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Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:44

Teil 87:

Dana stand mit pochendem Herzen vor Hagens Suite, sie hatte Angst vor dem was vor ihr lag, aber es gab kein Zurück mehr. Sie empfand noch immer sehr viel für ihren Mann, aber es reichte nicht um eine glückliche Ehe zu führen und genau das musste sie nun versuchen ihm zu erklären. Sie klopfte leise an die Tür und trat ein, Hagen saß auf dem Sofa und stand sofort auf als er sie erblickte. „Da bist Du ja endlich, warum bist Du einfach abgehauen ohne etwas zu sagen?“ fragte er und betrachtete sie dann genauer „was ist denn los? Du siehst gar nicht gut aus.“ Dana ging zu ihm, Hagen wollte seine Frau in den Arm nehmen und küssen, doch sie ging einen Schritt zurück und sagte „Hagen...ich muss mit Dir reden.“ Er sah sie besorgt an „was hast Du nur, Du bist auf einmal wieder so komisch? Gestern war doch noch alles in Ordnung.“ Sie konnte seinem Blick nicht standhalten und schaute verschämt zu Boden „nein Hagen, das war es nicht...ich habe es geglaubt, weil ich es mir so sehr gewünscht habe, aber es war ein Irrtum“ sagte sie leise. Ihr Mann verstand nur Bahnhof „was redest Du denn da? Ich verstehe kein Wort Dana...wir haben gestern miteinander geschlafen und es war doch wunderschön.“ Sie blickte ihm jetzt wieder ins Gesicht, Tränen standen in ihren Augen, als sie verzweifelt sagte „ich weiß nicht, wie ich es Dir sagen soll, ich möchte Dich nicht verletzen Hagen...“ Ihre Worte machten ihm Angst und ein schrecklicher Gedanke schoss durch seinen Kopf „sag jetzt nicht, dass Du Dich schon wieder mit diesem Spanier eingelassen hast. Das ertrage ich kein zweites Mal Dana, das kannst Du mir nicht antun!“ sagte er aufgebracht. Sie schüttelte den Kopf „nein, es geht nicht um Ricardo...es geht um mich...und um meine Gefühle für Dich.“ Hagens Angst wurde noch größer, er sah seine Frau an und würde ihr am liebsten den Mund zu halten, weil er ihre nächsten Worte fürchtete. Er war kaum in der Lage etwas zu sagen, doch irgendwie kam ihm die Frage dann über die Lippen „was soll das bedeuten?“ Dana zwang sich ihm in die Augen zu sehen, ihr ganzer Körper verkrampfe sich und ihre Stimme zitterte leicht, als sie die schweren Worte sagen musste „ich liebe Dich nicht mehr Hagen. Es tut mir unendlich leid, aber ich kann einfach nicht mehr...Du bedeutest mir sehr viel, aber ich fühle nicht mehr so für Dich, wie ich es einmal getan habe.“ Der Graf erstarrte, tief getroffen von ihren Worten und unfähig sich zu bewegen stand er da und blickte seine Frau an. Als er weiter schwieg ging sie auf ihn zu, berührte vorsichtig seinen Arm und sagte „Du musst mir bitte glauben, dass ich bis zum Schluss an uns geglaubt habe. Ich wollte kämpfen um unser Glück, aber ein Kampf macht keinen Sinn, wenn man ihn für etwas führt, dass nicht mehr existiert...es tut mir so schrecklich leid.“ Er schaute sie noch immer schweigend an, dann entriss er ihr plötzlich seinen Arm „GEH!“ sagte er nur, doch Dana blieb wo sie war „Hagen, bitte lass uns doch darüber reden...“ Ihr Mann schaute sie fassungslos an, seine Augen wurden feucht „reden? Worüber? Du liebst mich nicht, also gibt es auch nichts mehr zu reden. Ich will das Du gehst!“ sagte er aufgewühlt. Dana wagte noch einen Versuch, sie wollte ihn nicht einfach mit seinem Schmerz alleine lassen „ich wollte Dich nicht verletzen Hagen, mit tut das doch auch fürchterlich weh...ich wollte nicht, dass es so weit kommt.“ Sie suchte den Blickkontakt, doch Hagen hatte dicht gemacht und blockte jetzt alles ab „VERSCHWINDE!“ schrie er sie an „raus hier, ich will Dich nicht mehr sehen!“ Dana sah seine Verzweiflung und sie fühlte sich elendig, aber sie wusste, dass es keinen Sinn machte noch weiter auf ihn einzureden. Sie verließ traurig die Suite, lehnte sich von außen gegen die Tür und hörte kurze Zeit später, wie er bitterlich weinte.

Tristan und Marie liefen durch den Schlosspark, nach der gestrigen Nacht wussten beide nicht genau, wie sie miteinander umgehen sollten. Nach einer Weile brach Marie das Schweigen „ich werde für ein paar Wochen verreisen“ sagte sie und Tristan der neben ihr her lief, blieb plötzlich stehen. Er schaute sie fragend an „fliehst Du vor mir, oder was hat es damit auf sich?“ Sie schüttelte den Kopf „das hat nichts mit Dir zu tun, ich fliege nach München, weil ich dort einiges regeln muss.“ Tristan nickte, dann entschied er sich in die Offensive zu gehen „können wir über gestern Nacht reden? Ich weiß wir waren betrunken, aber ich habe nichts vergessen und fand es sehr schön...oder soll ich besser sagen verdammt heiß“ scherzte er, um die Situation ein wenig aufzulockern und tatsächlich musste Marie lachen. „Da ist ja wieder das Lachen, dass ich so mag“ sagte er mit sanfter Stimme und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Natürlich wurde sie wieder rot, was ihn nur noch mehr darin bestätigte, dass er diese Frau mochte. Marie überlegte einen Moment, sie musste ehrlich sein, alles andere hatte keinen Zweck „Du hast recht, es war sehr schön und ich bereue es auch nicht. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es weitergehen soll und ich möchte Dir nicht vor den Kopf stoßen. Du bist ein toller Mann Tristan und ich mag Dich sehr, aber mehr kann ich Dir leider nicht geben...“ Er schaute ihr in die Augen, sah die Traurigkeit darin „was ist es, dass Dich so traurig macht? Ich spüre es schon länger, aber ich wollte nicht neugierig sein. Wovor hast Du Angst Marie? Du magst mich, ich mag Dich, also was hindert uns daran es einfach weiterlaufen zu lassen? Wir müssen ja nicht gleich heiraten, davon bin ich ohnehin kuriert“ sagte er ironisch und brachte sie erneut zum Lächeln. „Ach Tristan...wenn es doch nur so leicht wäre. Aber das ist es leider nicht und ich will Dich einfach nicht benutzen“ sagte sie aufrichtig. Er guckte sie amüsiert an „Du mich benutzen? Wie meinst Du denn das? Also ich kann mir ehrlich gesagt schlimmeres vorstellen.“ Sie schüttelte belustigt den Kopf, er musste einfach immer Witze reißen, nur war es alles andere als witzig und so sagte sie ernst „mal ehrlich Tristan, ich bin nicht gut für Dich...wir sollten es bei dieser einen Nacht belassen und einfach Freunde sein.“ Er schaute sie verwundert an „nein Marie, so leicht kommst Du mir nicht davon. Wenn Du schon solche Andeutungen machst, dann will ich wenigstens wissen, was Du damit meinst? Warum bitte sollst Du nicht gut für mich sein?“ wollte er wissen. Sie atmete hörbar schwer, dann entschied sie sich ihm die Wahrheit zu sagen „okay, wenn Du es unbedingt wissen möchtest. Es gibt da jemanden für den ich sehr viel empfinde, der meine Gefühle aber nicht erwidert. Das ändert aber leider nichts daran, dass mein Herz diesem Menschen gehört. Ich habe versucht damit abzuschließen, aber es funktioniert einfach nicht...deshalb kann ich Dir gerade nicht mehr geben, verstehst Du?“ Tristan nickte, er konnte es verstehen und doch spürte er, dass es ihm einen Stich versetzte. Trotzdem wollte er noch nicht aufgeben „danke für Deine Offenheit. Eine unerfüllte Liebe ist schrecklich, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber jetzt, da ich es weiß, kann ich auch selbst entscheiden, ob ich damit leben kann, oder?“ fragte er und sah sie abwartend an. Marie war einmal mehr überrascht von ihm „was soll das heißen? Das es Dir egal ist?“ fragte sie ungläubig. Er schüttelte den Kopf „nicht egal, aber es ist auch kein Hindernis. Gefühle verändern sich mit der Zeit und warum sollte es bei Dir nicht auch so sein? Wir können das Ganze doch locker angehen, ohne Verpflichtungen und Herzschmerz, so wie gestern Nacht...“ schlug er vor und in seinen Augen lag ein verheißungsvolles Funkeln. Marie blieb skeptisch „ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist...“ setzte sie an, doch da hatte er sie schon gepackt und küsste sie mit einer Innigkeit, die ihr den Atem raubte. Sie ahnte, dass es ein Fehler war, aber sie konnte seiner Anziehungskraft nicht widerstehen und ließ sich von ihm zu einer Bank führen. Er setzte sich hin, zog sie auf seinen Schoß, so dass sie breitbeinig auf ihm saß „ich verpasse noch meinen Flug“ brachte sie leicht klagend hervor „keine Angst, so lange wird es nicht dauern“ kam die freche Antwort und sein unverschämtes Grinsen ließ sie erneut schwach werden.

Marlene besuchte derweil ihre Freundin bei LCL, sie war nach dem Gespräch mit Marie aufgewühlt und dachte sich, dass es Rebecca wahrscheinlich ähnlich gehen würde. Diese sah in der Tat alles andere als begeistert aus und gab gerade eine Reihe unschöner Flüche von sich, bis Marlene sagte „meine Güte, bei Dir möchte man aber kein Stück Stoff sein.“ Überrascht sah die junge Gräfin auf und immerhin lächelte sie jetzt „Marlene, was machst Du denn hier?“ fragte sie. Die Blonde ging zu ihr und schaute sich amüsiert das Chaos auf dem Tisch an "ich hatte einfach das Bedürfnis Dich zu sehen...und wie ich sehe bist Du ähnlich durch den Wind wie ich." Rebecca legte die Stoffe zur Seite "Du hast also auch mit Marie gesprochen? War es so schlimm?" wollte sie besorgt wissen. Marlene guckte geknickt "es war irgendwie sehr beklemmend. Ich hätte sie gerne getröstet, konnte es aber einfach nicht und Marie war sehr traurig, das habe ich gemerkt. Vielleicht war ich zu distanziert, aber ich wollte ehrlich sein und im Moment habe ich nun mal ein Problem mit der Situation. Ich hoffe wirklich, dass uns der Abstand helfen wird und wir das wieder hinbekommen." Sie schaute in Rebeccas ausdrucksstarke Augen, die wie ein offenes Buch für sie waren und so brauchte ihre Freundin gar nicht zu sagen, wie es ihr bei der ganzen Sache ging. Marlene nahm sie wortlos in ihre Arme und drückte sie fest an sich "kommst Du mit nach Hause? Wir könnten es uns auf dem Sofa gemütlich machen, ein paar DVD´s gucken und ganz viel kuscheln" sagte sie tröstend. Die junge Gräfin sah sie dankbar an "das klingt sehr gut...besonders das mit dem Kuscheln" sagte sie lächelnd "und außerdem kriege ich heute eh nichts mehr auf die Reihe." Marlene küsste sie zärtlich, drückte sie wieder an sich und sagte "also dann, ab nach Hause."

17.08.2015, 19:44

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:44

Teil 88:

Die zweite Februar Woche neigte sich dem Ende, alle notwendigen Vorbereitungen für die Hochzeit waren getroffen und bald schon würde die junge Gräfin in den Hafen der Ehe einkehren. Rebecca saß nach einer Gremiumssitzung im Kaminzimmer und hing ihren Gedanken nach. Sie dachte an die letzten drei Jahre zurück und wie sehr sich ihr Leben seither verändert hatte. Marlene hatte alles auf den Kopf gestellt, sie war zum Mittelpunkt in Rebeccas Leben geworden, nachdem sich die junge Gräfin damals gegen jede Vernunft und gegen jede Regel in die schöne Blondine verliebte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie keine Ahnung gehabt, wie intensiv Gefühle sein konnten und was es bedeutete einen anderen Menschen so sehr zu lieben. Um diese Liebe leben zu können, hatte sie ihren eigenen Bruder ins Unglück gestürzt und beinahe wäre es zu einer Katastrophe gekommen, weil Tristan seinen Hass und seinen Schmerz nicht mehr kontrollieren konnte. Der endgültige Bruch schien unausweichlich, doch irgendwann fing er sich wieder und Rebecca war erleichtert ihn nicht ganz verloren zu haben, wenngleich es zwischen ihnen nicht mehr so war wie früher. Zwei Hände legten sich auf ihre Schultern, Rebecca schaute nach oben und war fast etwas erschrocken Tristan zu sehen, an den sie gerade noch gedacht hatte. „Danke, dass Du mir Deine Stimme gegeben hast“ sagte er und setzte sich ihr gegenüber auf den Sessel. „Deine Idee und Dein Konzept sind super, es gab keinen Grund dagegen zu stimmen“ erklärte sie und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Tristan betrachtete seine Schwester nachdenklich „in zwei Wochen ist es schon soweit...bist Du gar nicht aufgeregt?“ fragte er und im ersten Moment wusste Rebecca nicht, was sie sagen sollte. Er spürte ihre Unsicherheit „die Frage war ganz ohne Hintergedanken, ich habe wirklich kein Problem mehr damit, dass Du Marlene heiratest. Es hat lange gedauert, aber inzwischen habe ich eingesehen, dass das mit uns niemals funktioniert hätte. Marlene hat mich nie so geliebt, wie sie Dich liebt...das zu akzeptieren war sehr schwer, aber heute bin ich froh, dass wir nicht geheiratet haben. Es wäre nicht gut gegangen“ erklärte er. Rebecca war perplex, so offen hatte ihr Bruder noch nie mit ihr darüber gesprochen und es lag nicht der geringste Groll in seiner Stimme, er meinte es wirklich ernst. Sie überlegte einen Moment, dann sagte sie „es bedeutet mir sehr viel, dass Du das sagst. Ich weiß, dass das was wir damals getan haben schrecklich für Dich war...und wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, würde ich vieles anders machen. Gegen seine Gefühle kann man nichts machen, aber wir hätten anders damit umgehen sollen, ohne die vielen Lügen...“ Die Geschwister sahen sich lange in die Augen, beiden war bewusst, dass sie seit fast drei Jahren nicht mehr so unbefangen und offen miteinander gesprochen hatten. Tristan lächelte jetzt „ich merke gerade, dass mir meine kleine Schwester gefehlt hat...wie kommt es eigentlich, dass wir so lange gebraucht haben, um dieses Gespräch zu führen?“ Rebecca grinste „das kann ich Dir sagen, wir sind Lahnsteins und die haben bekanntlich eine sehr lange Leitung“ scherzte sie. Beide lachten, dann wechselte Tristan plötzlich das Thema „hast Du eigentlich mal etwas von Marie gehört?“ fragte er ein bisschen niedergeschlagen. Sofort machte sich ein ungutes Gefühl in der jungen Gräfin breit „nein, sie hat sich nur einmal kurz gemeldet, als sie angekommen ist. Sie hat offenbar eine Menge zu tun in München“ meinte sie ausweichend. Er schaute sie enttäuscht an „ich verstehe das nicht, bevor sie geflogen ist hatten wir ein sehr gutes Gespräch und haben sogar noch...“ Er sprach es nicht aus, aber Rebecca wusste auch so, was er meinte. Marie und er waren sich also doch schon viel näher gekommen, als sie geglaubt hatte. Als sie in sein trauriges Gesicht sah, zog sich ihr Herz zusammen, sie hatte befürchtet, dass es soweit kommen würde „Du hast Dich in sie verliebt, oder?“ fragte sie vorsichtig. Tristan nickte und lächelte leicht „sie ist einfach toll, weißt Du...Marie ist irgendwie geheimnisvoll und manchmal auch in gewisser Weise unnahbar. Aber wenn man sie erst einmal durchschaut hat, dann sieht man, wie wunderbar sie ist. Ich liebe es, wenn sie rot wird vor Verlegenheit und ihr Lachen ist einfach wunderschön. Ich habe lange nicht mehr so empfunden für eine Frau und obwohl ich weiß, dass ihr Herz gerade nicht frei ist, kann ich nicht aufhören an sie zu denken.“ Rebeccas Herz wurde noch schwerer als sie ihren schwärmenden Bruder sah, es hatte ihn voll erwischt und jetzt öffnete er sich ausgerechnet ihr gegenüber. Er wusste also, dass Marie Gefühle für jemand anderen hatte. Ihr wurde augenblicklich schlecht bei dem Gedanken, dass er erfahren könnte, dass es sich dabei um sie handelte. Tristan würde sicher ausrasten und es käme erneut zum Bruch zwischen ihnen. „Rebecca? Was ist denn los? Hast Du ein Problem mit dem was zwischen Marie und mir ist?“ fragte er, weil er sich über ihr plötzliches Schweigen wunderte. Rebecca wusste nicht, was sie sagen sollte, sie hatte Angst die wieder gefunden Nähe zu zerstören „ich...also...es ist nur so, dass ich mir Sorgen mache wegen der Gefühle, die Marie hat. Ich möchte nicht, dass Du verletzt wirst, weil sie Deine Gefühle am Ende doch nicht erwidern kann.“ Tristan schien darüber nachzudenken, dann fragte er „weißt Du zufällig in wen sie verliebt ist? Ihr beide steht Euch doch ziemlich nahe, wenn ich das richtig sehe und da redet man doch schon mal über so etwas. Mich würde schon interessieren für wen ihr Herz schlägt.“ Rebecca schluckte schwer, jetzt passierte genau das, was sie nie wieder tun wollte, sie musste ihren Bruder belügen „tut mir leid, da kann ich Dir leider nicht helfen...ist wahrscheinlich jemand der auch in München lebt“ sagte sie mit schlechtem Gewissen. Er musterte seine Schwester aufmerksam, dann rückte er noch etwas näher zu ihr „Becci, ich weiß was Du jetzt denkst...Du hast Angst, dass ich wieder durchdrehe, wenn das mit Marie anders läuft, als ich es mir wünsche. Aber glaub mir bitte, dass das nicht passieren wird. Ich habe das im Griff und schließlich hat Marie mir ehrlich gesagt, dass sie mir nichts versprechen kann. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass sie sich so gut wie gar nicht bei mir gemeldet hat, aber vielleicht braucht sie einfach ein bisschen Zeit für sich. Ich glaube schon, dass sie mich sehr mag...und wenn sie zurück kommt, werde ich nichts unversucht lassen sie davon zu überzeugen, dass das mit uns eine Chance verdient hat. Wer immer ihr da noch im Kopf herum spukt wird schon bald vergessen sein, oder glaubst Du etwa, dass sie meinem Charme auf Dauer widerstehen kann?“ fragte er in seiner typischen, leicht überheblichen Art. Rebecca konnte nicht anders als zu lachen, aber gleichzeitig lief ihr auch eine Träne über die Wange, was Tristan besorgt registrierte „hey, was ist denn los? Warum weinst Du denn jetzt?“ wollte er wissen. Die junge Gräfin schaute in die braunen Augen ihres Bruders, sie war durcheinander und aufgewühlt. Sie war glücklich über die neu gewonnene Vertrautheit und gleichzeitig hatte sie Angst diese wieder zu verlieren. Tristan war ihr Bruder und sie liebte ihn sehr, das hatte sie immer getan, ganz egal was zwischen ihnen geschehen war. Sie sah seinen verwirrten Blick und schließlich sagte sie „ich bin einfach sehr froh, dass wir uns wieder so gut verstehen und ich möchte nicht, dass wir uns jemals wieder so entzweien.“ Tristan war überrascht, aber auch sehr berührt von ihren Worten. Rebecca war schon immer offener mit Gefühlen umgegangen als er, das war eine Eigenschaft, die er sehr an ihr mochte. Er stand auf, reichte ihr die Hände und zog sie zu sich hoch „das wird nicht noch einmal passieren, mach Dir keine Sorgen. Du heiratest in zwei Wochen und von unserem Vater weiß ich, dass Du Dich noch nicht auf einen Trauzeugen festgelegt hast“ sagte er und als sie ihn nur fragend ansah fuhr er fort „also ich will mich natürlich nicht aufdrängen, aber ich würde diese Aufgabe gerne übernehmen, wenn Du das möchtest.“ Rebecca traute ihren Ohren kaum, doch als sie die Wärme in seinen Augen entdeckte, war sie einfach nur glücklich „das würdest Du wirklich tun?“ frage sie und schloss ihn glücklich in die Arme. „Das ist das schönste Geschenk, was Du mir machen kannst“ sagte sie leise und während die Geschwister einander fest hielten, spürten beide eine große Last von sich abfallen, die sie viel zu lange mit sich herum getragen hatten.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:45

Teil 89:

Dana saß im No Limits und nippte lustlos an ihrer Cola, vor ihr lag ein noch ungeöffneter Brief, der als Einschreiben zugestellt worden war. Sie musste ihn nicht öffnen um zu wissen, dass sich darin wahrscheinlich ihre Kündigung befand. Vor ein paar Tagen war es zu einem Gespräch mit Hagen gekommen, nachdem er vorher jeglichen Kontakt zu ihr abgelehnt hatte. Es war furchtbar gewesen, Hagen hatte sie regelrecht angebettelt zu ihm zurück zu kehren und Dana war sich unglaublich hartherzig vorgekommen, aber für sie gab es kein Zurück mehr. Als sie versuchte ihm dies zu erklären, war er von einem Moment auf den anderen wieder verschlossen. Es war ihm unangenehm, dass er sich ihr quasi vor die Füße geworfen hatte und als er merkte, dass es nichts nütze, fing er statt dessen an verbal um sich zu schlagen. Das ganze endete in einem hässlichen Streit und das Ergebnis lag nun vor ihr auf dem Tisch. Dana überraschte dieser Schritt nicht wirklich, sie hatte damit gerechnet und trotzdem schmerzte es sie. Sie nahm den Brief in die Hand, öffnete ihn und ihre Vermutung bestätigte sich, sie war fristlos entlassen. Als sie ihren Blick wieder von dem Papier löste, nahm sie plötzlich eine Gestalt war und ihr Herz reagierte sofort, als seine Stimme erklang „darf ich mich kurz zu Dir setzen?“ Sie brachte keinen Ton heraus, konnte nur stumm nicken und so nahm Ricardo ihr gegenüber Platz „schlechte Nachrichten?“ wollte er wissen und schaute sie mit seinen dunklen Augen eindringlich an. Dana versuchte erst gar nicht ihm etwas vorzumachen, er würde es ohnehin erfahren „ich feiere gerade meine Kündigung“ sagte sie etwas zynisch. Er machte ein verwundertes Gesicht „Kündigung? Wie kann das sein? Hagen ist doch Dein Chef und er würde doch niemals seine eigene Frau...“ er beendete den Satz nicht, statt dessen fragte er „bedeutete es das, was ich denke?“ und konnte nicht verhindern, dass es hoffnungsvoll klang. Sie sah ihm direkt in die Augen, spürte wieder das Kribbeln und ihre Hände schwitzen leicht. Ricardo hatte eine unglaubliche Wirkung auf sie, aber sie konnte den Gefühlen für ihn nicht nachgeben, es schien ihr nicht angemessen „ich habe mich von Hagen getrennt, falls Du das meinst. Und jetzt muss ich nicht nur mein Privatleben neu ordnen, sondern mir auch einen neuen Job suchen. Und das ist leider nicht ganz einfach in meinem Berufsfeld“ sagte sie betont sachlich. Ricardo schaute sie verständnisvoll an, Hoffnung erfüllte ihn, aber er wusste auch, dass er jetzt keinen zu großen Druck machen durfte. Er legte seine Hand auf ihre „es tut mir leid, dass es Dir im Moment schlecht geht. Glaub mir, ich weiß wie das ist, wenn man noch mal ganz von vorne anfangen muss. Aber es ist auch eine Chance Dana und als solche solltest Du es auch betrachten. Und wenn Du Hilfe brauchst...ich bin immer für Dich da“ versuchte er sie zu ermutigen. Sie schloss für einen kuzen Moment die Augen, seine Nähe war zu viel für sie und als Dana ihre Schwester erblickte, die gerade auf ihren Tisch zusteuerte, entzog sie ihm schnell ihre Hand und sagte abweisend „danke für das Angebot, aber ich komme sehr gut alleine klar. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich bin mit Marlene verabredet.“ Er schaute sie verblüfft an, drehte sich um und als er Marlene hinter sich erblickte stand er auf und sagte enttäuscht „sicher, ich wollte Euch nicht stören.“ Marlene sah ihn mitfühlend an, wünschte ihm noch einen schönen Tag und setzte sich zu ihrer Schwester „na den hast Du aber ganz schön abblitzen lassen...der arme Kerl.“ Dana schaltete auf stur „er ist doch selber schuld...was muss er sich auch einmischen. Schließlich kann er meine Ehe nicht mit seiner vergleichen, aber anscheinend glaubt er es besser zu wissen.“ Marlene musterte ihre jüngere Schwester amüsiert „was gibt es denn da zu grinsen?“ fragte die genervt und die Ältere sagte „ich kenne Dich Dana und wenn Du so reagierst wie gerade, dann nur aus einem Grund. Warum stehst Du nicht einfach zu Deinen Gefühlen? Ich meine Du hast Dich von Hagen getrennt...und erzähl mir jetzt bloß nicht, dass das nichts mit Ricardo zu tun hat.“ Dana zuckte mit den Schultern „und wenn schon, ich kann jetzt nicht einfach so tun, als wäre alles in Ordnung. Außerdem habe ich gerade ganz andere Sorgen“ erklärte sie und reichte Marlene den Brief. Ihre Schwester las die Zeilen, schüttete ungläubig den Kopf und sagte verärgert „das ist wieder typisch Lahnstein, die können privates und berufliches einfach nicht trennen. Er hätte Dir wenigstens etwas Zeit geben können, damit Du Dir was Neues suchen kannst. Kann er das überhaupt, Dich fristlos kündigen? Ich glaube nicht, oder ist eine Trennung neuerdings ein Grund dafür? Soll ich mir Hagen mal vorknöpfen?“ fragte sie. Dana schüttelte den Kopf „lass mal lieber, es ist auch so schon schlimm genug. Wir hätten ohnehin nicht mehr zusammen arbeiten können und von daher ist er mir eigentlich nur zuvor gekommen“ sagte sie „aber Du kannst mir einen anderen Gefallen tun.“ Marlene schaute sie fragend an „was soll ich machen?“ Dana beugte sich zu ihr „könntest Du aufs Schloss fahren und meine restlichen Sachen holen? Ich möchte Hagen in nächster Zeit lieber nicht begegnen und das Personal würde ich da gerne raus halten.“ Ihre Schwester nickte, nahm ihre Hand und drückte sie leicht „kein Problem, das mache ich gleich heute noch“ versicherte sie und sah in ein erleichtertes Gesicht.

Kurze Zeit später setzte Marlene ihr Versprechen in die Tat um und fuhr nach Königsbrunn um Danas Sachen abzuholen. Da Rebecca sich auch noch auf dem Schloss befand, hoffte Marlene anschließend mit ihr zusammen nach Hause fahren zu können. Zu ihrer Erleichterung war Hagen nicht da und sie konnte ohne großes Aufsehen die restlichen Klamotten ihrer Schwester zusammen packen. Doch dann hörte sie, dass sich die Tür öffnete und Hagens Stimme erklang „was tust Du hier?“ fragte er hörbar angesäuert. Marlene blieb ruhig „hallo Hagen, ich hole nur Danas restliche Sachen. Ich habe mehrfach versucht Dich anzurufen, aber Du warst nicht zu erreichen. Ich bin auch schon so gut wie fertig...“ erklärte sie, aber Hagen fiel ihr wütend ins Wort „und das gibt Dir das Recht einfach in meine Suite zu gehen? Dana soll gefälligst selbst vorbei kommen, wenn sie ihren Kram haben will, aber dafür ist sie ja offenbar zu feige.“ Marlene packte noch die Kosmetikartikel ein, dann schloss sie die Tasche und wendete sich wieder an Hagen „es tut mir leid, es war eine Ausnahme und kommt sicher nicht mehr vor. Ich möchte mich auch gar nicht weiter in Eure Probleme einmischen, das müsst ihr unter Euch klären.“ Er sah sie merkwürdig an, dann fing er plötzlich an zu lachen „der war gut Marlene...Du glaubst also wir haben Probleme? Ich sag Dir mal was das Problem ist, das Problem seit ihr Wolf Frauen! Erst schleicht ihr Euch in unsere Herzen und wenn ihr es dann geschafft habt, und wir bereit sind alles für Euch zu tun, dann reißt ihr es uns ohne Vorwarnung aus dem Leib. Ich muss nur meinen Bruder Tristan fragen, der leidet bis heute noch darunter“ sagte er verächtlich. Marlene ließ die Tasche auf den Boden fallen, sie stand Hagen nun direkt gegenüber „was wird das jetzt? Möchtest Du schmutzige Wäsche waschen? Das kannst Du gerne haben, aber dann vergiss bitte nicht, dass Du selbst keine weiße Weste besitzt. Hör zu Hagen, ich verstehe Deinen Schmerz und deshalb vergesse ich jetzt, wie Du Dich hier gerade aufführst. Komm bitte wieder zu Dir und versuche wie ein erwachsener Mann mit Deiner Enttäuschung umzugehen“ sagte sie versöhnlich. Hagen dagegen kam gerade erst in Pfad, seine ganze Wut entlud sich plötzlich gegen seine Ex-Frau, als er sie grob am Arm packte und anschrie „Du willst mir was von falschem Verhalten erzählen, ausgerechnet Du? Wer ist denn mit meiner kleinen Schwester ins Bett gestiegen und hat meinen Bruder monatelang verarscht, nur um ihn dann vorm Altar stehen zu lassen? Und Dana treibt es hinter meinem Rücken wochenlang mit diesem Spanier und kommt mir dann damit, dass sich ihre Gefühle geändert haben. Ihr seit doch alle gleich, Ihr lügt, betrügt und nehmt Euch einfach was Ihr gerade wollt ohne Rücksicht auf Verluste!“ Sein Griff wurde noch fester, Marlene war so geschockt von seinem Ausbruch, dass sie nicht in der Lage war etwas zu unternehmen. Dann schlug eine Hand von oben auf Hagens Arm, was dafür sorgte, dass er überrascht von ihr abließ. Rebecca, die von Justus über das Geschreie informiert worden war, hatte den Raum betreten und stellte sich jetzt schützend vor Marlene. „Sag mal Hagen, tickst Du noch ganz richtig? Was fällt Dir ein Marlene derart anzugreifen! Reiß Dich gefälligst zusammen und wage es nicht noch einmal sie so grob anzufassen!“ schrie sie ihren Bruder aufgebracht an. Dem wurde sein Verhalten jetzt offenbar bewusst, denn er sah Marlene betroffen und voller Entsetzen an „oh Gott, es tut mir leid...ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Verzeih mir bitte Marlene, ich wollte das nicht“ stotterte er beschämt und konnte Rebeccas vorwurfsvollen Blick kaum ertragen. Am Ende war es Marlene, die dafür sorgte, dass sie sich zusammensetzten und über das Geschehene sprachen. Nachdem Hagen sich mehr als reuig zeigte und deutlich wurde, wie sehr er wegen der Trennung von Dana litt, versöhnte sich letztlich auch seine Schwester wieder mit ihm. Marlene war erleichtert und konnte nur hofften, dass Hagen sich bald wieder fangen würde.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:45

Teil 90:

Die Zeit verging schnell, es war bereits Ende Februar, Marie befand sich in ihrer Wohnung in München und überwachte die Mitarbeiter des Umzugsunternehmens, die ihre Möbel abbauten und nach und nach in den LKW luden. Sie hatte schnell einen Mieter für die schicke 85 qm Wohnung gefunden, was in Anbetracht der guten Lage auch kein Wunder war. Allerdings mussten die Möbel komplett raus und so hatte Marie eine Spedition ausfindig gemacht, bei der sie ihren Hausstand einlagern konnte, bis sie in Düsseldorf eine Wohnung gefunden hatte. Natürlich kostete dieser Aufwand extra, aber es war immer noch sehr viel günstiger als sich komplett neue Möbel zu kaufen. Zumal es sich um sehr teure Einrichtungsstücke handelte, die noch aus einer Zeit stammten, zu der Marie keine finanziellen Sorgen kannte. Das hatte sich in den letzten Jahren geändert, aber dank Rebecca und der Lahnstein Bank konnte sie inzwischen wieder halbwegs normal leben und wenn erst mal ihre Firma in Düsseldorf lief und sie zusätzlich noch die Mieteinnahmen bekam, würde es deutlich besser aussehen. Rebecca...ging es ihr durch den Kopf, wie viel sie ihr und Marlene doch zu verdanken hatte und trotzdem wusste Marie noch immer nicht, ob sie zu der Hochzeit ihrer beiden Freundinnen gehen sollte, die in wenigen Tagen statt fand. Sie war jetzt seit knapp vier Wochen in München und abgesehen von einem kurzen Telefonat am ersten Tag, hatte sie nicht mehr mit Rebecca und Marlene gesprochen. Sie hatte gehofft die totale Funkstille würde ihr dabei helfen ihre Gefühle für Rebecca in den Griff zu bekommen. Sie stellte auch fest, dass es ihr mittlerweile besser ging, aber nichts desto trotz sehnte sie sich noch immer nach der schönen Gräfin und vermisste sie. Ihr waren oft Rebeccas Worte durch den Kopf gegangen, wenn sie Nachts schlaflos in ihrem Bett lag „Du bedeutest mir unglaublich viel Marie, Du bist ein toller Mensch und eine wunderbare Frau...“ hatte sie gesagt, doch dann kam das ABER und das war das Entscheidende. Rebecca liebte Marlene und alleine deshalb würde sie sich niemals auf sie einlassen, aber Marie glaubte auch in ihren Worten eine versteckte Botschaft erkannt zu haben. Es klang fast so als hätte Rebecca ihr sagen wollen, dass es anders sein könnte zwischen ihnen, wenn Marlene nicht wäre. Wie so oft in den letzten Wochen verwarf sie den Gedanken schnell wieder, es war sinnlos, Rebecca gehörte zu Marlene und Marie musste das akzeptieren. Sie würde es ohnehin niemals übers Herz bringen sich zwischen die beiden zu drängen, dafür bedeuteten sie ihr einfach zu viel. „Wenn doch bloß diese verdammten Gefühle nicht wären...“ murmelte sie leise vor sich hin und merkte erst jetzt, dass einer der Männer vor ihr stand und sie abwartend ansah. „Wir wären dann soweit fertig, oder gibt es noch einen Keller oder ähnliches wo Sachen stehen, die noch mit müssen?“ fragte er abgehetzt von der Schlepperei. Marie schüttelte den Kopf „nein, das war alles, ich danke Ihnen“ sagte sie und unterschrieb das Formular welches er ihr hin hielt. Sie gab den Männern noch ein großzügiges Trinkgeld und schloss erleichtert die Tür hinter ihnen. „Wieder etwas geschafft“ entfuhr es ihr, bevor sie sich auf den Weg ins Bad machte, wo sie einige Putzutensilien zur Seite gelegt hatte. Die Wohnung war zwar leer, aber so konnte sie sie nicht an ihren Mieter übergeben. Sie wollte sich gerade an die Arbeit machen, als es an der Tür klingelte. Verwundert legte Marie die Sachen an die Seite und ging zur Tür, die Übergabe war erst morgen früh und sie fragte sich, wer das wohl sein könnte. Sie öffnete und blickte direkt in das grimmige Gesicht ihres Vaters, der wortlos an ihr vorbei ging und sich missbilligend in der Wohnung umsah „sieht so aus, als wäre ich gerade noch rechtzeitig gekommen um Dir das hier persönlich zu geben“ sagte er und reichte ihr einen Umschlag. Irritiert über seinen Auftritt nahm sie den Brief entgegen „was ist das? Wenn Du schon hier bist, kannst Du mir doch auch sagen, was Du mir mitteilen möchtest.“ Fragend sah sie ihn an, ihr Vater war schon immer sehr unnahbar gewesen, aber so eine Kälte wie jetzt, hatte er ihr gegenüber noch nie an den Tag gelegt. Er schaute sie herablassend an „in diesem Brief steht, dass Du enterbt bist, was Dich nicht weiter überraschen dürfte nach allem was passiert ist. Schließlich habe ich nicht mein ganzes Leben lang hart gearbeitet, nur um mein Erbe an eine Tochter zu verschwenden, die nichts weiter ist als eine Enttäuschung. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal für meine Kinder schämen müsste. Mein Sohn entpuppt sich als verrückt, entführt erst eine Frau und tötet dann fast seine eigene Schwester. Und meine Tochter verkauft sich, weil sie sich auf einen Gauner eingelassen hat, der sie mit einem Haufen Schulden hat sitzen lassen. Nein Marie, dafür habe ich nicht all die Jahre geschuftet, keinen Euro wirst Du von mir bekommen“ sagte er hart. Marie spürte, wie ihr ungewollt Tränen über das Gesicht liefen, aber es war ihr egal. Sie weinte nicht wegen dem Geld, das interessierte sie nicht. Sie weinte um einen Vater, der niemals einer gewesen war und der offenbar nur Verachtung für sie übrig hatte, obwohl sie ein Leben lang nichts anderes getan hatte, als ihm gefallen zu wollen. „Deine Tränen kannst Du Dir sparen, damit erweichst Du mich nicht. Das hat vielleicht funktioniert als Du noch ein kleines Mädchen warst und ich noch dachte, dass aus Dir mal eine anständige, erfolgreiche Frau werden würde. Aber leider ist von diesem Mädchen, in das ich all meine Hoffnungen gelegt habe nichts mehr übrig. Sie existiert nicht mehr“ erklärte er sachlich, fast so als würde er wieder bei Gericht sitzen und sein Urteil sprechen. Maries Traurigkeit wandelte sich plötzlich in blanke Wut, sie hatte keine Lust mehr sich von ihm klein machen zu lassen und zu hören, dass sie die reinste Enttäuschung war. Sie erinnerte sich an die Beerdigung und daran, wie dumm er geguckt hatte, als Rebecca ihm die Meinung gesagt hatte. Ihr fielen wieder die Worte von ihrer Freundin ein „lass sie Marie, sie sind es nicht Wert. Du brauchst sie nicht.“ Marie ballte die Faust, dann zerriss sie den ungeöffneten Umschlag vor seinen Augen und schmiss ihm die Schnipsel vor die Füße. „Dein beschissenes Geld ist mir egal, ich will es nicht und wollte es nie haben. Alles was ich mir je gewünscht habe war ein Vater, aber das war offenbar zu viel verlangt. Denn ich bekam keinen Vater, sondern einen Eisklotz ohne Herz und Gefühl. Du weißt doch gar nicht was Gefühle sind, was Liebe ist und wie sich das anfühlt. Alles was Du kennst ist Arbeit, Macht, Erfolg und andere Menschen mit Deinen Erwartungen so lange zu drangsalieren, bis sie gar nicht anders können, als zu versagen. David und ich hatten doch nie eine Chance, ganz egal was wir getan haben, es war nie genug und tu bitte nicht so, als wäre das in unserer Kindheit anders gewesen. Wir hatten keine Kindheit, jedenfalls keine kindgerechte und soll ich Dir mal was sagen? Ich bin froh, dass ich endlich begriffen habe, dass ich Dich und Deine Anerkennung nicht brauche. Meine Eltern sind schon lange gestorben, nur habe ich das nicht wahrhaben wollen. Danke, dass Du mir endgültig die Augen geöffnet hast und jetzt verschwinde! Verschwinde aus meinem Leben, werde glücklich mit Deinem verdammten Geld und erstick von mir aus an Deiner Selbstgerechtigkeit. Wir sind fertig miteinander, das kannst Du Deiner Frau ebenfalls ausrichten!“ beendete sie ihren Wutausbruch und öffnete die Tür, um ihm zu zeigen, dass das Gespräch beendet war. Tatsächlich erlebte sie es zum ersten Mal in ihrem Leben, dass er blass wurde und keinen Ton hervor brachte. Sie konnte seine Wut förmlich spüren, wusste das es in ihm brodelte und es verschaffte ihr eine ungeheure Genugtuung, als sie sagte „leb wohl Friedrich.“ Der Mann, der nicht länger ihr Vater war kam auf sie zu und zeigte wütend mit dem Finger auf sie „Du undankbares....“ setzte er an, doch sie ließ ihn nicht ausreden, bugsierte ihn mit einem Stoß nach draußen und knallte die Tür zu. Marie stützte sich an der Tür ab, der kurze Triumpf hatte Kraft gekostet und plötzlich merkte sie, dass sie leicht zitterte. Sie fasste sich an den Bauch, spürte eine heftige Übelkeit in sich aufkommen und rannte ins Badezimmer, wo sie den Toilettendeckel hoch klappte und sich übergab. Erschöpft griff sie nach ihrem Handy und scrollte durch ihr Telefonbuch, bis der Name von Rebecca erschien. Ihr Finger ruhte über der Taste mit dem grünen Hörer, wie gerne würde sie jetzt Rebeccas weiche Stimme hören und sich von ihr trösten lassen, aber sie konnte es nicht. Sie ließ das Handy auf den Boden gleiten, lehnte sich gegen die kalten Fliesen und schloss müde die Augen.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:46

Teil 91:

Marlene lag seit einer Stunde wach im Bett, es war Freitag Morgen, der Tag vor ihrer Hochzeit. Am Samstag war es endlich soweit, sie würde die Liebe ihres Lebens heiraten, die in diesem Moment ihre Augen öffnete und sie verschlafen ansah „guten Morgen, Du bist ja schon wieder wach“ sagte sie leise und rieb sich die Augen. Marlene drehte sich zu ihr „ich bin schon länger wach...weiß Du eigentlich, dass Du unglaublich schön aussiehst, wenn Du schläfst“ sagte sie „Du wirkst immer so entspannt und zufrieden.“ Rebecca lächelte „wundert Dich das? Wer wäre nicht entspannt und zufrieden, wenn er morgen die wundervollste Frau der Welt heiraten darf.“ Marlene kuschelte sich zu ihrer Freundin unter die Decke „Du bist so...“ setzte sie an, bevor sie Rebecca zärtlich küsste und den Satz nicht zu Ende sprach. „Was bin ich?“ fragte die Brünette, als ihre Lippen wieder frei waren, doch sie blieben es nicht lange, denn Marlene küsste sie erneut und setzte diesmal ihre Zunge ein, die jetzt sanft anfing mit ihrer zu spielen. Dann legte sich die Blonde auf sie und fing an ihren Pyjama aufzuknöpfen „Du bist so...süß, umwerfend schön und unglaublich sexy wollte ich sagen. Und ich finde wir sollten den letzten Tag unserer wilden Ehe unbedingt noch einmal ausnutzen“ erklärte sie verheißungsvoll, wobei sie das Wort wild besonders betonte. Rebecca nahm das vielversprechende Angebot gerne an und sagte verspielt „sehr gute Idee und nur keine Hemmungen, sei ruhig richtig wild. Ich will schließlich nicht, dass Du am Ende verheiratet bist und glaubst, Du hättest Dich nicht genügend ausgetobt.“ Sie lächelten sich vielsagend an, dann fanden sich erneut ihre Lippen und sie genossen in vollen Zügen ihr leidenschaftliches und wildes Liebesspiel.

Frisch geduscht und mehr als zufrieden saßen die beiden Frauen sich später beim Frühstück gegenüber. Rebecca konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie an das dachte, was sie heute Morgen erlebt hatte. Marlene schien das gleiche gedacht zu haben, denn sie sagte „hör auf so anzüglich zu grinsen, sonst werde ich noch rot.“ Die junge Gräfin lachte „dazu hast Du auch allen Grund...wenn ich geahnt hätte, was so eine anstehende Hochzeit in Dir hervorruft, hätte ich Dir schon längst einen Antrag gemacht“ scherzte sie. Marlene musste gegen ihren Willen lachen „willst Du Dich jetzt etwa beschweren?“ fragte sie tadelnd, was ihre Freundin durch ein Kopfschütteln verneinte. „Niemals“ sagte sie, ging zu der Blonden und küsste sie erneut „aber das schreit nach einer Wiederholung.“ Marlene ließ sich nicht lange bitten, zog die Brünette näher zu sich und konnte gar nicht genug davon bekommen sie zu küssen. Doch dann klingelte ihr Handy und die beiden unterbrachen ihr Vorhaben widerwillig. Ihre Schwestern waren am anderen Ende der Leitung und Rebecca lauschte amüsiert dem Schlagabtausch, den sich die Geschwister lieferten. Nach einer viertel Stunde legte Marlene genervt auf „Schwestern sind manchmal die Hölle“ sagte sie und ließ sich neben Rebecca auf das Sofa fallen. „Die wollen mich tatsächlich gleich abholen, ich soll meine Sachen packen und mit ihnen Junggesellinnen-Abschied feiern. Sie sind der Meinung, dass es Unglück bringt, wenn das Brautpaar die Nacht vor der Hochzeit gemeinsam verbringt“ erzählte sie wenig begeistert. Rebecca betrachtete sie von der Seite und strich ihr sanft durchs Haar „sie meinen es doch nur gut und wollen mit ihrer großen Schwester zusammen das bevorstehende Ereignis feiern. Sei froh, dass Du sie hast und genieße den Abend.“ Marlene drehte den Kopf zu ihrer Freundin „ich kann Dich doch nicht einfach alleine hier sitzen lassen und außerdem will ich weder ohne Dich feiern, noch ohne Dich die Nacht verbringen. Das ist doch albern“ erklärte sie schmollend. Die junge Gräfin lächelte „mach Dir mal wegen mir keine Gedanken, das ist schon okay. Wir werden diese eine Nacht schon überstehen und umso größer ist die Vorfreude, wenn wir uns morgen wieder sehen. Tu den beiden den Gefallen...Dana ist bestimmt froh, wenn sie mal auf andere Gedanken kommt und Kim hast Du auch länger nicht gesehen“ versuchte sie ihre Freundin zu überzeugen. „Sag mal, willst Du mich los werden?“ fragte die Blonde gespielt entrüstet und war endgültig verloren, als sie in das süß lächelnde Gesicht ihrer Verlobten blickte. „Okay, dann packe ich jetzt mal meine Sachen und füge mich meinem Schicksal“ sagte sie, stand auf und ging nach oben.

Die beiden anderen Wolf Töchter ließen nicht lange auf sich warten und standen bereits eine Stunde später auf der Matte. Rebecca öffnete ihnen und wurde stürmisch begrüßt „ich hoffe Du bist uns nicht böse, dass wir Dir Deine Zukünftige bis morgen einfach rauben“ sagte Dana, die offenbar doch ein wenig Skrupel hatte. Die Gräfin schaute die beiden belustigt an „so lange ihr sie morgen pünktlich beim Standesamt abliefert...aber wenn nicht, habt ihr ein mächtiges Problem“ drohte sie den beiden mit erhobenen Finger. Kim und Dana gaben lachend ihr Wort und als sie Marlene erblickten, stürmten sie fröhlich auf ihre Schwester zu und fielen ihr um den Hals. „Hilfe, lasst mich bitte am Leben, sonst wird das nichts mehr mit dem Feiern heute“ entfuhr es ihr, worauf Rebecca lachend sagte „ich wäre auch mehr als glücklich, wenn ihr mir Marlene lebend zurück bringt.“ Sie ging zu ihrer Freundin und legte ihre Arme um sie „ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinen verrückten Schwestern. Tu nichts, was ich nicht auch tun würde...ach und noch etwas... Finger weg von anderen Frauen“ forderte sie augenzwinkernd und küsste die Blonde innig. Kim verdrehte die Augen „nun macht mal fertig, ihr könnt ab morgen wieder genug knutschen“ neckte sie die beiden und zog sie voneinander weg. Marlene bedachte sie mit einem bösen Blick „nicht so frech Zwerg, sonst kannst Du gleich alleine feiern.“ Natürlich beeindruckte das Kim nicht im geringsten, die grinste nur frech und sagte „ja ja, nun gib ihr noch einen Kuss und dann komm in die Hufe, sonst denke ich mir noch ein paar gemeine Spiele für Dich aus.“ Marlene musste nun doch lachen, dann gab sie Rebecca einen letzten Kuss und sagte „ich vermisse Dich jetzt schon...und kann den morgigen Tag kaum erwarten.“ Rebecca lächelte „geht mir genau so und jetzt mach das Du weg kommst, sonst lynchen uns die beiden noch“ sagte sie amüsiert und als die drei schon zur Tür raus waren, drehte Marlene sich noch einmal um „wenn ich mich im Laufe des Abends nicht bei Dir melde, komm bitte und rette mich“ scherzte sie. Die Gräfin nickte lachend und warf ihr einen Handkuss zu, den Marlene lächelnd auffing, bevor sie die Tür hinter sich schloss.

Später machte es sich Rebecca mit einer Flasche Wein auf dem Sofa gemütlich, ein bisschen traurig war sie nun doch, dass sie ganz alleine war. Eine SMS ging ein, sie öffnete sie und musste schmunzeln. Es war ein Bild von den drei Wolf Schwestern, sie hatten alle die selben Shirts an und bunte Hütchen auf dem Kopf. Marlenes Nachricht lautete „Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Das kommt dabei raus, wenn Du mich mit denen alleine lässt. 1000 Küsse, M.“ Sie schrieb eine kurze Nachricht zurück und wollte gerade von ihrem Wein trinken, als es an der Tür schellte. Sie rechnete fast schon damit, dass Marlene gleich vor ihr stehen würde, aber statt dessen sah sie in ein anderes, sehr vertrautes Gesicht. Rebecca strahlte „das ist ja eine schöne Überraschung“ sagte sie glücklich und schloss ihren Besuch in die Arme "ich hatte mich schon damit abgefunden, dass Du es nicht schaffst.“ Ihr Gegenüber lächelte sie liebevoll an "na hör mal, ich lasse mir doch nicht die Hochzeit meiner kleinen Schwester entgehen" sagte Helena fröhlich und drückte Rebecca erneut an sich. "Außerdem dachte ich, dass wir Deinen letzten Abend in Freiheit ein bisschen begießen sollten" schlug sie vor und deutete auf die Flasche Champagner, die sie mitgebracht hatte.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:46

Teil 92:

Dana, Kim und Marlene waren schon um einiges weiter was den Alkoholpegel anging und hatten jede Menge getanzt, als die älteste Wolf Schwester sich erschöpft auf einem Stuhl nieder ließ. "Okay das reicht, Schluss, Aus, Ende" stöhnte Marlene, zog sich die Schuhe aus und rieb sich die schmerzenden Füße, wofür sie Gelächter von ihren beiden Schwestern erntete "wie Du bist schon erledigt? Also ehrlich Marlene, ich glaube Du wirst langsam echt alt" frotzelte Kim, "na deshalb heiratet sie ja auch noch schnell" gab Dana ihren Senf dazu. Die Blonde schüttelte lachend den Kopf "mit Euch ist man echt bestraft, womit habe ich das nur verdient" sagte sie gespielt bedauernd. Die beiden setzten sich neben sie und wollten schon eine weitere Runde Champagner ordern, da deutete Marlene mit den Händen an, dass sie genug hatte "lasst mal gut sein, ich möchte meiner zukünftigen Frau morgen nicht verkatert gegenüber treten" erklärte sie. Dana und Kim schienen doch noch Erbarmen mit ihr zu haben, denn sie nickten und kurz darauf machten sie sich auf den Weg zur Wolfschen Wohnung. Dort angekommen zogen sich alle drei ihre Pyjama an und machten es sich auf dem Sofa gemütlich. Marlene wollte noch kurz bei Rebecca anrufen, aber Dana nahm ihr das Handy weg "Du hältst es nicht mal ein paar Stunden ohne sie aus, oder? Früher warst Du nicht so, Du mutierst noch zur Klette, wenn Du so weiter machst" zog sie ihre Schwester auf. Diese fand das allerdings gar nicht lustig, wollte ihr das Handy wieder aus der Hand nehmen und sagte etwas schroff "Du hast doch keine Ahnung." Kim und Dana schauten sich verwundert an, dann meldete sich die jüngere zu Wort "was bist Du denn jetzt so zickig, sie hat doch nur Spaß gemacht." Dana betrachtet ihre ältere Schwester genauer, sie kannte Marlene gut genug um zu wissen, dass es einen Grund für ihr Verhalten geben musste. "Was ist los mit Dir? Du bist doch sonst nicht so anhänglich...gibt es ein Problem mit Rebecca?" fragte sie besorgt und rückte näher an die Blonde heran. Marlene schüttelte den Kopf "nein, es ist nur...ach keine Ahnung, das letzte Jahr war einfach ziemlich heftig. Erst saß Rebecca unschuldig im Gefängnis, dann hat David mich entführt und jetzt..." sie brach den Satz ab und lehnte den Kopf zurück. "Was ist jetzt?" wollten Kim und Dana gleichzeitig wissen, doch die große Schwester tat sich schwer damit weiter zu sprechen. Die beiden warteten geduldig bis Marlene ihnen schließlich anvertraute, was sie noch beschäftigte "es ist wegen Marie... sie hat sich in Rebecca verliebt und seit dem ist irgendwie alles etwas kompliziert geworden." Ihre Schwestern machten große Augen, damit hatten sie nicht gerechnet "das ist aber echt scheiße" bemerkte Kim in ihrer unbefangenen Art. Dana fragte "ist sie deshalb nach München geflogen? Habt ihr Euch zerstritten?" Marlene versuchte es zu erklären "wir hatten schon einigen Stress in letzter Zeit und der hat auch dazu beigetragen, dass sie gegangen ist. Aber es gab unabhängig davon noch einiges in München für sie zu regeln. Sie hat sich jedenfalls nicht mehr gemeldet und wie es aussieht wird sie morgen wohl auch nicht zu unserer Trauung kommen." Dana schien darüber nachzudenken "vielleicht ist es ja besser so" meinte sie dann, doch Marlene sagte "Marie ist unsere Freundin und wir hätten sie gerne bei uns gehabt morgen. Vor allem Rebecca ist traurig deswegen und ich fühle mich auch nicht besonders gut, weil ich sie mit meiner Eifersucht gerade zu vertrieben habe." Kim und Dana kuschelten sich an ihre Schwester "also ich kann Dich verstehen, mir würde das auch nicht gefallen" sagte die Jüngste von ihnen und Marlene war in diesem Moment sehr froh, dass sie mit ihnen sprechen konnte. Nach einer Weile fragte sie plötzlich "bin ich wirklich so schlimm? Ich meine Rebecca hat sich bislang nicht beschwert, aber ich will auch echt keine Klette sein." Dana nahm ihre Hand "Du bist keine Klette, ich habe doch nur Spaß gemacht und außerdem kann ich verstehen, dass ihr Euch nach allem was passiert ist einfach sehr nahe seit" beruhigte sie ihre Schwester und reichte ihr das Handy "und jetzt ruf sie an, bestimmt wartet sie schon darauf." Marlene lächelte sie dankbar an, dann stand sie auf und entfernte sich ein paar Meter um in Ruhe telefonieren zu können.

Helena lauschte dem Telefonat ihrer Schwester, die gerade mit Marlene sprach und musste schmunzeln als sie hörte, wie verspielt und liebevoll die beiden miteinander umgingen. Als Rebecca sich wieder zu ihr setzte, hatte sie ein seliges Lächeln im Gesicht. „Ich kann noch gar nicht fassen, dass Du morgen wirklich heiraten wirst. Meine kleine Schwester...dabei wäre ich eigentlich vor Dir an der Reihe gewesen“ sagte Helena lachend. Rebecca legte ihren Kopf etwas schief und setzte ihren Röntgenblick auf „soll das heißen es gibt einen potenziellen Kandidaten dafür?“ versuchte sie ihrer Schwester Informationen zu entlocken, doch die winkte ab „frag lieber nicht, was Männer angeht bin ich wohl einfach nicht mit Glück gesegnet. Vielleicht sollte ich es ja auch mal mit Frauen versuchen“ sinnierte sie. Die junge Gräfin musterte ihre Schwester grinsend „ich vermute mal, dass Du das nicht wirklich ernst meinst, aber wenn Du mich fragst...es ist nicht zwangsläufig einfacher mit einer Frau, nur anders. Es sei denn natürlich, man hat so ein Glück wie ich.“ Helena lachte, dann wurde sie wieder ernst „ich freue mich wirklich sehr, dass Du so glücklich bist mit Marlene und vor allem bin ich froh, dass ihr die schlimmen Ereignisse des vergangenen Jahres gut überstanden habt. Es tut mir sehr leid, dass ich nicht da war...ich bin echt eine Raben Schwester“ sagte sie bedrückt. Rebecca nahm ihre Hand „rede keinen Blödsinn, Du warst doch viel zu weit weg. Außerdem hättest Du ohnehin nichts tun können und es ist ja auch alles noch mal gut gegangen. Dafür bist Du jetzt hier und das bedeutet mir wirklich viel. Du hast mir gefehlt.“ Helena war gerührt und nahm ihre kleine Schwester in die Arme „Du hast mir auch gefehlt, genau wie die anderen und deshalb bin ich froh, dass ich jetzt erst mal eine Weile in Düsseldorf bleiben kann, bis wir mit den Ausgrabungen weiter machen können.“ Sie öffneten noch eine Flasche Champagner und prosteten sich lächelnd zu, dann fragte Helena „was hat es eigentlich mit dieser Marie auf sich? Tristan schwärmt ja in den höchsten Tönen von ihr und mein Gefühl sagt mir, dass sich da etwas anbahnt. Leider kenne ich sie nicht um zu wissen, was ich davon halten soll...was meinst Du denn dazu?“ Rebecca schaute betreten zur Seite was Helena stutzig machte „gibt´s da ein Problem?“ wollte sie wissen und hörte im nächsten Moment wie jemand von draußen die Wohnungstür aufschloss.

Marie betrat die Wohnung und Rebeccas erster Gedanke war, dass sie nicht sonderlich gut aussah. Sie war ein bisschen blass, wirkte abgekämpft und sah sehr müde aus. Sie stellte ihre Tasche ab und ging auf die beiden Frauen zu, von denen sie eine nicht kannte. Rebecca stand auf und nahm sie ohne Vorwarnung in den Arm, sie war einfach nur froh, dass sie wieder da war. Zu ihrem Erstaunen ließ ihre Freundin sie gewähren und drückte sie sogar fest an sich, was sie lange nicht mehr getan hatte. Helena stand auf und gesellte sich zu ihnen „ich vermute jetzt mal ganz stark, dass Du Marie sein musst“ stelle sie fest und reichte ihr die Hand. Marie nahm die angebotene Hand in ihre „ähm ja, das ist richtig und Du bist...?“ fragte sie fast schon ein bisschen schüchtern, was Helena zum Schmunzeln brachte „ich bin Helena, Rebeccas Schwester und die fünfte im Bunde der Lahnstein Brut“ witzelte sie. Damit war das Eis direkt gebrochen, Marie musste lachen und fand Helena auf Anhieb sympathisch, von der sie bereits einiges gehört hatte. Sie setzten sich zusammen aufs Sofa, Helena plapperte weiter munter drauf los und sorgte damit ohne es zu wissen für eine sehr entspannte Atmosphäre. Rebecca schaute unsicher zu Marie, versuchte in ihrem Gesicht zu erkennen, ob es ihr gut ging und als diese zaghaft lächelte, lächelte auch die junge Gräfin. Sie war glücklich die beiden an diesem Abend um sich zu haben.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:46

Teil 93:

Marie kam aus dem Bad und schlich leise in die Küche um schon einmal Kaffee aufzusetzen. Die Lahnstein Schwestern lagen noch schlafend auf der Couch, anscheinend hatten beide einen sehr festen Schlaf, denn nichts schien sie aufwecken zu können. Als der Kaffee durchgelaufen und das Frühstück vorbereitet war, kam als erstes Helena in die Küche geschlurft und schaute Marie aus müden Augen an „guten Morgen“ flüsterte sie leise „guten Morgen“ sagte Marie lächelnd und reichte ihr einen großen Becher schwarzen Kaffee „hilft gegen den Jetlag.“ Helena nahm ihn dankbar entgegen und betrachtete die blonde Frau genauer. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Tristan Gefallen an ihr gefunden hatte, sie war genau sein Typ, sowohl optisch, als auch vom Wesen her, das war ihr schon gestern während ihrer Gespräche klar geworden. Doch Helena spürte auch, dass irgendein Geheimnis diese Frau umgab und das bereitete ihr Kopfzerbrechen. „Wir sollten sie jetzt besser wecken, oder?“ unterbrach Marie ihre Gedanken und war bereits auf dem Weg zum Sofa. Sie setzte sich neben die schlafende Rebecca, deren Anblick erneut starke Gefühle in ihr auslöste, aber sie riss sich zusammen und versuchte vorsichtig die Gräfin zu wecken „hey Du Schlafmütze, aufwachen...“ Tatsächlich öffnete Rebecca kurze Zeit später ihre Augen und machte einen leicht desorientierten Eindruck „wenn Du nicht langsam in die Gänge kommst, findet die Trauung ohne dich statt“ rief Helena aus der Küche, was zur Folge hatte, dass die Brünette ruckartig hoch fuhr und von der Couch auf sprang. Marie und Helena waren perplex und fragten sich, wie sie das gemacht hatte, aber da plumpste sie auch schon wieder zurück, weil ihr Kreislauf versagte. „Verdammt noch mal, warum habt Ihr mich denn nicht schon eher geweckt? Ihr könnt mich doch nicht einfach schlafen lassen und hier in Ruhe Kaffee trinken. Ich muss sofort duschen, dann muss ich mich umziehen, schminken und...“ sie stand erneut auf, aber Marie drückte sie zurück aufs Sofa. „Ganz ruhig, Du hast noch massig Zeit, Deine Schwester hat sich nur einen kleinen Spaß erlaubt“ beruhigte sie die aufgeregte Gräfin, die Helena jetzt einen bösen Blick zuwarf. Die konnte sich ein Lachen nicht verkneifen „entschuldige bitte, aber den konnte ich mir nicht entgehen lassen“ sagte sie amüsiert. Rebecca wollte wissen wie spät es ist und erst als Marie ihr ihre Armbanduhr unter die Nase hielt, beruhigte sie sich etwas. „Komm, jetzt trink erst mal einen Kaffee und frühstücke eine Kleinigkeit, sonst kippst Du uns noch aus den Latschen“ schlug Marie vor und ging mit ihr in die Küche. Helena war noch immer belustigt „kann es sein, dass Du ein bisschen nervös bist?“ neckte sie ihre kleine Schwester und bekam eine leicht gereizte Antwort „mach Dich ruhig lustig, ich werde es mir merken für den Fall, dass Du mal heiraten solltest.“ Marie befürchtete schon, dass ein Streit ausbrechen würde, aber dann fingen plötzlich beide an zu lachen und Rebecca sagte „oh man ey, ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich für meinen Teil war noch niemals so aufgeregt.“

Im Hause Wolf saßen bereits alle versammelt am Frühstückstisch, nur Dana hing am Telefon und wurde dabei genauestens beobachtet. Als sie das Gespräch beendet hatte und sich zu ihrer Familie an den Tisch setzte, wurde sie direkt von Marlene ins Verhör genommen „und? Was hat sie gesagt?“ wollte sie von ihrer Schwester wissen. Diese grinste nur und erklärte „ich habe mit Helena telefoniert und sie sagt, dass Rebecca sie wahnsinnig macht. Marie und sie versuchen alles um sie ein bisschen zu beruhigen, aber sie rennt wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung.“ Die Anwesenden lachten, nur Marlene war hellhörig geworden „Marie ist da?“ fragte sie und blickte Dana verwundert an. „Ja, sie ist anscheinend gestern Abend überraschend zurück gekommen...das ist doch gut, oder?“ Marlene überlegte einen Moment, dann lächelte sie „ja, das ist es. Ich freue mich, dass sie da ist“ sagte sie ehrlich. Thomas musterte seine Älteste, dann sagte er belustigt „anscheinend ist Deine Verlobte noch nervöser als Du, könnte daran liegen, dass es ihre erste Hochzeit ist.“ Marlene sah ihn an, als ob er einen schlechten Witz gemacht hätte, aber sie wusste, dass er es nicht böse meinte „es ist zwar nicht meine erste Hochzeit, aber es wird definitiv meine letzte sein, denn diesmal ist es für immer“ sagte sie und versuchte sich ihre eigene Aufregung nicht anmerken zu lassen. Victoria legte ihr eine Hand auf den Arm „daran zweifelt hier niemand mein Schatz und wir freuen uns alle mit Dir, dass Du Dein Glück gefunden hast.“ Marlene gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange „danke Mama“, dann trank sie noch einen Schluck von ihrem Kaffee und sagte „ich ziehe mich jetzt besser schon mal um.“ Als sie kurz darauf eilig in ihr altes Zimmer verschwand, guckten sich die restlichen Familienmitglieder amüsiert an, denn es war noch mehr als genug Zeit „sie ist überhaupt nicht nervös“ scherzte Thomas, was die drei übrigen Frauen mit einem Lachen quittierten.

Helena und Marie hatten sich bereits umgezogen und unterhielten sich leise, als Rebecca langsam die Treppe runter kam und unsicher vor ihnen stehen blieb "kann ich so gehen?" fragte sie und schaute die beiden abwartend an. Sie trug ein sehr schickes, cremefarbenes Kleid, dass mit seiner schlichten Eleganz und dem besonderem Schnitt ihre zarte Figur sehr schön betonte. Ihre Haare, die sie in den letzten Wochen etwas hatte wachsen lassen, waren im Gegensatz zu sonst ein bisschen glatter geföhnt und umschlossen locker ihr hübsches Gesicht, welches nur dezent geschminkt war. Helena ging zu ihrer Schwester "Du siehst umwerfend aus Rebecca. Ist das eins von Deinen Kleidern?" fragte sie anerkennend und die junge Designerin nickte. Marie fehlten beim Anblick der schönen Gräfin die Worte und sie konnte nicht anders als zu denken, dass Marlene ein echter Glückspilz war. "Helena hat recht, Du siehst absolut bezaubernd aus" brachte sie hervor, während ihr Herzschlag sich deutlich beschleunigte. Rebecca war unruhig "haben wir auch alles? Was ist mit den Ringen? Und wo ist mein Ausweis?" fragte sie hektisch "oh Gott, wie spät ist es überhaupt?" Helena lachte "es ist alles in Bester Ordnung, Deine Unterlagen habe ich, die Ringe hat Dana und wir werden pünktlich da sein, wenn wir jetzt los fahren" klärte sie ihre Schwester auf. Dann nahmen die beiden Frauen die aufgeregte Rebecca in ihre Mitte und machten sich auf den Weg zum Standesamt.

Familie Wolf und der Großteil aller anderen Gäste waren bereits vor Ort, Marlene stand zusammen mit Tanja etwas abseits und fragte ihre Freundin erneut nach der Uhrzeit. "Es sind genau zwei Minuten vergangen, seit Du mich zuletzt gefragt hast" sagte diese leicht genervt. Marlene schaute sie entschuldigend an "tut mir leid, ich weiß ich mache Dich wahnsinnig. Aber ich habe heute noch nicht mit Rebecca gesprochen und irgendwie macht es mich nervös, dass sie noch nicht da ist." Tanja musterte die Frau neben ihr, sie hatte Marlene schon in den unterschiedlichsten Gefühlslagen erlebt, aber diese war neu "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie Dich sitzen lässt, oder? Marlene ich bitte Dich...es ist noch früh, wahrscheinlich pudert sie sich nur noch mal ihr Näschen" versuchte sie ihre Freundin zu beruhigen. Als diese sich an den Bauch fasste, fragte Tanja leicht besorgt "was ist, geht es Dir nicht gut? Ist Dir etwa schlecht?" Marlene atmete tief durch "mir geht´s gut, ich bin nur schrecklich aufgeregt...warum ist das bloß so?" wunderte sie sich und Tanja entgegnete "das kann ich Dir nicht sagen, ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Sag einfach an der richtigen Stelle JA und alles ist gut. Kriegst Du das hin?" fragte sie leicht sarkastisch und entlockte Marlene damit immerhin ein kleines Lächeln. Dann wurde es plötzlich unruhig, Marlene ging ein paar Schritte und entdeckte das vorgefahrene Auto aus dem in diesem Moment ihre Freundin stieg.

Inmitten des Tumultes trafen sich ihre Blicke. Langsam liefen sie aufeinander zu, dass Lächeln auf ihren Gesichtern wurde immer größer und als sie schließlich voreinander standen, strahlten sie sich glücklich an. Marlene nahm die Hände von Rebecca in ihre "Du siehst wunderschön aus" sagte sie sichtlich bewegt. Die junge Gräfin betrachtete fasziniert ihre Braut, Marlene trug ein eng anliegendes, weißes Kleid, den passenden Schmuck dazu und hatte ihre Haare hochgesteckt " und Du bist die schönste Braut, die es jemals gab" sagte sie stolz. Zum ersten Mal an diesem Tag kam das Paar zur Ruhe, die Nervosität fiel von ihnen ab, sie waren zusammen und beide wussten, dass jetzt nichts mehr schief gehen konnte. Die Hochzeitsgäste hatten sich diskret zurückgezogen und bereits ihre Plätze eingenommen, damit die beiden Frauen noch einen Moment für sich hatten. Ihre Lippen trafen sich zu einem letzten, zärtlichen Kuss "bereit?" wollte Rebecca wissen "bereit" versicherte Marlene lächelnd und nahm die Hand der Brünetten, bevor sie gemeinsam ins Standesamt gingen.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:47

dani2503 hat geschrieben:Liebe Leser,
zu dem heutigen Teil möchte ich kurz anmerken, dass ich versucht habe die standesamtliche Trauung möglichst realitätsnah zu beschreiben. Das Standesamt hat mit Romantik leider nicht so viel tun, aber ich habe mich bemüht es halbwegs locker zu beschreiben. Sollte das ein oder andere nicht ganz passen vom Ablauf bitte ich dies zu entschuldigen. Meine Erfahrungswerte mit Hochzeiten sind begrenzt und ich habe mich auch etwas schwer getan mit diesem Teil muss ich gestehen. Ich hoffe es gefällt trotzdem. :)


Teil 94 - Part 1:

Die Standesbeamtin begrüßte die Hochzeitsgesellschaft und überprüfte zunächst kurz die Personalien des Paares und die der Trauzeugen. Marlene und Rebecca saßen in der Mitte, ihre Trauzeugen Dana und Tristan saßen jeweils an der Seite ihrer Schwester. Die beiden Frauen hielten sich an der Hand, die Finger ineinander verschränkt und blickten sich während der gesamten Ansprache der Standesbeamtin immer wieder verliebt in die Augen. Diese zauberte mit ihrer offenen, herzlichen Art allen Anwesenden ein Lächeln auf´s Gesicht und ließ sogar die ein oder andere schöne Anekdote aus dem Leben der beiden Frauen einfließen. "Große Dinge brauchen oftmals Zeit" erklärte sie in diesem Moment mit Blick auf das Paar "Sie beide sind der Beweis dafür, dass es sich lohnen kann nicht vorschnell aufzugeben. Dafür wurden Sie mit dem Schönsten belohnt, was es auf dieser Welt gibt und das ist die Liebe, die Sie füreinander empfinden und die Sie für den Rest Ihres Lebens miteinander verbinden wird. Doch die Liebe ist nicht immer nur schön und sorgenfrei, sie kann auch verletzend und schmerzhaft sein. Außerdem bedeutet sie auch Arbeit, an sich selbst und an dem gemeinsamen Glück. All dies sind Bestandteile der Liebe, die man kennen und akzeptieren muss, damit sie bestehen kann" sagte sie abschließend, bevor sie zum wichtigsten Teil der Zeremonie überging und sich nun zunächst an Marlene wandte. "Frau Wolf, möchten Sie mit der hier anwesenden Rebecca von Lahnstein die Lebenspartnerschaft eingehen? Dann antworten Sie bitte mit ja." Marlene schaute ihre Verlobte liebevoll an "Ja, das will ich" antwortete sie glücklich. Anschließend richtete sich die Standesbeamtin an Rebecca "Gräfin Lahnstein, möchten Sie mit der hier anwesenden Marlene Wolf die Lebenspartnerschaft eingehen? So antworten auch Sie bitte mit ja." Rebecca blickte verträumt in Marlenes blaue Augen, bevor auch sie entschlossen antwortete "Ja, das will ich." Zufriedene Gesichter erfüllten den Raum, besonders die erste Reihe, in der Eltern und Geschwister saßen, war sichtlich gerührt. Die Standesbeamtin erklärte die Lebenspartnerschaft für geschlossen und Dana überreichte die Ringe, die Marlene und Rebecca sich nun abwechselnd an die Finger steckten. "Sie dürfen sich jetzt gerne küssen, wenn Sie möchten" sagte die Standesbeamtin lächelnd. Die beiden Frauen schauten sich in die vor Glück glänzenden Augen, dann fanden sich ihre Lippen und ein von Liebe erfüllter Kuss besiegelte ihre ewige Verbundenheit. Nachdem die Standesbeamtin alle Formalitäten erledigt und dem Paar gratuliert hatte, erhoben sich die beiden Frauen "für immer Dein, Frau von Lahnstein" flüsterte Rebecca ihrer frisch Angetrauten zu, "dito" erwiderte Marlene glücklich und zog ihre Frau an sich. Dann kamen auch schon die ersten Gratulanten und die nächsten zwanzig Minuten verbrachten die Frauen damit, sich küssen, drücken und beglückwünschen zu lassen. Als Ricardo ziemlich zum Schluss vor ihnen stand, schien er überfordert "bei so viel Schönheit weiß man wirklich nicht, wo man zuerst hingucken soll" sagte er charmant lächelnd und umarmte die beiden abwechselnd "herzlichen Glückwunsch, ich freue mich riesig für Euch." Sie bedankten sich bei ihm und als er zur Seite trat, stand die letzte im Bunde vor ihnen und schaute sie etwas unsicher an. Marie wusste nicht genau, wie sie sich Marlene gegenüber verhalten sollte und als diese es merkte, ging sie den letzten Schritt auf ihre Freundin zu und schloss sie in die Arme "schön, dass Du da bist" sagte sie ehrlich erfreut. Marie fiel ein riesiger Stein vom Herzen, sie drückte ihre Freundin fest an sich "danke Marlene...und herzlichen Glückwunsch, ich wünsche Euch alles Glück der Welt." Rebecca stand daneben und war erleichtert die beiden so zu sehen, als Marie auch sie in die Arme nahm "es ist schön Euch glücklich zu sehen, haltet dieses Glück fest" sagte sie und meinte es ehrlich, auch wenn ihre unerwünschten Gefühle sie nach wie vor schmerzten.

Vor dem No Limits angekommen musste das frisch getraute Paar bereits die erste Hürde überwinden, die sich in Form eines riesigen Lakens, dass vor dem Eingang des Clubs aufgespannt war präsentierte. Auf dem Laken war ein großes, rotes Herz zu sehen, in dessen Mitte die Namen der beiden Frauen standen. Rebecca und Marlene bekamen jeweils eine kleine Nagelschere ausgehändigt mit dem Auftrag das Herz damit auszuschneiden und dann zusammen hindurch zu steigen. Mit Eifer machten sich die zwei Damen ans Werk um schnell zu merken, dass die Scheren recht Stumpf und die Aufgabe daher nicht ganz einfach war. "Oh man, das kann sich ja nur um Stunden handeln" entfuhr es Marlene, was Rebecca mit einem süßen Lachen quittierte "macht nichts, oder hast Du heute noch was besseres vor?" Von hinten rief jemand "nicht quatschen, sondern schneiden, wir haben Durst" was kurzfristig für Gelächter sorgte. Dadurch angespornt gaben die Frauen alles und schnell wurde sichtbar, welche von ihnen geübter darin war Stoffe zu schneiden. Rebecca hatte ihre Hälfte bereits geschafft, während sich Marlene noch abmühte und so unterstützte die Gräfin ihre Frau und kam ihr beim Schneiden entgegen, bis das Herz sich löste und zu Boden fiel. Hand in Hand stiegen sie hindurch und als sie auf der anderen Seite standen, belohnten sie sich mit einem innigen Kuss für ihre gemeinsam vollbrachte Leistung.

Nachdem alle Gäste im Club und mit Getränken versorgt waren, war es an Marlene und Rebecca das Buffet zu eröffnen, welches inzwischen angerichtet war. Die beiden erhoben sich und die Clubbesitzerin ergriff das Wort "da ich weiß, dass Ihr fast am verhungern seit, will ich versuchen keine allzu große Rede zu schwingen" scherzte sie. "Rebecca und ich möchten Euch von ganzem Herzen danken, für Eure Geschenke, die lieben Worte und dafür, dass Ihr zusammen mit uns diesen besonderen Tag feiert. Das wir heute so unglaublich glücklich sind verdanken wir einer ganzen Reihe von Menschen, bei denen wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchten. Zunächst sind da unseren Familien, die zwar auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, auf die wir uns am Ende aber immer und in jeder Lebenslage verlassen können. Ganz besonders das letzte Jahr hat gezeigt, dass Ihr da seit, wenn wir Euch brauchen und das ist ein sehr schönes Gefühl. Das Gleiche gilt für unsere wunderbaren Freunde, die heute ebenfalls alle anwesend sind und die unser Leben bereichern" sagte sie und tauschte einen kurzen Blick mit Rebecca, die ihr lächelnd zu nickte und ihre Hand nahm. Dann sprach Marlene weiter "unter diesen Freunden ist eine Frau, die wir erst seit einigen Monaten kennen. Wir hatten nicht unbedingt den besten Start und doch, oder vielleicht auch gerade deswegen ist eine ganz besondere Freundschaft entstanden. Ohne Marie gäbe es heute vielleicht nichts zu feiern, denn ihr verdanke ich es, dass ich noch lebe. Sie hat ohne zu zögern ihr eigenes Leben riskiert um meines zu retten und das werden wir ihr niemals vergessen" erklärte sie sichtlich bewegt mit Blick auf die gemeinsame Freundin, die ihre Verlegenheit und Rührung nicht verbergen konnte. Marlene atmete kurz durch, diesen Teil der Ansprache hatten Rebecca und sie gemeinsam vorbereitet, aber es gab noch etwas anderes, was sie sagen wollte. Sie wendete sich jetzt ihrer Frau zu "und da das Beste bekanntlich zum Schluss kommt, möchte ich zuletzt noch dem Menschen danken, der in erster Linie für mein Glück verantwortlich ist. Rebecca hat mir nicht nur gezeigt, dass Liebe keine Grenzen kennt, sie hat mir auch geholfen zu mir selbst zu finden" sagte sie und schaute ihrer Frau jetzt tief in die Augen "dafür kann ich Dir gar nicht genug danken. Ich liebe Dich und freue mich über jeden Tag, den wir gemeinsam verbringen dürfen." Die junge Gräfin blickte gebannt in die blauen Augen ihrer Frau und kämpfte vor Rührung mit den Tränen "ich liebe Dich auch" sagte sie ergriffen und küsste die Blonde sanft auf den Mund. Marlene lächelte und wendete sich dann wieder an die Gäste "ich würde sagen, damit ist das Buffet eröffnet" erklärte sie lachend, was mit Applaus und fröhlichen Gesichtern belohnt wurde.


Part 2:

Als am Abend zum Tanzen aufgerufen wurde, ließen Marlene und Rebecca es sich nicht nehmen, die Tanzfläche standesgemäß mit einem langsamen Walzer zu eröffnen, den sie inzwischen perfektioniert hatten. "Darf ich bitten schöne Frau" flüsterte Marlene lächelnd, bevor sie Rebecca mit sich zog und sie anschließend gekonnt über das Parkett führte "keiner kann mich so gut führen wie Du" lobte Rebecca die Tanzkünste ihrer Frau. "Gelernt ist gelernt" scherzte Marlene und es dauerte nicht lange, bis die stolzen Brautväter sich jeweils ihre Schwiegertochter schnappten, um ebenfalls über das Parkett zu gleiten. Thomas Führung war allerdings recht holperig und so fragte er Rebecca nach einer Weile "sag mal Schwiegertochter, was hältst Du eigentlich davon, wenn wir zwei jetzt mal ein Bierchen zusammen trinken?" Als sie sein hoffnungsvolles Lächeln sah, lachte sie und sagte augenzwinkernd "klingt nach einer sehr guten Idee, dann haben die anderen auch mehr Platz zum Tanzen." Damit verschwanden die beiden möglichst unauffällig von der Tanzfläche, während Marlene mit fast jedem einmal tanzen musste, was ihr aber sichtlich Spaß machte. Es wurde ein sehr schöner Abend, alle amüsierten sich und lachten viel, nur Hagen saß frustriert an der Bar und hielt es kaum aus seine noch Ehefrau die ganze Zeit zu sehen. Das zudem auch noch Ricardo anwesend war missfiel ihm sehr und er hatte Mühe seine Gefühle zu beherrschen. Er trank ziemlich viel Alkohol und entwickelte im Laufe des Abends ein großes Interesse an Marie, die ebenfalls an der Bar saß. Hagen flirtete sie bereits seit längerer Zeit an, was seinem Bruder Tristan, der die beiden beobachtete überhaupt nicht in den Kram passte. Tristan hatte noch keine Gelegenheit gefunden mit Marie zu sprechen und wäre am liebsten dazwischen gegangen. Hagen, der nicht mehr allzu viel mit bekam, ging derweil weiter auf Tuchfühlung und machte Marie ein eindeutiges Angebot. Diese wies ihn bestimmt, aber freundlich zurück und wollte gerade aufstehen, als er sie zurück hielt und sagte "was denn? Soweit ich weiß ist das für Dich doch quasi ein Nebenjob...ich bezahle auch gut, keine Sorge." Das hatte gesessen, doch ehe Marie etwas erwidern konnte, wurde er plötzlich am Kragen gepackt und von seinem Hocker gerissen. Tristan drückte seinen Bruder gegen die Wand und zischte ihn wütend an "was fällt Dir ein so mit ihr zu reden! Du wirst Dich sofort dafür entschuldigen, sonst..." Hagen schaute ihn verdattert an und Marie sagte "lass gut sein Tristan, er ist doch total betrunken und weiß nicht mehr was er redet." Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und sah ihn flehend an "mach jetzt bitte keine Szene hier, oder willst Du Rebecca und Marlene die Feier ruinieren?" Er schien darüber nachzudenken, dann ließ er von Hagen ab "ich rufe unseren Fahrer an und sage ihm, dass er Dich abholen soll. Du hast definitiv genug für heute" sagte er an seinen Bruder gerichtet und griff nach seinem Handy. Davon abgelenkt bemerkte er nicht, dass Marie den Club verließ, der das Ganze allmählich zu viel wurde. Sie fühlte sich nicht gut und brauchte dringend etwas Ruhe.

Am Ende dieses wundervollen und rundum gelungen Tages betraten zwei glückselige Frauen ihr Schlafzimmer und machten große Augen „oh mein Gott, hier waren sie auch...“ entfuhr es Rebecca lachend. Marlene stieg in ihr Lachen ein „also der Weg bis hier hoch war ja schon beeindruckend, aber DAS...wie lange haben die wohl gebraucht um die alle aufzublasen?“ fragte sie staunend und betrachtete das Meer von herzförmigen Luftballons, die das Schlafzimmer schmückten. Sie bahnten sich einen Weg durch die zahllosen Ballons und verfrachteten kurzerhand einige davon ins Badezimmer, damit sie wenigstens etwas Platz hatten. „Ich traue gar nicht mich weiter umzusehen, wer weiß was hier noch so alles an Überraschungen lauert“ erklärte Rebecca und spürte Marlenes weichen Körper, der sich von hinten an ihren schmiegte „müssen wir heute auch nicht mehr und das Bett scheint doch zum Glück in Ordnung zu sein“ flüsterte sie. Die junge Gräfin drehte sich zu ihr um „da hast Du recht“ hauchte sie und löste die Haarspange ihrer Frau, die das lange, blonde Haar gehalten hatte, welches jetzt locker auf ihre Schultern fiel. Rebecca trat hinter Marlene, schob mit der Hand vorsichtig die Haare zur Seite und küsste sanft ihren Nacken. "Ich liebe Deinen Duft" raunte sie und spürte die leichte Gänsehaut ihrer Frau als sie langsam das Kleid öffnete, welches kurz darauf zu Boden glitt. Marlene wandte sich ihr wieder zu, die beiden schauten sich tief in die Augen, ein leichtes Lächeln umspielte ihrer beider Lippen, bevor sich die Brünette umdrehte. Marlene trat nah an sie heran, berührte ihre Schultern und streichelte von dort zärtlich mit ihren Händen über Rebeccas Arme. Sie bedeckte ihren Hals mit zarten Küssen und öffnete langsam das Kleid. Als sie danach vorsichtig die Träger zur Seite streifte, glitt das Kleid langsam am Körper ihrer Frau zu Boden. Rebecca griff hinter sich, nahm ihre Hand und führte sie zum Bett, wo sich Marlene ihrer stummen Anweisung folgend auf den Bauch legte. Die Gräfin setzte sich vorsichtig auf sie und fuhr mit den Fingerspitzen sanft über ihren Rücken, bevor sie anfing ihn mit ihren weichen Lippen zu liebkosen. Irgendwann drehte Marlene sich um, zog Rebecca zu sich runter und ließ ihre Hände über den Rücken ihrer Frau gleiten. Sie drehte sich auf sie und fing an die Brünette sehr leidenschaftlich zu küssen, was dieser ein wohliges Stöhnen entlockte. "Ich liebe Dich so sehr" hauchte die Blonde und verlor sich in den wunderschönen, braunen Augen ihrer Frau, die jetzt voller Liebe in ihre schauten. "Ich liebe Dich noch mehr" sagte Rebecca lächelnd und küsste Marlene so sehnsüchtig, dass diese nicht mehr zu einer Antwort kam. Sie nahmen sich viel Zeit, liebten sich zärtlich und intensiv, bis sie spät in der Nacht, eng aneinander gekuschelt einschliefen.

MARBECCA :herzschlag:

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:48

Teil 95:

Bereits früh am nächsten Morgen kamen Rebecca und Marlene die Stufen zum Wohnraum hinunter und entdeckten als erstes ihre Freundin Marie, die bereits wach war und in der Küche saß. „Guten Morgen, Du bist aber früh auf den Beinen“ wandte sich Rebecca an die Blonde und Marlene sagte „und das Chaos hier unten hast Du auch schon beseitigt...wie lange bist Du denn schon wach?“ Die Angesprochene schaute auf, wirklich fit sah sie nicht aus „Guten Morgen. Ich konnte nicht mehr schlafen und da habe ich mich etwas nützlich gemacht. Habt Ihr noch Zeit für ein Frühstück, bevor Ihr in Eure Flitterwochen fliegt?“ fragte sie und die beiden setzten sich nickend an den Tisch. „Wir fliegen erst heute Mittag. Ich wünschte wir wären schon da, es wird eine lange Reise, aber ich glaube Hawaii ist es wert“ erklärte die junge Gräfin und die Vorfreude stand ihr ins Gesicht geschrieben. Marlene lächelte „und ob es das Wert ist, ich kann es kaum abwarten. Drei himmlische Wochen nur wir beide, das Meer und jede Menge...Sonne“ schwärmte sie und lachte schelmisch. Rebecca schüttelte belustigt den Kopf, dann wechselte sie das Thema „wie war es eigentlich in München? Du hast noch gar nichts erzählt“ wollte sie von Marie wissen. Diese überlegte einen Moment „es war sehr anstrengend, aber ich habe alles geschafft. In der Firma läuft es gut, meine Wohnung ist vermietet, die Möbel eingelagert und ich habe mich von einer alten Last befreit“ erklärte sie. „Was denn für eine Last?“ fragten die Frauen fast gleichzeitig, woraufhin Marie ihnen von der Begegnung mit ihrem Vater berichtete. Marlene schaute betroffen, als Marie zu ende gesprochen hatte „das ist ja fürchterlich, solche Eltern braucht man wirklich nicht. Trotzdem, das war bestimmt nicht leicht für Dich...“ sagte sie und musste an ihren Vater denken, der ihnen immer gezeigt hatte, wie sehr er sie liebte. Rebecca griff nach Maries Hand „ich finde es toll, dass Du ihm endlich gesagt hast, was für ein ignoranter Eisklotz er ist. Ich durfte das ja selbst schon erleben damals auf der Beerdigung. Ein schrecklicher Mensch, Du bist besser dran ohne ihn“ erklärte sie und lächelte der Freundin aufmunternd zu. Marie betrachtete die vor ihr sitzenden Frauen, die in kürzester Zeit sehr wichtig für sie geworden waren. Man konnte ihnen ansehen, wie glücklich sie miteinander waren und Marie wurde in diesem Moment einmal mehr bewusst, dass sie ihnen nicht länger im Wege stehen durfte. „Danke für Euren Zuspruch, ohne Euch hätte ich das gar nicht geschafft. Ihr habt mir das nötige Selbstvertrauen und den Halt gegeben, weil ihr mich hier aufgenommen und dafür gesorgt habt, dass ich wieder zu mir selbst zurückgefunden habe“ sagte sie dankbar. Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann stand Marlene auf „wir müssen noch unsere restlichen Sachen packen, also auf geht´s Frau von Lahnstein und zwar ZACK ZACK, wenn ich bitten darf“ scheuchte sie Rebecca amüsiert auf. Diese schüttelte grinsend den Kopf und sagte dann flüsternd an Marie gewandt „kaum ist man verheiratet, wird man auch schon herum kommandiert. Das hat man nun davon.“ Marie musste lachen und Marlene, die bereits auf dem Weg nach oben war rief „das habe ich gehört mein Schatz“, woraufhin die junge Gräfin der Blonden kurz zu zwinkerte, bevor sie ihrer Frau nach oben folgte.

Später kamen die beiden mit ihren riesigen Koffern bewaffnet, schwer atmend die Treppe runter „meine Güte, was für eine Schlepperei“ stöhne Marlene und war froh das schwere Gepäckstück unten abstellen zu können. „Ich rufe uns schnell ein Taxi“ kündigte Rebecca an, doch da stand Marie von ihrem Platz auf und sagte „nicht nötig, ich fahre Euch zum Flughafen.“ Die beiden Frauen sahen sie überrascht an „das musst Du nicht machen, wir können ruhig...“ setzte die Brünette an, aber Marie ließ sie nicht aussprechen „keine Widerrede, ich mache das gerne. Also, lasst uns mal Euer Gepäck runter bringen.“ Sie sah in zwei erfreute Gesichter und so machten sich die drei Frauen daran die Koffer zum Auto zu bringen und fuhren gemeinsam zum Flughafen.

Bei den Wolfs herrschte indes der übliche Sonntags Trott, Victoria bereitete das Mittagessen vor und Thomas baute gerade seine Kettensäge auseinander, die seit geraumer Zeit nicht ganz rund lief. Dana saß in sich gekehrt an der Küchentheke und schaute ihrer Mutter gedankenverloren bei den Vorbereitungen zu. Vor ihr lag die Zeitung, in der sie zuvor erfolglos die Stellenanzeigen studiert hatte. „Nicht aufgeben mein Schatz, Du findest bestimmt bald einen passenden Job“ versuchte Victoria ihre Tochter aufzuheitern, doch die schien gar nicht richtig zuzuhören. „Dana?“ sagte sie jetzt etwas lauter und erntete einen irritierten Blick „hast Du was gesagt?“ fragte ihre Tochter. „Was ist los? Machst Du Dir sorgen, dass Du keine Arbeit findest?“ wollte Victoria wissen. Dana machte ein gequältes Gesicht „Arbeit findet man immer, aber ich werde mit Sicherheit nicht mehr so einen tollen Job finden, wie auf dem Lahnstein Gestüt. Das war mehr als einfach nur Arbeit, es war ein Traum...ein gemeinsamer Traum von Hagen und mir“ erklärte sie traurig. Ihre Mutter schaute sie besorgt an „bereust Du, dass Du Dich von Hagen getrennt hast? Dana, noch ist es vielleicht nicht zu spät, manchmal merkt man erst sehr spät, was man wirklich will.“ Ihre Tochter sah sie überrascht an „nein, das hast Du falsch verstanden. Es geht nicht um Hagen, sondern um unsere gemeinsame Arbeit auf dem Gestüt. Meine Gefühle für ihn haben sich geändert, aber meine Arbeit liebe ich nach wie vor. Aber es nutzt nichts, ich werde mich umstellen müssen. Auf keinen Fall will ich aber aus Düsseldorf weg...“ stellte sie fest. Vicky musterte sie erneut eindringlich und deutete mit dem Messer, was sie gerade in der Hand hielt in ihre Richtung „das hat nicht zufällig was mit einem gewissen Arzt zu tun?“ fragte sie und lächelte dabei wissend. Dana versuchte locker zu klingen als sie sagte „wie kommst Du denn da drauf? Mir geht es in erster Linie um meine Familie und meine Freunde. Und was Ricardo angeht...der hat wahrscheinlich ohnehin die Nase voll von mir.“ Ehe Victoria etwas sagen konnte, mischte Thomas sich in das Gespräch ein „das haben wir ja gestern gesehen, wie sehr er die Nase voll hat von Dir“ sagte er mit Ironie in der Stimme. Dana dreht sich zu ihm um „was willst Du denn damit sagen?“ Thomas ließ von seiner Kettensäge ab, die er inzwischen wieder zusammengebaut hatte „nun tu mal nicht so mein Kleines, oder willst Du mir erzählen, dass Du gestern nicht gemerkt hast, wie er Dich den ganzen Abend lang angesehen hat. Man hätte blind sein müssen um nicht zu sehen, dass er vernarrt in Dich ist“ klärte ihr Vater sie auf. Dana drehte sich zu ihrer Mutter um und schaute sie fragend an „stimmt das?“ suchte sie Bestätigung. Victoria musste über ihre Unsicherheit lachen „Dein Vater hat recht, es war wirklich nicht zu übersehen. Wenn Du mich fragst wartet er nur auf ein Zeichen von Dir.“ Die zweit älteste Wolf Tochter machte ein bedrücktes Gesicht „ich weiß nicht was ich machen soll. Die Trennung von Hagen ist noch so frisch. Ich kann mich doch nicht von einer Beziehung direkt in die nächste stürzen, oder? Das wäre ein Schlag ins Gesicht für Hagen und ob es für mich das Richtige ist, weiß ich auch nicht. Warum muss denn nur immer alles so kompliziert sein“ sagte sie verzweifelt. Thomas trat hinter sie und streichelte ihr über den Rücken „ach Liebes, macht Dich doch nicht verrückt. Es ist doch ganz normal, dass Du nach der Trennung erst mal etwas Zeit brauchst um Dich neu zu ordnen. Nimm sie Dir und lass Dich nicht unter Druck setzen. Wenn Ricardos Interesse an Dir echt ist, dann wird er auf Dich warten“ beruhigte er sie. Sie schaute ihre Eltern dankbar an „ihr seit lieb und wahrscheinlich habt ihr auch recht. Das schlimme ist nur, dass ich nicht aufhören kann an ihn zu denken, ich vermisse ihn, aber gleichzeitig habe ich Hemmungen meine Gefühle zuzulassen, weil ich denke, dass es einfach noch zu früh ist dafür“ erklärte sie. Vicky und Thomas sahen sich fragend an „warum rufst Du ihn nicht an? Ihr könntet Euch doch einfach treffen und darüber sprechen. Dann kannst Du ihm erklären, wie es in Dir aussieht und er weiß gleichzeitig, dass er Dir nicht egal ist und das Warten fällt ihm dann sicherlich etwas leichter“ schlug ihre Mutter vor. Dana dachte darüber nach „ja, vielleicht mache ich das“ sagte sie, ging zu Vicky und gab ihr einen Kuss „aber jetzt helfe ich Dir erst mal mit dem Essen.“

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:48

Teil 96:

4 WOCHEN SPÄTER

Dienstag 02. April 2013, 15:05 Uhr

Ludwig war auf dem Weg in die Bibliothek, in Gedanken war er bereits bei der Gremiumssitzung, die heute Abend stattfinden sollte. Er durchquerte gerade das Kaminzimmer, als ein Geräusch seine Aufmerksamkeit erweckte und ihn dazu bewegte stehen zu bleiben. Helena lag auf dem Sofa, sie schlief und schien offenbar schlecht zu träumen, denn sie warf den Kopf hin und her und murmelte unverständliche Worte. Ludwig ging zu seiner schlafenden Tochter, hockte sich neben das Sofa und versuchte sie durch sanftes Schütteln zu wecken. Ruckartig fuhr sie hoch und ein lauter Schrei erfüllte den Raum, der Ludwig bis ins Mark ging. „Tristan“ stammelte Helena sichtlich aufgewühlt und am ganzen Körper zitternd, ihren Vater schien sie gar nicht richtig wahrzunehmen. „Helena, mein Schatz, es ist alles gut, Du hast nur geträumt“ redete er jetzt beruhigend auf sie ein und legte seine Hand auf ihren Rücken. Endlich sah sie ihn an, ihre Augen waren vor Schreck geweitet und Ludwig konnte die Angst in ihnen sehen „um Himmels Willen Liebling, was hast Du denn geträumt? Du bist ja völlig durch den Wind“ wollte er wissen und setzte sich neben sie. Die Gräfin war noch immer zitterig und ihre Gesichtsfarbe glich der einer weißen Wand, als sie leise sagte „Tristan...ihm ist etwas passiert.“ Ludwig legte einen Arm um seine Tochter „es war nur ein Traum Helena, Deinem Bruder geht es gut“ versuchte er sie zu beruhigen, doch sie schüttelte den Kopf „nein, Du verstehst das nicht...es ist etwas geschehen...ich spüre das.“ Ihre Stimme brach, völlig aufgewühlt sprang sie auf und griff nach ihrem Handy „was tust Du?“ fragte Ludwig, aber Helena antwortete nicht, sondern wählte Tristans Nummer. Irgendwann legte sie auf, versuchte es erneut und lief dann plötzlich aus dem Raum. Irritiert über das Verhalten seiner Tochter lief Ludwig ihr hinterher und am Ende standen beide in Tristans Suite „er geht nicht an sein Handy und hier ist er auch nicht“ sagte Helena und war inzwischen der Panik nahe. Ludwig fasste sie an den Schultern „beruhige Dich bitte Helena, Du hattest offenbar einen schrecklichen Alptraum und die sind manchmal so real, dass es einem Angst einjagen kann. Aber glaub mir bitte, dass mit Tristan alles in Ordnung ist. Ich habe ihn vorhin noch zusammen mit Rebecca gesehen, Du musst Dir keine Sorgen machen“ erklärte er mit sanfter Stimme und sah ihr dabei direkt in die Augen. Kaum hatte er zu Ende gesprochen griff sie erneut zum Telefon, diesmal versuchte sie ihre Schwester zu erreichen, doch auch dort meldete sich nur die Mailbox „wenn alles in Ordnung ist, wieso kann ich dann keinen von beiden erreichen?“ Ludwig verstand die Aufregung nicht und versuchte erneut seine Tochter zu überzeugen „das kann doch tausende Gründe haben Helena. Vielleicht sind beide am Arbeiten, oder sie hören ihr Handy nicht. Vielleicht haben sie es nicht dabei, oder wollen einfach gerade nicht dran gehen. Schatz, erzähl mir doch einfach mal was Du geträumt hast, vielleicht geht es Dir dann besser.“ Helena schaute ihren Vater verzweifelt an „ich weiß nicht, es geht auch weniger um den Traum an sich. Es ist vielmehr dieses Gefühl...Papa, Tristan ist mein Zwilling, meine zweite Hälfte...ich spüre einfach, dass es ihm schlecht geht“ flüsterte sie ängstlich und Ludwig wusste in diesem Moment nichts anderes zu tun, als sie in den Arm zu nehmen. Er wiegte sie sanft, streichelte ihr durchs Haar und sagte „ich weiß, dass Ihr eine besondere Verbindung habt, die hattet Ihr schon immer. Aber mach Dir bitte nicht so viele Sorgen, ich werde gleich mal hören, ob er in der Firma ist und wenn nicht, dann frage ich Justus, ob er vielleicht weiß, wo Tristan hin wollte. Okay?“ Helena nickte stumm und als Ludwig gehen wollte, sie ihm aber nicht folgte, sah er sie fragend an „ich bleibe noch etwas hier“ erklärte sie, woraufhin ihr Vater nickte und die Suite verließ. Helena legte sich auf Tristans Bett, ihre Gedanken rasten und trotz der beruhigenden Worte ihres Vaters blieb ihre innere Unruhe bestehen. Sie legte ihre Hand auf die Stelle wo ihr Herz schlug „Tristan, wo bist Du nur?“ fragte sie in die Stille hinein.

Dienstag, 02. April, gegen 12:30 Uhr
Marlene stieß einen anerkennenden Pfiff aus, als Rebecca in ihrem neuen Motorrad Outfit vor ihr stand. „Herr im Himmel, Du siehst so verdammt sexy darin aus...das müsste eigentlich verboten werden“ stellte die Blonde fest und zog die Brünette mit einem Ruck an sich. „Hör bitte auf mich so anzugucken, mir ist eh schon ganz warm“ sagte Rebecca amüsiert über das anzügliche Grinsen auf dem Gesicht ihrer Frau. Marlenes Hände wanderten hinunter bis zu ihrem Po, wo sie dann auch liegen blieben „tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Du in Leder, das macht mich einfach schwach“ hauchte sie ihr ins Ohr. Die Gräfin schaute sie gespielt empört an „Du bist manchmal so was von unanständig, weißt Du das?“ witzelte sie, woraufhin Marlene ihr einen Kuss gab. „Ach komm, Du magst das doch“ stichelte sie weiter und bekam nun ihrerseits die Antwort in Form eines Kusses „das stimmt“ flüsterte Rebecca. Beide lachten, dann löste sich die Brünette von ihrer Frau „ich muss jetzt leider los, aber heute Abend können wir uns gerne noch mal genauer über die Sache mit dem Leder unterhalten“ flötete sie. Sie nahm ihren Helm und ging zur Tür, Marlene folgte ihr und sagte „hoffentlich funktioniert Tristans Plan und sorgt dafür, dass sich die Situation wieder beruhigt. Das ist echt kein Zustand mehr.“ Rebecca schaute sie ein bisschen traurig an „ich weiß nicht, Marie ist so merkwürdig und verschlossen seit wir wieder zurück sind. Zieht einfach ins Hotel, während wir noch im Urlaub sind und wenn man sie anruft, ist sie kurz angebunden. Ich verstehe das alles nicht, wir waren doch auf einem guten Weg, oder?“ wollte sie wissen. Marlene legte ihre Arme um Rebecca „vielleicht hat sie ein schlechtes Gewissen wegen Tristan. Meinst Du eigentlich, dass das Thema für ihn wirklich erledigt ist?“ hakte sie besorgt nach. Die junge Gräfin überlegte einen Moment, die letzte Woche war anstrengend gewesen und am liebsten wäre sie noch immer mit Marlene im Urlaub, wo es all diese Probleme nicht gegeben hatte. „Das glaube ich nicht, da muss noch etwas anderes sein, von dem wir nichts wissen. Jedenfalls will Tristan nicht akzeptieren, dass sie sich von ihm abgewendet hat und ich konnte ihm seinen Wunsch einfach nicht abschlagen. Allerdings habe ich so meine Zweifel, dass Marie sich umstimmen lässt“ grübelte sie. Marlene gab ihr noch einen Kuss „wie auch immer es mit den beiden weiter geht, wir können es nicht beeinflussen. Und tu mir bitte den Gefallen und lass Dich nicht zu sehr von Tristan einspannen, weil Du ein schlechtes Gewissen hast. Dazu gibt es nämlich keinen Grund, Du hast nichts falsch gemacht.“ Rebecca lächelte ihre Frau dankbar an „es ist ja nur ein kleiner Gefallen, den Rest müssen die beiden ohnehin alleine regeln“ sagte sie „ich komme dann später ins No Limits, dann können wir zusammen essen.“ Die Blonde nickte „okay, mach das. Und fahr vorsichtig“ sagte sie noch, bevor sie sich verabschiedeten. Marlene wollte gerade die Tür schließen, als Rebecca noch einmal zurück kam und sie auf den Mund küsste „ich liebe Dich...so viel Zeit muss sein“ sagte sie, zwinkerte ihr zu und machte sich dann auf den Weg nach draußen. Marlene ging ans Fenster und beobachtete lächelnd, wie ihre Frau auf das Motorrad stieg und davon fuhr „ich liebe Dich auch“ sagte sie leise und schaute ihr nach, bis sie um eine Ecke verschwunden war.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:49

Teil 97:

Freitag, 08. März


Tristan lief aufgebracht in seiner Suite umher und wollte sich gerade eine Zigarette anstecken, als Helena sie ihm aus der Hand nahm „gewöhne Dir diesen Mist gar nicht erst wieder an.“ Er funkelte sie böse an „Du hast gut reden, Dir wurde ja auch nicht zum zweiten Mal eine Frau von der eigenen Schwester ausgespannt!“ rief er aufgebracht. Helena stand auf und stellte sich ihm in den Weg „das stimmt so nicht und das weißt Du auch Tristan. Jetzt beruhige Dich erst mal und dann lass uns in Ruhe darüber reden“ versuchte sie ihn zu beruhigen. Tristans Blick verriet seine Wut, dann griff er plötzlich nach seinem Handy „reden ist eine gute Idee, ich bin gespannt was Rebecca mir dazu zu sagen hat!“ sagte er aufgebracht. Seine Schwester hielt seinen Arm fest „Du wirst Rebecca jetzt nicht anrufen Tristan, sie ist in ihren Flitterwochen und die wirst Du ihr nicht kaputt machen“ sagte sie bestimmend. Er starrte sie verständnislos an „ach so ist das also, ich darf ihr den Urlaub nicht versauen, aber sie darf permanent auf meinen Gefühlen herum trampeln! Danke Helena, dabei dachte ich wenigstens Du würdest mich verstehen.“ Sie sahen sich schweigend in die Augen, Helena konnte sehen, dass er verletzt war. Sie drückte ihn sanft aufs Bett und setzte sich neben ihn „ach Tristan, ich verstehe Dich doch, wirklich. Was damals zwischen Marlene, Rebecca und Dir passiert ist war schrecklich, aber das hat nichts mit dem zu tun, was jetzt gerade geschieht. Hier geht es einzig und allein um Maries Gefühle und für die kann Rebecca nichts. Ich denke sogar, dass Marlene und sie davon auch nicht sonderlich begeistert sein werden. Oder glaubst Du etwa, dass die beiden geheiratet hätten, wenn da von Rebeccas Seite Gefühle im Spiel wären?“ erklärte sie. Tristan schüttelte den Kopf „und warum hat sie es mir dann nicht gesagt? Als wir kurz vor der Hochzeit miteinander gesprochen haben, wollte ich von ihr wissen in wen Marie verliebt ist und sie hat so getan, als wüsste sie es nicht. Sie war nicht ehrlich und hat mir schon wieder ins Gesicht gelogen“ schimpfte er noch immer aufgebracht. Helena legte ihre Hand auf seine „weil sie wahrscheinlich Angst hatte Tristan und zwar genau vor der Reaktion, die Du jetzt gerade zeigst. Ich weiß, dass Rebecca sehr unter Eurem Zerwürfnis gelitten hat und ich bin mir sicher, dass sie nur geschwiegen hat, weil sie Dich nicht erneut verlieren wollte. Davon abgesehen liebt sie Marlene und Marie ist eine gute Freundin für sie geworden, ich glaube sie war da einfach in einer großen Zwickmühle. Wichtig und entscheidend ist doch nur eines Tristan, Rebecca hat Dir nichts weggenommen. Marie hat Dir gesagt, dass sie jemand anderen liebt und Du hast Dich darauf eingelassen. Es bringt nichts jetzt wild um sich zu schlagen und Rebecca die Schuld zu geben, Du musst einfach akzeptieren, dass aus Marie und Dir nichts wird, ganz egal, ob sie nun etwas für Rebecca empfindet oder nicht“ sagte sie sanft. Tristans Augen wurden wässerig, er kämpfte innerlich mit sich und wusste nicht damit umzugehen „so leicht ist das nicht, ich kann sie nicht einfach aufgeben...“ sagte er traurig. Helena nahm ihn in den Arm „Du kannst aber nichts erzwingen Tristan. Gib Marie Zeit und wer weiß, vielleicht habt ihr ja irgendwann doch noch mal eine Chance“ tröstete sie ihren Bruder. Tristan löste sich aus der Umarmung und schaute ihr verzweifelt in die Augen „aber was ist, wenn ich keine Zeit mehr habe?“ wollte er wissen, was bei Helena die Alarmglocken schrillen ließ „was meinst Du Damit? Tristan bitte...Du machst mir Angst, wenn Du so redest.“ Sie schaute ihrem Zwillingsbruder in die Augen, versuchte zu verstehen was in ihm vorging. Es gab keinen Menschen auf der Welt den sie besser kannte, niemandem war sie so nahe wie ihrem Bruder und doch gab es diese eine Seite an ihm, die sie nie ganz verstehen würde. „Rede mit mir Tristan, was meinst Du damit?“ fragte sie ihn, doch er hatte sich bereits wieder gefangen und lächelte jetzt „es tut mir leid, das war einfach alles etwas viel auf einmal heute. Ich wollte Dir keine Angst machen, es ist alles okay. Ich bin einfach nur enttäuscht...Marie ist die erste Frau seit Marlene, für die ich so empfinde und jetzt droht wieder alles kaputt zu gehen“ erklärte er traurig. Helena schaute ihn prüfend an, sie hatte das Gefühl, dass da noch etwas war, aber sie durfte ihn jetzt nicht zu sehr bedrängen. „Das kann ich verstehen und ich wünsche Dir von Herzen, dass es noch eine Chance für Euch beide gibt. Aber auch wenn es nicht klappt Tristan, vergiss bitte nicht, dass Du nicht alleine bist. Du weißt doch, Du und ich, wir sind immer zwei“ sagte sie und nahm ihn erneut in die Arme.

Am selben Tag, aber mehr als 10.000 Kilometer von Düsseldorf entfernt, lagen Marlene und Rebecca an einem der traumhaft schönen Strände von Hawaii. Sie spürten jeden Tag mehr, wie gut ihnen die Auszeit tat und genossen die gemeinsame Zeit in vollen Zügen. Sie schliefen morgens aus, frühstückten jeden Tag mit Blick aufs Meer, erkundeten Stück für Stück die wunderschöne Insel, relaxten am Strand und machten lange Spaziergänge am Meer. Es waren perfekte Flitterwochen bislang und der Großteil lag zum Glück noch vor ihnen. Bei diesem Gedanken huschte ein Lächeln über Marlenes Gesicht, sie drehte sich auf die Seite und betrachtete die friedlich neben ihr dösende Frau. Rebecca lag auf dem Bauch, das Gesicht links zu Marlene gerichtet und die Augen geschlossen. Die Blonde legte ihr eine Hand auf den Rücken, der von der Sonne ganz aufgeheizt war „ich glaube ich creme Dich besser noch mal ein“ sagte sie und suchte in der Strandtasche nach der Sonnenmilch. Die Gräfin öffnete die Augen „wie soll ich denn jemals braun werden, wenn Du mich ständig eincremst?“ wollte sie lachend wissen. Marlene hatte die Tube gefunden, öffnete lächelnd den Bikiniverschluss der Brünetten und gab etwas Sonnenmilch auf ihren Rücken „na hör mal, denkst Du ich lasse zu, dass diese wunderschöne, zarte Haut Opfer eines Sonnenbrandes wird“ erklärte sie und fing an die Creme mit ihren Händen auf Rebeccas Rücken ein zu massieren. „Wie Du weißt, liebe ich jeden Zentimeter davon und deshalb steht Deine Haut unter meinem persönlichem Schutz“ ergänzte sie und küsste wie zum Beweis zärtlich den Rücken ihrer Frau. Auf deren Gesicht breitete sich jetzt ein Grinsen aus „ach so ist das. Soll ich mich vielleicht umdrehen, damit Du das auch mit der anderen Seite machen kannst? Oder gehen wir lieber gleich auf unser Zimmer?“ wollte sie wissen. Die Blonde verschloss den Bikini wieder und legte sich dann zu der Brünetten auf das Handtuch „wenn wir jetzt auf unser Zimmer gehen, kommen wir da heute bestimmt nicht mehr raus“ flüsterte sie ihr mit lüsterner Stimme zu. Rebecca konnte diesem Blick und der verführerischen Stimme nicht widerstehen, sie zog Marlenes Gesicht zu sich und begann die Blonde voller Inbrunst zu küssen. „Hm, wenn Du so weiter machst, falle ich gleich hier über Dich her“ entfuhr es Marlene atemlos nach diesem Kuss. Rebecca musste lachen „also ich würde mich nicht wehren, allerdings könnte es passieren, dass man uns dann verhaftet“ sagte sie amüsiert und küsste die Blonde erneut. Diese blickte jetzt verträumt in die braunen Augen ihrer Frau, als sie sagte „manchmal kann ich das alles noch gar nicht glauben...wir beide, unsere Hochzeit und dieser traumhafte Urlaub, es ist fast schon zu perfekt.“ Rebecca lächelte „ich weiß was Du meinst und nach allem was uns im letzten Jahr widerfahren ist, bin ich einfach nur dankbar dafür. Wir haben das Schlimme hinter uns gelassen und das Schöne liegt nun vor uns“ sagte sie, bevor sich ihre Lippen erneut mit denen von Marlene vereinten.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:50

Teil 98:

Samstag, 23.März
Marie packte ihre Tasche, sie musste weg sein, bevor Rebecca und Marlene aus dem Urlaub zurück kamen. Sie hatte zwar noch immer keine Wohnung gefunden, aber das war im Moment ihr geringstes Problem. Sie würde vorläufig wieder ins Hotel gehen, das Wichtigste war, dass sie Abstand bekam. Sie hatte weder die Kraft, noch die notwendigen Nerven den beiden Frauen in nächster Zeit zu begegnen. Sie wollte keine Fragen beantworten und außerdem fürchtete sie ihre Reaktionen, besonders die von Rebecca, wenn sie erfahren würde, was los war. Marie hatte in den letzten zwei Wochen die Hölle durchgemacht, sie bekam kaum noch Schlaf und fühlte sich schlecht. Die Sache mit Tristan war völlig aus dem Ruder gelaufen, es war ein Fehler gewesen und sie wünschte sich nicht zum ersten Mal, dass es nie passiert wäre. Aber es war zu spät, der Schaden war angerichtet und jetzt musste sie die Konsequenzen tragen. Sie hatte ihm das Herz gebrochen, spätestens in dem Moment als sie ihm sagte, dass sie seine Schwester liebte. Marie würde seinen Blick wohl niemals vergessen und sie konnte nur hoffen, dass die beiden Geschwister sich deshalb nicht erneut entzweiten. Sie hatte es ihm eigentlich nicht sagen wollen, doch dann hatte er sie so in die Ecke gedrängt, dass es aus ihr raus geplatzt war. Plötzlich sah sie keinen anderen Weg mehr als ihm die Wahrheit zu sagen, damit er endlich einsehen würde, dass aus ihnen nichts werden konnte. Auch die neue Situation, in der sie sich befand änderte nichts daran, im Gegenteil, Marie brauchte keine Hilfe und erst recht kein Mitleid. Tristan wollte das nicht einsehen, er wollte ihr helfen und für sie da sein, aber sie konnte und wollte es nicht annehmen. Ihr ganzes Leben lang war sie auf sich alleine gestellt gewesen, sie hatte gelernt mit schweren Situationen umzugehen und das würde auch diesmal so sein. Das letzte Mal als sie einem Mann blind vertraut und sich auf ihn verlassen hatte, wäre fast ihr Untergang gewesen. Ihr Leben war auch ohne Tristan und diese Sache schon kompliziert genug, sie würde nicht zulassen, dass noch mehr Schaden entstand. Entschlossen zog sie den Reißverschluss ihrer Tasche zu, sie hatte alles gepackt. Sie ging in den Wohnraum, stellte die Tasche ab und suchte etwas zu schreiben. Als sie fündig geworden war, setzte sie sich an die Theke und schrieb eine Nachricht für Rebecca und Marlene. Marie wusste nicht wirklich, was sie schreiben sollte, denn verstehen würden ihre Freundinnen es ohnehin nicht. Ihr Blick fiel auf ein Foto was die beiden zusammen zeigte und eine große Traurigkeit überkam sie. Marie dachte an Rebecca und die Vorstellung das sie schlecht von ihr denken könnte, bereitete ihr Kummer. Auch wenn Rebecca ihre Liebe nicht erwiderte, so verband sie doch etwas Besonderes und Marie hatte Angst diese Verbundenheit zu verlieren. Sie seufzte, legte den Zettel mit der kurzen Nachricht auf den Tisch und verließ dann schweren Herzens und mit einem beklemmenden Gefühl die Wohnung.

Montag, 25. März
Rebecca kam müde die Treppe hinunter, sie spürte bereits den Jetlag, der durch die mehr als 10 Stunden Zeitunterschied verursacht wurde. Marlene und sie waren gestern sehr spät wieder in Deutschland angekommen und als sie endlich zuhause waren, fielen sie todmüde ins Bett, ohne auch nur irgendetwas anderes getan zu haben. Viel Schlaf fanden sie allerdings nicht und so waren beide mehr als dankbar, dass sie heute noch nicht wieder arbeiten mussten. Die junge Gräfin schlurfte in die Küche und setzte zunächst Kaffee auf, dann setzte sie sich an die Theke und griff nach dem Stapel Post, der sich dort angesammelt hatte. Sie schaute die Briefe kurz durch um zu sehen, ob etwas wichtiges dabei war, als ihr Blick auf die Nachricht fiel, die am Ende des Tisches lag. Rebecca griff danach und las die Zeilen, die Marie geschrieben hatte

Hallo Ihr Zwei,
ich hoffe Ihr hattet einen schönen Urlaub. Es tut mir leid, dass ich nicht da bin, um es Euch persönlich zu sagen, aber ich habe beschlossen, dass es an der Zeit ist zu gehen.
Ich habe Eure Gastfreundschaft lange genug in Anspruch genommen und Ihr seid sicher auch froh, wenn Ihr Euer Reich endlich wieder für Euch alleine habt.
Vorläufig übernachte ich noch im Hotel, aber bald werde ich mir eine Wohnung suchen.
Macht Euch bitte keine Gedanken, ich will es so.
Außerdem solltet Ihr wissen, dass Tristan über meine Gefühle Bescheid weiß. Es war nicht geplant, aber es ging nicht anders und nun kennt er die ganze Wahrheit.
Vielen Dank für alles.
Eure Marie


Rebecca las die wenigen Zeilen mehrere Male, dann rieb sie sich die müden Augen und insgeheim hoffte sie, dass sie gerade nur träumte. Marlene war inzwischen zu ihr gestoßen und schaute sie fragend an „was ist los? Häufen sich die Rechnungen, oder warum guckst Du so bedrückt?“ wollte sie wissen. Die Brünette reichte ihr den Zettel „Marie ist los“ sagte sie nur und wartete, bis Marlene die Nachricht gelesen hatte. „Das klingt nicht gut“ war der Kommentar ihrer Frau, die damit genau das aussprach was Rebecca dachte. „Nein, das tut es nicht. Was immer hier passiert ist in unserer Abwesenheit, es war offenbar so schlimm, dass Marie geflüchtet ist. Ich rufe sie besser mal an“ erklärte sie und nahm ihr Handy zur Hand. Nach einer Weile legte sie es wieder weg „Mailbox“ sagte sie und schaute Marlene besorgt an „ich muss mit Tristan reden, er ist bestimmt stink sauer auf mich.“ Die Blonde ging zu ihrer Frau um den Tisch herum und umarmte sie von hinten „nun lass uns erst mal ankommen und wenigstens in Ruhe frühstücken. Auf ein paar Stunden mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.“ Rebecca drehte sich zu ihr um, Marlene konnte die Angst in ihren Augen sehen „er wird mich wieder hassen“ sagte sie und eine Träne suchte sich ihren Weg über das hübsche Gesicht. Marlene strich sie sanft mit ihrem Daumen weg „nein, das wird er nicht. Du kannst nichts für Maries Gefühle und das wird auch Tristan einsehen, wenn Du es ihm erklärst“ beruhigte sie die junge Gräfin. „Aber ich habe es ihm nicht gesagt und deshalb wird er mir nicht glauben“ erklärte sie geknickt. Marlene umfasste ihr Gesicht mit den Händen „Du hattest Deine Gründe Rebecca, Du hast nichts schlimmes gemacht und Tristan hat gewusst worauf er sich mit Marie einlässt. Mach Dich bitte nicht verrückt, wir werden es ihm schon begreiflich machen. Wir fahren nachher gemeinsam zum Schloss und reden mit ihm, okay?“ schlug sie vor. Rebecca nickte „danke, ich bin froh, dass Du mitkommst“ sagte sie und kuschelte sich in Marlenes Arme. „Natürlich gehe ich mit, zusammen schaffen wir das schon“ ermutigte die Blonde sie und hielt sie noch eine ganze Weile in den Armen.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:50

Teil 99:

Dienstag, 02. April – 16:15 Uhr
Marlene saß im No Limits und kümmerte sich gerade um den Papierkram, als sie bemerkte, dass jemand an ihren Tisch getreten war. Als sie aufschaute war sie überrascht „hallo Marlene, darf ich mich kurz zu Dir setzen?“ fragte Marie und wartete geduldig auf ein Zeichen von der anderen. Diese legte augenblicklich die Unterlagen zur Seite und bedachte Marie mit einem Blick, der nur schwer zu deuten war „was machst Du denn hier?“ war das erste, was ihr über die Lippen kam. Marie setzte sich zu ihr „klingt so, als wäre ich nicht erwünscht. Ihr seid wahrscheinlich ziemlich sauer auf mich...Ich kann es verstehen, aber glaub mir, es gibt einen Grund für das alles“ versuchte sie sich zu erklären. Marlenes Gesicht verriet ihre Verwirrung „ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum Du jetzt hier bist? Du solltest eigentlich gerade...“ begann sie, sprach den Satz aber nicht zu Ende. Die andere war nun ebenfalls irritiert „was sollte ich eigentlich? Ich bin hergekommen um mich zu entschuldigen, aber offenbar reden wir hier gerade aneinander vorbei. Weshalb bist Du denn so überrascht, dass ich hier bin?“ wollte sie wissen. Marlene überlegte einen Moment, Maries Anwesenheit bedeutete, dass der Plan von Tristan anscheinend nicht aufgegangen war. Allerdings hätte sich Rebecca dann bestimmt längst gemeldet, oder wäre sogar schon bei ihr. Sie schaute auf die Uhr und machte ein stutziges Gesicht. Marie wurde die Sache langsam komisch „Marlene? Kannst Du mir bitte mal sagen was los ist?“ Die Gefragte wandte sich ihr wieder zu „tut mir leid, es ist nur...ich kann es Dir jetzt nicht wirklich erklären. Aber vielleicht kannst Du mir dafür erklären, weshalb Du Dich einfach aus dem Staub gemacht hast“ wechselte sie das Thema. Nun war es an Marie betreten auszusehen „ähm ja, deshalb bin ich hier...Ich wollte Euch einfach nicht länger auf der Pelle hocken und die Sache mit Tristan ist auch ziemlich kompliziert geworden. Jedenfalls dachte ich, es wäre das Beste so, dann bekommt ihr wenigstens nicht den ganzen Ärger mit“ erklärte sie. Marlene schaute sie skeptisch an „das soll der Grund sein? Und das soll ich Dir jetzt glauben? Wenn das wirklich der Grund gewesen sein sollte, dann ist es Dir nicht sonderlich gut gelungen. Oder glaubst Du, dass Tristan begeistert davon war, dass Du Gefühle für Rebecca hast? Es wäre schön gewesen, wenn Du persönlich mit uns darüber gesprochen hättest, anstatt uns nur eine Nachricht zu hinterlassen“ sagte sie angesäuert. Marie hatte mit dieser Reaktion gerechnet „da hast Du sicherlich recht, aber mir ging es nicht besonders gut und das tut es ehrlich gesagt immer noch nicht...Trotzdem möchte ich mich entschuldigen und ich hoffe, dass ihr das nicht falsch versteht. Das hat mit Euch beiden nämlich nichts zu tun.“ Marlene war hellhörig geworden und ihr Ärger wandelte sich nun in Sorge „wieso, was ist mit Dir? Bist Du krank?“ fragte sie und musste daran denken, dass Marie in letzter Zeit öfter kränklich ausgesehen hatte. Sie schaute in Maries bestürztes Gesicht und wurde noch unruhiger „jetzt sag doch bitte was, es ist doch hoffentlich nichts Schlimmes, oder?“ bohrte Marlene nach. Marie schien mit sich zu kämpfen, dann sah sie ihre Freundin wieder an, doch ehe sie antworten konnte trat Josie an ihren Tisch „entschuldigt bitte, dass ich störe. Marlene, Du müsstest mal eben mitkommen“ sagte sie mit unsicherer Stimme.

Derweil lief Helena auf Schloss Königsbrunn ihrem Bruder Sebastian in die Arme „hoppla, was hast Du es denn so eilig?“ entfuhr es ihm, doch statt einer Antwort fragte Helena „hast Du Tristan gesehen, oder weißt Du wo er ist?“ Sebastian merkte sofort, wie aufgebracht seine Schwester war „nein habe ich nicht, wieso? Ist etwas passiert?“ In diesem Moment betrat auch Ludwig den Raum und wurde direkt von Helena ins Verhör genommen „und? Hast Du ihn erreicht?“ wollte sie wissen und wurde noch blasser, als ihr Vater den Kopf schüttelte. Ludwig spürte, dass seine Tochter immer ängstlicher wurde „das muss nichts bedeuten Schatz...“ wollte er sie erneut beschwichtigen, aber Helena fiel ihm ins Wort „DOCH, DAS TUT ES! Da stimmt was nicht, ich weiß es einfach“ sagte sie und war jetzt den Tränen nahe. Sebastian verstand die Welt nicht „könnt Ihr mir mal sagen, worum es hier geht? Was ist denn mit Tristan?“ forderte er eine Erklärung. Da Helena zu aufgeregt war, erzählte Ludwig seinem Sohn von den Geschehnissen und da Sebastian bekanntlich ein Realist war, konnte auch er die Aufregung nicht ganz nachvollziehen „also nichts gegen Deine weibliche Intuition Schwesterherz, aber findest Du nicht, dass Du Dich da ein bisschen zu sehr rein steigerst? Ich meine Tristan könnte überall sein im Moment und er ist doch gerade mal ein paar Stunden unterwegs“ stellte er nüchtern fest. Seine Schwester bedachte ihn mit einem bösen Blick „es war so klar, dass Du das nicht ernst nimmst. Der Staranwalt braucht natürlich immer erst knallharte Fakten, Gefühle reichen bei Dir nicht aus, um Deine Aufmerksamkeit zu erwecken. Aber hier geht es nicht um einen Fall, sondern um unseren Bruder verdammt noch mal!“ fuhr sie ihn wütend an. Sebastian war überrascht von der Heftigkeit ihrer Worte, er sah zwischen ihr und seinem Vater hin und her „okay, okay, ist ja gut, tut mir leid. Ich wollte mich bestimmt nicht lustig machen, aber ich denke einfach, dass Du Dir zu viele Sorgen um ihn machst, wie so oft. Wann habt ihr ihn denn zuletzt gesehen und was hatte er vor?“ fragte er versöhnlich und Ludwig ergriff wieder das Wort „ich habe ihn heute Mittag zusammen mit Rebecca gesehen, sie schien mit dem Motorrad hergekommen zu sein, ihrer Kleidung nach zu urteilen. Aber dann kam ein Anruf und ich hatte keine Gelegenheit mehr mit ihnen zu sprechen. Jedenfalls erreichen wir keinen von beiden, wir haben es schon mehrfach versucht.“ Der junge Graf überlegte einen Moment, dann sagte er „habt Ihr schon mit Marlene gesprochen? Sie wird doch bestimmt wissen, was Rebecca auf dem Schloss wollte.“ Helena schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn „Du hast recht, da hätten wir auch selbst drauf kommen können. Ich rufe sie mal eben an“ sagte sie nun schon wieder etwas ruhiger. Sebastian lächelte „siehst Du, manchmal ist so ein sachlicher Anwalt in der Familie ganz praktisch“, doch seine Schwester hatte bereits das Handy am Ohr. „Verdammt noch mal, das kann doch echt nicht wahr sein! Marlene geht auch nicht an Ihr Handy“ fluchte sie, als plötzlich Justus den Raum betrat „entschuldigen Sie bitte Herrschaften, aber da sind zwei Polizisten, die nach Graf Ludwig von Lahnstein gefragt haben.“

02. April – 16:33 Uhr
Marlene folgte gemeinsam mit Marie ihrer Angestellten nach unten und sah sich plötzlich zwei Polizisten gegenüber stehen. Der ältere von beiden stellte sich vor und fragte dann „sind Sie Marlene von Lahnstein?“ Sie nickte „ja die bin ich“ sagte sie und ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus. Der Polizist machte ein bedauerndes Gesicht „und Sie sind die Lebensgefährtin von Rebecca von Lahnstein?“ wollte er zudem wissen, was sie ebenfalls bestätigte „sie ist meine Frau, was ist mir ihr?“ fragte sie ängstlich. Marie trat instinktiv näher an Marlene heran, auch sie verspürte plötzlich eine große Angst. Dann sagte der Polizist „wir haben leider schlechte Nachrichten...“ und Marie schaffte es gerade noch Marlene zu stützen, die in diesem Moment fast zusammen gebrochen wäre.

Re: "Vom Regen in die Traufe" (Marbecca Fanfiction) von dani

17.08.2015, 19:51

TEIL 100:

Dienstag, 02. April – gegen 13:30 Uhr
Rebecca saß zusammen mit ihrem Bruder auf der Schlossmauer „und Du denkst wirklich, dass Marie sich umstimmen lässt, wenn Du sie auf eine Motorrad Tour einlädst?“ fragte sie noch immer skeptisch. Tristan schien ganz in seine eigenen Gedanken versunken, als er sagte „sie wird mit Sicherheit nicht einfach ihre Meinung ändern, aber es ist eine Gelegenheit um mit ihr zu sprechen und ihr wieder näher zu kommen. Sie hat uns doch damals erzählt, wie gerne sie Motorrad fährt und ich möchte ihr damit zeigen, dass mir ihre Wünsche wichtig sind und das sie mir vertrauen kann. Ich kann Dir nicht sagen, ob es funktioniert, aber ich möchte nichts unversucht lassen.“ Rebecca sah ihn von der Seite an „sie bedeutete Dir wirklich sehr viel, oder? Ich erkenne Dich kaum wieder...und es wundert mich etwas, dass Du so sehr um sie kämpfst, obwohl Du weißt, dass sie diese Gefühle für mich hat“ sagte sie vorsichtig und mit leicht schlechtem Gewissen. Tristan schaute ihr jetzt direkt in die Augen „sie ist es wert Rebecca und für alles andere findet sich schon eine Lösung. Es ist natürlich ein komisches Gefühl, aber irgendwann wird sie schon darüber hinweg sein und außerdem...“ Die junge Gräfin wartete, dass er weiter sprach „außerdem? Was wolltest Du sagen Tristan, ich merke schon die ganze Zeit, dass da noch etwas ist“ hakte sie nach. Ihr Bruder sprang von der Mauer und stellte sich vor ihr hin „ich kann Dir im Moment nicht mehr sagen. Aber ich muss Dich etwas fragen und möchte, dass Du ehrlich bist. Ich gebe Dir auch mein Wort, dass ich nicht wütend werde, egal was Du antworten wirst“ erklärte er. Rebecca beschlich ein ungutes Gefühl und seine Andeutungen machten sie nervös „okay, was willst Du wissen?“ hörte sie sich selbst sagen und Tristan stellte seine Frage „was empfindest Du für Marie? Wenn da doch mehr ist, dann muss ich das wissen.“ Überrascht sah sie ihn an „das habe ich Dir doch schon gesagt. Marie ist mir wichtig und sie bedeutet mir sehr viel. Aber meine Gefühle für sie sind rein freundschaftlich. Ich liebe nur eine Frau und das ist Marlene. Du musst Dir wirklich keine Gedanken machen deswegen Tristan, zwischen uns wird niemals mehr sein als das“ versicherte sie ihm. Er schaute sie eine Weile prüfend an, dann lächelte er „dann ist doch alles gut und es gibt keinen Grund, dass wir uns weiter deswegen streiten. Und jetzt lass uns endlich losfahren, bevor mich doch noch der Mut verlässt“ sagte er und reichte ihr die Hand, um ihr runter zu helfen. Rebecca war erleichtert „ich bin froh, dass es nicht länger zwischen uns steht. Es tut mir wirklich leid, dass ich es Dir nicht gesagt habe, aber ich hatte einfach Angst und wollte nicht, dass wir uns wieder streiten“ erklärte sie. Tristan schaute sie nachdenklich an und dachte an ihren Streit letzte Woche zurück „ganz falsch lagst Du damit ja auch nicht, ich war wirklich sehr wütend als ich es erfahren habe. Dabei kann ich Deine Angst sogar verstehen, nach allem was damals passiert ist. Was soll ich sagen Rebecca, Du kennst mich, ich bin selbst nicht stolz darauf, dass ich manchmal die Kontrolle über mich verliere, aber ich arbeite daran.“ Sie lächelte jetzt „das merke ich und ich finde Du machst ziemlich große Fortschritte“ lobte sie ihn und nahm ihren Bruder in den Arm. Tristan sagte „danke Becci, auch für Deine Hilfe. Es ist lieb von Dir, dass Du mir Dein Motorrad überlässt und ich verspreche Dir auch, dass ich gut damit umgehen werde.“ Seine Schwester winkte ab „das mache ich gerne. Am Besten wir fahren erst mal ein bisschen zusammen durch die Gegend, damit Du wieder ein Gefühl für das Fahren bekommst. Danach kannst Du mich im No Limits absetzen und zu Marie fahren“ schlug sie vor und sah in ein glückliches Gesicht.

Einige Zeit später befanden sie sich mitten im Verkehr, das Motorrad gab einen tollen Sound von sich, Tristan spielte ein bisschen mit dem Gas und merkte schnell, dass ihm das Fahren trotz der langen Auszeit sehr leicht viel. Es machte ihm sogar richtigen Spaß und er verstand gar nicht, weshalb er nie wieder gefahren war, nachdem er den Führerschein gemacht hatte. Er spürte wie Rebeccas Griff um seinen Bauch lockerer wurde, erst war sie etwas ängstlich gewesen und hatte ihn fest umklammert, aber anscheinend hatte auch sie bemerkt, dass er sehr sicher fuhr. Tristan war in Gedanken schon bei Marie und stellte sich vor, dass sie hinter ihm sitzen und sich an ihm festhalten würde. Er würde mit ihr zum See fahren, dort mit ihr spazieren gehen und sie anschließend zum Essen einladen. Bei der Vorstellung musste er lächeln, es könnte alles so schön sein, wenn sie ihm nur eine Chance geben würde. Er dachte zurück an ihren Streit und an das, was sie zu ihm gesagt hatte. Er konnte sich nicht einfach damit abfinden und sie alleine lassen, auch wenn sie genau das von ihm verlangt hatte. Er hatte die Angst und sie Unsicherheit in ihren Augen gesehen, Marie war nicht so hart, wie sie tat und genau deshalb musste er sie davon überzeugen, dass sie sich auf ihn verlassen konnte.

Dienstag, 02. April – 14:27 Uhr
„Das kannst Du nicht machen, ich lasse mich von Dir nicht so behandeln“ schrie er in den Hörer und riss den Wagen gerade noch herum, bevor er gegen die Bordsteinkante fuhr. Am anderen Ende wurde aufgelegt und so feuerte er das Handy wütend auf den Beifahrersitz. „Verdammtes Biest“ schimpfte er wütend vor sich hin und nahm einen weiteren Schluck aus dem Flachmann, den er bei sich hatte. Er fuhr eine Nebenstraße entlang, die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h hatte er längst überschritten. Immer wieder wurden seine Augen schwer, er hatte letzte Nacht kein Auge zugetan und der Streit mit seiner noch Ehefrau raubte ihm den letzten Nerv. Alleine der Gedanke an sie sorgte dafür, dass ihm übel wurde und eine unbändige Wut in ihm aufstieg. Wieder driftete sein Auto ab, was er nur mit Mühe korrigieren konnte indem er das Lenkrad herum riss. Er trank noch mehr von dem Alkohol, bis die Flasche leer war und schaute dann irritiert auf den Flachmann, schüttelte ihn, als könnte er nicht begreifen, dass er tatsächlich leer war. Er achtete nicht auf die Straße, merkte nicht, dass er inzwischen schon 50 km/h fuhr und das die Hauptstraße direkt vor ihm lag, was durch ein rotes Stopp Schild verdeutlicht wurde. Als er endlich wieder aufschaute, war es bereits zu spät...

Ehe er überhaupt registrierte, dass aus der Nebenstraße ein Auto angefahren kam, wurden sie bereits von dem Wagen erfasst. Alles ging in Sekundenschnelle, sie hatten nicht die geringste Chance. Durch die Wucht des Aufpralls flog das Motorrad quer über die Straße, zwei Menschen wurden durch die Luft geschleudert, bevor sie auf den kalten Boden aufschlugen. Ein Auto, das aus der anderen Richtung kam machte eine Vollbremsung, knallte aber dennoch in den Wagen des Unfallverursachers, der quer auf der Straße stand. Kurz darauf stiegen zwei Menschen aus dem Wagen, sie waren unverletzt, aber der Schreck stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Der Mann lief um das Auto herum und sah nach dem Fahrer des Wagens, die Frau rannte zu der Person, die reglos auf der Straße lag. Sie kniete sich hin und sah, dass es sich um eine junge Frau handelte. Der Helm war kaputt gegangen, sie entfernte vorsichtig das, was noch davon übrig war und sprach die Verletzte an „können Sie mich hören?“ fragte sie und wählte mit der anderen Hand den Notruf. Rebecca schlug die Augen auf, sie sah alles verschwommen, hörte irgendwo eine Stimme und schmeckte Blut in ihrem Mund „Tristan“ flüsterte sie kaum hörbar, bevor alles um sie herum schwarz wurde und ihr Kopf zur Seite kippte. Die Frau sprach aufgeregt in den Hörer „jetzt ist sie bewusstlos..., ich weiß es nicht... ja der Autofahrer ist ansprechbar...nein, ich sehe keine weiteren verletzten“ sagte sie, doch in diesem Moment schrie ihr Mann „hier liegt noch jemand! Und ich glaube er atmet nicht mehr...“
Zuletzt geändert von vonLahnstein am 20.08.2015, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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