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BeitragVerfasst: 05.08.2009, 20:42 
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okaaaaay....hauptsache, es geht überhaupt erstmal weiter :mrgreen:


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Verfasst: 05.08.2009, 20:42 


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BeitragVerfasst: 05.08.2009, 20:47 
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Da geb ich dir/euch mein Wort.


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BeitragVerfasst: 05.08.2009, 20:50 
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ich freu mich :wink:


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 Betreff des Beitrags: Ein ganz anderer Anfang III
BeitragVerfasst: 05.08.2009, 22:53 
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"Guten Morgen. Wollen Sie verreisen?" Der nettere Bruder der absolut göttlichen Gräfin, Leonard von Lahnstein, begrüßt mich wie immer mit einem freundlichen Lächeln.
"Nein nein. Das ist nur... Ihre Schwester hat mich gebeten hier einzuziehen."
"Und das sind all ihre Habseligkeiten?"
"Was? Das? Oh nein. Dann wäre ich wohl keine Frau. Wir haben uns gestern auf eine Testphase von einer Woche geeinigt. Ich kann schließlich nicht sofort wieder kündigen."
"Klar. Naja, meine Schwester wird schon die richtigen Entscheidungen treffen. Machen Sie sich da mal keine Sorgen. Ich muss jetzt los. Das Krankenhaus ruft."
Und auch wie immer ist er auf dem Sprung wenn ich meinen Dienst antrete. Als Arzt hat man eben nie viel Zeit. Allerdings ist es mir ein Rätsel, welche Entscheidungen er eben gemeint hat. Oder steht mein Rausschmiss quasi schon fest, wenn ich nicht nach Königsbrunn ziehe?
"Frau Mann, guten Morgen. Ah, Sie haben sich also dazu entschieden heute hier einzuziehen."
"Ja. Wozu noch lange aufschieben…"
"Eben eben. Gut. Justus wird Ihnen Ihr Zimmer ze- obwohl, das übernehme ich selbst. Danke Justus."
Justus, der Butler des Hauses, stand schon wie ein Page bereit, und geht nun nickend wieder an seine Arbeit.
"Das muss aber nicht sein. Das hätte auch Justus übernehmen können. Er wird schließlich dafür bezahlt."
"Und ich bin die Dame des Hauses und kann somit entscheiden, welche unserer Gäste ich selbst auf ihre Zimmer geleite."
"Natürlich."
"Wie lange möchten Sie bleiben?"
"Wir hatten uns doch auf eine Woche geeinigt." Oder hat sie das jetzt vergessen? Anstatt schlau aus ihr zu werden wird mir diese Frau immer mehr ein Rätsel. Ich weiß nicht, wie ich hinter ihre Maske blicken kann.
"Also sieben Tage. Na dann, folgen Sie mir doch bitte."
Die Gräfin geht mir voraus die Treppe hinauf in den Ostflügel des Schlosses. Mein Koffer ist nicht so schwer. Justus hätte mich ausgelacht, wenn es ihm erlaubt gewesen wäre. So einen leichten Koffer für sieben Tage. Das bringt nicht einmal meine Mutter zustande und die ist Meisterin im packen von Umzugskisten und Konsorten. Allerdings muss ich schon zugeben, dass ich nicht enttäuscht darüber bin, von der Gräfin selbst begleitet zu werden. Ihre Rückenansicht ist- mit Verlaub gesagt- himmlisch. Dafür muss sie bestimmt viel Sport treiben.
"So, da wären wir auch schon." Sie öffnet die Tür zu einem 20m² großen Zimmer, mit eigenem Bad. "Es ist nichts Besonderes. Aber für die sieben Tage sollte es reichen. Zu essen finden Sie in der Küche. Und solange Sie hier verweilen, stehen Ihnen natürlich die Dienste der Köchin zu."
"Ehrlich gesagt, habe ich dafür auch immer noch meine Mittagspause."
"Natürlich. Es zwingt Sie keiner auf dem Schloss zu speisen."
"Gräfin Lahnstein?"
"Ja?"
"Ehrlich gesagt, bin ich ein wenig verwirrt."
"Und Sie möchten mir jetzt erklären wieso?"
"Nun ja. Als ich Ihnen in der Küche zum ersten Mal begegnet bin, Sie erinnern sich bestimmt", unschuldig hebe ich meinen verletzten Finger vor mein Gesicht, "da…ich weiß nicht wie ich es sagen soll."
"Nur raus damit. Ich beiße auch bestimmt nicht", lacht sie.
"Ist auch egal. Auf jeden Fall weiß ich nicht recht mit Ihnen umzugehen."
"Mit mir umzugehen? Nun, ich finde, dafür reden Sie ziemlich viel mit mir."
"Ja klar! Weil reden ja auch immer so schön einfach geht. Aber ich…ich verstehe Sie nicht."
"Sie müssen mich auch gar nicht verstehen. Es reicht, wenn ich Ihren Blick verstehe."
"Meinen Blick?"
"Ja, und nicht nur den. Wenn ich zitieren darf: "Es ist nur so, dass mir meine Arbeit sehr viel Spaß macht und ich gern hier bin und seit gestern sowieso noch viel lieber". Ich für meinen Teil weiß, dass ich nicht dumm bin und ich weiß wie ich diesen Satz zu verstehen habe."
Ich muss ganz schön schlucken. Jetzt kommt der Rauswurf, ich weiß es. Ich hätte meine Klappe halten sollen. "Und wie verstehen Sie ihn?"
Mit einem Ruck zieht die Gräfin mich näher zu sich heran und hält mich gleich darauf mit ihren Händen an meinen Hüften nah bei sich. "Genau so…" Ohne wirklich klar zu denken schließe ich meine Augen und bereite mich innerlich auf den Kuss vor. Ich weiß, dass ich gestern unter der Dusche davon geträumt habe. Ich weiß, dass ich mir sämtliche Situationen ausgemalt habe, wie ich es als kleines Kind eine Nacht vor meinem Geburtstag mit dem Gabentisch tat. Und ich weiß, dass ich eigentlich träumen müsste, doch dass das hier die einzig wahre Realität ist.
"Frau Mann?"
"Ja?" Wenn sie mich jetzt bloßstellt, möchte ich ein Loch in das ich versinken kann.
"Sie sind wunderschön."
Noch ehe ich erröten kann, spüre ich ihre weichen Lippen auf meinen. Sanft und doch bestimmt legen sie sich auf meine Lippen und benetzen sie mit einem Hauch von Süße. Und bevor ich auch nur ansatzweise anfangen kann zu begreifen und zu genießen, ist alles wieder vorbei.
"Nehmen Sie sich Zeit und richten Sie Ihr Zimmer ein wenig nach Ihrem Geschmack ein. Schließlich sollen Sie sich hier wohlfühlen. Auch wenn Sie nur sieben Tage bleiben." Sie geht aus dem Zimmer und lässt mich allein. Allein mit meinem verwirrten Kopf, meinem konfusen Herz und meinen nicht hinterherkommenden Körper. Erst jetzt trifft mich der Blitz. Besser spät als nie, aber es ist so heftig, dass ich mich wieder einmal setzen muss. Diese Frau raubt mir noch alle Sinne. Ich versuche krampfhaft mich an diese wenigen Sekunden zu erinnern. Ich kann den Duft Ihres Parfums in meine Erinnerung rufen. Ich erinnere mich an das Leuchten ihrer Augen und wenn ich mich anstrenge spüre ich ihre Hände, ihre wunderbar zierlichen Hände, an meinen Hüften. Nur der Kuss bleibt wie im Nebel. Als wäre er immer noch nur eine Imagination meines Gehirns. "Die Woche kann ja heiter werden…"


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BeitragVerfasst: 05.08.2009, 23:18 
bin gespannt wies weitergeht..


Zuletzt geändert von Xs Honey sX am 08.08.2009, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Ein ganz anderer Anfang IV
BeitragVerfasst: 06.08.2009, 00:24 
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"Stella, Kindchen, wenn du so verwirrt bist, wird es das Beste sein, wenn du Carla aus dem Weg gehst."
"Gregor! Sprich nicht mit mir, als wärst du meine Mutter!" Dass mein Cousin sich aber auch immer aufspielen muss.
"Ist ja schon gut, Stella. Aber wenn sie dich so durcheinander bringt wie du sagst, dann solltest du es vielleicht vermeiden, ihr über den Weg zu laufen. Vorausgesetzt du willst deinen Job behalten, natürlich nur."
"Natürlich Gregor. Du bist wie immer eine große Hilfe."
"Ich weiß. Ich hab dich auch lieb, Cousinchen. Richtest du liebe Grüße aus? Ach nein, das geht ja nicht. Dann könntest du ihr ja nicht aus dem Weg gehen. Na dann, komm die Tage mal auf dem Schloss vorbei."
"Untersteh dich!" Doch er hört es nicht mehr. Er hat schon aufgelegt. Am liebsten würde ich ihm mein Handy irgendwo gegen hauen. Irgendwo, wo es richtig weh tut. Mein Problem lös ich damit allerdings auch nicht. Ich kann nicht raus gehen mit dem Wissen, dass ich ihr ständig irgendwo begegnen könnte. Ich kenne mich. Ich werde zum größten Tollpatsch der Geschichte Königsbrunn, wenn ich versuch souverän und beschäftigt zu wirken. Besser ich gebe Justus Bescheid, er soll alles Kostbare in Zeitungspapier einwickeln. "Stella, sei nicht dumm", höre ich mich sagen, als es an der Tür klopft. "Ja, bitte?"
"Ich wollte nur kurz schauen, ob alles zu Ihrer Zufriedenheit ist."
"Aber sollte das nicht meine Aufgabe sein?"
"Ja, und jetzt habe ich den Spieß umgedreht. Geht es Ihnen gut? Sie sehen blass aus."
"Also eigentlich…"
"Ja?"
"Na ja, man wird ja nicht jeden Tag von einer bildhübschen Frau geküsst."
"Von einer bildhübschen Frau? Hatten Sie Besuch?"
Ich fasse es nicht. Sie tut es schon wieder. Leugnen, verstecken, unter den Tisch fallen lassen. Ich dachte sie wollte nicht spielen. Was ist das dann hier? "Nein."
"Oh. Bildhübsch. Danke."
"Ach kommen Sie. Als würden Sie nicht wissen, dass Sie unwiderstehlich, anziehend, attraktiv und wunderschön sind."
"So viel auf einmal? Das ist schon en ziemlicher Hammer." Wieder lacht sie. Selbst wenn sie mich auslacht, wirkt sie charmant.
"Ich glaube, ich muss arbeiten." Aber vor allem muss ich hier raus. Wenn kein Unglück passieren soll, brauche ich frische Luft und andere Menschen um mich herum.
"Es gibt mit Sicherheit viel zu tun."
"Genau. Auf so einem großen Anwesen steht schließlich immer was an. Und aus diesem Grund werde ich mich jetzt auch daran machen, die Liste zu verkürzen indem ich Dinge erledige. Wenn ich bitten darf?" Ich führe sie in Richtung Tür.
"Sie dürfen so einiges."
Okay, ganz schnell weg hier. Diese Anspielungen. Ich pack das nicht mehr. "Ja, klar."
"Viel Spaß."
Gott hat ein Einsehen mit mir und schickt die Gräfin rechts den Gang entlang während meine Wege mich nach links führen. Um die Ecke gebogen muss ich erst mal wieder beginnen zu atmen. Ich bin so froh wenn ich heute Nacht in meinem Bett liege, wenn die Gräfin schläft und ich nicht Gefahr laufe, sie in irgendeiner Art und Weise sehen zu müssen- außer vielleicht in meinen Träumen.

Türe zu, Pyjama an, Licht aus und ab ins Bett. Ich habe den Tag doch wahrhaftig ohne weitere Vorkommnisse überstanden. Gut, ich bin das eine oder andere Mal der Gräfin ausgewichen. Ich habe Umwege im Schloss in Kauf genommen, oder gewartet ehe ich einen Raum betrete. Im Kalender habe ich den ersten Tag abgehakt. Wenn die nächsten sechs auch nur ähnlich wie dieser verlaufen, brauche ich für meine Aufgaben immer mindestens fünf Minuten länger, als eigentlich geplant. Allerdings bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, dass ich nicht hierher ziehen werde. Bleibt nur die Frage, ob es besser ist aus Höflichkeit zu bleiben, oder aus Rücksicht zu gehen. Ich beschließe den morgigen Tag abzuwarten. Auch das "Verhältnis" zwischen mir und der Gräfin hat eine zweite Chance verdient.
Mit den Gedanken an die nächsten Tage schlafe ich ein. Obwohl Ungewissheit mir in der Regel jeglichen Schlaf raubt, überwiegt heute die Müdigkeit. Und doch merke ich, dass ich total unruhig bin. Eine Kamera in meinem Zimmer würde bestimmt aufzeichnen wie ich mich hin und her wälze. So lange, bis ich schließlich aufwache. Habe ich mein Licht angelassen?
"Verzeihen Sie, ich wollte sie nicht wecken."
"Gräfin Lahnstein?" Plötzlich hellwach, setze ich mich auf und ziehe- wie in einem Film- die Decke vor meine Brust. "Was tun Sie hier."
"Ich wollte Sie nicht erschrecken."
"Das beantwortet nicht meine Frage."
"Malen."
"Mich?"
"Ihre Vorhänge."
Obwohl ich verstehen müsste, dass ihre Äußerung ironisch gemeint war, wende ich meinen Kopf zum Fenster. Wie durch ein Wunder stelle ich fest, dass ich gar keine Vorhänge habe. "Wieso tun Sie das."
"Weil die bildhübsche Frau gerne wunderschöne Frauen malt."
"Aber doch nicht wenn ich schlafe." Es ist seltsam. Ich sollte empört sein und bei jeder Anderen wäre ich das vermutlich auch. Ich sollte sie rauswerfen, und jede Andere wäre schon längst vor der Zimmertür. Ich sollte meine Sachen packen und gehen und bei jeder Anderen hätte ich das auch schon getan. Aber irgendwie kann ich ihr nicht böse sein.
"Sie sehen süß aus wenn Sie schlafen."
Ich kann nicht anders als sie mit hochgezogener Augenbraue zu mustern. "Süß. Wenn ich schlafe. Haben Sie mit meiner Mutter telefoniert?"
"Nicht, dass ich wüsste." Sie erhebt sich, legt Block und Stift auf dem Sessel ab und setzt sich ohne zu fragen zu mir aufs Bett.
Wieder muss ich schlucken und tief einatmen. Nur zu dumm, dass ich das zur gleichen Zeit versuche, was zur Folge hat, dass ich mich erst einmal gehörig verschlucke. "Sehen Sie, was Sie mit mir anrichten?"
"Ich sehe nur, dass Sie wunderschön sind."
"Gräfin Lahnstein, ich kann nicht einmal mehr klar denken wenn Sie in meiner Nähe sind. Wie soll ich dann noch hier arbeiten. Sie verwirren mich mit jedem Mal mehr." Wahnsinn. Ihr die Wahrheit zu sagen ist gar nicht so schwer. "Was haben Sie vor?"
"In deine Verwirrtheit ein bisschen Klarheit zu bringen, Stella Mann." Sie beugt sich vor, legt ihre Hände um meinen Hals und küsst mich. Nicht so vorsichtig wie heute Morgen. Weit mehr bestimmt, als ich es mir je hätte ausmalen können. Und definitiv schneller, als ich es erwartet hätte. "Stella", beginnt sie als sie kurz von meinen Lippen ablässt, "so etwas habe ich schon lange nicht mehr gespürt."
Ich könnte mich fallen lassen. Ich könnte eine schöne Nacht mit ihr verbringen. Ich könnte die Welt für ein paar Stunden vergessen. Und doch hindert mich etwas daran. "Gräfin Lahnstein", setze ich an.
"Carla!", unterbricht sie mich.
"Carla, das können wir nicht machen. Sie sind…du bist…ich bin deine Angestellte."
"Es bleibt doch alles hier in diesem Raum." Sie hat schon begonnen meinen Hals zu küssen.
"Aber das will ich nicht!" Ich drücke sie von mir weg. Ich kann und will das so nicht. "Versteh mich…verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte weiter für Sie arbeiten, aber das heißt auch, dass ich mich an gewisse Regeln halten muss. Es gibt Grenzen. Auch, wenn es nicht leicht wird. Ich bitte sie daher, jetzt zu gehen."
Sie wirkt verärgert, geht aber ohne etwas zu sagen. Wieder ein Grund mehr, mich zu feuern, denke ich, und versuche wieder einzuschlafen.

to be continued...


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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 05:47 
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Da hat sich das aufstehen ja gelohnt^^

Wie immer sehr schön geschrieben!! *will mehr*

Hoffe es geht bald weiter!


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 Betreff des Beitrags: Ein ganz anderer Anfang V
BeitragVerfasst: 06.08.2009, 07:50 
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Als ich aufwache bete ich für einen kurzen Moment, dass meine Phantasie mir gestern Nacht einen Streich gespielt hat. Dass ich nur einen sehr real wirkenden Traum hatte. Nichts lässt darauf schließen, dass jemand hier gewesen ist. Ich reibe mir die Müdigkeit aus den Augen und dann sehe ich sie. Block und Stift liegen noch genauso auf dem Sessel, wie die Gräfin sie gestern Nacht dort hat liegen lassen. Also doch kein Traum. Alles passiert. Der stürmische Kuss. Meine Zurückweisung. Alles echt. Gott, ich bin geliefert.
Langsam setze ich mich auf die Bettkante. Mein Gesicht in meinen Händen vergraben, sehe ich nicht, wie sich meine Zimmertür öffnet. Ich kann mich aber auch nicht daran erinnern "Herein" gesagt, oder gar ein Klopfen gehört zu haben.
"Guten Morgen."
Die Gräfin steht vor mir. Schön wie immer. "G-g-guten Morgen, Gräfin Lahnstein."
"Wir waren doch schon beim Du."
"Ja…richtig. Das war aber bevor ich von gewissen Grenzen gesprochen hatte."
"Du erinnerst dich also."
"Natürlich."
"Nun ja, du warst gestern schon irgendwie müde. Ich wollte eigentlich auch nur das hier abholen." Sie deutet auf ihren Block und Stift.
"Klar. Wieso nicht. Ich hab ohnehin keine Zeit. Ich muss duschen, den Dienstplan besprechen, und…ach es gibt viel zu tun."
"Ich nehme aber mal stark an, dass du dich vorher anziehst."
"Wie bitte?"
"Nach dem duschen."
"Im Handtuch mache ich glaube ich keinen so kompetenten Eindruck."
"Kommt drauf an, wer vor dir steht." Sie schmunzelt. So süß. Wieso muss sie meine Chefin sein? Alles könnte so einfach sein, wenn sie nicht die Gräfin wäre.
"Darf ich dann?"
"Was?"
"Duschen- allein."
"Es hält dich doch keiner davon ab. Du hast dein eigenes Bad, soweit ich mich erinner auch mit Tür und Schlüssel", entgegnet sie.
"Und wer garantiert mir, dass Sie nicht hier auf mich warten?" Ich bin bewusst zur Sie-Form zurückgekehrt. Sie mag mich duzen, ich fühle mich wohler wenn ich bei der formellen Anrede bleibe.
"Niemand."
"Flirten oder spielen Sie mit mir?"
"Kommt drauf an."
"Auf was?"
"Wie du es deutest."
Und das soll mir weiter helfen? Na gut. Dann deute ich es jetzt eben erst einmal gar nicht und gehe duschen. "Dann muss ich wohl abschließen." Es ist vielleicht ein wenig zu übertrieben, weil ich mir nicht vorstellen will wie sie in meinem Zimmer auf mich wartet, während ich dusche, aber zumindest die Unterwäsche nehme ich mit. Nur, um auf Nummer Sicher zu gehen.
"Pass auf. Morgens ist das Wasser hier im Schloss ein bisschen launisch. Liegt an den alten Rohren. Erschreck dich nicht, wenn es von jetzt auch gleich kalt wird."
"Danke." Ich schließe die Tür hinter mir und drehe den Schlüssel um. Es ist schwachsinnig, ich weiß. Aber nur für den Fall dass sie wartet. Für den Fall dass sie noch im Zimmer sitzt, schmeiße ich mich nicht, wie gewöhnlich, gegen die Tür, sondern lehne mich vorsichtig dagegen. Ohne es zu wollen sinke ich auf den Fußboden und verschränke die Arme auf meinen Knien. Für einen Heulkrampf habe ich jetzt keine Zeit. Aber an wem würde das ganze hin und her spurlos vorüber gehen? Vor allem weiß sie, dass ich ihr gegenüber nicht gerade abgeneigt bin. Und ich glaube nicht dass ich den Eindruck erwecke, dass ich nur mit dem Körper denke.

"Du bist also ein kleines Vögelchen."
"Wieso?" Okay, ich hatte mich geirrt. Sie sitzt immer noch in meinem Zimmer. Und ich würde wetten, dass sie sich seit ich ins Bad gegangen bin nicht einen Zentimeter beweget hat.
"Vögelchen singen auch immer wenn sie sich im Schlossbrunnen duschen." Ein breites Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit.
"Für gewöhnlich sitzt keiner vor dem Badezimmertür den ich damit stören würde." Man, das ist mir peinlich. Ich gehöre zu den typischen "Unter-der-Dusche"-Sängerinnen. Alles andere würden meine Mitmenschen nicht aushalten.
"Es hat mich nicht gestört. Ganz im Gegenteil. Du faszinierst mich immer mehr."
"Gräfin, bitte. Ich habe das mit den Grenzen letzte Nacht nicht einfach nur so gesagt."
"Du musst sie doch auch nicht überschreiten." Sie steht auf. Ganz automatisch weiche ich einen Schritt zurück. Bisher wurde es für mich immer etwas brenzlig wenn sie aufstand und ich mit ihr allein in einem Zimmer war. Allerdings war der Schritt zurück ein Schritt in die falsche Richtung. Binnen zwei, drei schnellen Schritten bin ich gefangen zwischen der Gräfin, die wieder so unverschämt gut riecht, und der Wand in meinem Rücken. "Wovor hast du Angst?"
"Davor dass ich meinen Job verliere? Davor dass Sie nur mit mir spielen? Davor dass ich nach jedem Mal noch weniger weiß wie ich damit umgehen soll? Um nur ein paar Beispiele zu nennen."
"Umgehen? Womit?"
"Na, damit. Mit Ihrer Nähe."
"Oh, verstehe. Was hältst du davon wenn du dich jetzt einfach mal zurücklehnst, deinen Kopf ausschaltest und meine Nähe genießt."
"Das geht n-", nicht, wollte ich sagen. Doch Carla hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Handtuch liegt nun irgendwo auf dem Fußboden. Die Unterwäsche die ich bereits darunter trug wird mir sanft von meiner Haut gestrichen, ehe ich auf das Bett geworfen werde.
"Immer noch Einwände?" Es ist ohnehin schon zu spät. Mein Körper hat die Macht übernommen. Mein Kopf hat Sendepause. Ich verneine mit einem Kopfschütteln. "Na endlich." Sie beginnt mich zu küssen. Meine Lippen, meinen Hals, mein Schlüsselbein, meine Arme, meinen Bauch. Bahnt sich langsam den Weg zu ihrem Ziel und schafft es noch sich dabei selbst auszuziehen. Ich öffne die Augen. Dieser Anblick lässt meinen Atem stocken. So unbeschreiblich schön. Zaghaft versuchen meine Finger ihre Haut zu berühren. Ertasten sich ihren Weg auf diesem makellosen Körper. Es muss ein Traum sein. Es kann nur ein Traum sein.

to be continued...

ps: keine Sorge, das ist nur der Anfang. ;)


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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 08:22 
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Das ging ja schnell*g*

Eigentlich sollte ich ja arbeiten... aber irgendwie wird das nichts^^

Ich liebe deine Geschichte!! Dieses Katz-u. Mausspiel gefällt mir :-)

Bitte schnell weiterschreiben^^


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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 09:31 
hehe..es wird immer spannender..


Zuletzt geändert von Xs Honey sX am 08.08.2009, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 12:58 
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Ich muss euch leider ein wenig vertrösten. Kann sein, dass ich vor heute Abend, wenn gar vor Samstag gar nicht mehr zum Schreiben komm. Aber im Kopf steht die Story schon :D


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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 13:08 
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Sarah v L. hat geschrieben:
Ich muss euch leider ein wenig vertrösten. Kann sein, dass ich vor heute Abend, wenn gar vor Samstag gar nicht mehr zum Schreiben komm. Aber im Kopf steht die Story schon :D


Das hört sich ja schon mal gut an*g*
Und die kleine Wartezeit werden wir auch überstehen^^


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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 14:47 
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Ich mag Deine Geschichte und ich find das so cool wie Du schreibst. 8) Das macht total Spaß zu lesen.
Bin auch seeehr gespannt wie es weiter geht.
Hoffe ja, dass heute doch noch eine Fortsetzung kommt. :mrgreen:


Zuletzt geändert von Sarah am 06.08.2009, 15:42, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 06.08.2009, 15:25 
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Also ich denke, Morgen könnt ihr mit was rechnen. Ich hatte aufgrund meiner Phantasie du zu Papier wollte letzte nacht nur 2 Stunden Schlaf. Und grad 8 Stunden Tapete abgerissen. Ich bin alle.
Aber für Morgen verspreche ich mindestens einen weiteren Teil!

@BLACKOUT: vielen Dank für das Kompliment. Man hört ja gern, dass es anderen gefällt wie man schreibt. Und das mit dem Witz...das könnte an mir persönlich liegen. So bin ich. Wobei ich finde, dass auch Carla und Stella sehr viel Witz mitbringen.


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