Kapitel 45: Those three words
Ansgar schob Amber vor sich her zum Sofa, schubste sie sanft nach vorne, so dass sie auf dem Sofa bäuchlichs lag, fing an, gierig an ihr herumzufummeln, ihre Bluse aufzknöpfen. Amber liess es geschehen. Sie hatte gewusst, dass Ansgar so reagierte. Er schob ihre Hose von den Hüften, den Slip mit dazu. Dann hörte Amber, wie Ansgar seine Anzughose öffnete und dann das Rascheln von der Boxershorts. Sie stiess einen kleinen Schrei aus, als sie Ansgar in sich spürte. Er war heftig und ungestüm, und sie wusste genau, warum. Das war seine Art, über sie zu "siegen". Er fühlte sich in die Enge gedrängt und wollte so das Machtverhältnis zwischen ihnen wieder herstellen. Das Spiel war so alt wie die Menschheit selbst. Amber hatte keine Angst vor Ansgar. Sie wusste warum er das tat, und dass er ihr niemals wehtun würde. „Wenn du so tough bist wie du sagst, dann magst du das sicher“, sagte er mit rauher Stimme. Amber spielte das Spiel mit und zog seine Hüften mit den Händen noch mehr zu sich heran, damit er noch tiefer in sie eindringen konnte. „Du brauchst es so, das war mir schon klar“, zischte er, und seine Bewegungen wurden jetzt kürzer und abgehackter. Dann spürte Amber wie sich seine Wut entlud. Sie hörte ihn stöhnen und jappsen. Die Männer waren doch alle gleich. Als Ansgar sich aus ihr zurückzog, stand Amber auf und zog ihre Klamotten zurecht. Dann sah sie Ansgar an und sagte: „Ist deine Macht wieder hergestellt? Geht es dir besser?“ Er sah sie erstaunt an. „Ja, ich mag es dann und wann so beim Sex, Ansgar, das hast du schon richtig erkannt. Aber nicht damit du irgendwelche Spielchen mit mir spielen kannst. Ich mache dir gerne dann und wann das Weibchen, aber nimm mich so wie ich bin oder lasse es.“ Damit liess sie Ansgar stehen und ging ins Bad.
Er wusste nicht, ob er ihr hinterherrennen sollte oder nicht. Er stand eine Minute einfach nur so da, dann ging er ihr hinterher. Sie stand unter der Dusche. Er öffnete die Kabinentür, sah sie nur an. „Warum duscht du jetzt? Stoss ich dich jetzt so sehr ab, dass du mich abwaschen musst?“ fragte er sie perplex. „Ähm, vielleicht hörst du es nicht gerne, aber so angenehm ist das nicht, wenn wir Frauen dahocken und uns in regelmässigen Abständen die Rückstände des letzten Sex aus der Hose tropfen.“ Sie zog das Gesicht kraus. Ansgar war jetzt dezent erstaunt über Ambers schonungslose Offenheit. Er kannte kaum Frauen, die sofort nach dem Sex duschten. Für gewöhnlich waren sie danach so angetan von ihm und seinen Verführungskünsten, dass sie wie paralysiert dalagen. Aber Amber war so ganz anders als alle Frauen, die er kennengelernt hatte.
Dann – er wusste gar nicht wie ihm geschah – zog sie ihn, angezogen wie er war, in die Dusche . „Hey“, protestierte er, doch Amber hatte ihn schon fest im Griff. Sie drängte sich an ihn und küsste ihn. „So läuft das in meiner Welt, Ansgar von Lahnstein“, sagte sie und griff ihm zwischen die Beine. Es erregte sie, dass Ansgars Klamotten total nass am Körper hingen, und dass das Wasser über seine Haare rann. Sie drängte die Zunge in seinen Mund und küsste ihn gierig. „Du machst mich total an“, flüsterte sie ihm zu und begann, ihn auszuziehen, was gar nicht so einfach war, weil seine Sachen an ihm klebten. Doch irgendwie schaffte sie es doch. „Ich dachte, du bist sauer auf mich?“ fragte er zwischen zwei Küssen. „Ich war nicht sauer auf dich, sondern du auf mich“, gab sie zurück. „Ja, war ich, aber jetzt nicht mehr. Wie könnte ich..“ Weiter kam er nicht, denn Amber hatte auch den letzten Rest seiner Klamotten ausgezogen und fing an, ihn vom Hals an abwärts zu küssen. Sie rutschte über seine Brust, über seinen Bauch und tiefer. Ansgar blieb die Luft weg. Er hielt sich an der Duschstange fest. Das fühlte sich verdammt heiss an. Nachdem was sie allerdings von „Rückständen“ nach dem Sex gesagt hatte, wollte er es nicht bis zum Äussersten kommen lassen, im wahrsten Sinne das Wortes. So zog er sie nach einiger Zeit wieder zu sich hoch. Amber sah Ansgar etwas unsicher und fragend an. Seine Augen verrieten ihr, was er von ihrer Aktion gehalten hatte. „Scheisse, war das....“, flüsterte er und fragte sich im selben Augenblick was er da hatte sagen wollen. Geil? Für gewöhnlich drückte er sich nicht so aus, aber mit Amber zusammen war sowieso alles anders. „Kannst dir was drauf einbilden, mach ich nicht bei jedem Kerl“, sagte sie, und in ihren grünen Augen sass der Teufel. „Ah, okay, ich bilde mir da mal was drauf ein“, sagte er und wollte dann nicht mehr quatschen. „Ich zeige dir jetzt, was ich auch nicht bei jeder Frau mache“, raunte er ihr ins Ohr....
„Alles was du über mich gesagt hast, ist wahr“, sagte Ansgar als sie später gemeinsam im Bett lagen. „Ich habe Schwierigkeiten mit solch Frauen wie dir. Ich habe mich verliebt in die kleine, zierliche, fast kindliche Frau, die du dann und wann rauskehrst. Mit der toughen Geschäftsfrau habe ich noch so meine Probleme.“ „Das kriegen wir auch noch hin“, versprach Amber ihm. „Du wirst sehen, ich bin ganz pflegeleicht. Und was das wichtigste ist: ich will dich. Ich bin keine von den Weibstücken, die einen anderen Kerl an der Backe haben und die vor lauter Hin- und Her nachher nicht mehr wissen, wen sie denn nun wollen. Du hast mir von Lydia erzählt und von Victoria, und so jemand bin ich nicht. Ich will nur dich, Ansgar von Lahnstein.“ Ansgar sah Amber nachdenklich an, und begriff, dass er ihr erzählen sollte von der Nacht mit Victoria. „Ich habe vorgestern noch mit Victoria geschlafen“, sagte er unvermittelt. Amber zog die Augenbrauen hoch. „Warum?“ „Warum? Warum schläft man mit einer Frau?“ „Das will ich grade von dir wissen? Alles was ich wissen muss, ist, ob du Gefühle für sie hast, oder ob du es aus reiner Triebbefriedigung getan hast. Dann ist es mir nämlich egal.“ Wieder einmal erstaunte Amber Ansgar. Sie war schon eine ungewöhnliche Frau, die nicht wirklich wie eine Frau tickte. „Ich mag Victoria sehr sehr gern, aber ich liebe sie nicht. Sie ist die Mutter meiner Tochter, und sie wird immer einen Platz in meinem Herzen haben, aber den grössten Platz, den hat schon jemand anderes besetzt.“
Ansgar sah Amber an, und sie wusste, dass sie diejenige war, die diesen Platz innehatte. Ihre Augen wurden feucht als sie erwiderte: „Und sowas bringt mich dann… zum weinen, scheisse….“ Ansgar war erneut völlig fasziniert von Amber. Eben noch so tough und dann rührte er sie mit einem einzigen gefühlvollen Satz zu Tränen. „Ich wollte dir grade noch mehr schöne Dinge sagen, aber dann lass ich das wohl lieber, was?“ fragte er. „Doch, ich möchte es gerne hören“, flüsterte sie. „Ich bin froh, dass ich hergekommen bin, und ich bin froh, dass ich dich gestern nicht vor der Enterprise weggeschickt habe. Und weisst du auch wieso? Weil du vielleicht wirklich die Frau bist, auf die ich mein Leben lang gewartet habe, die Frau, mich versteht, wie ich bin, ohne viel Worte, die aber mich nicht nur versteht, sondern auch noch genauso tickt wie ich. Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, die so ist wie du. Die vom selben Bildungsstand ist wie ich, die aus einer Adelsfamilie kommt, die ähnlich aufgewachsen ist wie ich, der Macht und Reichtum nicht fremd sind, aber die doch in Wirklichkeit total sensibel ist, auch wenn sie das meistens unter einer Fassade versteckt, hinter der Fassade einer kratzbürstigen extrem selbstbewussten Karrierefrau. Genau wie du hinter meine Fassade siehst, so sehe ich hinter deine, weil wir genau wissen wie der andere funktioniert.“ „Weiter, ich weine noch nicht“, sagte Amber und lachte. „Und das ist auch etwas, was mich an dir fasziniert, diese schlagfertige, offene Art an dir, dass du dich nicht verstellst, sondern bist wie du bist.. es sei denn du hast deine Fasssade aufgelegt. Aber die meiste Zeit bist du wie du bist. Und ich rede mich um Kopf und Kragen. Was ich dir eigentlich sagen wollte ist: „Amber, ich will dich in meinem Leben, ich will, dass du die Frau bist, die mich zurechtstutzt, wenn ich Mist gebaut habe, dass du aber auch diejenige bist, die mich aufbaut, wenn ich traurig bin, und die für mich da ist. Jetzt hab ich fast den Faden verloren, und solche Gefühlsduseleien liegen mir auch eigentlich nicht..“
Amber sah Ansgar an und flüsterte: „Das war sehr schön, was du gesagt hast. Und ja, ich will diese Frau sein, das weisst du. Du weisst, was ich für dich empfinde.“ „Ja“, sagte er nur. Er wusste, auf was sie abzielte. Sie wollte, dass er es ihr sagte, die magischen drei Worte. Sie sah ihn erwartungsfroh an, aber Ansgar brachte es nicht über die Lippen, obwohl er es fühlte. „Sag es, die magischen drei Worte, das erste fängt mit „i“ an“, forderte sie ihn auf. „Trau dich.“ „Das sind nicht meine Spielregeln, Amber. Ich habe es dir einmal gesagt, und du bist davongelaufen, von daher, werde ich mir zehnmal überlegen, ob ich es noch mal ausspreche.“ „Ich laufe nicht wieder weg, versprochen“, flüsterte sie und nahm seine Hand, strich zart mit ihren Fingern über sie. „Deine Hände sind so schön“, meinte sie, weil sie spürte, dass sie Ansgar unter Druck gesetzt hatte. „Es tut mir leid, ich will dich nicht drängen. Es ist nur so, dass ich es dir schon ein paar Mal gesagt habe.. und… naja, ich würde es so gerne hören.“ „Ich weiss“, gab Ansgar zurück, aber es funktioniert nicht auf Knopfdruck. „Ich bin müde, gute Nacht“, sagte Amber plötzlich unvermittelt. Ansgar wussste, dass sie enttäuscht war, aber er würde nicht etwas sagen weil sie ihn darum bat. Er legte den Arm um sie und flüsterte: „Gute Nacht, Amber, schlaf gut.“ Dann hörte er schon ihre gleichmäßigen Atemzüge.
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