Carla Sophia Gräfin von Lahnstein, die Tochter von Johannes Friedrich Graf von Lahnstein, kehrte auf Wunsch ihres Vaters nach Deutschland zurück. Eine clevere Geschäftsfrau, aber vor allem eine leidenschaftliche und kenntnisreiche Kunstliebhaberin.
Carla betrat zum ersten Mal die Räume des NoLimits, einer kleinen Gemütlichen Kneipe. Sie freute sich auf ein wohlverdientes Frühstück in harmonischer Zweisamkeit mit ihrer "Assistentin" Evelyn.
Das die beiden Frauen mehr als nur die Arbeit verband war ein wohlbehütetes Geheimnis. Die Grafentochter verstand es, ihr Privatleben und damit ihre Neigungen zu Frauen nach Außen zu verbergen. Werder die Öffentlichkeit noch ihre Familie durften es je erfahren. Als Leiterin des familiären Auktionshauses ließ sich Arbeit und Privatleben gut miteinander verbinden. Wer schöpfte schon Verdacht wenn die beiden, für die Branche selbstverständliche, Überstunden machten.
Carla viel die junge Kellnerin auf. Geistesabwesend stand sie hinter dem Tresen und wartete auf die Bestellung die sie der Küche in Auftrag gegeben hatte. Die großen Rehaugen ins Leere gerichtet, bemerkte diese nicht, wie sie von der Gräfin inspiziert wurde. Erst als sie das bestellte Frühstück an den Tisch der beiden Geschäftsfrauen brachte, schien sie wieder halbwegs in die Realität zurück gefunden zu haben. Wie gesagt, nur halbwegs. Sie stolperte und übergoss Carla mit frisch gepressten Orangensaft. Peinlich berührt, schrubbte Hanna Novak, die Besitzerin des NoLimits an der gelb leuchtenden Hose herum und stammelte eine Entschuldigung.
(c) ARD Grundy UFA
Natürlich ließ Evelyn es sich nicht nehmen ihren Unmut kund zu tun und die sowieso schon verwirrte Hanna anzumachen. Carla empfand die Situation eher belustigend, pfiff ihre Assistentin zurück und schenkte der Kellnerin eines ihrer schönsten Lächeln. Hanna versprach die Reinigung zu bezahlen und nahm die Visitenkarte an sich, die ihr die Gräfin hinhielt.
Evelyn war mehr als verstimmt. Nicht nur, dass ihr Frühstück mit ihrer Arbeitgeberin im Eimer war, nein, ihr war auch nicht entgangen wie Carla die junge Frau begutachtete. Murrend deutete sie Carla, die Kneipe zu verlassen. Diese hatte heute keine Lust sich auf eine Szene mit ihrer heimlichen Affäre einzulassen also folgte sie ihr wortlos.
Carla hatte ihre Zeichenmappe verlegt. Sie stellte ihr halbes Büro auf den Kopf, doch das Ding schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Alles suchen half nichts, denn wie sich herausstellte hatte sie die Mappe im NoLimits, in dem sie vorher mit ihrer Assistentin Evelyn frühstücken war, liegen lassen. Hanna, die sie zwischenzeitlich gefunden hatte, rief Carla an um ihr anzubieten die Mappe vorbei zu bringen. Hanna hatte vor dem Telefonat einen Blick hinein gewagt. Alles Zeichnungen von mehr oder weniger bekleideten Frauen. Hanna fand gefallen an ihnen und da kam ihr die Idee. Als Geburtstagsgeschenk für ihren Freund Lars wollte sie sich selbst zeichnen lassen.
Als Hanna die Mappe ablieferte unterbreitete sie Carla gleich ihren Wunsch. Als vielbeschäftigte Geschäftsfrau, musste Carla ihr die Bitte abschlagen. Nachdem Hanna gegangen war und Evelyn eine kleine Eifersuchts-Szene hingelegt hatte, dachte Carla doch darüber nach. Weil ihr die süße Bedienung sowieso nicht mehr aus dem Kopf ging entschied sie sich doch, ihr ihren Wunsch zu erfüllen und sie zu portraitieren.
Also verabredeten sie sich, das Portrait bei Hanna zu Hause zu zeichnen.
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Bei der ersten Sitzung wurden erst einmal sämtliche Mitbewohner rausgeworfen. Carla bot Hanna gleich das Du an. Das Verhältnis der beiden lockerte sich ein wenig als sie feststellten, dass sie den gleichen Musik Geschmack hatten. Auch sonst verstanden sie sich auf anhieb. Sie unterhielten sich ein wenig über Carlas Kunst. Carla war begeistert von ihrem neuen Model und hielt sich auch nicht zurück, genau das Hanna zu gestehen. Hanna wusste erst nicht so recht, wie sie damit umgehen sollte, dachte sich jedoch, dass es für eine Künstlerin wohl normal sei, so von seinem Werk zu sprechen.
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Carla war mit Hannas Frisur noch nicht ganz zufrieden. Sie bat Hanna, ihre Haare richten zu dürfen. Als Carla Hannas Haare richtete und sich dabei dazu hinreißen ließ, Hanna zu sagen wie wunderschön sie sei, war Hanna doch etwas irritiert. Auch Carla bemerkte dass sie in diesem Moment etwas zu weit gegangen war und versuchte sich in Ausflüchten. Die Situation wurde ihr zu heiß. Als dann auch noch Isabell, Hannas Mitbewohnerin die Wohnung betrat, nutzte Carla die Gelegenheit, sich schleunigst zu verabschieden.
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