wackelpudding. ansgar stand jetzt vor ihr. „hallo victoria“, sagte er und sah sie mit diesem blick an, dem sie nicht standhalten konnte. er reichte ihr ein glas champagner, welches sie wortlos annahm. „ansgar, das sieht so wunderschön aus“, sagte victoria dann. „ich wollte unseren ersten richtigen gemeinsamen abend feiern.“ sagte er nur. „oder…“ er konnte den satz nicht vollenden, aber victoria wusste, worauf er abzielte. er fragte sie indirekt, ob sie sich wirklich für ihn entschieden hatte. „ich habe mit thomas geredet, ihm alles gesagt. alles... und – und ich habe ihm gesagt, dass ich dich liebe“ sie nahm ein paar große schlucke vom champagner. victoria fühlte schon wieder tränen in sich aufsteigen ob der gewissheit dass sie es wirklich getan hatte. sie sah die erleichterung in ansgars augen, sie sah wie sie schimmerten, und sie wollte nur noch, dass er sie endlich küsste. doch er nahm ihr den champagner wieder ab und geleitete sie jetzt zum tisch. er schob ihren stuhl zurecht und füllte ihr glas auf. dann liess er sich am anderen ende nieder.

es gab zahlreiche kalte köstlichkeiten. da ansgar nicht wusste, wann sie kam, hatte er die köchin angewiesen, verschieden tapas zuzubereiten. er wusste, dass victoria die spanische küche liebte. für ihn war das freilich nichts, aber er wollte victoria eine freude machen. es gab albóndigas, aceitunas, jamón serrano, pan con chorizo, pimientos, tortillas und papas arrugadas. „oh, das sieht aber sehr lecker aus.. und es gibt sogar papas arrugadas, da hat frau linse sich aber selbst übertroffen“, sagte sie erfreut. sie sah ihn an und sah wieder seine augen wie sie dunkel funkelten. er freute sich dass sie sich freute. warum nur, warum nur dachte alle welt so schlecht über ansgar? er war einfach so perfekt, und sie hatte das gefühl, dass er wenn er eine frau liebte, alles für sie tat. „diese papas arrudas sind eine kanarische spezialität, und die ass ich immer so gerne auf teneriffa“, sagte victoria. ansgar lächelte sie an. er erfuhr gerne etwas aus victorias bisherigem leben und konnte gar nicht abwarten, bis auch er eine gemeinsame vergangenheit mit ihr hatte.

sie sprachen nicht viel beim essen, es lag jedoch eine hocherotische stimmung in der luft. jeder von ihnen wäre am liebsten über den anderen hergefallen, aber sie wollten beide noch warten.

nachdem kaum noch etwas von den tapas vorhanden war, und auch der champagner fast alle war, entstand eine fast fühlbare spannung zwischen ihnen. sie hatten während des essens nur kurz über das gespräch zwischen thomas und victoria gesprochen. ansgar sagte ihr, wie froh er war, dass es jetzt endlich offiziell zwischen ihnen war. „ansgar, es ist so wunderschön was du hier gezaubert hast. ich weiss gar nicht womit ich das verdient habe. ich fühle mich so wohl hier bei dir.“ „es ist unser erster richtiger gemeinsamer abend, victoria, und ich wollte, dass alles perfekt ist.“ sagte er einfach nur. „das ist dir gelungen. mehr als gelungen. es IST perfekt. alles ist perfekt mit dir. so unglaublich perfekt. du bist perfekt.“ ihre stimmlage verändert sich jetzt. ihr ton war nur noch geflüstert. er sah sie an. „ich bin nicht perfekt, victoria, ganz gewiss nicht“, meinte er ehrlich. „für mich schon“ , sagte sie. sie konnte ihn kaum ansehen, hatte da gefühl, er müsste ihr herz wummern hören, so laut schlug es in ihrer brust.

ansgar stand auf und drehte die musik lauter. dann ging er auf victoria zu und streckte ihr die hand entgegen. es lief "por una cabeza". es war der song, zu dem thomas mit ihr immer getanzt hatte. einen kurzen augenblick war sie irritiert, doch dann sah sie wieder ansgars gesicht, wie er sie anschaute und stand auf. er zog sie an sich und fing an mir ihr zu tanzen. ansgar wusste wie man tango tanzte, weiss gott, er wusste es. victorias knie waren wie wackelpudding als er mit ihr die verschiedenen stops und drehungen vollführte. victoria beherrschte den tango ebenfalls, ihre „cruzadas“ und „ochos“ waren perfekt, und ansgar, der sowieso ein hervorragender tänzer war fing sie nach den soltadas geschickt und gekonnt auf. zwischendurch war sein gesicht so nah an ihrem dass sie die feinen härchen auf seinem gesicht spüren konnte. der tanz war wie ein vorspiel, so voller erotik, dass die luft brannte. als ansgar sie nach hinten bog, und sie nur durch ihn gehalten wurde, hielt sie es nicht mehr aus. sie kam wieder hoch weil er sie schwungvoll zu sich hochzog, und dann sah sie ihn an, und ihr blick war ein einziges „nimm mich“.

Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 30.07.2012, 18:19 
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Kapitel 56: One Night to Remember Teil 2

er riss sie an sich, drückte seinen unterkörper an den ihren und schob sie mit sich nach vorne richtung tisch. im gehen bereits schob er ihren rock hoch. dann hob er sie auf den tisch, fegte achtlos geschirr beseite, dass klirrend zu boden fiel und riss ihre bluse auf. victoria krallte sich wie eine ertrinkende an ihm fest, stöhnte bereits vor lust auf ihn. ansgar schob sich mit einer raschen handbewegung die hose von den hüften und dann schoss der panther vor um sein opfer zu erlegen. victoria hatte die hände um ihn gelegt und presste ihn an sich. sie versuchte, ihn immer tiefer in sich zu schieben, wollte, dass er sie komplett ausfüllte. ansgar keuchte vor anstregung und victorias geflüstertes „oh, ansgar“ gab ihm den rest. er hielt kurz inne, denn sonst hätte er nicht weitermachen können. er nahm ihre hände und hielt sie mit einen auf der tischplatte fest. dann küsste er sie. seine zunge stiess weit in ihren mund, er schmeckte den prickelnden champagner, und er schmeckte ihre begierde nach ihm. so fühlte es sich an, mit der frau die man liebte zu schlafen. zu lange hatte ansgar auf dieses gefühl verzichten müssen. victoria flüsterte immer wieder seinen namen, sie war wie weggetreten, in einer anderen welt, zu der nur ansgar zugang hatte. „victoria“ flüsterte auch ansgar. „ ich liebe dich“, stiess er zwischen zwei küssen hervor, und er fühlte es von ganzem herzen. als antwort schob sie ihn nur wieder weiter in sich, und ihre küsse schmeckten etwas salzig. ihr liefen mal wieder die tränen über die wangen. ansgar hielt kurz inne und sah sie an, sie lächelte unter tränen. sein herz zog sich zusammen. gott, was liebte er diese frau. victoria konnte seinem blick nicht mehr standhalten. es machte ihr fast angst, wie sehr er sie berührte. ansgar stiess sie jetzt wieder heftiger. seine hände krallten sich an der tischplatte fest, und sein kopf war hochrot vor anstrengung.

auf einmal hielt ansgar inne. victoria sah ihn an und bedeutete ihm, weiterzumachen, doch er hatte etwas anders mit ihr vor. er hob sie vom tisch herunter und drehte sie herum. er drückte sie sanft nach vorne, so dass sie bäuchlings auf dem tisch zum liegen kam. victoria wusste, was er vorhatte. sie kannte ansgars vorliebe, sie von hinten zu nehmen. bereitwillig öffnete sie ihre schenkel. er war mit einem stoss in ihr. „viccy, du machst mich verrückt“, stöhnte ansgar und krallte seine hände in ihre haut. es tat fast weh, so sehr griff er zu, aber victoria war so voller ekstase, dass sie es kaum bemerkte. der tisch wackelte als ansgar in seinen bewegungen immer heftiger wurde. „oh gott, ansgar“ flüsterte sie mit heiserer stimme. krachend fielen gläser und teller zu boden, die in tausend teile zerbrachen, als ansgar und victoria zeitgleich ihren höhepunkt erreichten, doch keinen interessierte es. ansgar glitt aus victoria heraus und drehte sie zu sich um. „das war der wahnsinn“, flüsterte er. noch etwas verschwitzt, seine haare feucht in der stirn hängend und mit noch etwas stossweise gehendem atem küsste er sie. victoria wusste wie ansgar gestrickt war. ja, er konnte zärtlich sein und ab und an konnte man mit ihm auch den sogenannten blümchensex erleben, aber für gewöhnlich preferierte er es doch heftiger und wilder. victoria hatte nichts dagegen. sie wusste das durchaus zu schätzen, denn ihr ehemann hielt nicht viel davon. für ihn wären experimente im bett nicht wirklich in frage gekommen. ansgar hingegen hatte gerne an unterschiedlichen orten sex. wenn er lust hatte, dann konnte er nicht warten. ob er sich gerade im auto befand oder im fahrstuhl war ihm dann eigentlich egal, im gegenteil; es machte ihn dann erst recht gierig.

„lass uns zusammen duschen“, schlug ansgar vor und zog sie schon ohne eine antwort abzuwarten mit sich. victoria folgte ihm bereitwillig. in der dusche ging das spiel von neuem los. ansgar war einfach unersättlich. er wollte schon wieder. „man könnte meinen, du hättest einen nachholbedarf von drei jahren“, neckte victoria ihn. „wieso? weil ich scharf auf dich bin?“ fragte er gespielt entrüstet zurück. „weil du SCHON wieder scharf bist“ verbesserte sie. statt einer antwort liess ansgar nur wieder sein „knurren“ hören und ehe es sich victoria versah hatte ansgar seinen kleinen ansgar schon wieder auf reisen geschickt….

mit sex unter der dusche hatten victoria und ansgar ja bereits erfahrung, und so fühlte es sich schon richtig vertraut an, wie sie sich gegenseitig lust bereiteten. es war einfach wunderschön mit ansgar, und victoria wollte, dass der abend nie endete.

nach der gemeinsamen dusche mit erotischen einlagen trocknete ansgar victoria mit einem großen badelaken ab. selbst das blosse drüberfahren des handtuches über ihre haut entfachte bei victoria schon ein kribbeln am ganzen körper, und am liebsten hätte sie bereits wieder mit ansgar geschlafen.

er spürte sofort, dass victoria noch nicht genug hatte. ansgar rubbelte einen moment zu lange an viccys unterleib herum, und sie griff nach seiner hand, hielt sie an der stelle fest. ansgar sah sie an. „sag du noch mal, das ich einen nachholbedarf habe“ , schmunzelte er. „hast du noch nicht genug?“ seine stimme war wieder nur ein raunen. statt einer antwort zog victoria ansgar mit sich. im rausgehen nahm ansgar noch ein massageöl mit, dass auf einer ablage im badezimmer stand. victoria liess sich aufs bett fallen und zog ansgar mit sich. „was hast du da?“ wollte sie wissen und warf einen blick auf die hellbraune flasche, die ansgar in der hand hielt. „eine kleine abreibung“, erwiderte er. „so einfach mach ich es dir nicht“, schmunzelte er.

ansgar öffnete das massageöl und träufelte ein wenig davon auf victorias bauch. dann verrieb er es auf ihrem körper und zog bahnen nach oben und unten. kurz vor ihrer körpermitte stoppte er, spürte wie sie sich danach verzehrte, dass er sie tiefer berührte, doch den gefallen tat er ihr nicht. er wanderte mit den händen aufwärts, tropfte ein wenig mehr öl auf ihre haut und verstrich es auf ihren armen, auf ihren beinen, er wanderte die unterschenkel aufwärts, er strich sanft über die innenseiten ihrer oberschenkel, stoppte dann wieder. victoria bäumte sich bereits auf. dann beugte ansgar sich über victoria, so dass er mit seinem unterleib ihren bauch berührte, und sie damit bereits an den rand des wahnsinns trieb. ansgar zog die kommode des nachttisches auf und entnahm etwas was victoria nicht sehen konnte. ansgar rutschte wieder zurück, und dann sah victoria, was ansgar gesucht hatte.

Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 31.07.2012, 20:28 
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Kapitel 56: One Night to Remember (Teil 3)

es waren handschellen. sein blick war undurchdringlich als er ihre arme nach oben bog und dann die handschellen um ihre handgelenke zuschnappen liess. „jetzt bist du mir ausgeliefert“ raunte er. victoria lief ein schauer über den rücken. ja, sie war ansgar ausgeliefert, aber nicht nur weil er sie mit handschellen gefesselt hatte, sondern weil sie ansgar hoffnungslos verfallen war.

ansgar begann, seine massage fortzusetzen. er sparte jedoch immer noch victorias mitte aus. als er etwas öl auf ihre brüste tropfen liess, zuckte sie zusammen, da das öl etwas kalt war. aber ansgar verrieb es sofort, so dass ihr wieder warm wurde. zwischendurch rutschte er etwas auf sie und küsste sie. victoria raubte es die sinne, dass sie ihre hände nicht bewegen konnte. ihr körper stand total unter strom wenn ansgar mit seinem unterleib über ihre hüften streifte, sie ihn aber nicht berühren konnte. er wusste, wie gierig er sie auf ihn machte, und es bereite ihm enorme lust.

„ansgar, ich kann nicht mehr“ , stöhnte victoria jetzt. „du machst mich wahnsinnig!" wieder rutschte ansgar nach oben um victoria zu küssen, wieder streifte seine körpermitte die ihre. er wollte victoria noch zappeln lassen. er sah in ihre augen, und sie konnte nicht verbergen, wie verrückt sie auf ihn war. seine augen waren undurchdringlich, und das trieb victoria erst recht an den rand des wahnsinns. dann hatte ansgar ein einsehen und träufelte noch ein wenig massageöl auf seine hände, um victorias innenschenkel erneut hochzuwandern. diesmal stoppte er nicht zwischen ihren beinen sondern massierte ihre empfindlichste stelle sanft. „oh, ansgar“, entfuhr es victoria. sie öffnete ihre beine ein wenig und hoffte ansgar würde jetzt endlich mit ihr schlafen, doch er tat es nicht. im gegenteil. ansgar beugte sich noch einmal über sie und küsste sie leidenschaftlich und stand dann vom bett auf. victoria glaubte, nicht richtig zu sehen. „ansgar?“ rief sie ein wenig unsicher. „jaa?“ antwortete er ihr. er war zum kleinen beistelltisch gegangen, auf der er seine zigarren liegen hatte und entnahm dem etui eine von seinen havannas. „du willst mich doch nicht hier liegen lassen?“ fragte sie. „doch. will ich“, gab er zurück.


Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 01.08.2012, 19:10 
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Kapitel 56: One Night to Remember (Teil 4)

sie sah das feuer in seinen augen, und da wusste victoria, dass es zu seinem spiel gehörte, dass er sie richtig heiss auf ihn machen wollte. für einen moment hatte sie schon etwas angst verspürt. ansgar zündete sich seine zigarre an und zog genüsslich dran. victoria schloss die augen. sie konnte nicht mehr hinsehen, wie ansgar da nackt in seinem schwarzen ledersessel sass und sie ihn nicht berühren konnte. die verbindung leder – nackte haut löste in victoria sofort eine welle der errrung aus, und sie sah auch an ansgar, dass ihn dieses spiel erregte.

nach einer gefühlten ewigkeit drückte ansgar die zigarre aus und stand vom sessel auf. er blieb vor dem bett stehen. noch immer kam er nicht zu ihr. „ansgar, bitte, ich halte es nicht mehr aus“, flüsterte victoria. „wie sehr willst du mich?“ fragte er. seine augen funkelten, und victoria sah, dass er sich auch noch kaum beherrschen konnte. „ich bin verrückt nach dir, ich will dich so sehr“, sagte sie und hatte das gefühl, als wäre ihr körper ein einziger feuerball. ansgar stieg aufs bett und beugte sich über victoria, streifte sie aber nur, ohne in sie einzudringen. sie hatte ihre lieder bereits flackernd geschlossen, in der erwartung, dass er sie nun endlich nehmen würde, aber ansgar zögerte es noch immer hinaus. als victoria ihre augen wieder öffnete, war ansgar direkt über ihr, seine augen auf ihre gerichtet. die geilheit in ansgars augen war zuviel für victoria. „ansgar. bitte schlaf mit mir“, flüsterte victoria mit letzter kraft, und dann war ansgar in ihr. victoria schrie auf. ansgar hob ihr becken an, um noch tiefer in sie einzudringen. victoria verlor fast die besinnung, so heiss war es mit ansgar. sie konnte nur noch japsen. dann merkte ansgar, wie sich victorias unterleib zusammenzog und sie wimmernd und mit einem leisen schrei explodierte. ein paar sekunden später kam auch ansgar zum höhepunkt.

victoria sah ansgar an. er hatte einen hochroten kopf und war nach vorne gebeugt, die haare fielen ihm in die stirn. er keuchte und war total außer atem. sie wollte ihn endlich berühren. „mach mich los, ansgar“ bat sie. er beugte sich noch immer keuchend vor und löste die handschellen. blitzartig riss victoria ihre hände vor und umschloss ansgars rücken und zog ihn an sich. er lag auf ihrer halsbeuge, noch immer etwas schwer atment. sie strich ihm die feuchten haare aus der stirn. sie hatte so etwas wie mit ansgar noch nie erlebt. jetzt sah er sie an, bemerkte ihren zärtlichen blick und nahm ihre hand in seine. „wie - wie fühlst du dich?“ wollte er wissen. sie sah ihn etwa ratlos an. „war das okay für dich?“ victoria nickte langsam. „das war der wahnsinn. ich hatte erst angst, als du aufgestanden bist.. „ „angst? wovor?“ er sah sie verwundert an. „ich weiss nicht. dass du mich hier liegen lässt. es war schon komisch. aber ich vertraue dir.“ beeilte sie sich zu sagen. ansgar sah sie ernst an. „das kannst du auch, victoria. ich würde dir niemals schaden zufügen oder dir angst machen. aber du weisst, wie ich gestrickt bin. ich steh auf solche sachen.“ „ja, ich weiss. ich kenne dich ansgar, du liebst die macht. aber es ist gut so. ich will dich so wie du bist. genauso.“ ihre stimme klang zärtlich, und ansgar blickte sie erneut ernst an. „das ist gut. denn ich werde mich niemals ändern auch nicht für die frau, die ich liebe. ich möchte, dass du das weisst.“ sie nickte. „ich habe es nicht vor, ansgar. ich liebe dich so wie du bist.“ sie hätte sich sehr gewünscht, dass er ihr auch sagte, dass er sie liebe, aber er tat es nicht. es enttäuschte victoria etwas. aber die art wie ansgar sieh ansah, machte ihr deutlich, dass er so für sie empfand. er war nur nicht der mann, der es so oft aussprach. ansgar zog die bettdecke hoch, victoria an sich, und dann lagen beide noch einige zeit still nebeneinander. victoria schlief ziemlich schnell ein; ansgar hörte es an ihren gleichmäßigen atemzügen. „schlaf gut“, flüsterte er und fügte dann hinzu: "ich liebe dich"

Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 02.08.2012, 19:11 
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Kapitel 57: Breakfast at Kö-Brunn (Teil 1)

am nächsten morgen erwachte victoria recht früh. sie wusste zunächst nicht wo sie war, dann kamen aber in sekundenschnelle die erinnerungen wieder an den gestrigen abend und die gestrige nacht. sie hatte die heißeste nacht ihres lebens gehabt. erst das abendessen mit ansgar, was schöner und romantischer nicht hätte sein können, dann der sex auf dem esstisch, und dann der im bett. über victorias gesicht huschte ein kleines lächeln. sie blickte auf den noch schlafenden ansgar. sie konnte noch immer nicht glauben, dass sie jetzt zusammenwaren, dass es endlich vorbei war mit den heimlichkeiten, dass die volle wahrheit draußen war. auch wenn sie tief im inneren eine trauer verpürte, dass ihre ehe geschichte war, so ließ sie doch das glücksgefühl, dass sie hatte wenn sie ansgar neben sich liegen sah, zu, denn sie wollte glücklich mit ansgar sein.

ansgar bewegte sich im schlaf, und auf einmal spürte sie seine hände auf sich. er seufzte ein wenig auf, anscheinend hatte er einen schönen traum. victoria konnte sich auch lebhaft vorstellen, von was er träumte. sie war froh, dass sonntag war und sie nicht zur arbeit mussten. so hatte sie noch einen tag aufschub bis alle welt von ihr und ansgar wissen würde. victoria nahm sich vor, heute mit kim und marlene zu reden. sie mussten es endlich erfahren.

ansgar war jetzt erwacht und zog victoria zu sich heran. „hey“, flüsterte er. „hast du gut geschlafen?“ sie nickte. „ja, sehr gut. kein wunder, nach…“ sie brach ab. ein wenig peinlich war ihr der gestrige abend schon. es war halt noch alles sehr frisch. ansgar wusste aber auch so was sie meinte. er grinste. „habe ich dich so geschafft?“ fragte er. „du kannst das ab jetzt jeden abend haben“, schmunzelte er. „oh, ich glaube, das schaffst selbst du nicht jeden abend“ , lachte victoria. „dass du dich nicht täuscht. ich kann noch ganz andere sachen.“ ansgar fummelte schon wieder an victoria herum. „ansgar.. kaum wach und schon wieder spitz?“ er sah sie gespielt unschuldig an. „ich? nie!“ sprachs und war mit einem satz aus dem bett. jetzt sah victoria enttäuscht aus. „mh, so meinte ich das nun auch nicht.. du kannst gerne wieder herkommen“,lachte sie. „nichts da, jetzt nehm ich erstmal eine dusche und dann geht’s nach unten, frühstücken.“ sagte er lässig. er sah den schreck auf victorias gesicht. „was ist los?“ „ich kann doch nicht einfach mit dir unten frühstücken, das geht doch nicht“, sagte sie. „was soll daran nicht gehen?“ „ich habe noch nicht mit marlene und kim gesprochen.“ ansgar überlegte kurz und meinte dann: „ja, und? sie sind alt genug. du brauchst deren erlaubnis nicht. ich geh erstmal duschen, kannst ja mitkommen“, lud er sie ein. „nein, ich bleib noch liegen. ich muss mich erstmal mit dem gedanken anfreunden.“ antwortete victoria.

nachdem ansgar geduscht und sich rasiert hatte, sprang victoria unter die dusche. ansgar konnte es nicht lassen, die kabinentür aufzumachen und sie zu beobachten. am liebsten wäre er mit unter die dusche gesprungen und hätte… aber er wusste, victoria hatte jetzt andere sorgen. „ansgar! mach die tür zu!“ maulte sie ihn gespielt böse an. „mh, lass mich doch. ich muss schon gleich beim frühstück lange genug stillhalten, ohne dich anfassen zu können.“ „du bist wirklich unmöglich“, lachte sie. „ich weiss“, gab er zurück.

nachdem auch victoria sich fertiggemacht hatte, sah ansgar sie fragend an. „bereit für den großen auftritt?“ sie nickte. „ja, lass es uns hinter uns bringen.“ ansgar zögerte. „wir können uns auch von justus…“ begann er. victoria schüttelte entschlossen den kopf. „nein. wir gehen runter.“ ansgar nahm ihre hand und ging mit ihr durch die schiebetür, den gang entlang, die treppe nach unten und bis zu der tür des esszimmers. er hielt ihre hand die ganze zeit fest. victorias herz hämmerte bis zum hals. ansgar zog sie noch einmal kurz an sich und küsste sie. „ich habe es dir schon mal gesagt, mit mir brauchst du keine angst haben, vor nichts und niemanden“ sie nickte langsam. „ich weiss.“ sie drückte ansgar fest an sich. dann öffnete ansgar die tür des esszimmers.

Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 03.08.2012, 20:59 
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Kapitel 57: Breakfast at Kö-Brunn (Teil 2)

alle augen waren auf sie gerichtet als sie hand in hand in den raum schritten. elisabeth, die schon so etwas geahnt hatte, faltete in einer übersprungshandlung ihre serviette auf dem schoß neu, und tanja verdrehte entnervt die augen. hagen und dana waren nicht da, sie waren schon mit frühstücken fertig. tristan grinste vor sich hin, und marlene, die noch überhaupt keine ahnung von den ereignissen der letzten tage hatte, sah ihre mutter nur mit großen augen an. kim starrte fassungslos auf ansgar und victoria, ihre eltern. sebastian konnte sich ebenfalls ein grinsen nicht verkneifen. er wusste von ansgars vorliebe für victoria, nicht nur einmal hatte er bei einer partie golf darüber gewitzelt. von dem seitensprung ansgars mit tanja wusste er jedoch nichts.

„guten morgen“ sagte ansgar laut und victorias „guten morgen“ fiel ein wenig leiser aus. ansgar begleitete victoria zu rechten seite des tisches und zog ihr den stuhl links neben sich zurecht, so dass sie sich setzen konnte.

ludwig fand als erster die sprache wieder. „victoria, guten morgen. schön, dass sie gast bei uns sind. ich wünsche ihnen einen guten appetit - und dir natürlich auch ansgar.“ „danke, ludwig“, erwiderte ansgar. „aber victoria ist kein gast hier auf köngisbrunn. sie wohnt ab sofort bei mir. wir sind zusammen.“ victoria schluckte hart. ihr war das alles nicht geheuer. „ihr kotzt mich sowas von an!“ hörte man kim auf einmal rufen. sie schmiss die gabel auf den teller und sprang auf. „das könnt ihr nicht bringen! habt ihr mal an papa gedacht? ist der euch scheissegal?“ „kim, bitte“, ermahnte ludwig sie. tanja klatschte in die hände und rief: „so macht frühstücken spass“, erntete jedoch darauf von ihrem ehemann einen strafenenden blick. „wieso, lass mich doch. fängt doch grad an spass zu machen.“ tanja kikste ihr so sehr eigenes lachen.

elisabeth, die bislang nichts gesagt hatte sprach nun: „ich freue mich für euch, victoria.“ sie legte eine hand auf die victorias und sah sie aufmunternt an. „danke, lisbeth“, schmunzelte ansgar und meinte es ausnahmsweise mal nett. elisabeth sah ansgar fast freundlich an. „gerngeschehen. und nun würde ich vorschlagen, wir essen in ruhe. aber vielleicht möchte sich jemand um kim kümmern? sonst geh ich und seh nach ihr.“ „mach das, liebes“, sagte ludwig. „ich bin sicher, du findest die richtigen worte“, sagte er.

„ich weiss gar nicht, was ihr hier für einen aufriss veranstaltet“, meldete sich nun auch tristan zu wort. „ich meine, es ist nicht ansgars erste partnerin, und wird wohl auch nicht seine letzte sein. wozu die panik“ „tristan! es reicht!“ sein vater sprach ein machtwort. victoria konnte nicht mehr. sie schob ihren stuhl zurück und stand auf. ansgar hielt sie fest. „victoria bleib.“ sagte er. und zu den anderen gewandt: „ich möchte euch bitten, victoria mehr respekt entgegenzubringen. es mag für euch ungewohnt sein, aber ich bin mit victoria zusammen, weil ich sie liebe. weder ich noch victoria müssen uns rechtfertigen. und jetzt möchte ich in ruhe essen.“ tanja klatschte betont langsam beifall. “ansgar, du wirst auf deine alten tage noch zahm. die da“, sie warf einen blick auf victoria „färbt ab. früher hattest du mehr biss. und – „ sie machte eine pause „bis vor ein paaar tagen auch.“ ansgar wusste, worauf tanja abzielte und sah sie bitterböse an. sebastian bemerkte den blick jedoch nicht. „wenn du den morgigen tag noch erleben willst, so gibst du ruhe“ sagte ansgar zischend. „ruhe!“ ludwig brüllte jetzt richtig. „so ein verhalten dulde ich nicht am esstisch und auch nicht vor victoria. wer sich jetzt noch einmal danebebenimmt der steht auf und verlässt den tisch.“
nun sagte keiner mehr was. nicht, dass man vor ludwig solchen respekt gehabt hätte, aber die große überraschung war ja nun gelaufen, und die luft war raus. ansgar nahm unter dem tisch victorias hand und drückte sie fest. er wusste, wie sie sich fühlen mussste. es tat ihm weh, dass man ihr so feindselig begnet war, aber was hatte er erwartet?

als sie mit essen fertig waren kam elisabeth wieder runter ins esszimmer. ludwig sah seine frau an. „und? liebes, konntet du etwas erreichen? hat sich kim beruhigt?“ elisabeth schüttelte den kopf. „sie hat abgeblockt und will mit niemandem reden. ich kam nicht an sie ran.“ ansgar sah elisabeth an und sagte: „lassen sie´s gut sein, lisbeth, ich werde mal mit meiner tochter reden.“ elisabeth sah ansgar sprachlos an. es lag keine feindseligkeit, keine ironie in seiner stimme, fast könnte man meinen, er hätte sich bei ihr bedankt. sollte er sich wirklich geändert haben?

ansgar bedeutete victoria dass er nun aufstehen wollte, und sie schob ihren stuhl zurück. etwas unsicher stand victoria auf und wünschte dann allen anwesenden noch einen schönen tag. ludwig sah sie freundlich an und meinte: „das wünschen wir ihnen auch, victoria.“


ansgar und victoria gingen nach oben auf ansgars suite zurück. victoria liess sich aufs bett sinken und schlug die hände vors gesicht. ansgar setzte sich neben sie und nahm ihre hand. „hey, alles halb so schlimm“ sagte er. sie sah ihn verwundert an. „alles halb so schlimm? wenn das bei euch normal ist, dann vielen dank auch.“ „victoria, ich habe nicht gesagt, dass es einfach wird, aber man gewöhnt sich dran. lass tanja und tristan reden. von sebastian wird nicht viel gegenwehr kommen, höchstens, wenn er erfährt, dass ich mit seiner frau….“ er stoppte, er wollte victoria nicht dran erinnern. „und was kim angeht: die werde ich mir jetzt mal vorknöpfen.“ er war aufgestanden. victoria hielt ihn am arm fest, sah ihn fest an. „ansgar?“ „ja?“ „auch wenn das alles hier schwer für mich ist, ich will, dass du weisst, dass es nicht mit meinen gefühlen zu dir zu tun hat.“ er lächelte sie an. „das weiss ich, mach dir keinen sorgen“, sagte er und ging aus der tür.

ansgar klopfte an kim suite aber wartete kein „herein“ ab. seine tochter lag auf dem bett und hatte ohrstöpsel in den ohren, höre musik. mit einem satz war ansgar bei ihr, riss ihr die earphones aus dem ohr. „so, und wir unterhalten uns jetzt mal gepflegt, fräulein.“ „spinnst du?“herrschte kim ihn an, „ich habe dich nicht reingebeten.“ „du musst mich nicht reinbitten, ich hab mir dir zu reden, und du solltest dir langsam mal einen anderen ton angewöhnen, wenn du weiterhin hier wohnen möchtest. du und dein eusebio“, fügte er dann etwas versöhnlicher hinzu. „ansgar!“ „jaja, schon gut, ich weiss doch, dass er ernesto heisst.“ er grinste sie an, und kim konnte nicht anders als ihren widerstand aufgeben. wenn sie auch ab und an probleme mit ansgars art, die dinge zu regeln, hatte, so liebte sie ihren leiblichen vater doch. „kim, was deine mutter und mich angeht… „ansgar, ich will mit dir nicht über meine mutter reden.“ ansgar fuhr unbeirrt fort. „du hast mich doch mal gefragt was ich von ihr will, erinnerst du dich?“ fragte er kim. diese zuckte achtlos mit den schultern. „ja, kann sein.“ „kim, auch wenn du dass vielleicht nicht nachvollziehen kannst, aber ich liebe deine mutter.“ kim sah ihren vater erstaunt an. damit hatte sie nicht gerechnet. „ach, hör doch auf, du wolltest mama doch nur ins bett bekommen, erzählt mir doch nichts“ „kim, das ist nicht wahr. ja, auch, am anfang vielleicht, aber es ist mehr als das. ich – ich möchte mein leben mit victoria verbringen, und ich wäre froh, wenn du das akzeptieren könntest.“ kim kam aus dem staunen nicht mehr heraus. „und – will mama da auch?“ ansgar sah sie ernst an und nickte. „ja. glaub mir, wir haben das auch nicht geplant, dass wir uns ineinander verliebt haben, es ist einfach so passiert. so wie du dich auch in emilio verliebt hast. und das akzeptiere ich ja inzwischen auch.“ kim sah ansgar sehr ernst und nachdenklich an. dann sagte sie: „es tut mir leid, wie ich vorhin reagiert habe. ihr seit doch meine eltern. und ich liebe euch. aber ich liebe auch thomas. er wird immer mein papa bleiben.“ sie war jetzt den tränen nahe. „kim, das nimmt dir doch auch keiner. und deine mutter hat auch schon mit thomas gesprochen. sie sind im guten auseinander gegangen.“ „ist das wahr?“ „ja, das ist wahr“, antwortete ansgar. kim lehnte sich jetzt an ansgars schulter und sagte: „wenn es wirklich so ist, dass du mama liebst…ich will euch nicht im wege stehen.“ und dann brachen bei kim alle dämme, und sie fing an zu weinen. ansgar zog seine tochter an sich und strich ihr übers haar. „weisst du eigentlich, wie glücklich ich bin, dass ich dich habe?“ fragte er.

Fortsetzung folgt..

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 04.08.2012, 22:06 
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Kapitel 58: Too lost in you?

„was wollen wir mit dem angebrochenen tag noch schönes anstellen?“ fragte ansgar victoria als er wieder auf seiner suite war und ihr alles über sein gespräch mit kim berichtet hatte. „hast du lust mit mir schön essen zu gehen später?“ sie nickte. „ja, sehr gerne. und vorher könnten wir einen spaziergang machen. das wetter ist so herrlich.“ „das machen wir. für anschliessend reservier ich uns den besten tisch im schneiders.“ victoria sah ihn zweifelnd an. „das schneiders? da laufen nachher noch leute rum, die uns kennen.“ gab sie zu bedenken. „hast du doch noch ein problem mit uns?“ ansgar sah sie prüfend an. „n-nein, aber…“ „dann kein „aber“, wir gehen ins schneiders.“ bestimmte ansgar.

es war ein sehr schöner nachmittag. sie liefen engumschlungen am rhein entlang, genossen die ersten warmen sonnenstrahlen an diesem tag im april. ab und zu blieben sie stehen und küssten sich. victoria konnte es immer noch nicht glauben, dass sie und ansgar offiziell zuammen waren, dass sie so einfach als paar durch düsseldorf spazierten - aber es war die wirklichkeit. als sie sich auf eine bank setzten, sah victoria ansgar nachdenklich an. die sonne gab ansgars fast schwarzem haar einen bräunlichroten schimmer, und seine augen, in die das sonnelicht fiel, schimmerten blaugrün wie ein tiefer bergsee. sie waren so schön. sie bemerkte das erste mal bewusst kleine fältchen um seinen mundwinkel und seine augen. ansgar war eben auch keine 25 mehr. doch die kleinen fältchen machten ihn erst interessant, sie gaben ihm tiefe und charakter und taten seiner schönheit keinen abbruch, im gegenteil. ansgar bemerkte, wie sie ihn ansah und schaute in ihre tiefblauen augen. „was siehst du mich so an? findest du irgendetwas an mir nicht in ordnung?“ zog er sie auf, „noch kannst du zurück, bevor wir uns der meute im schneiders stellen.“ victoria sah ihn immer noch nur an. „an dir ist alles in ordnung. es liegt an mir.“ „an dir? was liegt an dir?“ sie sah zu boden. „es ist nichts“, ruderte sie dann zurück. „wie es ist nichts? victoria, du sagst mir jetzt sofort was los ist.“ er hob ihr kinn mit dem zeigefinger an, so dass sie ihn anschauen musste. „ich – bin total verwirrt wegen meiner gefühle“ gab sie zu. „verstehe ich nicht“ „das was ich für dich empfinde, meine ich. das ist mir nicht ganz geheuer. dieses gefühl in mir ist so überwältigend, ich kann damit nicht umgehen.“ „ich verstehe dich immer noch nicht so wirklich, victoria. ich lebe im hier und jetzt, und ich kann dir nur versichern, meine gefühle für dich sind echt. was in 10 jahren ist, kann ich dir nicht sagen.“ gab er zu. „das ist es ja. mit thomas war mein leben in geordneten bahnen, es war vielleicht nicht immer die alles in den schatten stellende, himmelschreiende liebe, liebe ja, aber, das was ich jetzt empfinde, ist so viel mehr. ich sehe dich an, und mein herz macht purzelbäume, schlägt schneller, kommt aus dem takt, wenn du isst, wenn du sprichst, wenn du lachst, wenn du schläfst, einfach alles an dir ist so… ich weiss, nicht wie ich es ausdrücken soll. es macht mir angst, dass meine gefühle für dich so stark sind. ich weiss nicht, was passieren würde, wenn es mit uns nichts wird. das würde mir das herz brechen.“

ansgar hatte sie die ganze zeit nur stumm angesehen. „ich kann nur wiederholen, was ich dir schon mal gesagt habe. ich plane nichts, ich lebe einfach, und du bist die frau, die zu mir gehört, jetzt – und ich hoffe für sehr lange. aber ich kann dir ja kein versprechen darüber geben, dass du die frau bist, die die blumen für meine beerdigung aussucht.“ „ansgar! sag sowas nicht“ „wieso? ist doch fakt, dass männer nicht so alt werden wie frauen“, gab er zurück. „ich bin aber ein paar jahre älter, also nullt sich das“, lachte sie. „ja, da hast du auch wieder recht.“ er hatte ihre hand genommen. „verstehst du mich denn wenigstens ein wenig? ich meine, ich habe thomas geliebt, 26 jahre lang, mit höhen und tiefen, aber das mit dir ist was ganz anderes. mit dir zusammen das ist einfach der wahnsinn. der gestrige abend war so verdammt schön, und wenn ich dich ansehe, möchte ich dich einfach nur immer berühren, weil du der absolut göttlichste mann der welt bist. deine augen, dein mund, deine hände, dein körper, das alles macht mich wahnsinnig. tut mir leid, ich rede wirres zeug.“ victoria war es peinlich was sie gesagt hatte. „nein, tust du nicht. ich finds wahnsinnig schön. weisst du, ich habe damals bei lydia so sehr gewollt, dass sie mir ihre liebe und zuneigung mehr zeigt, aber sie konnte es nicht. erst stand sebastian zwischen uns, dann die frage, von wem ihr kind ist, und dann war es schon wieder vorbei. ich hatte immer das gefühl, dass ich viel mehr gebe als sie. und das ist bei dir anders. daher habe ich auch so gedrängt, dass du thomas die wahrheit sagst, verstehst du das? weil ich die gewissheit brauchte. ich kann mich nicht voll und ganz auf eine frau einlassen, wenn ich zweifel haben muss, dass sie mich nicht wirklich will.“ „das brauchst du nicht“, sagte sie. „ich will dich mit haut und haaren und ganz doll.“ sie lächelte ihn an, und er zog sie an sich, küsste sie. „wollen wir wirklich noch essen gehen?“ seine stimme nahm wieder diesen sonoren tonfall an. „ja, wollen wir. wir wollen allen beweisen, dass wir zusammengehören, schon vergessen?“ lachte sie. „mh, fast, denn ich habe hunger – auf dich.“ er knabberte an ihrem hals. „das heben wir uns für später auf, ja?“ „schwer, aber – gut.“ sagte er und victoria und wollte ansgar von der bank hochziehen. „victoria?“ fragte er und hielt sie am arm fest. „ja?“ „ich liebe dich.“victoria küsste ihn statt einer antwort nur noch einmal leidenschaftlich.

Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 05.08.2012, 18:33 
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Kapitel 59: The Bitter End

in der zwischenzeit sass thomas wolf zuhause vor einem alten fotoalbum. er blätterte die seiten um, eine nach der anderen. es waren bilder von seiner familie, besser gesagt, was davon übrig geblieben war. fotos von victoria, wie sie auf einem stein stand im urlaub auf rügen, fotos von marlene, kim und dana am ersten schultag, dann wieder fotos von ihm und victoria, wie sie in die kamera lachten, dann wieder victoria allein. bei jedem foto, dass er ansah, zog sich thomas herz mehr und mehr zusammen. zu jedem bild stiegen erinnerungen in ihm auf. das alles war vorbei, unwiderruflich. vorbei. victoria und thomas, thomas und victoria – das gab es nicht mehr. ihre ehe existierte nur noch auf dem papier. in diesem moment war sie sicherlich irgendwo mit ansgar von lahnstein, und sie war glücklich mit ihm. thomas hatte versucht, victoria zu hassen, aber es gelang ihm nicht. er konnte sie nicht hassen, denn er war auch zutiefst dankbar für die vielen schönen jahre, die sie mit ihm verbracht hatte. auch wenn er den rest seines lebens gerne mit ihr verbracht hätte, so wusste er, dass sie ihn nicht absichtlich verletzt hatte. sie hatte es nicht geplant, sich in ansgar zu verlieben. sicher, sie hatte ihn angelogen, wochenlang, aber er hätte auch nicht gewusst, wie er in der situation reagiert hätte. nein, er konnte sie nicht hassen. er konnte nicht einmal ansgar hassen. er hatte ihn gehasst, bis zu dem tag wo ihm klargeworden war, dass ansgar seine frau liebte. wenn er sie nur benutzt hätte, um ihm eines auszuwischen, aber thomas wusste, das war nicht so. das was er niemals für möglich gehalten hätte, dass ansgar von lahnstein sich ernsthaft in victoria verliebte, das war eingetreten. und das was so viel schlimmer als wenn er nur scharf auf sie gewesen wäre. aber konnte er ansgar hassen weil er victoria liebte? er liebte sie ja selber. nun blieben ihm nur die erinnerungen, die erinnerungen an 26 wundervolle ehejahre.

über thomas gesicht liefen tränen, und er klappte das buch zu. es konnte die bilder nicht mehr ansehen. es tat zu weh. plötzlich wurde der schlüssel in der tür umgedreht. marlene kam um nach ihrem vater zu sehen. sie warf den haustüschlüssel auf den tisch und rannte zu ihrem vater als sie ihn am boden hocken sah. „papa“, sagte sie nur und nahm ihren vater in die arme. „ist gut, ich bin ja da“, flüsterte sie. „marlene, ach marlene“, schluchzte thomas an ihrem hals. „es tut so weh.“ sie strich ihm über die haare. „ich weiss. lass es raus, papa, ich bin da.“ marlene erinnerte sich an die zeit, in der sie wegen hagen so fertig gewesen war, als sie herausbekam, dass er dana liebte. sie wusste, wie es sich anfühlte, die liebe des lebens zu verlieren, auch wenn sie und hagen nur kurze zeit verheiratet gewesen waren. sie wusste jedoch auch, dass es vorbeiging. aber es brauchte seine zeit.

Fortsetzung folgt

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