So es geht weiter.
"Ich hab nicht von dir gesprochen....
sondern von einer anderen Patientin,die ich zwar nicht mehr so oft besuche.
Aber mir liegt noch sehr viel an ihr.
Sie ist eine nette ältere Dame und leidet unter Alzheimer.
Sie hat wieder mal das Haus verlassen,nachdem sie gemerkt hat und ich sie mal wieder besucht hatte.
Und ihr Sohn macht mir jetzt Vorwürfe.
Er kümmert sich eigentlich nicht groß um seine Mutter...
aber er hat einen Detektiv auf sie angeheuert.
Was ich echt das letzte finde.
Ich kann ihn nicht leiden.
Er will nur an die Kohle seiner Mutter kommen."
"Und warum soll er dich hier nicht anrufen?"
fragte Carla eindringlich.
"Ich wollte eigentlich sagen,daß er mich überhaupt nicht mehr anrufen soll,"
sagte Jules bestimmt.
"Ach so,"
fügte Carla an und war überhaupt nicht von Jules Aussage überzeugt.
Jules war jedoch in der Annahme,daß sie es tat und trat näher an sie heran.
Sie streichelte sanft über Carlas Wange.
Doch Carla schlug ihre Hand nur wütend weg.
"Was bin ich eigentlich für dich?"
platzte sie heraus.
"Ich verstehe nicht was du meinst,"
sagte Jules verzweifelt und rieb sich ihre schmerzende Hand.
"Gibst du dich aus Mitleid mit mir ab?"
fragte Carla laut.
"Nein!
"
schrie Jules laut und entsetzt.
"Wie kannst du nur so etwas von mir denken?"
fragte sie schließlich enttäuscht an.
"Was ist es dann?"
forderte Carla sie weiter heraus.
"Was springt für dich dabei heraus?"
Jetzt wandelte sich Jules Gesichtsausdruck sofort in blanke Wut.
"Was für mich dabei herausspringt?
Carla ich habe mich in dich verliebt...
Okay es war nie so geplant,aber was kann ich denn für meine Gefühle?
Du scheinst nicht dieselben für mich aufzubringen,und wenn du willst,daß ich gehe,dann gehe ich,"
schloss Jules schließlich wieder traurig.
Jules wandte sich von Carla ab und wollte das Haus verlassen.
Carla hielt sie zurück.
"Ich hab es doch nicht so gemeint.
Ich will nicht das du gehst.
Ich hab es dir vielleicht nicht so gezeigt,aber ich empfinde sehr viel für dich.
Es ist nur...
ich hab einfach das Gefühl,daß du mir etwas verheimlichst."
Jules blieb von Carla abgewandt den Blick immer noch Richtung Ausgang gerichtet.
"Ach Carla.
Ich bin so verzweifelt.
So verzweifelt dich zu verlieren...
du hast mich zum Blühen gebracht,obwohl ich schon welke Blätter hatte."
Carla war zugebenerweise ergriffen von diesen Worten.
Sie konnte Jules nicht lange strafen und sie leiden sehen.
Die beiden jungen Frauen fielen sich in die Arme und ihre schweren Herzen pochten leise aneinander dennoch im Takt des Seins.
Als sich die beiden in dieser Nacht liebten,war es nicht bloss ein Akt der Leidenschaft nein eine tiefe Verbundenheit,die auf den Flügeln eines großen Geheimnisses getragen wurde.
Jules fiel am frühen Morgen in einen tiefen zufriedenen Schlaf,während Carla keine Ruhe finden konnte.
Sie war viel zu aufgewühlt und hin und hergerissen.
Entweder sie würde jetzt versuchen mit allen Mitteln ihr altes Leben wieder zurückzubekommen oder war endlich dazu bereit dazu ihre Arme auszubreiten und sich einen neuen Leben,vielleicht mit Jules zusammen hinzugeben.
Sie betrachtete Jules liebevoll und wollte sich wirklich für letzteres entscheiden,aber irgendetwas bremste sie.
Sie hatte irgendwie das gefühl,daß sie etwas sehr,sehr wertvolles zurückgelassen hatte,und zurücklassen würde.
Nur was oder wer war es?
Unter diesen schweren Gedanken fiel auch Carla in einen leichten Schlaf.
Zwei Stunden später wurde sie jedoch von einen lauten Klirren aus der Küche geweckt.
Schlaftrunkend torkelte sie in die Küche und fand Jules am Boden sitzend vor einem Haufen Scherben.
Als Jules Carla entdeckte fielen beide sogleich in schallendes Gelächter.
"Was hattest du denn Vor?"
fragte Carla immer noch von Lachkrämpfen geschüttelt.
Jules versuchte irgendwie verzweifelt den weißen Eischaum aus ihren dichten Locken zu bekommen.
"Ich wollte Applepies machen...
aber du kennst ja meine Qualität als Köchin schon."
Carla war gerührt,konnte aber dennoch nicht aufhören zu lachen.
Sie setzte sich zu Jules auf den Boden und tunkte einen ihrer Finger in die Überreste des fertigen Teigs.
"Mmh..
schmeckt lecker...
jedenfalls das was davon noch übrig ist."
kicherte sie.
Spontan fasste Jules nun ebenfalls in die Masse und schmierte Carla einen Klecks ins Gesicht.
Eine wilde Schlacht begann bis die beiden schließlich völlig erschöpft auf den Boden liegen blieben.
Über und über mit Teig besetzt.
Jules wälzte sich immer noch lachend auf Carla und begann Carla mit ihrer Zunge von der klebrigen Masse zu befreien.
Eine überdemensionale große Hitzewelle schwappte plötzlich auf Carla über und sie zog Jules Mund auf den ihren.
Die beiden verfingen sich sofort in einen leidenschaftlichen Kuss.
Carla versuchte sich auf Jules zu wälzen aber scheiterte hoffnungslos.
Sie blieb am Boden kleben.
"Hey du hast aber etwa nicht Sekundenkleber unter den Teig gemischt."
"Nur in deinen Teil...
jetzt bist du mir hilflos ausgeliefert."
neckte Jules und begab sich gleichzeitig mit ihren Mund auf Wanderschaft.
Carla zerfloss unter Jules Berührungen und es dauerte nicht lange und sie flehte Jules um Erlösung an.
Jules ließ sich nicht zweimal bitten und drang vorsichtig in Carla ein,bis Feuerfunken den Raum erhellten und Carla mit ihr am lustvollen Schreien die geräuschsvolle Untermalung dazu abgab.
"Ich glaube wir sollten jetzt ein Bad nehmen,"
sagte Carla immer noch atemlos.
Wenig später saßen die beiden schönen in der Wanne.
Carla lag in Jules Armen und unweigerlich holten sie die dunklen Gedanken von letzter Nacht wieder ein.
"Jules wie soll es denn jetzt weitergehen?
Ich kann nicht Tag ein Tag aus in diesem Haus bleiben.
Ich brauche eine Aufgabe und irdendwie doch sicher auch ein Einkommen.oder reicht das Vermögen meines Vaters bis ans Lebensende?"
Jules seufzte.
"Naja,es wird sicher noch eine ganze Weile reichen---
Aber ich verstehe schon...
Auf die Dauer wird es ja langweilig.
Was würdest du denn gerne machen?"
Carla grübelte eine Weile bevor sie antwortet.
"Mmh.
Ich weiß nicht...
Ich schätze Kunst ist mein Ding.
Ich schein was davon zu verstehen,und es interressiert mich auch sehr."
"Würdest du denn auch gerne unterrichten?"
fragte Jules.
"Ja!
Das wär toll!"
rief Carla begeistert.
"Nun zufälligerweise weiß ich von einer Freundin,daß in der hiesigen Kunstschule noch eine Dozentin in Kunstgeschichte suchen.
Englisch sprichst du doch perfekt,nicht wahr?"
Naja perfekt sprach sie es vielleicht nicht,jedenfalls was die Fachausdrücke anbelangte,aber sie wollte es unbedingt versuchen.
"Das wäre toll...
Meinst du ich hab ne Chance den Job zu bekommen?"
"Ich denke schon,"
sagte Jules zuversichtlich und verließ daraufhin die Badewanne.
"Wo gehst du denn hin?"
"Du willst doch diesen Job oder?"
Carla nickte energisch.
Sie hörte wie Jules in Englisch telefonierte und fuhr sich gedankenverloren mit einer Hand über die große Narba am Bauch.
Sie fiel Carla zum ersten Mal so richtig auf.
Die Narbe war sehr gut verheilt,aber dennoch sichtbar.
Irgendwie erschien es Carla plötzlich seltsam,daß sie vom Unfall ausgerechnet da eine Narbe davon getragen hatte.
Irgendwie erinnerte sie eine solche Narbe an etwas ganz anderes.
Sie wollte warten bis Jules von ihrem Telefonat zurückkam und sie dann darauf ansprechen konnte.
Zumindest da müsste ihr Jules weiterhelfen können,als Ärztin.
Als Jules jedoch ins Bad zurückkam,riss sie Carla sofort in deren Begeisterungsstrom und Carla hatte ihre Bedenken schon wieder vergessen.
"So,raus aus der Wanne.
Du kannst dich heute noch vorstellen!"
rief Jules.
Carla war mit einen Sprung aus der Wanne und es dauerte nicht lange und die beiden konnten sich auf den Weg machen.
Ohne Probleme erhielt Carla den Job,was wiederum Misstrauen in Carla hervorrief.
War es tatsächlich nur Glück oder war es doch ein bißchen zu glatt gelaufen?
"Freust du dich nicht?"
riss Jules Carla aus ihren Gedanken.
"Doch Doch klar:"
überspielte es Carla geschickt.
Jules beschloss nicht weiter nachzuhaken und Carla in ihrer Gedankenwelt zu belassen.
Als sie zu Haus angekommen waren,war es Carla die plötzlich Fragen zu stellen begann.
"Jules ,sag mal.die Narbe die ich da am Bauch habe-
Ist die nicht ein wenig ungewöhnlich für einen sollchen Unfall?
Hab ich irgendetwas in dem Bauch abbekommen,oder so?
Ich dachte ich hätte Kopfverletzungen gehabt?"
So das war es für heute,ich versuche am Wochenende etwas zu schreiben,aber versprechen kann ich es nicht.
Ich wünsche allen noch einen schönen Abend und eine gute Nacht
LG
Martina