Ein paar Komplikationen muss ich noch einbauen, aber lange dauert es nicht mehr, dann sind die beiden reif.
Teil 13:
„Wow, wer hat dir beigebracht so zu küssen? Du bräuchtest dafür echt einen Waffenschein.“, Ruth lächelt versonnen.
„Keine Ahnung, vielleicht liegt es einfach nur an deinen Lippen, die machen mich ganz verrückt.“ Alex beugt sich vor und haucht Ruth noch einen Kuss auf die Lippen.
„So jetzt geh ich aber mal lieber, sonst ist es mit der Selbstbeherrschung vorbei und ich nehme dich doch noch mit.“
„Schade, ich könnte noch stundelang weiterknutschen. Irgendwie komm ich mir gerade wieder vor wie 14.“
„Zum Glück bist du es nicht. Sonst dürfte ich das nämlich nicht tun.“ Sie beugt sich erneut zu Ruth herunter und küsst sie. Gleichzeitig streicht ihre Hand von Ruths Hals über ihr Dekollete und weiter zu ihrem Bauch. Ruth ist direkt wieder unter Hochspannung, sie drückt sich gegen Alex und versucht sie zum Weitermachen zu bewegen. Doch Alex löst sich von ihr.
„Du kleine Raubkatze. Jetzt reichts aber wirklich. Du willst doch unser erstes Mal nicht in diesem Raum an die Wand gedrückt erleben.“
„Ich will dich.“, Ruth wirft Alex einen Blick aus ihren von Verlangen ganz dunklen Augen zu. Alex schluckt schwer. Aber nein, kein Sex bevor die Gefühlswelt nicht klar ist.
„Sorry, aber nein. Ich will dich auch. Aber, ich glaube, dass würde dich zu sehr überfordern. Du musst erst wissen, was du willst.“
„Ich weiß was ich will, ich will dich.“
„Denkst du dass immer noch, wenn du danach nach Hause gehst, zu deinem Freund.“
Langsam setzt Ruths Gehirn wieder ein. Was tat sie hier eigentlich? Sie bot sich Alex an wie eine rollige Katze. Sofort waren ihre Zweifel wieder da.
„Ich weiß nicht.“
„Siehst du, wusste ich es doch. Werde dir klar, was du willst und dann kannst du mich gerne anrufen.“ Mit diesen Worten lässt Alex Ruth stehen.
Ruth guckt ihr traurig hinterher. In den nächsten beiden Tagen versucht sie sich darüber klar zu werden, was sie will. Wobei, eigentlich war sie sich ziemlich sicher, dass Alex alles war, was sie wollte. Tobias ging ihr das ganze Wochenende auf die Nerven, er wollte unbedingt etwas mit ihr unternehmen, aber Ruth wollte einfach nur in den Erinnerungen an Alex schwelgen. Sie vermisste sie jetzt schon, wie sollte sie nur zwei Wochen ohne sie aushalten? Wobei, Alex würde bestimmt sofort angefahren kommen, wenn sie sie anrufen und darum bitten würde.
Endlich war Montag, Ruth warf einen Blick ihren Email-Account und fand eine Mail von Mandy mit Fotos von der Party. Als sie die Mail öffnet, stockt ihr der Atem. Sie findet nur Fotos von Alex und ihr. Alex, wie sie an der Wand lehnt, wie sie sie angrinst, wie sie tanzen, wie Alex sie umarmt, wie sie lässig da sitzt. Ihr Herz setzte aus und schrie nur Alex, Alex, Alex.
Sie musste sie anrufen.
Alex war übers Wochenende ständig hin und her gerissen zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Sie war sich nicht sicher, ob sie nicht zu hart zu Ruth gewesen war. Kathy gab alles, um sie von ihrem Kummer abzulenken. Sie versicherte ihr, dass Ruth sich melden würde.
Am Montag erhielt auch Alex eine Mail mit Fotos von Mandy, ihre waren allerdings vorwiegend von Ruth. Ein Grinsen stiehlt sich auf ihre Lippen. Kathy ist mal wieder bei ihr und bemerkt direkt die veränderte Stimmung.
„Was gibt es denn da zu grinsen?“
„Willst du sie sehen?“
„Was? Hast du Fotos von ihr?“
„Ja, die hat mir gerade eine Schülerin geschickt. Ich glaube, die hat sich zum Ziel gesetzt uns zu verkuppeln.“
„Schlaues Kind. Wenn sie klug ist, hat sie Ruth auch welche von dir geschickt und dann gebe ich ihr Maximal noch einen Tag, bis sie sich meldet.“
„Hoffen wir es.“ Kathy tritt hinter Alex und guckt sich mit ihr die Fotos an.
„Wow, sie sieht wirklich gut aus.“
„Gut, ist ja wohl kein Ausdruck für diese wunderschöne Frau. Guck sie dir doch an, sie ist umwerfend, sexy…“
„Du bist richtig verknallt, was?“
„So was ist mir noch nie passiert. Wenn sie sich nur melden würde.“, wie auf ein Stichwort geht genau in dem Moment ihr Handy. Schnell fummelt sie es aus der Tasche, allerdings ist sie nicht in der Lage ranzugehen.
„Alex, ist sie das?“
„Ja.“
„Worauf wartest du, geh ran.“
Alex erwacht aus ihrer Erstarrung und nimmt ab.
„Hallo.“
Ruth wäre auf der anderen Seite fast der Hörer aus der Hand gefallen. Alex samtig weiche Stimme traf sie mitten ins Herz.
„Hallo, Alex.“, brachte sie schließlich raus.
„Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du anrufst?“
„Ich, ähm, ich wollte einfach nur deine Stimme hören.“
„Soll ich dir was aus der Zeitung vorlesen?“, Alex grinst vor sich hin.
„Ich würde dir zu hören. Hast du auch Fotos von uns bekommen?“
„Ja, wobei eher welche von dir.“
„Meine sind auch mehr von dir. Die sind echt wunderschön.“
„Muss am Model liegen. Aber deine sind auch sehr schön und die von uns zusammen finde ich auch sehr gelungen. Wir sehen gut zusammen aus, findest du nicht?“
„Ja, sehr gut sogar. Alex, ich vermisse dich.“
„Ich vermisse dich auch. Soll ich kommen? In anderthalb Stunden wäre ich da.“
„Sehr verlockend. Aber ich muss erst mein Leben unter Kontrolle bringen.“
„Das stimmt wohl. Wenn du mich brauchst, ruf mich an. Zu jeder Tages und Nachtzeit. Ich komme dann sofort.“
„Danke, Alex. Aber ich will dir auch nicht den Urlaub vermiesen.“
„Mein Urlaub ist ohne dich so wie so mies.“, sie guckt Kathy entschuldigend an, aber diese winkt bloß ab.
„Du bist so süß, weißt du das?“
„Süß, Hundebabys sind süß.“
„Okay, du bist unwiderstehlich charmant.“
„Das hört sich besser an.“
In dem Moment hört Ruth den Schlüssel in der Tür.
„Ich muss Schluss machen, Tobias kommt nach Hause.“
„Ja, ja, nicht das er noch was von uns bemerkt.“, sagt Alex patzig und legt auf. Kathy guckt sie erschrocken an.
„Was war denn jetzt?“
„Ihr Freund kam nach Hause.“, sagt Alex traurig.
„Oh, ist sie immer noch mit ihm zusammen?“
„Scheint so.“
„Das ist nicht gut.“
Ruth starrte währenddessen ihr Handy an. Sie hätte Tobias am liebsten erwürgt, warum kam er genau jetzt nach Hause. Sie wollte Alex anrufen und ihr sagen, dass sie in sie verliebt war und nur in sie. Aber sie traute sich nicht, erst musste sie ihr Leben regeln…