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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 15.06.2012, 23:07 
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Kapitel 23: hot - line / Teil 1

als thomas nach hause kam, fand er seine frau schlafend vor. er legte sich neben sie und kuschelte sich an sie. er hatte einen schönen abend mit seinem freund verbracht und schlief zufrieden ein.

am nächsten morgen hatte victoria unerträgliche migräne. sie konnte nicht aufstehen. noch dazu war ihr unendlich schlecht, so als hätte sie einen über den durst getrunken. thomas sagte etwas belustigt: „na, du bist mir so eine. ich trinke, und du hast die kopfschmerzen.“ victoria fand das gar nicht lustig. „mir geht es schlecht, und du machst witze über mich?“ fragte sie. „entschuldige, meine schöne, kann ich dir irgendwas bringen?“ fragte er ein wenig schuldbewusst. „nein, danke, ich muss einfach nur schlafen“, sagte victoria matt.

sie blieb den ganzen tag im bett. erst am sonntag stand sie auf um wenigstens eine kleinigkeit zu sich zu nehmen. thomas wollte ihr etwas ans bett bringen, aber sie wollte unbedingt aufstehen. doch dann merkte sie, wie schlapp sie von den migränemitteln und der schlaftablette war und legte sich doch wieder hin. sie nahm dankbar die von thomas zubereitete brühe entgegen und ass dazu ein trockenes toastbrot.
erst am abend ging es ihr ein bischen besser. sie beschloss jedoch, sich am nächsten morgen in der firma krankzumelden. sie hätte es auch nicht ertragen, ansgar sehen zu müssen. sie wusste nicht, wie sie ihm in zukunft über den weg laufen und wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. thomas war am sonntagabend noch mal zum gestüt gefahren, um mit hagen noch etwas besprechen wollte in bezug auf die sumpfohreule und die bevorstehende vorbereitung, das gelände zum naturschutzgebiet erklären zu lassen. victoria war es ganz recht so. sie überlegte, ob sie ansgar anrufen sollte, um sich bereits heute krank zu melden, und beschloss dann, es nicht zu tun. es war besser, dass sie mit ihm gar nicht erst reden musste.

sie stand auf um kurz zu duschen. danach fühlte sie sich ein wenig besser. plötzlich hielt sie es doch nicht mehr aus, und wählte ansgars privatnummer. irgendwas in ihr trieb sie dazu. „ansgar von lahnstein?“ hörte sie die vertraute sonore klangfarbe seiner stimme. „hier ist victoria“, sagte sie und bemühte sich ihrer stimme festigkeit zu verleihen, was ihr nicht ganz gelang. „victoria“, sagte ansgar und betonte das „o“ in ihrem namen so wie er es immer tat wenn er sich über sie amüsierte oder sich über etwas freute, es aber nicht zugeben wollte. „ich komme morgen nicht zur arbeit“, sagte sie. „bis du krank?“ fragte er erstaunt. „ja, ich habe mir so einen virus eingefangen. magen darm", gab sie zurück. ansgar überlegte kurz und fragte dann: „der virus hat nicht zufällig etwas mit unserem…“ er suchte kurz nach einer geeigenten formulierung. ..“mit unserem date im fahrstuhl zu tun, was ich übrigens ganz wundervoll fand“ „warum sollte es?“ fragte sie zurück. „na, ich weiss ja nicht, es könnte ja sein“ gab ansgar zurück. „hältst du dich für so wichtig?“ patze sie ihn an. „du hast gehabt was du wolltest und jetzt ist die sache erledigt.“ „wie meinst du das, erledigt?“ fragte er. „ansgar, was bin ich für dich?“ platzte es aus victoria heraus. „ musstest du deinen trieb befriedigen, war ich dafür gut genug?“ fragte sie ihn. „du wolltest es doch auch“, sagte er nur. er wusste worauf sie hinauswollte, aber er wollte nicht darüber reden.. „ja, ich wollte es, ich wollte dich, aber nicht so.“ ansgar war unsicher was er sagen sollte. sie hatte ja recht. es ging ihm an dem abend nur ums rein sexuelle, aber er hatte geglaubt, dass es bei ihr auch so gewesen war. "victoria, es tut mir leid“, sagte er. aber all die spiele in der letzten zeit, da hat sich was bei mir angestaut, und das hat sich nun entladen. du weisst ja, wie wir männer sind“, versuchte er es mit einer erklärung. „und jetzt, wo du mich hattest, bin ich dir wieder egal?“ schlussfolgerte sie. ansgar sagte einen augenblick nichts und dann: „du bist mir nicht egal, victoria..."


Fortsetzung folgt...

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Verfasst: 15.06.2012, 23:07 


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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 16.06.2012, 18:34 
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Kapitel 23: Hot line / Teil 2

"...ganz und gar nicht. ich weiss ich kann ein ziemliches arschloch sein, aber vielleicht bist du ja die frau, die das ändert“ sagte er. „ich weiss aber nicht, ob ich mit dieser ungewissheit leben kann", sagte sie, überrascht von soviel ehrlichkeit ansgars. er schnaufte empört in den hörer. „du bist doch diejenige, die immer behauptet, ihren mann nicht verlassen zu wollen, weil sie ihn ja so liebt, und nun kommst du daher und machst mir vorwürfe, weil wir miteinander geschlafen haben, was du im übrigen genaus wolltest wie ich, wenn ich dich dran erinnern darf. das ist mir zu hoch", erwiderte er. einen moment war stille am anderen ende. dann sagte victoria leise: „vielleicht empfinde ich ja mehr für dich."

wieder sekundenlange stille, dann sagte ansgar: “vielleicht empfinde ich auch mehr für dich. ich weiss es nur im moment nicht. ich habe bislang kein glück mit frauen gehabt. ich wollte mich nie wieder auf eine frau einlassen nach meiner beziehung mit lydia. aber dann kamst du, und ich wusste nicht wo ich es einsortieren sollte, mein gefühl für dich. victoria, ich bin oft verletzt worden, mich zu lieben ist eine herausforderung. ich weiss nicht, ob ich sowas einer frau überhaupt zumuten kann“ ansgars stimme klang jetzt fast traurig.

victoria war berührt und überrascht von ansgars ehrlichkeit. ihr körper fing an zu kribbeln, und sie hätte alles dafür gegeben, ansgars gesicht jetzt zu sehen und ihn bei sich zu haben. „ich weiss was damals mit lydia passiert ist, ansgar. und dich trifft mit sicherheit nicht die alleinige schuld. und dass du nicht nur der machtgierige, arrogante mistkerl bist, für den du dich oft selbst ausgibst, das weiss ich längst. da ist viel mehr, was hinter deiner fassade steckt. und ich bin bereit, hinter diese fassade zu schauen. wenn du mich lässt“ victorias worte berührten ansgar auch, aber er konnte sich nicht weiter auf diese sentimentalitäten einlassen, da er fürchtete sein gesicht zu verlieren. also lenkte er das gespräch wieder geschickt in eine andere richtung. „victoria, ich wäre jetzt gerne bei dir“, flüsterte er. victoria kapierte sofort worauf ansgar hinauswollte, aber sie wusste auch, dass es jetzt keinen sinn machte, mit ihm über gefühle zu reden. er war noch nicht so weit. „ja, das wäre schön“, gab sie zurück. „weisst du, was ich dann mit dir machen würde?“ seine stimme klang rauh und erotisch. „ich würde dich ausziehen, so dass du nackt vor mir liegst, und dann würde ich dich überall berühren.“

victoria hörte ihn ganz leise am hörer stöhnen, und auf ihrem körper breitete sich ein kribbeln aus, wärme durchströmte sie, und ihr wurde ganz heiss. „und dann würdest du mich auch ausziehen und überall küssen. mit deinem mund könntest du ganz wunderbare dinge tun.“ victoria krallte sich beinah am hörer fest. sogar durchs telefon war es beinah unmöglich, ansgars wahnsinniger anziehung zu entkommen. „ansgar“, sagte sie nur. „jaaaa?“ „hör auf, bitte“ „mach ich dich schon heiss?“ fragte er, aber es klang mehr wie eine feststellung denn eine frage. dann hörte victoria den schlüssel im schloss. thomas! „thomas kommt. ich muss schluss machen!“ flüsterte sie hektisch in den hörer. dann versuchte sie, wieder einigermassen normal zu atmen und stellte sich schlafend.


Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 16.06.2012, 21:10 
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so, jetzt habe ich mich durchgearbeitet. Eine tolle Geschichte, mari. :respekt: Du hast die Seele von Ansgar sehr gut eingefangen, finde ich. :spitze: :danke: :tanzen:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 17.06.2012, 21:18 
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Kapitel 24: gata negra

am nächsten morgen ging es victoria schon besser. sie war jedoch froh, dass sie sich krankgemeldet hatte. ansgar jetzt schon zu begegenen, wäre für sie schier unmöglich gewesen. am samstag abend hatte sie noch gedacht, dass es vorbei wäre, das ansgar gehabt hatte was er wollte und nun ruhe gab. aber das gegenteil war der fall. sie wusste, nach dem telefonat gestern, dass er nicht aufhören würde, ihr avancen zu machen. sie fragte sich allerdings warum. hatte er nun blut geleckt und wollte sie immer wieder und wieder weil er einfach einer affäre nicht abgeneigt war, oder waren seine worte echt gewesen am telefon? dass er sich wirklich nach einer ernsthaften beziehung sehnte. victoria war sich sehr unsicher, denn ansgar konnte bei bedarf seine weiche, sensible seite zum vorschein kommen lassen, um frauen in sicherheit zu wiegen, wenn es ihm das etwas nützte. doch irgendwas in victoria sagte, dass er diesmal ehrlich gewesen war. sie wollte sich von ihren gedanken ablenken und begann den haushalt auf vordermann zu bringen. schliesslich hatte sie das ganze wochende nichts erledigen können. sie begann damit staub zu putzen. mechanisch liess sie das tuch über regale und kommoden gleiten und schaffte es nicht, den gedanken an ansgar zu verdrängen. was machte er jetzt wohl grade? lehnte er sich in seinem bequemen schreibtischstuhl zurück und zündete sich eine zigarre an, oder saß er konzentriert über seinen unterlagen? dachte er vielleicht auch an sie?

victoria hatte eine spur zu stark gewischt und fegte eine kleine porzellankatze, die thomas ihr mal zum hochzeitstag geschenkt hatte, herunter. erschrocken bückte sie sich nach der katze, aber sie lag in scherben vor ihr. victoria sammelte die einzelnen stücke auf und versuchte, sie wieder zusammenzulegen, aber es gelang ihr nicht. sie fing an zu weinen. die katze war nicht wertvoll gewesen, aber sie war ein geschenk von thomas. victoria erinnerte sich noch genau an den tag an dem sie die katze im geschäft gesehen hatte. sie lag im schaufenster ausgestellt. sie war pechschwarz und um ihren hals war ein pinkfarbenes halsband. an dem halsband war ein anhänger befestigt, auf dem „gata negra“ – schwarze katze – stand. victoria hatte diese katze sofort gefallen. sie erinnerte sich, wie sie zu thomas sagte „och, ist die niedlich“ und er dann ins geschäft ging um sie zu kaufen. dann kam er zurück und meinte, sie wäre nicht käuflich, sondern nur ein ausstelllungsstück. victoria war enttäuscht gewesen. am nächsten morgen dann – thomas war schon sehr früh zur arbeit gefahren – lag die katze, sorgsam in pinkfarbenes geschenkpapier - passend zum halsband - eingewickelt, auf ihrem nachttisch. es war ein kleiner zettel dabei. „die schwarze katze für meine geliebte kleine katze. passt schön auf sie auf. thomas.“ das musste jetzt so fast 21 jahre her sein. victoria hatte all die jahre gut auf die katze aufgepasst, war stets sehr vorsichtig beim staubwischen gewesen, und nun passiert ihr das. weinend sass victoria mit den scherben in der hand da und fragte sich, ob es etwas zu bedeuten hätte, dass die katze ausgerechnet jetzt kaputtgegangen war. es konnte kein gutes zeichen sein. victoria holte einen handfeger und eine schaufel und fegte die scherben zusammen. bevor sie die reste der katze in den mülleimer beförderte, sah sie, dass das kleine schild der katze noch unversehrt geblieben war. sie sammelte es aus den restlichen scherben und legte es in das münzenfach ihres portemonnaies. sie beschloss, thomas nichts davon zu sagen, dass die katze kaputt war, vielleicht würde er es gar nicht bemerken.

Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 18.06.2012, 22:31 
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Kapitel 25: mc caine, coffee and cookies

zur gleichen zeit saß ansgar in seinem büro in der enterprise und verhandelte am telefon mit einem geschäftspartner. er war an einem punkt angekommen, wo er nicht weiterkam. der geschäftspartner gab sich stur. er wollte nicht auf ansgars vorschläge einlassen. „wissen sie was?“ fragte ansgar jetzt sarkastisch in den hörer „wir können das ganze auch abkürzen. sie gehen auf meine konditionen nicht ein und ich nicht auf ihre. also erübrigt sich jedes weitere wort. einen schönen tag noch. wiederhören.“ er legte auf. „herrgottnochmal“, ansgar rollte mit den augen. dieser philip mc caine ging ihm ganz schön gegen den strich. normalerweise behielt ansgar in solchen gesprächen die oberhand und liess sich auch selten aus der reserve locken, aber am heutigen tag lagen seine nerven ein wenig blank. „frau dröge?“ rief er seine empfangsdame, die ihn jedoch nicht sofort hörte. „frau dröge!“ ansgars stimme klang jetzt schon recht ärgerlich. sie reagierte jetzt. „bringen sie mir einen kaffee, aber schnell“, polterte er. frau dröge beeilte sich. sie wusste, wenn ansgar so mit ihr sprach war nicht gut kirschen zu essen mit ihm. oft fragte sie sich warum sie sich das antat. in keiner firma, in der sie vorher gearbeitet hatte, war man so mit ihr umgesprungen. sicher, es wurde im der enterprise sehr gut bezahlt, aber der umgangston war dennoch oft nicht angebracht, insbesondere der von ansgar von lahnstein nicht. und dennoch – frau dröge mochte ihren chef. irgendetwas an ihm faszinierte sie. er hatte auch positive seiten. wenn etwas gut lief oder zu seiner schnellen zufriedenheit erledigt wurde, war er auch nicht geizig mit worten des lobes. und ja, er sah gut aus, und sie war nunmal eine frau. die macht und kompetenz, die er ausstrahlte, sie verfehlte ihre wirkung auf frauen nicht, und frau dröge war da keine ausnahme. daher liess sie ansgar auch recht viel durchgehen. allerdings groß widerworte zu haben konnte sie sich auch nicht leisten. einmal, als ansgar sie mal wieder nur mit ihrem nachnamen rief, als er schlechte laune hatte, hatte sie ihm klipp und klar gesagt, dass sie wünschte, er möchte bitte das "frau" vor ihrem namen nicht vergessen. da hatte ansgar erstaunt aber durchaus anerkennend geschaut. „auch wenn ihre zeit knapp bemessen ist, so bestehe ich doch auf meine anrede, graf lahnstein“, hatte sie gesagt und das „graf“ extra betont. sie liess sich nicht alles bieten. trotzdem sah sie jetzt zu, dass sie das gewünschte schnell in ansgar von lahnsteins büro brachte.

„danke.“ sagte ansgar schon etwas besänftiger, denn frau dröge hatte einige von ansgars lieblingskeksen mit zu dem kaffee gelegt. sie wusste, dass er dann und wann gern etwas süsses genoss. als sich frau dröge zum gehen wandte, fragte er noch wie beiläufig: „ach, und, hat frau wolf schon ihre krankmeldung gefaxt?“ „nein, leider nicht, bedaure, graf lahnstein“, sagte frau dröge und entfernte sich nach ansgars nicken wieder.

ansgar wusste was der grund für seine schlechte laune war. es war nicht der misslungene geschäftsabschluss mit mc caine, es war auch nicht seine tochter, die mal wieder unaufgefordert in sein büro maschiert war und nach geld liebäugelt hatte, nein, seine schlechte laune hatte einen ganz anderen grund. aber ansgar war gewillt dies schleunigst zu ändern. er wusste auch schon wie.

Fortsetzung folgt…

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 19.06.2012, 21:26 
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Kapitel 26: Herzrasen im 22. Stock

victoria war versucht, sich die ganze woche krankschreiben zu lassen, doch sie hatte ein so schlechtes gewissen ansgar gegenüber, weil ihre mitarbeit gerade in diesen tagen unerlässlich war, so dass sie es bei zwei tagen beliess.

als sie sich am mittwoch morgen fürs büro fertigmachte, stylte sie sich ein wenig sorgfältiger als sonst. thomas freute sich, seine frau so hübsch zu sehen. er umarmte sie und gab ihr einen zärtlichen kuss. „guten morgen, meine schöne“, sagte er gutgelaunt. „ich bin froh, dass es dir besser geht“, meinte er. „wollen wir heute abend mal wieder so richtig schön ausgehen, es ist tango abend im schneiders“, fragt er. „ja, sehr gerne“, sagte viccy etwas abwesend mehr zu sich selbst als zu ihrem mann. „ich reserviere uns einen tisch.“ thomas war kaum zu bremsen vor lauter vorfreude. ihm schien nicht aufzufallen, dass victoria etwas einsilbig war.

******

um 10 vor 8 betrat victoria den fahrstuhl in der enterprises. sie holte tief luft und drückte auf den knopf für den 30. stock. ihr herz schlug eine spur zu schnell. ihr atem ging schwer. die erinnerung an vergangen freitag war omnipräsent in ihrem kopf. sie spürte noch die spannung, die zwischen ihnen in der luft gelegen hat, sie fühlte förmlich ansgars anwesenheit im rücken, wie er sich an sie drängte. victoria schloss die augen. sie musste versuchen, ihren puls wieder auf eine normale frequenz zu bringen. stockwerk 20 flog an ihr vorbei, 21, 22. noch immer war victoria innerlich extrem aufgewühlt. 25,26. ‚verdammt, reiss dich zusammen, victoria‘, schalt sie sich innerlich. dann erreichte der fahrstuhl den 30. stock, und die fahrstuhltür glitt auf. schon das geräusch der sich öffnenden tür verursachte ihr gänsehaut. wenn das so weiterging, brauchte sie bald beruhigungspillen. victoria trat aus dem fahrstuhl, versuchte ein lächeln in richtung frau dröge, die sie sehr gerne mochte und beantworte die fragen nach ihrem gesundheitszustand. „sei bloss vorsichtig heute bei ansgar, er ist noch immer schlecht gelaunt. ist er schon die letzen zwei tage. vielleicht kannst du ja was dran ändern“, sagte frau dröge lachend und ohne hintergedanken. victoria lachte etwas gestellt und ahnte den grund für ansgars schlechte laune. sie drehte sich um und sah ansgar durch die glastür. auch er sah in ihre richtung, er hatte sie anscheinend kommen gehört. er sah sie durchdringend und erwartungsfroh an. victoria drehte sich schnell wieder um. „ich werde sehen, was ich tun kann, versprechen kann ich aber nichts“, sagte sie zu frau dröge. „na, wenn eine mit ihm fertig wird, dann wohl du“, meint die empfangssekretärin anerkennend. sie ahnte ja nicht, wie falsch sie damit lag, dachte victoria. ansgar machte eher sie fertig als dass sie mit ihm fertigwurde.

victoria hatte sich kaum an ihrem schreibtisch niedergelassen, schon stand das objekt victorias schlafloser nächte vor ihr. „na, auch mal wieder im büro?“ frage er etwas provokant, änderte dann aber seinen tonfall als er meinte: „ na, dann komm mal gleich mit in mein büro, wir müssen etwas besprechen.“ victoria erhob sich und folgte im mit etwas wackeligen schritten. er wirkte recht souverain wie sie fand. keine spur von aufregung oder unsicherheit. so als wäre nichts zwischen ihnen gewesen. victoria war fast entäuscht. „in deiner abwesenheit war ich nicht untätig“, sagte ansgar. „ich habe mit alice stein verhandelt. die verhandlungen erwiesen sich jedoch als recht zäh, so dass ich mit ihr überein gekommen bin, dass wir unsere gespräche bei einer kleinen geschäftsreise fortsetzen. ich fliege morgen nach zürich. und du kommst mit“, sagte er bestimmend. victoria wusste nicht was sie erwidern sollte. „wieso muss ich unbedingt bei den verhandlungen dabei sein?“ frage sie. „weil du, liebe victoria, einen bessern draht zu dieser unsäglichen person hast. da sie hat ja diese feministische anwandlungen hat, denke ich, dass ich unmöglich auf deine anwesenheit verzichten kann. ich brauch dich an meiner seite. unser flieger geht um 10:30. ich hol dich um 9 ab“, legte ansgar den genauen ablauf fest. „und jetzt lass uns die details besprechen und uns auf die reise vorbereiten“, sagte er dann in einem geschäftsmäßigen tonfall.

victoria konnte sich kaum konzentrieren. immer wieder ging ihr blick richtung ansgar als sie zusammen über den unterlagen sassen. sie konnte kaum glauben, dass sie morgen mit ihm im flieger sitzen würde und später mit ihm auf einem hotelzimmer… oh, gott, natürlich hatte ansgar nicht nur ein hotelzimmer gebucht. wo war sie schon mit ihren gedanken! ansgar bemerkte ihre blicke und liess sich nichts anmerken. er wusste, wie sehr er sie so zur raserei bringen konnte. innerlich abe war er gar nicht so selbstsicher wie er tat. auch er hätte lieber die unterlagen vom tisch gefegt und victoria auf dem schreibtisch vernascht. aber das sparte er sich lieber für den morgigen tag auf.
der tag würde sehr erfolgreich verlaufen. in jeder hinsicht, da war ansgar sich sicher.

Fortsetzung folgt…

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 20.06.2012, 21:54 
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Kapitel 27: DUS - ZRH

als der flieger abhob verspürte victoria ein kribbeln in der magengegend, wie immer wenn sie in einem startenden flugzeug saß. dieses kribbeln wurde allerdings noch mehr verstärkt, von der tatsache, dass sie neben ansgar von lahnstein sass, ihrem chef und demjenigen mann, mit dem sie vor ein paar tagen heissen sex im fahrstuhl gehabt hatte. ansgar liess keinen zweifel daran, dass er flog wie andere leute das auto benutzen. während victoria etwas angestrengt nach draussen sah, bemerkte, wie der flieger sich immer weiter vom erdboden entfernte, und mit dem flugzeug auch ihr leben in düsseldorf, so sass ansgar geschäftsmässig über den aktuellen börsenkursen und sah sehr konzentriert aus. er schien nichts von victorias gefühlschaos zu bemerken. da waren sie wieder, die kleinen aber feinen unterschiede zwischen mann und frau. während die frau – auch wenn sie den wilden sex genossen hatte – danach in ein gefühlschaos gestürzt wurde, war der mann völlig gelassen und dachte gar nicht weiter drüber nach. ja, es macht victoria etwas aus, dass sie nicht wusste, woran sie bei ansgar war. am telefon am sonntagabend hatte er noch so ehrlich und sensibel gewirkt, jetzt am donnerstag war alles wie wegeblasen. oder bildete sich sie das alles nur ein?

das flugzeug fing an, ein wenig zu wackeln, als es sich in den wolken befand. victoria war es unangenehm, nichts sehen zu können, sie hatte ein wenig angst. fast wünschte sie, ansgar würde es bemerken und ihre hand nehmen, aber sie wischte diesen gedanken sofort beiseite. ansgar las weiter unbeirrt in seiner zeitung. victoria erinnerte sich an den letzten abend, als sie thomas sagte, dass sie mit ansgar nach zürich fliegen musste. er hatte nicht begeistert ausgesehen, aber letztendlich hatte er ihr gesagt, dass er ihr vertraute. ja, er vertraute ihr, und sie? was machte sie? sie sah sich in gedanken schon mit ansgar in einem hotelzimmer…. rums! das flugzeug machte einen kleinen satz nach unten. victoria erschrak fürchterlich. nun legte ansgar seine zeitung beseite, denn er hatte victorias angst bemerkt. „keine bange, das sind nur ein paar cumulus nimbus, gewitterwolken. das geht gleich vorbei“, sagte er aufmunternd und – victoria traute ihren augen nicht – strich leicht über ihre hand. augenblicklich wich die anspannung von victoria, und sie beruhigte sich, so wie auch das flugzeug jetzt seine reisefllughöhe erreicht hatte und die anschnallzeichen ausgingen. victoria atmete auf. die flugbegleiter begannen jetzt mit ihrem service. ansgar wählte ein wasser und einen schwarzen kaffee, zum frühstück, victoria nur einen tee. der flug verlief ohne weitere turbulenzen, und schon nach einer halben stunde begann der kapitän des flugzeuges mit dem sinkflug. ansgar und victoria hatten kaum gesprochen, denn ansgar war noch immer in seine zeitung vertieft und studierte noch m al die bilanzen von der firma von alice stein. dann landete das flugzeug sicher auf der landebahn von zürich – kloten.

Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 20.06.2012, 21:55 
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Kapitel 28: Das achte Weltwunder

12:15 ansgar hatte das 5-sterne-hotel „mövenpick“ ausgewählt, ihre suiten lagen in der obersten etage. das interieur war sehr edel, und die räume sehr grosszügig. ansgar hatte wirklich nicht gespart. victoria packte ihre sachen aus, denn sie hasste es, wenn die kleidungstücke im koffer kraus wurden. sorgfältig hing sie ihre blusen und ihre jacke über die bügel. dann ging sie ins angrenzende bad um sich frisch machen. später würden sie und ansgar die verhandlungen mit frau stein aufnehmen. sie wollten sich um 16:00 mit alice in der hotellobby zu einem ersten konsolidierungsgespräch treffen. bis dahin war also noch lange zeit. victoria überlegte, ob sie eine kleinigkeit im restaurant zu mittag essen sollte, aber sie entschied sich dann dafür, den zimmerservice zu bemühen.

16:25 die verhandlungen gestalteten sich als schwierig, weil ansgar nicht mit den angebotenen konditionen einverstanden war. nun war victorias ganzes geschick gefordert.

18.45 aber auch am frühen abend gab es noch keine einigung, und sie beschlossen, am morgigen tag noch einmal zusammenzukommen. frau stein veraschiedete sich, nicht ohne noch einmal einen wohlwollenden blick auf victoria zu werfen.

„ganz üble emanze“, sagte ansgar, als sie um die ecke gebogen war. „ich glaube, die braucht mal wieder..“ fügte er noch hinzu und versprühte den charme eines schuljungen, der gerne mal ein paar lockere sprüche raushaute. victoria sah ihn böse an. „du denkst wohl nur an das eine, was?“ meinte sie kopfschütteln. „du nicht?“ fragte er herausfordernd. victoria fühlte sich ertappt. ja, sie hatte an sex gedacht, immer und immer wieder - als ansgar mit alice stein sprach, als ansgar sich durch die haare fuhr, als er sichtlich genervt wirkte bei der verhandlung, als er sich amüsiert zurücklehnte und frau stein musterte, als hätte sie ihm vorgeschlagen, jetzt sofort hoch aufs zimmer zu gehen und auch als ansgars lippen an dem glas veuve clicquot nippten. sie hatte ansgar in gedanken ausgezogen, als er sich mit der zunge über die lippen fuhr, und als sie sah wie sein adamsapfel sich beim schlucken des champagners hob und senkte. sie bemerkte an sich völlig natürliche dinge, und sie kamen ihr bei ansgar wie ein weltwunder vor. alles an ihm löste in ihr verlangen und erregung hervor, selbst wie er das glas abstellte und sich mit der serviette den mund abtupfte.

victoria stellte mit schwung ihr rotweingas ab und erhob sich. „wo willst du denn schon hin, der abend ist doch noch jung?“ fragte ansgar sie. „ich bin müde, ich möchte ins bett“, sagte sie schlicht. die wahrheit war – wenn sie nicht sofort die kurve kriegte, dann würde der abend unweigerlich dahingehend enden wie am freitag letzte woche in der firma, und DAS wollte sie um jeden preis verhindern. dazu musste sie nur jetzt die notbremse ziehen – solange sie noch konnte. „schade“, sagte ansgar und liess seinen blick an ihr herunter- und wieder hochgleiten. „sag, wenn ich dazu kommen soll“, fügte er dann noch hinzu. „ich kann mich gerade noch beherrschen“, antworte victoria spöttisch. ansgar schaute wieder sein „versuchs gar nicht erst, ich krieg dich ja doch- lächeln“ und liess sie dann gehen.

19:01 als sie auf ihrem zimmer angekommen war genehmigte sie sich einen ordentlichen drink aus der minibar. sie musste jetzt erstmal runterkommen von ihren gedanken, obwohl alkohol auch nicht der geeignete weg war, um ihre aufkommenden gefühle zu unterdrücken, im gegenteil, aber victoria wollte versuchen, ihren verstand ein wenig „wegzubeamen“. dann fiel ihr ein, dass sie thomas anrufen sollte. sie wählte die nummer von zuhause. thomas hob nach dem zweiten klingeln ab. er schien sichtlich erleichtert, dass sie sich meldete, sie hörte es deutlich am telefon. nach dem telefonat fühlte sie sich jedoch auch keineswegs besser. sie trank noch eine miniaturflasche wodka aus der bar. danach wurde die sehnsucht nach ansgar noch grösser.


20:27
es war mitlwerweil fast halb neun. victoria horchte an ansgars wand, da sein zimmer nebenan lag, ob sie geräusche oder stimmen wahrnehmen konnte, aber da war alles ruhig. dann stand sie kurzentschlossen auf. sie ging wie von einer höheren macht getrieben nach unten in die hotellobby. wieder bilder, die vor ihrem inneren auge auftauchten. hotelllobby, bar, dunkelheit, ansgar am tresen. es war als würde ein hypnotiseur ihr einflössen, sie sollte sich dorthin begeben, sie fühlte sich völlig ausgeliefert.


20:38
sie sah ansgar schon von weitem. er flirtete ein wenig mit der bardame und trank mit abgespreiztem kleinen finger einen whiskey, wie meistens. in der anderen hand hielt er eine zigarre, deren rauch er genüsslich und tief inhalierte. victoria konnte ansgar sehen, er sie aber nicht, da sie hinter einem pfeiler stand. wie konnte ein mann nur so sexy sein, nur weil er eine zigarre rauchte und einen drink zu sich nahm. victoria stand eigentlich noch nicht mal auf männer, die viel alkohol konsumierten, vom rauchen mal ganz abgesehen, das sie eigentlich verabscheute.

victoria wusste nicht, wie lange sie dort stand, aber es waren sicherlich fast 10 minuten. dann wollte victoria sich umdrehen und gehen, stiess aber mit jemandem zusammen. „können sie nicht aufpassen“, polterte der mann los. victoria sah gehetzt zur bar, wo ansgar immer noch stand. er hatte sie jetzt gesehen weil den mann gehört hatte. verdammt! sie drehte sich um und wollte möglichst schnell verschwinden, doch ansgar war schon bei ihr und hielt sie am arm fest. „wo willst du denn so schnell hin?“ fragte er....


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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 21.06.2012, 18:19 
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Kapitel 29: Der Moment der Wahrheit


„ich? – auf mein zimmer“, sagte sie mit nicht ganz sicherer stimme. „warum bist du dann erst runtergekommen?“ wollte er wissen. „ich dachte, ich habe etwas vergessen“, log victoria nicht sehr gekonnt. ansgar stand sehr dicht vor ihr, sie konnte seinen atem riechen, den bourbon und die zigarren, es mochten einige gewesen sein. „ach so. was vergessen“, wiederholte er. „ich sag dir warum du heruntergekommen bist, du hast oben auf deinem zimmer gesessen und dich nach mir verzehrt, und dann hast du es nicht mehr augehalten“ sagte er mit dem üblichen gezischten tonfall. „ja, schon klar, ansgar“, erwiderte victoria und riss sich los. zu ihrem erstaunen hielt er sie nicht weiter auf sondern drehte sich um und ging zur bar zurück. dort machte er dann die kellnerin ganz ungeniert an. victoria schüttelte den kopf. ansgar war einfach ein dreckskerl. wie konnte sie sich bloß auf ihn einlassen.

sie ging mit schnellen schritten auf ihr zimmer zurück und legte sich angezogen aufs bett. doch sie konnte nicht schlafen. die gedanken wanderten immer wieder zu ansgar, und sie fragte sich, was er wohl mit der barfrau abzog. ob er sie wohlmöglich auf sein zimmer mit hochnahm? jetzt war victoria hellwach. diese möglichkeit musste sie in betracht ziehen. es versetzte ihr einen gehörigen stich, doch sie wollte es sich nicht eingestehen. sie schlich sich aus dem zimmer. sie musste wissen, ob sie recht hatte, und ansgar sich mit der frau von der bar vergnügte, oder ob das alles nur einbildung ihres vertrackten vorstellungsvermögens war. victoria sah, dass ansgars zimmertür nur angelehnt war. erwartete sie ihn etwa? war es so, dass er die tür extra aufgelassen hatte? für sie? victoria wurde es heiss und kalt zugleich. und was, wenn ja? würde sie dann hineingehen und….. wie von einer übermächtigen macht getrieben stiess victoria die tür ganz vorsichtig auf. im zimmer war es dunkel, es schien keiner da zu sein. vielleicht hatte ansgar vorhin beim runtergehen auch nur die tür offengelassen. sie betrat das zimmer, aber sie konnte nichts gross erkennen. sie bewegte sich ein paar schritte durch den dunklen raum, dann sah sie, dass die tür zum badezimmer ein kleines stück offenstand und von dort ein lichteinfall herrührte. langsam bewegte sich victoria auf diese tür zu....

dann hörte sie leise stimmen, ein kichern und einen sonoren, ihr sehr bekannten tonfall. um gottes willen! ansgar trieb es mit der bardame in der wanne! sie wusste, jetzt war der moment an dem sie hätte kehrt machen sollen, aber sie konnte nicht. sie musste es mit eigenen augen sehen. vielleicht war sie dann endlich in der lage, zu sehen, was für ein arschloch ansgar von lahnstein war.

vorsichtig, ganz vorsichtig, schob victoria die tür ein ganz kleines stückchen weiter auf, so dass sie ins badezimmer hineinschauen konnte. victoria stockte der atem. ansgar und die kellnerin lagen zusammen in der wanne! es stand eine fast leere flasche champagner am boden, zwei sektgläser standen am rand der badewanne. auch sie waren halb leer. ansgar schien der frau irgendetwas versautes ins ohr zu flüstern, denn danach sah sie ihn an, kicherte und küsste ihn. victoria war es, als würde ihr jemand ein messer ins herz rammen und dann umdrehen. es tat so weh. und da wusste sie es.

in dem moment, in dem sie ansgar mit der frau sah, wusste sie, dass alle warnungen von elisabeth nichts genutzt hatten, sie war ansgar verfallen - und auf ihn reingefallen. er hatte sich einmal mit ihr vergnügt, und das war es nun. sie hätte fast ihre ehe für ihn aufgegeben! das alles schoss victoria in sekunden durch den kopf, und in ihre augen schossen tränen. dann wollte sie weg, nur noch weg. sie wollte sich gerade aus der einen spalt geöffneten tür zurückziehen, da sah ansgar sie. er sah sie aus den augenwinkeln während er mit heissen küssen am hals der barfrau beschäftigt war. für einen kurzen augenblick begeneten sich ihrer beider augen. ansgar sah, dass in victorias augen blankes entsetzen lag, und er sah wie sehr es sie traf was er tat. dann zog victoria sich blitzschnell zurück und rannte aus ansgars zimmer zurück in ihre suite. sie schloss die tür und dann brach alles aus ihr heraus. sie stand an die tür gelehnt und schluchzte leise vor sich hin. es tat so weh. wieso tat es nur so weh? sie wusste doch von vorneherein wie ansgar gestrickt war. sie wusste, dass er sich nahm was er wollte, dass er kein kind von traurigkeit war. aber sie hatte dennoch gedacht, dass sie ihm auch etwas bedeutete. aber das war anscheinend nicht so. victoria legte sich jetzt ins bett und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. jetzt konnte sie sich nichts mehr vormachen. sie war hoffnungslos in ansgar verliebt.

Fortsetzung folgt...

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BeitragVerfasst: 21.06.2012, 20:24 
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Kapitel 30: The other side of me (part 1)


ansgar konnte nicht. jetzt nicht mehr. er hatte in victorias augen gesehen. und das war er dort sah, ihre verletztheit und traurigkeit, ließ ihn nicht kalt. „hör zu“, sagte er zu der frau in seiner badewanne, „tut mir leid, es geht nicht.“ sie sah ihn verwundert an. „wie, es geht nicht?“ fragte sie verständnislos. „ich meine es, so wie ich es sage. und jetzt raus hier!“ sein ton war jetzt rauh geworden, und die kellnerin stieg kopfschüttelnd aus der wanne. so etwas hatte sie noch nie erlebt. sie klaubte ihre kleider vom boden auf und ging aus dem bad. kurze zeit später – sie schien sich angezogen zu haben – hörte ansgar die tür seiner suite zufallen.

ansgar legte seinen kopf auf den badewannenrand zurück und atmete tief durch. er wusste selber nicht, wie er sich in diese lage gebracht hatte. er wusste nur, er hatte zuviel getrunken. sehr viel getrunken, und er erinnerte sich, dass victoria ihn hatte abblitzen lassen. er fühlte sich in seinem stolz verletzt. dann hatte er die bardame angeflirtet. sie war bereitwillig mit ihm aufs zimmer gegangen. ansgar hatte geglaubt, dass eine schnelle nummer ihn ablenken würde, doch der schuss war nach hinten losgegangen. jetzt wollte victoria bestimmt entgültig nichts mehr von ihm wissen. er musste das geradebiegen - aber wie? ansgar stieg aus der wanne und trocknete sich ab. dann zog er sich seine kleidungsstücke wieder über. er wusste nicht, was er tun sollte, aber eines war ihm klar. so konnte er den abend nicht beenden. er musste irgend etwas tun. ansgar sah auf die uhr. es war mittlerweile kurz vor 12. kurzentschlossen ging er aus dem zimmer und blieb vor victorias tür stehen. er überlegte, ob er anklopfen sollte, ließ seine hand aber dann wieder sinken. sie würde ihm ja doch nicht aufmachen, und er konnte es ihr nicht mal verdenken. er hatte sich wie ein arschloch benommen. sicher, sie waren kein paar, und er konnte machen was er wollte, aber dennoch.. dann hob ansgar die hand erneut und klopfte an victorias tür. es rührte sich nichts. er klopfte heftiger. noch mal und noch mal, aber sie öffnete die tür nicht. er überlegte, ob er es mit anrufen versuchen sollte, aber er war sich sicher sie würde nicht rangehen. dann klopfte er noch mal und rief: „victoria, mach die tür auf, ich muss mit dir reden.“ victoria hörte sein klopfen, sie wollte ihn jedoch nicht sehen. was wollte er auch noch von ihr. sollte er sich doch weiter mit dieser frau vergnügen und sie in ruhe lassen. doch ansgar gab nicht auf. wieder und wieder rief er durch die tür, sie sollte ihn hereinlassen.

dann sprang victoria vom bett und riss die tür auf. ansgars faust, die gerade wieder an die tür hämmern wollte, landete beinah in victorias gesicht. „was willst du?“ herrschte sie ihn an. „victoria, bitte, lass mich rein,“, bat er. „was denn? hast du noch nicht genug gehabt? musst du dir jetzt das nächste opfer suchen? hau ab, ansgar!“ schrie victoria und wollte ihm die tür wieder vor der nase zuschlagen, doch ansgar war stärker. er sah ihr verweintes gesicht, und ihm war klar, dass er totalen mist gebaut hatte. „bitte“, bat er noch einmal eindringlich, „ich muss wirklich mit dir reden.“ victoria hörte seinen bittenden tonfall und sah in seine augen. dann liess sie ansgar herein. sie wusste nicht, wieso sie das tat, aber es hätte auch nichts gebracht, wenn sie ihn draussen stehen gelassen hätte. wohlmöglich hätter er die ganze nacht vor ihrer zimmertür randaliert. „also? was willst du?“ frage sie ihn erneut. „war sie nicht gut? oder hast du ihr wohlmöglich nicht gefallen? ach ich vergaß, in der wahrnehmung eines ansgar von lahnsteins kommen selbstzweifel ja nicht vor.“ victorias stimme klang jetzt sarkastisch. er sah sie nur an und sagte kein wort. „was immer du jetzt sagst, du kannst es dir sparen“, meinte sie zu ihm. „du bist ein dreckskerl, ansgar von lahnstein, ein mieses, arrogantes arschloch. dir bedeutet wirklich nichts und niemand etwas, mal abgesehen von geld, macht und deiner eigenen person. du widerst mich an“

victoria redete sich jetzt toal in rage. er sah sie immer noch stumm an. dann holte er tief luft und sagte: „du bedeutest mir etwas, victoria.“ es klang, als würde er diese erkenntnis gerade erst erlangt haben oder just in diesem augenblick realisiert zu haben, dass es so war. „ist das so? und warum vögelst du dann alles, was nicht bei drei auf den bäumen ist?“ fragte sie zornig. ansgar senkte den blick. „ich weiss es nicht“, sagte er leise. „aber ich weiss es“, gab sie zurück. „weil du in deinem stolz verletzt warst, weil ich dich nicht noch mal rangelassen habe. so hast du dir sofort die nächste genommen“ „ja, ich war in meinem stolz verletzt", gab angar zu. "ach, victoria, ich weiss doch auch nicht, wieso ich…“ victoria fiel ihm ins wort: „aber was rege ich mich eigentlich auf, du kannst ja machen was du willst. wir haben einmal miteinander geschlafen, was bedeutet das schon für dich. nichts. rein – raus und gut. und weisst du was das schlimmste ist? ich habe meine ehe in frage gestellt, weil – ja weil ich anfing ernsthafte gefühle für dich zu entwickeln. ich habe gedacht, ansgar ist anders, er ist nicht so wie alle ihn darstellen. er hat diese andere seite in sich, die seite, ich näher kennenlernen wollte, die seite, in die ich anfing mich zu verlieben.“ die letzen worte kamen nun nicht mehr so wütend aus victorias mund. ihre stimme versagte fast. sie war wieder den tränen nahe, obwohl sie nicht vor ansgar weinen wollte. sie hatte schon viel zu viel gesagt. aber das war jetzt auch egal.

„es gibt diese seite an mir, victoria“, sagte er leise.

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BeitragVerfasst: 24.06.2012, 20:37 
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Kapitel 30: The other side of me (part 2)

„aber ich zeige sie nicht vielen menschen. nur denen, die mir etwas bedeuten.“ „ach, dann kann ich ja noch froh sein, was?“ ihre stimme klang sarkastisch. ansgar berührte victorias arm. es fühlte sich an als würde victoria stromschläge bekommen. „ich habe nicht mit ihr geschlafen“, sagte er dann umvermittelt. sie sah ihn an, in ihren augen schimmerten immer noch tränen. „und warum nicht?“ fragte sie leise. ansgar zögerte mit der antwort, aber dann sah er ihr in die augen, und seine stimme klang unsicher. „weil ich nicht konnte - nicht mehr.“ victoria blickte zu boden. es lag ihr auf der zunge zu fragen, warum er nicht konnte. aber sie tat es nicht. „und weisst du warum? weil ich dich nicht verletzen wollte“ „das hast du doch schon“, erwiderte sie. „ich weiss, und es tut mir leid, victoria, das war nicht meine absicht. herrgott, ich war einfach enttäuscht und frustriert, weil du nichts von mir wissen wolltest. ich weiss, das war daneben, aber eines musst du mir glauben, ich wollte dir nicht wehtun. dafür… „ seine stimme wurde brüchig, „..dafür… bedeutest du mir viel zuviel“

victoria war es, als würde ihr der boden unter den füssen weggezogen. sein blick, und die art wie er diese worte sagte, sie liessen ihr tausend schauer über den rücken wandern. „vielleicht wollte ich mir selber nur etwas beweisen - nämlich, dass du mir egal bist, darum habe ich diese frau mit aufs zimmer genommen. aber es hat nicht funktioniert.“ victoria sah ansgar noch immer fassungslos an. sie konnte nicht glauben was sie da hörte. vielleicht meinte er es sogar wirklich ernst. sie wünschte es sich so sehr. victoria und ansgar standen immer noch im eingangsbereich von victorias suite. dann ging victoria ein paar schritte rüber zum bett und liess sich auf die bettkannte sinken. sie wollte unbedingt ansgars augen und seinem atem entkommen, den sie schon wieder auf sich gespürt hatte. aber ansgar ging ihr nach und liess sich neben sie aufs bett fallen. er streckte eine hand nach der ihren aus berührte sie sanft. wieder sah er ihr in die augen. „ich weiss, dass ich mich wie ein arschloch verhalten habe. ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen. ich kann es aber nicht.“ „nein, das kannst du nicht“, sagte sie und senkte den blick. da war schon wieder dieses kribbeln - am ganzen körper. „aber vielleicht kann ich es wieder gutmachen“, sagte er ganz leise und hob ihr kinn mit zwei fingern an, damit sie ich ansah. victorias augen waren noch immer etwas rot vom weinen und ansgars herz zog sich zusammen. er wollte nicht, dass sie wegen ihm weinte. es fiel ihm schwer die richtige worte zu finden, aber er versuchte es. „ich bin nicht nur das arschloch, für das mich alle halten, victoria. auch ich sehne mich nach liebe. ich bin oft verletzt worden, habe andere verletzt, aber ich habe auch verdammte angst, dass mir noch mal wieder jemand so wehtut wie es lydia getan hat. ich wollte diese frau heiraten, ich hätte alles für sie getan. ich wäre gestorben für sie. aber sie hat sich nie ganz auf mich einlassen können. es hat mir das herz gebrochen. ich habe mir geschworen, mein herz nie wieder ganz für eine frau zu öffnen. aber dann kamst du. dann kam die nacht auf dem dachboden. und dann war da dieses gefühl. ich konnte es nicht einordnen, redet mir immer wieder ein, dass ich dich nur begehre, weil ich deinem mann eins auswischen wollte. ich wollte dich - unbedingt. ich wollte eine nacht mit dir verbringen, mit dir schlafen. es ist mehr als nur sex, victoria, aber ich kann nicht aus meiner haut. ich habe angst vor zuviel nähe, angst, wieder enttäuscht zu werden. und wenn ich dich jetzt ansehe und dich frage, was du für mich empfindest, und du sagst mir da ist nichts, dann lass ich dich in ruhe. ein für allemal.“

victoria hatte die ganze zeit nur fassungslos zugehört. nie im leben hatte sie erwartet solch worte von ansgar zu hören. ihr gesamtes inneres zog sich zusammen und sie hätte ihn so gerne einfach nur an sich gezogen. „was empfindest du für mich, victoria?“ fragte er. sie sah ihm in die augen und konnte nicht anders...

Fortsetzung folgt...

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 Betreff des Beitrags: Re: One Night to Remember
BeitragVerfasst: 25.06.2012, 20:10 
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Kapitel 31: Lost in you

.... „ich – ich liebe dich, ansgar“, sagte sie und sah wie seine augen schimmerten. in ihnen lag die antwort. er konnte sie nur nicht aussprechen. langsam zog er sie an sich. victoria roch die mischung aus kaltem rauch, alkohol und einem klitzeklein wenig schweiß. doch es machte ihr nichts aus. im gegenteil. alles an ansgar war erotisch und anziehend. seine lippen landeten auf den ihren. sanft und weich und unglaublich zärtlich. seine zunge glitt in ihren mund, langsam auf der suche nach ihrer. sie schmeckte nach rauch und champagner, und sogar die vorstellung, dass er noch vor einer stunde eine andere frau geküsst hatte, erregte sie. sie wusste, warum er es getan hatte. es war seine art, zu zeigen, dass er etwas für sie, victoria, empfand. ansgar war anders als alle anderen männer, die sie kannte. aber genau das war es, warum sie sich in ihn verliebt hatte. sie wusste, entweder nahm man ansgar genau so wie er war, oder man hatte von vorneherein keine chance. und victoria wollte ihn genauso wie er war. ja, sie liebte ihn, das war ihr in dieser nacht klargeworden. sie sehnte sich so danach, dass er es ihr auch sagte, aber sie konnte warten.

langsam, ganz langsam öffnete ansgar die knöpfe ihrer bluse und streifte sie ihr ab. er konnte so zärtlich sein. immer wieder sah er ihr zwischendurch in die augen, und sie war bereit in ihnen zu versinken, sich ihm hinzugeben, immer und immer wieder. er drängte sie jetzt nach hinten aufs große breite bett. victoria öffnete sein hemd und fuhr mit den händen über seine breite, männliche brust. er seufzte leise. ihre hände wanderten tiefer zu seinem hosenbund. sie fühlte die wölbung und glitt mit ihren händen darüber. ansgars stöhnen wurde lauter. victoria öffnete seine hose und fuhr mit der hand hinein. „victoria“, flüsterte er ihren namen an ihrem ohr. sie küsste ihn wieder und wieder. seine lippen waren so unendlich weich. sie konnte nicht genug von ihnen bekommen.

dann zog ansgar ihr den rock aus fuhr mit den händen unter ihren slip. victoria stöhnte. er streichelte sie sanft, vollführte mit seinen händen die wunderbarsten dinge. victorias ganzer körper stand unter strom. sie wollte ansgar in sich spüren.

sie zog ihm die hose samt boxershorts von den hüften und sich selber den slip aus. dann waren sie beide nackt. ansgars hände waren jetzt überall. sein mund wanderte ihren körper vom hals an abwärts, über ihre brüste, den bauchnabel und viel tiefer. viccy krallte sich in die bettwäsche und keuchte. dann kam ansgar wieder nach oben und küsste sie erneut. seine zunge stiess weit in ihren mund. dann legte er sich auf sie. langsam drang er in sie ein, sah ihr dabei in die augen. sie konnte seinem blick nicht standhalten und schloss die augen. seine hände hielten die ihre neben ihrem kopf. er bewegte sich langsam in ihr. der sex im fahrstuhl – er war hart und heftig gewesen. aber ansgar war auch in der lage, eine frau zärtlich zu lieben.

victorias gefühle fuhren achterbahn. sie hatte niemals mit solch einem ausgang des abends gerechnet. sie war so überwältigend von all dem was er zu ihr gesagt hatte, und die art wie er mit ihr schlief war so wunderschön, so komplett anders als beim letzten mal. immer und immer wieder sah ansgar ihr in die augen und sah, wie sie ihn begehrend und zärtlich ansah. „victoria“, flüsterte ansgar, und sie merkte, dass der alkohol seinen tribut forderte und ansgar nicht mehr lange aushalten konnte. schon wurden seine bewegungen kürzer, heftiger und dann konnte er sich nicht mehr beherrschen. doch diesmal sah er ihr direkt in die augen, und sie sah das feuerwerk darin, sie sah, wie er explodierte, und er sah so schön dabei aus. victorias augen glänzten feucht vor rührung, dass er sie so nah an sich rangelassen hatte, dass sie ihm in seinem empfindlichsten moment in die augen schauen konnte, denn sie glaubte, dass dies bei ansgar nicht selbstverständlich war. ansgar sah sie immer noch an. dann strich er ihr mit dem zeigefinger eine lose träne aus dem augenwinkel. „warum weinst du?“ fragte er. „weil ich so glücklich bin“, sagte victroria. sie wusste, ohne den alkohol, den sie getrunken hatte, hätte, sie niemals diese dinge zu ansgar gesagt, aber es war so, dass sie es in diesem augenblick empfand. „entschuldige, dass ich so kitschig bin“, meinte sie etwas verlegen, doch ansgar schüttelte den kopf. „das ist okay. und sehr schön.“ er küsste sie sanft auf die augen und dann auf den mund.

sie blieben noch eine ganz weile so liegen. irgendwann rutschte ansgar von victoria herunter, und sie legte sich neben ihn, den kopf auf seiner brust. sie lauschte seinem herzschlag, der langsam und ruhig war. dann schlief sie ein.

ansgar lag noch länger wach. er konnte gar nicht glauben, was passiert war. es fühlte sich fremd an aber sehr schön. hatte er diese dinge zu victoria gesagt? war das wirklich er? ja, er hatte all diese dinge gesagt und sie ernst gemeint, auch wenn der alkohol seine zunge lockerer gemacht hatte. sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte. ansgar konnte es nicht fassen. er war zwar noch nicht bereit, diese worte auszusprechen, weil er sehr sparsam mit solchen liebesbekundungen war, aber wenn er sie aussprach, dann war es auch von ganzem herzen. vielleicht war victoria die frau, die ihn aus seiner einsamkeit holte, die ihn nahm wie er wirklich war. er hoffte es so sehr. er warf noch einen blick auf die schlafende frau, die auf seiner brust lag, und obwohl es für ihn sehr unbequem war, blieb er so liegen. vorsichtig, um victoria nicht zu wecken, strich er ihr übers haar. dann schlief auch er ein.

Fortsetzung folgt...

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BeitragVerfasst: 27.06.2012, 19:45 
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Kapitel 32: Wet fantasy


am nächsten morgen erwachte ansgar schon recht früh. erst wusste er nicht so recht wo er war, dann bemerkte er, dass er sich in victorias hotelzimmer befand, und sie noch immer auf seiner brust lag. sein arm war eingeschlafen, und so langsam wurde es echt unbequem in dieser position, aber er brachte es nicht übers herz, victoria zu wecken. er beobachtete sie während sie schlief. sie atmete ruhig und gleichmässig. er konnte noch nicht so ganz realisieren, was letzte nacht passiert war, und dass sie jetzt neben ihm lag. es fühlte sich irgendwie komisch an, denn es war lange her, dass er mit einer frau neben sich erwacht war. er musste sich aber eingestehen, dass es ihm gefiel. er hob eine hand und strich victoria leicht übers haar. dann bemerkte er, dass sie aufwachte. ihr kopf erhob sich von seiner brust, und sie sah ihn an. etwas verlegen erwiderte er ihren blick und sagte „guten morgen.“ victoria wäre am liebsten aufgesprungen und hätte sich sofort die zähne geputzt und geduscht, es war ihr unangenehm so neben ansgar aufzuwachen, und sicherlich war ihre schminke auch total verlaufen. „guten morgen“, gab sie zurück und sagte dann: „ich muss ins bad, ich sehe sicher schrecklich aus.“ sie wollte die bettdecke beiseite schieben, aber ansgar hielt sie fest. „du siehst nicht schrecklich aus“, sagte er. „eher wie jemand, der heute nacht.. sagen wir mal das bett nicht nur zum schlafen benutzt hat.“ er grinste schelmisch. „oh gott, ich sehe schrecklich aus“, murmelte sie und sprang aus dem bett. doch victoria hatte vergessen, dass sie nackt war, und so rannte sie so schnell wie möglich ins angrenzende bad. ansgar musste lächeln. er hatte sie schliesslich gestern nacht auch nackt gesehen, aber so waren die frauen. immer darauf bedacht, möglichst vorteilhaft auszusehen, dabei waren die männer gar nicht so anspruchsvoll. ansgar störte es überhaupt nicht, wenn auf dem gesicht die spuren einer heissen nacht zu sehen waren, im gegenteil. er streckte sich im bett, um seine verkrampften muskeln zu lockern, dann warf er einen blick auf die uhr. es war gerade mal halb 10. also noch 3 stunden zeit, bis sie sich wieder mit alice stein trafen. zeit genug um…. ansgar hörte die dusche plätschern und bekam eine idee.

victoria hatte sich zunächst das verlaufene make-up von letzer nacht abgeschminkt und sich die zähne gründlich geputzt. dann musste sie unter die dusche. sie konnte nicht ungewaschen bei ansgar in bett liegen, und wenn sie ehrlich war, so wusste sie auch nicht, wie sie sich verhalten sollte, nach ihrem liebesgeständnis letzte nacht. "ich liebe dich" hatte sie zu ihm gesagt. sie konnte es nicht fassen. sicher, sie hatte einiges getrunken, und er auch, aber nicht so viel, dass sie sich nicht beide dran erinnern konnten. und ja, sie hatte es ernst gemeint, sie war in ansgar verliebt. schon sehr lange, nur konnte sie sich das bisher nicht eingestehen. victoria liess die wasserstrahlen über ihre haare, ihr gesicht und ihren körper rinnen, und sie fühlte sich ein bischen besser. nur wusste sie immer noch nicht, wie sie ansgar gegenübertreten sollte. sie hoffte, dass es sich irgendwie von selbst ergeben würde.

plötzlich erschrak victoria ganz fürchterlich. die duschkabinentür wurde aufgeschoben. ansgar stand vor ihr. nackt. und allem anschein nach hatte er mehr vor als nur zu duschen. sie sah ihn entgeistert an, aber er war schon in der dusche und hatte die tür wieder zugeschoben. „ich dachte mir, warum nicht das angenehme mit dem nützlichen verbinden“, sagte er und legte von hinten die arme um victoria. er knabberte sanft an ihrem hals. und schon wieder fing victorias körper an zu vibrieren, sie konnte sich einfach nicht dagegen wehren. ansgar nahm etwas duschgel und verrieb es in seinen händen. dann seifte er victorias körper damit ein, von oben bis unten. seine berührungen waren wie feuer auf ihrer haut und sie bog ihm ihren körper entgegen. „gefällt dir das?“ fragte ansgar in ihr ohr und war nun in den unteren regionen von victorias körper angekommen. als antwort schob victoria ihre beine ein wenig mehr auseinander, so dass ansgar ihre einladung bereitwillig annehmen konnte. er schob sich von hinten in sie und das glitschige duschgel, und victorias erregung machten es ihm nicht schwer in sie einzudringen. es war die gleiche positon wie im fahrstuhl, nur diesmal schon sehr viel vertrauter. während er sie von hinten nahm, umfassten seine hände vorne victorias brüste, sie drehte ihren kopf nach hinten, so dass er sie küssen konnte. dann wurde ansgar die position zu ungemütlich. er entzog sich ihr und drehte sie dann zu sich herum, so dass die leidenschaftlichen küsse weiter fortführen konnte. victoria, die die augen geschlossen hatte, sah ansgar jetzt kurz an. er sah so verführerisch aus mit seinen nassen haaren, die ihm glatt nach hinten aus der stirn fielen, und das wasser auf seiner haut sah so wahnsinnig erotisch aus. victoria sah ansgar das erste mal wirklich bewusst nackt. im fahrstuhl hatte sie ihn nicht gesehen und in der letzen nacht auch nicht. er war nicht wirklich extrem durchtrainiert, er hatte weder einen ansatz von sixpack noch war er superschlank, man könnte sogar sagen, dass er ein minimales „polster“ an den hüften hatte, und dennoch war er für victoria so erotisch wie er es nicht mehr hätte sein können. er schien sich auch nicht wie andere männer in seinem alter komplett die körperhaare zu entfernen, das hätte auch nicht zu ihm gepasst. an ansgar wirkte die leichte körperbehaarung sexy, und victoria raubte es fast den verstand, ihn so zu betrachten. „gefalle ich dir nicht?“ fragte er, denn er hatte bemerkt, wie sie ihn gemustert hatte. seine augen blitzen, und sie sah die begierde in ihnen. ansgar wollte an der stelle weitermachen wo sie eben aufgehört hatten. „doch du gefälltst mir – sogar sehr“ hauchte sie, und er drängte seinen körper wieder an den ihren. dann rutschte er erneut in sie. victoria schloss flackernd die lider. dieser mann war wie eine droge, von der man nicht mehr loskam. aber sie wollte auch nicht von ihm loskommen. am liebsten nie wieder...


Fortsetzung folgt..

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BeitragVerfasst: 28.06.2012, 18:14 
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Kapitel 33: Durchschaut

das erneute treffen mit alice stein verlief erfolgreich. dank victoria waren die verhandlungen schnell abgeschlossen, denn das angebot was ansgar von lahnstein frau stein machte, konnte diese, auch wenn sie den grafen und überhaupt diese art mann auf den tod nicht ausstehen konnte, nicht ablehnen. während des essens hatte victoria sich teilweise sehr unwohl gefühlt. sie glaubte, dass man ihr sofort anmerken würde, was in ihr vorging, wie sie ansgar anschaute und wie ihre wangen glühten und das nicht vom wein oder vom eifrigen verhandeln. zu allem überfluss sass ansgar ihr gegenüber und schaute sie wenn alice wegsah provozierend und verlangend an. fehlte nur noch, dass er unter dem tisch angefangen hätte, ihr den fuss zwischen die beine zu schieben, dachte victoria, doch das unterblieb gott sei dank. aber auch so war es für victoria schon anstrengend genug.

doch irgendwann war dieses mittagessen vorbei, die konditionen vereinbart und das meeting abgeschlossen. victoria atmete auf. während ansgar sich schon von frau stein verabschiedet hatte, hielt diese victoria noch einen moment zurück. „und? hat er sie doch rumgekriegt, victoria?“ fragte alice stein geradeheraus. victoria wurde blass und stammelte „wie – was – was meinen sie?“ alice stein lächelte wissend. „na, es geht mich ja nichts an, aber dass der mann etwas von ihnen will war mir beim ersten treffen schon klar. und wie mir scheint, hat er jetzt erfolg gehabt.“ victoria konnte gar nichts mehr sagen. wie konnte frau stein das bemerkt haben, oder war ihr zimmer etwa neben ihrem, und sie hatte etwas gehört? das wäre ja furchtbar! „woher wollen sie das wissen?“ fragte victoria direkt. „meine liebe victoria, ich habe gesehen wie sehr sie es vermieden haben, graf ahnstein anzusehen. und glauben sie mir, ich kenn solche männer wie ansgar. es ist nicht so, dass ich noch nie auf diese art hereingefallen wäre, aber ich habe daraus gelernt.“ „was heisst hier solche männer?“ wollte victoria wissen. „ansgar ist nicht so“, verteidigte sie ihn dann spontan. „er kann sensibel und warmherzig sein. er lässt nur selten diese seite an sich zu, aber es gibt sie“, fügte sie dann noch hinzu. frau stein musterte victoria belustigt von oben bis unten und schmunzelte: „sie müssten mal hören, wie sie ihn verteidigen, kindchen. herrjeh, es hat sie ganz schön erwischt. ich wünsche ihnen wirklich alles gute. und wenn – wenn er sie fallenlässt und sie mal keine lust mehr haben für ihn zu arbeiten – hier ist meine karte. ich kann fähige mitarbeiterinnen immer gut gebrauchen. es hat mir spass gemacht, mit ihnen zusammenzuarbeiten, victoria. machen sies gut“ mit diesen worten verabschiedete sich alice stein und liess eine sehr nachdenkliche victoria zurück.

wenn man es ihr so deutlich ansah, was mit ihr los war, dann müsste es thomas doch sofort auffallen. sie durfte gar nicht daran denken, wie es werden würde, wenn sie nach hause kam. sie hatte solche angst davor. ihr flieger würde auch bald gehen, denn die verhandlungen waren ja abgeschlossen. victoria ging nach oben und klopfte an ansgars suite um ihn zu fragen, wann sie das hotel verlassen würden.

er war gerade am telefonieren, bedeute ihr, kurz abzuwarten, um zuende zu sprechen. victoria zog sich auf ihr zimmer zurück. kurz darauf klopfte es an ihre zimmertür. kaum hatte sie aufgemacht, schon zog ansgar sie an sich und küsste sie ungestüm. „hey, halt, überfall mich doch nicht so“, sagte sie halb belustigt, halb ernst. „na, wir müssen doch feiern, dass du die olle stein rumgekriegt hast“, sagte er und zog sie mit sich zum bett. er hatte wirklich nur das eine im kopf. und das sagte sie ihm auch. „ist das wirklich so ein wunder?“ fragte er. „was glaubst du, wie schlimm es für mich beim mittagessen war, wo ich dir gegenübersass und dich nicht berühren konnte. „ er knabberte an ihrem hals. „dafür warst du aber ganz schön geschäftsmässig, im gegensatz zu mir“, stellte victoria fest. „die olle stein, wie du so schön sagst, hat uns nämlich durchschaut, ansgar. sie hat mir auf den kopf zugesagt, dass wir etwas miteinander haben“, sagte sie und wartete auf ansgars reaktion, doch der hob nur belustigt die augenbrauen. „das kann schon sein, ihr zimmer ist neben deinem und ausserdem, wer kann einem mann wie mir schon wiederstehen?“ fragte er amüsiert und leicht selbstherrlich. „frau stein offensichtlich. bei der beisst du ja auf granit“ gab victoria zurück und war immer noch leicht erschrocken, über die möglichkeit, dass alice stein sie heute nacht gehört hatte.

"na, wenn man schon stein heisst..“ murmelte ansgar. „ausserdem tut die doch nur so abgeklärt, weil mich die emanze nicht die bohne interessiert. in wirklichkeit ist sie bestimmt auch scharf auf mich.“ ansgar war immer noch an victorias hals beschäftigt. victoria schob ihn leicht von sich. „du bist wirklich total von dir eingenommen, dass ist schon beinah eklig“, sagte sie, aber konnte ihm nicht böse sein. „ach, komm, du stehts doch drauf“, sagte er mit diesem knurrenden tonfall. „“ja, ich steh auf dich, ansgar. auf alles an dir. das ist es doch was du hören willst“ sagte victoria nicht ganz ernst gemeint. „ja, das will ich hören“, murmelte er und küsste sie.

sie wurde schon wieder schwach. „und ich will dich – jetzt.“ seine hand wanderte in victorias bluse, doch sie wehrte ihn ab. „ansgar, bitte nicht“, flüsterte sie. er schaute sie verwundert an. „nicht? was ist los, victoria?“ victoria schaute zu boden und sagte dann: „ich hab angst, ansgar.“ „wovor?“ er wurde jetzt ernst. „nach hause zu kommen. ich hab wahnsinnige angst davor. wie soll ich thomas gegenübertreten.“ ansgar schien kurz zu überlegen und sagte dann: „erstmal gar nicht.“ victoria sah ihn fragend an. „wieso? was meinst du?“ „wir fligen heute noch nicht. ich habe uns vorhin die zimmer noch für eine weitere nacht gebucht.“ er strahlte sie an, und victoria sah, wie er sich ehrlich freute. ihr herz zog sich zusammen. auf der einen seite war sie glücklich, noch eine nacht mit ansgar verbringen zu können, auf der anderen seite hatte sie aber auch ein solch schlechtes gewissen, dass sie es kaum noch aushalten konnte. „ich möchte dich noch eine nacht für mich haben“, sagte er, und es klang so ehrlich und ohne hintergedanken, dass victoria nicht anders konnte als ihm um den hals zu fallen. ihre begierde nach ansgar überwog das schlechte gewissen das sie hatte – vorerst.

er drückte sie an sich, schob sie dann wieder ein wenig von sich und sah ihr in die augen. „ich konnte einfach nicht anders. darum bin ich vorhin schon etwas eher vom tisch aufgestanden. ich wollte dich überraschen.“ er sah aus wie ein kleiner schuljunge, der sich über süssigkeiten von seiner mutter freute, die er aufgrund einer guten note bekommen hatte, und victoria wusste in diesem augenblick genau, warum sie in ansgar verliebt hatte. es war dieses unverhoffte aufblitzen von unbändiger freude in seinen augen, dass er - obschon er bereits um die 40 war - sich im inneren trotz seiner machtstellung in der firma und im leben, eine gewisse kindlichkeit bewahrt hatte. es machte ihn menschlicher - und sehr anziehend. victoria war bewusst, dass ansgar diese seite an sich kaum jemandem zeigte, um so mehr faszinierte sie sie an ihm.

„danke, die überraschung ist dir gelungen“, sagte sie daher. „ich freue mich sehr“, fügte sie dann etwas leiser hinzu. „für heute abend habe ich uns einen tisch im „mesa“ eines der besten restaurants in zürich reserviert, und vorher möchte ich dir noch ein wenig die stadt erkunden“, sagte er ihr und sah die freude in ihren augen. sie küsste ihn statt einer antwort nur und dann gaben sie sich ihrer leidenschaft hin.

Fortsetzung folgt...

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