Was war das denn heute?
Letzte Woche war ich noch geneigt, der Weekly eine Chance zu geben und darin etwas Positives zu sehen, aber heute?
Um die Logiklücken mal aufzuzählen:
Kim und Emilio lassen sich am nächsten Tag scheiden. Was liegt also näher, als dass Emilio Kim am vorherigen Abend im Schloss aufsucht, in die WG bringt und für sie kocht, um sie abzulenken, noch dazu mit der Betonung, dass sie sich ohnehin nur streiten, aber Kim doch mal an was anderes denken sollte?
Im Übrigen hätte ich an Emilios Stelle natürlich ebenfalls Kim von der Seite überrascht und erst einmal hinter einen Busch gezogen.
Nun haben sich Kim und Emilio scheiden lassen. Sie lässt ihn auf der Straße stehen, und plötzlich befindet sich vor Emilio ein herrenloses Skateboard, das er sich schnappt, um damit davonzufahren. Woher es kommt, weiß auch nur das Skateboard selbst.
Zum guten Höhepunkt treffen sich Kim und Emilio im 'No Limits' und küssen sich, als wären sie gute Freunde. Haben dann Sex und betonen, dass sie geschieden sind und machen können, was sie wollen. Hö? Meine Güte, die beiden haben sich zuletzt nur noch gestritten! Die Amnesie der Autoren ist allmählich nicht mehr zu übertreffen.
An Vincents Stelle hätten sie auch einen Pavian dahinstellen können, der hätte glaubwürdiger geschrien und wäre dabei noch schöner anzusehen gewesen. Bernd Reheuser konnte ich wieder einmal keine Sekunde seines Schauspiels abnehmen. Früher war er der unberechenbare Geschäftsmann, der seine ganz eigenen Prinzipien verfolgt, aber heute wirkt er nur noch wie der von seiner Tochter besessene Psychopath. Wie Vincent überlebt hat, hätte ich übrigens auch gerne erfahren, aber das interessiert ja niemanden.
Es kommt noch besser: Ansgar überreicht Alexa einen Vertrag, in dem die Überschreibung der Königsbrunn-Anteile festgelegt wird. Was macht Alexa? Streicht Ansgars Namen, ersetzt ihn durch Vincent Berg, unterschreibt nicht einmal, von einer notariellen Beglaubigung hat bei VL ohnehin noch nie jemand was gehört, und plötzlich gehört das Schloss Vincent? Sie hat nicht einmal unterschrieben!
Nebenbei macht Vincent Elisabeth dann noch einen Heiratsantrag, den sie im Off annimmt, damit die Lahnsteins auf dem Schloss wohnen bleiben können, Elisabeth zieht dann aber aus dem Schloss aus, um zu Vincent zu ziehen, obwohl das Schloss doch nun (jedenfalls nach VL-Logik) Vincent gehört und dieser jedes Recht hätte, aus seinem Hotelzimmer ins Schloss zu ziehen. Ähm ja, genau. Weshalb Elisabeth Vincent vorspielt, sie hätte sich seit einem Jahr danach gesehnt, mit ihm verheiratet zu sein, muss man mir auch erst noch erklären.
Dann die Überwachungskameras, die im Schloss angebracht werden - von Andi und zahlreichen undefinierbaren Mitarbeitern. Zunächst einmal muss man nicht verstehen, weshalb es gleich pro Raum gefühlte zehn Kameras sein müssen, geschweige denn dass eine Anordung zum Anbringen der Kameras wohl überhaupt nicht für nötig gehalten wurde. Was ist der Sinn dieser Kameras, wenn sie so offensichtlich angebracht werden? Und seit wann arbeitet Andi für eine entsprechende Firma? Ich habe nichts dagegen, dass die Macher uns einige Szenen mit ihm vorenthalten, aber das wirkte sehr weit hergeholt.
Nun Tristans Mordplan. Abgesehen davon, dass man Tristan heute wie einen durchgeknallten Psychopathen dargestellt hat: Kann mir jemand erklären, wie Tristan es geschafft hat, eine brennende Zigarette in der Hand zu halten, ohne diese aus der Jackentasche herausgeholt und angezündet zu haben? Er ging aus dem Schloss, ohne eine Zigarette zu zücken, debattierte mit Sebastian, fuchtelte mit den (freien!) Händen herum ... und rauchte dann. Ja, klar, wohl der neueste Trend, die Zigarette brennend aus dem Jackenärmel zu schütteln.
Auf Tristans Mordplan gehe ich gar nicht weiter ein, mehr out-of-character ging es kaum.
Wieso Ansgar eine Art Live-Telefonschaltung zu Sebastians Auto hat, ist mir auch unschlüssig geblieben. Der Sinn dieser kompletten Szene hat sich mir ohnehin nicht entschlossen; haben die Autoren überhaupt gemerkt, was sie da verzapt haben? Dann ist Ansgar natürlich der strahlende Retter in der Not, als Tristan Vincent umbringen will. Jetzt das absolute Highlight der Folge: Elisabeth ist für Tristans Mordanschlag verantwortlich, weil sie sich über Vincents Tod gefreut hätte!
Vincent hat sie auch nicht mehr alle beisammen, wenn er so denkt. Ach ja, und dann macht Vincent noch Alexa vor, dass Ansgar ihn umbringen wollte. Ist ja nicht so, als hätte es mehrere Zeugen gegeben, die das entkräften könnten.
Und jetzt zum Positiven:
Kim verliert ihren Schuh, da musste ich wirklich lachen.
Henrike Fehrs' Schauspiel.
That's it. Bisschen karg für 50 Minuten (die sich übrigens wie Kaugummi gezogen haben).
Ich habe versucht, mit positiver Einstellung an die Folge zu gehen, aber es gab nicht eine einzige Szene, in der mir kein akuter Logikfehler aufgefallen wäre! Kein einziger Charakter war nachvollziehbar geschrieben, und die Meinungen wurden schneller als die Socken gewechselt. Erst ist Sebastian gegen Tristans Mordplan, stimmt dann aber plötzlich zu. Erst ist Alexa furchtbar enttäuscht von Ansgar, dann (ohne ersichtlichen Grund) verzeiht sie ihm und lässt sich dann von ihrem Vater durch eine offensichtlich geschwindelte Aussage wieder auf dessen Seite ziehen. Hallo? Alexa ist in die Tiefgarage gekommen, als Ansgar gerade Tristan angeschrien hat, weshalb dieser Vincent umbringen wollte - sie hat also mitbekommen, dass Tristan derjenige war, der es auf Vincents Leben abgesehen hatte!
Das ist nicht mehr ernst zu nehmen. Tut mir leid, wenn ich mich so aufrege und noch dazu partout nicht zum Punkt komme, aber ich muss mir gerade einer ganzen Menge Ärger Luft verschaffen.
*tief ausatmen*
Wieder einigermaßen beruhigt.