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BeitragVerfasst: 26.12.2012, 20:29 
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Kapitel 1. Numb / Seduce me

Er beobachtete, wie das Blut aus der Wunde sickerte, erst langsam rann, dann unaufhaltsam seinen Arm hinablief. Es kam ihm vor als gehörte der Arm nicht zu ihm, sondern zu jemand anderem, es war als gehörte sein Körper nicht zu ihm, sondern zu jemand anderem, er fühlte sich fremd in ihm. Es war, als würde sich sein Verstand abschalten, es fühlte sich taub an, „numb“ so wie der Songtitel von einer seiner Lieblingsbands. Das Blut lief währenddessen weiter, es durchnässte den Ärmel seines weißen Baumwollhemdes, den er hochgeschoben hatte, doch er fühlte keinen Schmerz – zumindest nicht den der Wunde. Fast hoffte er, er würde ihn spüren, damit er den anderen - den Schmerz tief in seinem Herzen – überdecken könnte, wegdrücken, auslöschen, doch dieser war zu stark, durchbohrte sein Herz immer noch mit einer Heftigkeit, deren Intensität nicht nachlassen wollte.

Als das Blut von seinem Arm auf den Boden tropfte, kam Bewegung in ihn. Er riss sich das Hemd vom Körper, es mittendurch und presste dann die eine Hälfte auf die noch immer sickernde Wunde der Hand.

Sie beobachtete sie ihre Freundin wie diese sich entkleidete. Sie wusste, dass sie es betont langsam tat damit sie Rebecca damit einheizen konnte, und sie genoss es. Sie spielte so bewusst und gekonnt mit ihren weiblichen Reizen, dass Rebecca kaum selbst glauben konnte, dass Marlene noch vor Kurzem Schwierigkeiten damit gehabt hatte, zu ihren Gefühlen, zu ihrer Liebe zu einer Frau, zu stehen. Es sah so selbstverständlich aus, wie sie sich bewegte, und obwohl es keinen Unterschied machte, ob sich Marlene vor einem Mann oder einer Frau auszog, so bedeutete es Rebecca sehr viel mehr als ihre Freundin erahnen konnte. Rebecca selbst kannte sie, die Momente des Zweifelns, der Ungewissheit, kannte die Unsicherheit im Umgang mit ihren eigenen Gefühlen, und sie wusste wie sich der Augenblick der Wahrheit anfühlte, der Wahrheit, nicht, wie der breitere Teil der Bevölkerung, dem anderen Geschlecht zugetan zu sein, sondern dem eigenen. Doch das war Vergangenheit, das einzige, was jetzt zählte war der Moment und das was sie fühlte.

Rebecca zuckte zusammen, denn Marlene hatte sie in die Seite gestuppst um ihre Aufmerksamkeit wieder zu erhaschen. „Hey, wo bist du mit deinen Gedanken?“, fragte sie gespielt böse und lachte ihr so Marlene - eigenes Lachen, das Rebecca auch nach den Monaten, in denen sie mit ihrer Freundin zusammen war, immer noch elektrisierte und um den Verstand brachte. „Na, bei DIR“, hauchte sie und wollte Marlene an sich ziehen, doch diese entkam ihr. „Nicht so schnell..“, sagte sie scherzhaft aber mit einem dezent erotischen Unterton in der Stimme. Langsam deutete sie an, den BH-Träger herunterschieben zu wollen, legte dann eine gekonnte Pause ein, und schob ihn dann wieder hoch. Marlene hatte es einfach drauf – die perfekte Verführung. In jeder Sekunde ihrer Performance spürte man dass sie für die Bühne geboren war, dass sie es liebte, im Mittelpunkt zu stehen, die Aufmerksamkeit der Mitmenschen auf sich zu ziehen, und das strahlte sie jetzt mit jeder Pore aus.

Rebecca seufzte leise was Marlene nur noch mehr anspornte. Sie warf ihre lange blonde Mähne zurück und lachte. Dann bedeutete sie Rebecca mit dem Zeigefinger, dass sie näher kommen sollte, was diese nur bereitwillig tat. In dem Moment als Rebecca so dicht vor ihrer Freundin stand dass sie diese hätte berühren können, wich Marlene ihr noch einmal aus. „Marlene!“, rief Rebecca gespielt böse. „Kannst du nicht einmal die Diva außen vor lassen?“ Marlene sah sie unter langen Wimpern hervor an und wusste, dass Rebecca gleich völlig den Verstand verlieren würde. Dann schob sie die Träger ihres BHs herunter, aber nur soweit dass der BH immer noch an Ort und Stelle saß. „Du machst mich fertig, weißt du das?“, raunte Rebecca und war dann mit einem Satz bei der Blondine, die sich jetzt nicht mehr entfernte. Rebecca stand so dicht vor Marlene, dass diese den Atem ihrer Freundin auf dem Gesicht spürte. Sie sah ihr in die Augen, in ihre wunderschönen rehbraunen Augen, die sie so liebte, und sie sah das Verlangen in ihnen. Rebecca beugte sich vor, strich ihr die langen blonden Haare aus dem Gesicht, und dann spürte Marlene den Mund ihrer Freundin an ihren Ohrmuschel, fühlte ihre Lippen den zarten Flaum berühren, hörte ihre Worte, gehaucht: „Ich will dich.“

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Verfasst: 26.12.2012, 20:29 


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2. See right through

„Schei***!“, brüllte er, „Verdammte Schei***!“, und presste sein Hemd noch fester auf die Wunde in seiner Hand. Langsam brachte er das Blut zum Stillstand. Es war nicht, dass er wirklich Angst hatte, dass er verbluten könnte, dazu war er zu hartgesottenen, hatte zu viel im Leben mitgemacht, um bei einer – wenn auch recht großen Schnittwunde – das Flattern zu kriegen. Dennoch nervte es ihn, dass er sich selbst verletzt hatte, wenn auch unbeabsichtigt. Ihm waren die Sicherungen druchgebrannt, wieder einmal. Warum zum Teufel hatte er sich nicht im Griff, warum hörte es nicht endlich einfach auf?

„Und ich will dich“, flüsterte Marlene. Sie schloss die Augen. Sekunden später fühlte sie die samtweichen Lippen ihrer Freundin auf den ihren, spürte, wie ihren Körper ein Flimmern durchströmte. Rebeccas Körper war jetzt sehr dicht an ihrem, und Marlene spürte die Wärme, die von ihm ausging. Dann fiel sie. Es war wieder als könne sie fliegen, kein Boden, der sich unter ihren Füßen befand, keine Decke, die über ihr eine Begrenzung darstellte; sie war wie schwerelos. Das Gefühl war unbeschreiblich, und sie hatte es mit niemandem anderen zuvor erlebt. Weder mit Hagen noch mit Tristan, noch mit einem anderen Mann. Es war so intensiv, dass sie süchtig war nach ihm, und nach der Person, mit der dieses Gefühl verbunden war.

Zahlreiche Bierflaschen und etliche gerauchte Zigaretten später, die Musik bis zum Anschlag aufgedreht, befand er sich endgültig im Sumpf seiner Gefühle, war ihnen komplett ausgeliefert. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, ließ die Musik durch seine Adern strömen, spürte wie der Bass seinen Magen durcheinanderwirbelte und sog wieder heftig an der Zigarette. Fast liebte er es, sich diesem "Lost-Gefühl" hinzugeben, er zelebrierte es regelrecht. Je tiefer er in den Morast rutschte, je stärker er sich im Selbstmitleid badetet, um so leichter war es für ihn zu ertragen.

Rebeccas Lippen wurden fordernder, ihre Hände signalisierten Marlene, dass sie verrückt nach ihr war. Die beiden Frauen unterbrachen ihre Küsse für einen Moment und sahen sich in die Augen. Wenn Rebecca je daran gezweifelt hätte, dass Marlene sie liebte, dann wären diese Zweifel spätestens in diesem Moment ausgeräumt worden. Der Blick, mit dem Marlene sie ansah, war so voller Zärtlichkeit und Verlangen, war voll unbändiger Freude und signalisierte Rebecca wie sehr ihre Freundin sie begehrte.

Rebecca hatte geliebt vor Marlene. Sie war in Gregor verliebt gewesen, lange Zeit, hätte fast alles unternommen, um ihn für sich zu gewinnen, sie war in Christan verliebt gewesen, unsterblich, doch das alles war nichts, NICHTS gegen das was sie für Marlene empfand. Es schien als könnte kein Mann der Welt ihr dieses Gefühl geben was Marlene ihr gab. Es war unbeschreiblich. Rebecca sah immer noch in Marlenes Augen, und wieder kam es ihr vor, als könne sie auf den Grund ihrer Seele blicken, ihre blaugrünen Augen waren so durchlässig, dass sie ihr komplettes Inneres preisgaben, und sie schämte sich nicht länger dafür, sondern ließ es zu.

Die Zweige knackten als er sie bei Seite schob. Ärgerlich wich er einem kleinen Ast aus, der ihn beinahe am Kopf getroffen hatte. Dann hatte er freie Sicht.

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BeitragVerfasst: 27.12.2012, 08:48 
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Ich sag es auch hier gerne, :respekt: :happysmilie: :danke: für deine neue Story :herzschlag:.


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BeitragVerfasst: 27.12.2012, 20:45 
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Kapitel 3: Obsession (Teil 1)

Er wusste nicht wie er ins Bett gekommen war, und er wusste auch nicht ob es ihm gefallen sollte oder nicht was er sah. Sein Kopf schmerzte wie verrückt, und er konnte kaum die Augen aufhalten. Ihre Locken kitzelten ihn als sie sich besorgt über ihn beugte, und er konnte in ihren Ausschnitt luken. Dann bemerkte sie, dass er wach war. „Kannst du mir mal sagen, was zur Hölle du da getrieben hast?“, fragte die Rothaarige ihn, und ihre Stimme klang sehr schrill in seinen Ohren. Er antwortete nicht, sondern rieb sich die Augen, um wieder einigermaßen sehen zu können. „TRISTAN! Ich rede mit dir!“, bölkte ihn Bella in ihrer so typischen Art und Weise an. „Jaaa“, stöhnte der Angesprochene, „Es ist ja nicht zu überhören. Ich bin nicht taub, nur blind.“ Er stöhnte wieder, die Kopfschmerzen waren unerträglich. „Selbst schuld“, sagte Bella verächtlich und warf ihm einen nassen Waschlappen zu. „Da! Auf die Stirn pappen und drauflassen – drauflassen habe ich gesagt“, schimpfte sie, als Tristan der Lappen sofort wieder runterrutschte. Dann setzte sie sich neben ihn aufs Bett. „So“, ihr Tonfall klang bestimmend keinen Widerspruch duldend. „Ich will jetzt wissen was du da zu suchen hattest? Und sag mir bitte nicht dass es ist wonach es aussah! Du wolltest nicht allen Ernstes Rebecca und Marlene zuschauen? So krank bist selbst du nicht!“ Tristan versuchte den Hauch eines Grinsens, was ihm nur halb gelang und etwas schief ausfiel. „Bist du dir so sicher?“, wollte er wissen und entlockte Bella damit ein keines Schmunzeln. „Tristan, mal ganz ehrlich. Wie lange sind Marlene und Rebecca jetzt ein Paar? Drei Monate, vier? Du solltest dich langsam an den Gedanken gewöhnt haben. Ich meine wie krass ist das? Deiner Ex und ihre Freundin beim Sex zuzusehen? Hast du da Bock drauf, dich selbst zu kasteien, oder warum tust du das?“ Bella konnte wirklich sweet rüberkommen, dachte Tristan bei sich wenn sie mal wieder redete wie ihr der Schnabel gewachsen war. Das war auch der Grund mit warum er sie gerne hatte, froh war, dass sie in seinem Leben war. Sie waren kein Liebespaar, obwohl er sie nicht abgelehnt hätte, hätte sie ihn angemacht, aber ihm stand nicht der Sinn nach Sex mit ihr. Nicht, weil er sie nicht attraktiv gefunden hätte, das war sie ohne Zweifel, aber er wollte es auch nicht versauen, den Umstand dass sie ein sehr gutes Verhältnis miteinander hatten, nicht kaputtmachen.

„Wenn du wüsstest, wie weh das tut“, stöhnte er wieder. „Was? Dass du dir die Birne eingeschlagen hast oder da…“ sie zeigte auf seinen Brustkorb, „innen drin?“ Tristan hob eine Augenbraue. „Beides, und ich weiß nicht was schlimmer ist.“ Bella beugte sich wieder über Tristan weil sie den Waschlappen wieder auf seine Stirn zurückbefördern wollte und hielt dann einen Moment inne. „Was ist?“, fragte der Graf irritiert. Für einen Moment war es wieder da. Das Gefühl, was sie ganz am Anfang überkommen hatte als sie Tristan – stehengelassen vorm Altar – in seiner verkappten Hochzeitsnacht beigestanden hatte, den schlimmsten Tag seines Lebens zu überstehen. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, dass der verzweifelte Tristan sie anzog, der Tristan, der zuviel getrunken hatte, der Tristan, der eine Zigarette nach der anderen rauchte und der Tristan, der ihr so leidtat weil er völlig ohne Hoffnung an etwas festhielt was unerreichbar für ihn geworden war. Ihr imponierte die Intensität, mit der er liebte, sie fand seine – fast schon – Besessenheit auf obskure Art und Weise sehr anziehend, und für einen Moment wünschte sie sich, dass sie mehr für ihn wäre als nur eine gute Freundin. Auch Tristan hatte es gespürt: diesen kurzen Augenblick der inneren Verbundenheit. Er streckte eine Hand nach ihr aus, strich ihr die Locken, die ihr in die Stirn fielen aus dem Gesicht, ließ seinen Blick an ihr herunterwandern, blieb an ihrem Ausschnitt hängen, der sich ihm immer noch präsentierte, weil sie immer noch über ihn gebeugt stand. „Aber ich wüsste auch etwas, das ich tun könnte, damit es aufhört.. damit der Schmerz aufhört“, sagte er, und sein Tonfall jagte Bella einen Schauer über den Rücken. Seine Stimme klang rauh, kratzig, und fast etwas so wie in einem schlechten Pornofilm. Sie machte den Fehler, ihm zu tief in die Augen zu sehen. Ihr Einverständnis voraussetzend riss er sie an sich.

Zwei Stunden zuvor:

Was er sah riss ihm beinah das Herz heraus.

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Zuletzt geändert von mariposa227 am 31.12.2012, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 27.12.2012, 20:47 
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:danke: Ich freu mich schon auf die Fortsetzung :herzschlag:


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BeitragVerfasst: 27.12.2012, 20:49 
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ist ja schon da.. :lol:

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BeitragVerfasst: 27.12.2012, 21:25 
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Kapitel 3: Obsession (Teil 2)

„Du bist das Beste was mir je passiert ist“, raunte Rebecca Marlene ins Ohr. „Das Allerbeste, und ich kriege nie genug von dir.“ Marlene wollte gerade antworten, doch da verschlossen Rebeccas Lippen bereits wieder die ihren. Sanft drängte sich ihre Zunge in den Mund ihrer Freundin und vollführte einen schlängelnden Tanz. Rebeccas Hände waren überall auf Marlenes Körper, es fühlte sich an als würde ein loderndes Feuer sich ausbreiten, züngelnd und heiß, sehr heiß.

Er sah wie sie es miteinander taten, Marlene und Rebecca, seine Ex und ihre Geliebte, ihre Freundin, wie immer er es nennen wollte, es war egal. Fakt war, dass sie sich liebten, dass sah er in jeder Sekunde, die er sie beobachtete. Er wusste nicht warum er sich das antat, aber er musste es tun. Er musste sehen wie sie Sex miteinander hatten, vielleicht, um es dann endlich zu begreifen - zu begreifen, dass sie nicht mehr zu ihm gehörte – ja, vielleicht nie zu ihm gehört hatte. Tristans Hals war wie zugeschnürt, er bekam kaum noch Luft, sein Herz jagte wie ein Presslufthammer vor sich hin. Sie LIEBTE ihn NICHT mehr! „Aber ich liebe dich doch, immer noch“, flüsterte er in die Dunkelheit hinein.

Als Rebecca abwärts wanderte, blieb Marlene vollends die Luft weg. Sie war angekommen, endlich angekommen. Jetzt wusste sie was es hieß zu lieben, wirklich zu lieben, jemanden begehren, und begehrt zu werden. Sie hatte gerne mit Tristan geschlafen, es war nicht unangenehm gewesen, aber irgendetwas hatte immer gefehlt. Er war ein guter Liebhaber, gewiss, aber ein Mann vermochte ihr nicht das zu geben, was sie verlangte, sich wünschte. Marlene stöhnte leise, was Rebecca nur noch mehr anfeuerte.

Großer Gott, was tat sie da? Tristan konnte nicht mehr hinsehen. Fast hätte er mit der Hand ausgeholt und die Scheibe des Fensters der Orangerie eingeschlagen, aber eine verletzte Hand reichte ihm. Seine Gedanken wanderten zurück an den Nachmittag wo er wo lauter Wut ein Glas zerdrückt hatte mit der bloßen Hand, und das nur weil er Marlene und Rebecca turtelnd auf Königsbrunn gesehen hatte, und jetzt sah er ihnen beim Liebesspiel zu. Wie viel musste er sich noch antun um zu verstehen, wie viel Schmerz wollte er noch ertragen?

Marlene wurde in andere Welten katapultiert als sie mit Rebecca gemeinsam den Höhepunkt erklomm, und schrie leise auf.

Er schrie ebenfalls, hämmerte mit der Faust gegen das Mauerwerk immer und immer wieder, bis seine Hand rot und blau war und er vor Schmerzen fast ohnmächtig. Dann sackte er in sich zusammen.

„Was war das?“ fragte Marlene Rebecca, doch diese zuckte nur mit den Schultern. „Nichts, was dein kleines hübsches Köpfchen von mir ablenken müsste“, sagte sie mit einem zuckersüßen Tonfall und drehte den Kopf ihrer Freundin am Kinn wieder zu sich. „Ich hab´ doch was gehört“, war sich Marlene sicher. „Ja, ich habe auch was gehört, und zwar dich.“ Rebecca lachte ihr kehliges Lachen, und Marlene wurde puterrot. „War ich so laut?“, fragte sie verlegen. „Naja, es ging..“, sagte Rebecca gespielt ernst, aber fügte dann – weil sie sah – dass Marlene entsetzt aus der Wäsche schaute – hinzu: „Keine Sorge, Elisabeth und Ludwig werden dich im Westflügel nicht gehört haben, dazu ist er zu weit weg.“ Sie betonte das „zu“ ein wenig, und dann lachten die beiden Frauen auf.

„Was wird das?“, fragte Bella kratzbürstig. „Wonach sieht´s denn aus?“ Wieder der sonore, rauhe Tonfall Tristans und der Blick aus seinen hungrigen Augen. „Das könnte dir so passen, erst spannst du deine Ex, und dann willst du mit mir pimpern. Das vergiss mal!“, schnaubte sie empört und wollte sich aus seinen Armen winden, doch er war schneller, hielt sie fest. „Lass mich sofort los!“, herrschte Bella ihn an, doch er dachte nicht daran. „Erst wenn ich mit dir fertig bin“, sagte er und vergrub den Hals in ihrem Dekolleté.

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BeitragVerfasst: 28.12.2012, 22:51 
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Kapitel 4: Lost?

„Ich habe einen Anschlag auf dich vor“, sagte Rebecca zu Marlene und sah ihre Freundin freudestrahlend an. „Schieß los. Wenn dein Anschlag sich in etwa so anfühlt wie das eben, dann kann ich gar nicht genug davon bekommen.“ Rebecca grinste. „Das glaub ich dir. „Und du kannst es haben, immer und immer wieder…“ Sie sah Marlene eindeutig an und hätte sich am liebsten sofort wieder auf sie geworfen, doch sie wollte erst bei ihrer Freundin vorfühlen, ob alles so verlief wie sie es geplant hatte. „Nun sag schon, was für einen Anschlag?“, drängelte Marlene. „Bitte nimm dir nichts vor zwischen Weihnachten und Neujahr“, sagte Rebecca verheißungsvoll.

Seine Zunge schmeckte nach Rauch, aber es störte sie nicht. Es hatte für sie etwas Verwegenes, Verruchtes, und sie wusste, warum er sich hatte gehen lassen. Sie spürte Tristans Hand in ihren Haaren, um ihren Kopf noch näher zu sich heran zu ziehen. Bella ahnte instinktiv, dass sie einen Fehler begang, einen großen Fehler, wenn sie sich auf Tristan einließ, aber sie konnte nicht anders. Etwas in ihr fühlte sich so sehr zu ihm hingezogen, und auch wenn sie wohlmöglich ihre Freundschaft ruinierten, so war das Gefühl in ihr stärker.

Sein Hemd fiel, ihr Shirt landete daneben, er hielt kurz inne, sah sie an, sah ihr in die Augen. Bella konnte seinem Blick nicht standhalten, senkte die Lider. Sie wusste, er wollte nicht mit ihr schlafen weil er Gefühle für sie hatte, sondern weil sich etwas in ihm angestaut hatte. Er wollte sein Machtverhältnis wieder herstellen, dass er verloren hatte, als Marlene ihn verlassen hatte. Er brauchte die Bestätigung, dass sie, Bella, auf ihn abfuhr, dass sie schwach wurde. Wieder küsste er sie, wieder fand seine Zunge die ihre, und wieder war es Bella als würde sich der Boden auftun. Ihr wurde schwindelig, und als sie seine Hände an ihrem Rücken spürte, wie sie versuchten, den BH aufzumachen, wusste sie, wenn sie noch zurückwollte, dann jetzt.

„Ooooch, Rebecca, ich hasse es, dir alles aus der Nase zu ziehen.. nun rede Klartext“, sagte Marlene und stupste Rebecca in die Seite. „Das wird nicht verraten, sonst wäre es keine Überraschung mehr.“ Rebecca liebte es, ihre Freundin neugierig zu machen und sie dann auflaufen zu lassen. „Du bist gemein!“, schimpfte Marlene gespielt böse und griff nach einem Kissen, warf es nach der Brünetten. Schon war eine Kissenschlacht im Gange, und die beiden Frauen waren so ausgelassen wie zwei Teenager.

Keine von ihnen ahnte, dass diese unbeschwerte Zeit bald ein jähes Ende haben würde.

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BeitragVerfasst: 28.12.2012, 23:56 
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Kapitel 5: Devilish

Heftig sog er an seiner Zigarette, und starrte weiter auf das Papier in seinen Händen. Sie wollten es sich also so richtig gemütlich machen, so hatten sie sich das vorgestellt. Aber so weit würde es nicht kommen, dafür würde er sorgen. Er wusste noch nicht wie, aber er würde es zu verhindern wissen. Er wollte, dass sie es so richtig bereuten, was sie ihm angetan hatten, und er hatte auch schon einen Plan.

24 Stunden zuvor:

„Ich bin so neugierig, bitte, bitte, nur einen kleinen Tipp, bitteeee“, säuselte Marlene, doch Rebecca blieb standhaft. „Neeeein“, lachte sie. Sie waren grade wieder zu Atem gekommen nach ihrer Kissenschlacht und lagen jetzt entspannt und glücklich nebeneinander im breiten Bett. „Nicht mal so einen kleinen, winzig kleinen Tipp?“, fragte die Blondine erneut und zeigte mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand ein paar Millimeter an. „Warte ab, du wirst es nicht bereuen, dass du dich in Geduld üben musst“, versprach Rebecca und sah Marlene wieder intensiv in die Augen. Sekundenlang blickten sie sich einfach nur an. „Ich liebe dich“, sagte Rebecca dann leise, jedes Wort betonend. Marlene nahm statt einer Antwort nur Rebeccas Hand und gab einen kleinen Kuss auf sie. Dann drehte sie sich um und zog Rebeccas Hand mit nebst der dazugehörigen Person mit sich, so dass ihre Freundin an sie herangekuschelt lag. Marlene pustete die Kerze, die auf dem Nachtisch gebrannt hatte, aus und dann flüsterte sie: „Ich liebe dich auch, wie verrückt.“


Heftig stieß sie ihn von sich. „Hör auf, ich will das nicht!“ Er sah sie nur an, immer noch gierig und war völlig unbeeindruckt. „Ja, darauf steh´ ich, wenn du dich so ein wenig zierst..“ Er riss sie mit einem Ruck wieder an sich, ihre ablehnenden Worte völlig ignorierend. Seine Stimme klang immer noch rauh, und sogar jetzt, wo er ihr signalisierte, dass er sie nicht wirklich ernst nahm, ihr das Gefühl gab, dass er sie nehmen würde, egal was sie sagte oder tat, konnte sie sich seiner Anziehungskraft nicht erwehren. „Ich habe gesagt, du sollst aufhören!“ Tristan ließ Bella irritiert los. Hatte da Angst in ihrer Stimme mitgeklungen? „Was ist los mit dir?“, fragte er irritiert, da sie ihn eben noch stürmisch geküsst hatte. Dann – als er sah, dass ihre Abwehr schwand – streckte er wieder eine Hand nach ihr aus, berührte ihr Schlüsselbein. „Du willst es doch auch“, raunte er. „Ich weiß es.“ Tristan kam ihr nah, so nah, dass er nur noch wenige Millimeter von ihrem Gesicht entfernt war. „Ich weiß, dass du mich willst, ist es nicht so?“ Bella sah auf seine Lippen, zwang sich, wegzusehen und sagte dann: „Es würde alles kaputtmachen.“ Tristan entfernte sich etwas von ihr, sah sie aber immer noch mit bohrendem Blick an. „Wir beide, wir hatten doch schon von Anfang an etwas Besonderes, schon bei unserer ersten Begegnung an der Tankstelle, und ich habe nicht vergessen, dass du für mich da warst, als es mir beschissen ging, an meinem Hochzeitstag.“ Bella sah ihn nur an, sagte kein Wort. „Wir haben uns unterhalten über den Schmerz, der immer da ist, der nie ganz vergeht, erinnerst du dich?“ Bella nickte. „Ich weiß, dass er nie ganz weggehen wird, aber ich kann auch etwas dagegen tun, dass ich ihn nicht mehr so spüre.“ Wieder streckte er eine Hand nach ihr aus und berührte ihr Gesicht. „Schlaf mit mir“, sagte er.

„Ja, am 31. Genau. Ich habe Ihnen alles geschickt, was Sie wissen müssen. Uhrzeit, Datum, Ort, es steht alles noch einmal genau drauf…. Hervorragend. Wiederhören.“ Siegessicher schob er der Hörer auf „rot“ auf dem Touchdisplay seines Handys und grinste in sich hinein. Sein Plan war genial. Er konnte den Sylvestertag gar nicht mehr abwarten. Wieder zündete er sich eine Zigarette an, und sog den Rauch ein, inhalierte ihn tief in seinen Lungen.

Er würde sie vernichten.

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BeitragVerfasst: 29.12.2012, 20:18 
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Kapitel 6: Night of the hunter (Teil 1)

Der Schein der Nachttischlampe zeichnete kleine dunkle Kreise an die Zimmerdecke. Sie lauschte seinem regelmäßigen Atem und beobachtete wie sich sein Brustkorb hob und senkte. Sie konnte nicht schlafen. Tristan hingegen war sofort nach dem Sex eingeschlafen. Bella rekapitulierte die vergangenen zehn Minuten. Nach Tristans Monolog war sie nicht mehr in der Lage gewesen zu gehen, ihn abzublocken, zu sehr hatten sie seine Worte überwältigt. Sie hatte ihn an sich gezogen, und dann war er über sie hergefallen. Der Sex war kurz gewesen, aber sehr intensiv. Bella spürte noch förmlich Tristan über sich, in sich, seine Hände überall auf ihrem Körper. Es war längere Zeit her, dass sie zuletzt Sex gehabt hatte, und ihr letzter Mann war kein guter Liebhaber gewesen. Tristan hingegen hatte es verstanden, ihr zu suggerieren, in diesem Moment die Einzige für ihn zu sein, und das hatte sich wirklich verdammt gut angefühlt. Auch wenn sie wusste, dass er Marlene noch liebte, und dass der Sex mit ihr eher Verdrängungstaktik war, so, bereute sie es nicht, mit ihm geschlafen zu haben. Sie war sich nur nicht im Klaren darüber, ob sich jetzt etwas an ihrem Verhältnis ändern würde. Sie hoffte es nicht.

31.12.2012 16:29 Uhr

Lachend und scherzend saßen Marlene und Rebecca in Marlenes Wagen und hatten die Musik aufgedreht. Sie sangen Passagen lauthals mit und waren ausgelassen wie zwei Kinder. Ab und an sah Rebecca Marlene von der Seite her an, wie sie den Wagen lenkte. Sie sah so sexy aus hinter dem Steuer des Audis, und die Brünette hätte ihre Freundin am liebsten sofort auf der Stelle vernascht. Sie konnte gar nicht abwarten, bis sie endlich das Ziel ihrer Reise erreicht hatten. Vorsichtig, um Marlene nicht zu erschrecken, legte sie die Hand auf das Knie ihrer Freundin, welche sie kurz von der Seite anschielte und sich dann wieder auf die Straße konzentrierte. „Du willst schon, dass wir heil ankommen?“, fragte sie, grinste aber. „Ich bin mir sicher, du kannst beides.“ Rebecca schaute sie mit einem Blick an, bei dem es Marlene heiß und kalt den Rücken runterlief. Sie umklammerte krampfhaft das Lenkrad, als die Hand der Dunkelhaarigen etwas höher wanderte und atmete einmal hörbar ein. „Du fühlst dich so gut an“, flüsterte Rebecca als sie die Musik leiser gedreht hatte. „Wenn du mir weiter so einheizt, werde ich anhalten und dann wird aus deiner Überraschung erst später was“, drohte Marlene scherzhaft und verlangsamte das Tempo. „Nur zu, halte an, du weißt ja eh nicht mehr weiter wo ich dich hinhaben möchte. Ab hier sollte ich eh übernehmen.“ Marlene drosselte das Tempo noch weiter und bog dann auf der Landstraße rechts in eine kleine Seitenstraße ab. Dann bremste sie den Audi.

„Ich hatte Ihnen die genaue Uhrzeit durchgegeben, wenn sie noch nicht da sind, dann warten Sie halt. Sie werden schon irgendwann kommen“, herrschte er den Anrufer an. „Ich bezahl Sie nicht dafür, dass sie mich alle zehn Minuten von der Arbeit abhalten.“ Dann hatte er aufgelegt. „Vollidiot“, schnauzte er vor sich hin und widmete sich dann wieder seiner Inventur.

31.12.2012 17:01 Uhr

Es war unbequem auf den Sitzen des Autos, aber das störte die beiden nicht. Sie waren so vertieft in ihr Liebesspiel und ihre eigene Welt, dass weder die Kälte des nahenden Abends noch die harte Unterlage ihnen die romantische Stimmung kaputtmachen konnte. Sanft fuhr Rebecca mit der Hand Marlenes Silhouette nach und küsste sie dann vom Hals an abwärts. „Du bist so sexy, und ich könnte dich immer ansehen“, raunte sie zwischen zwei Küssen, die sie ihrer Freundin auf den Bauch gab. „Ich weiß gar nicht wie ich es von gestern Abend bis heute ausgehalten habe, dich nicht zu berühren.“ „Ich merke es“, gab Marlene zurück. „Du hast ja nicht mal die Autofahrt geschafft, wo auch immer wir hinfahren.“ „Was kann ich dafür wenn du so heiß bist?“, fragte Rebecca wieder und setzte ihre Kussstraße fort. Die beiden Frauen wurden von einer Woge der Leidenschaft erfasst und gaben sich ihrer Lust hin.

„Wie, immer noch nicht da? Das kann gar nicht sein!“ Tristan wurde langsam ungeduldig. Sein Plan schien zu scheitern. Wütend knallte er sein Glas ab und zog wieder an seiner Zigarette. „Sind sie auch am richtigen Ort?... Gut, machen Sie das. Wiederhören!“ Er knallte das Telefon auf den Tisch. „Was habe ich da bloß für einen Dilettanten engagiert?“, schnauzte er vor sich hin. Sein Plan drohte zu scheitern. Dann klingelte das Handy erneut. „Ja?“, rief er ungehalten. Kurz darauf erhellte sich seine Mine allerdings. „Gut, dann alles wie besprochen. Und Hartwig? Keine Schonung, klar?“ Dann legte er auf. Sein Gesicht war zu einer teufelsgleichen Fratze verzogen. Jetzt konnte die Show beginnen.

31.12.2012 19:15 Uhr

Der Schrei hallte durch die Finsternis. Marlene gefror fast das Blut in den Adern als sie realisierte woher der Schrei kam und zu wem er gehörte. „Rebecca? REBECCA? REBECCAAAAA!!“

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BeitragVerfasst: 29.12.2012, 21:37 
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Du machst es echt total spannend. :spitze:


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Kapitel 7: Night oft the hunter (Teil 2)

Gedankenverloren sah sie auf ihr Glas, in dem sie sich spiegelte. Sie war verwirrt. Seit dem Tag an dem sie mit Tristan geschlafen hatte war alles anders als zuvor. Bella war sich nicht sicher ob sie verliebt war, ob es das war, oder ob sie einfach nur Angst hatte, dass sich zwischen ihr und Tristan nun etwas ändern würde. Er war am nächsten Morgen zur Tagesordnung übergegangen, und sie hatten nicht weiter darüber gesprochen. Bella hätte sehr gerne mit ihm über das was passiert war, geredet, aber ihr war bewusst, dass es für Tristan nichts weiter als Sex gewesen war. Sicher, es gab diesen besonderen Moment, den auch er gespürt hatte, aber wer sagte ihr, dass es nicht Teil seines Plans, sie ins Bett zu bekommen, gewesen war? Selbst wenn er es ehrlich gemeint hatte, so waren Männer dafür bekannt, in solchen Situationen Dinge zu sagen, die sich zwar in dem Moment so meinten, aber dann in einem weitaus weniger emotionalen Augenblick später durchaus revidieren oder sogar vergessen haben konnten.

Sie seufzte, stand auf und zog sich eine Strickjacke über. Gerade als sie überlegte Tristan anzurufen um ihm einen guten Rutsch zu wünschen, polterte Andi ins Zimmer. Gutgelaunt, dass Bella vor ihm stand, gab er ihr einen Klapps auf den Hintern in seiner dezent proletenhaften Manier und grinste sie breit an. „Na, alles klar auf der Andrea Domina?“, fragte er sie, und seine gute Laune war kaum zu übersehen. „Geht so“, gab Bella zurück. „Geht so? Was´n los?“, nuschelte er weil er sich schon zwischen Tür und Angel ein übrig gebliebenes „Super Sandwich“ das er am vergangenen Tag geschmiert hatte, in den Mund geschoben hatte. Bellas Art war es, nicht lange herumzureden und so sagte sie gradeheraus: „Ich hab mit Tristan geschlafen, das ist los.“ Andi röchelte und bekam sein Supersandwich in den „falschen Hals“. Bella drehte sich zu ihm um. „Auch ne Reaktion, danke, Fritzsche“, parierte sie leicht eingeschnappt. Andi versuchte derweil, seinen Schockmoment zu überwinden und überlegte rasend, was er nun sagen sollte. Nachdem er erfolgreich das Sandwich Richtung Magen befördert hatte, sagte er übertrieben gelangweilt: „Und? Wie war´s?“ „Das willst du nicht wirklich wissen?“, fragte Bella, und ihr Tonfall war etwas brüskiert. „Nee, hast auch Recht. Musst ja schließlich selbst wissen, wenn du dich mit dem Schmierlappen einlässt“, sagte er wegwerfend. „Tristan ist kein Schmierlappen!“, empörte sich Bella was ihr von Andi einen entsetzten Blick einbracht. „Sag bloß, du hast dich in den Schnösel verliebt? Ich meine, wenn du ihn so verteidigst, diesen blöden von und zu.. dann muss da ja wohl mehr bei dir sein.“ „Selbst wenn, so geht dich das ja wohl nichts an, oder?“, konterte Bella. „Nein, geht mich nicht, aber ich hatte das Gefühl, du wolltest dich bei mir ausheulen, also quatsch mich jetzt nicht so blöd von der Seite an“, pampte er Bella an und schmiss den Rest seines Supersandwiches erbost in die Mülltonne. Kurze Zeit später hörte man seine Zimmertür zuknallen.

Marlene versuchte, in der Dunkelheit was zu erkennen. In Panik drehte sie sich in alle Richtungen, aber sie konnte nichts erkennen. Ihr Atem ging stoßweise, und ihr Herz raste. „Rebecca, wo bist du?“, rief sie wieder. Dann hörte sie ein schleifendes Geräusch und kurz darauf einen Motor anspringen. Kurz darauf drang der Lärm eines sehr schnell fortfahrenden Autos an ihr Ohr. Marlene fischte mit zitternden Händen ihr Handy aus der Manteltasche und zog auch den Schlüssel des Wagens heraus. Sie entriegelte ihr Fahrzeug und ließ sich in den Sitz fallen. Sie wählte in Panik die Nummer ihrer Schwester Dana. Als diese ranging, kamen die Sätze nur so aus Marlene herausgesprudelt. „Dana, es ist etwas passiert. Rebecca ist weg.. Ich weiß nicht, wo sie ist. Ich habe sie nur schreien gehört.. Ja, ich beruhige mich.. wir kamen im Hotel an und gingen in Richtung Eingang, dann habe ich gesagt, ich habe etwas im Auto vergessen, und dann bin ich noch mal zurück.. dann hörte ich sie schreien.. Gott, Dana, ich weiß doch nicht wo sie ist!“

„Sie haben WAS???“ Tristan war außer sich. „DAS war nicht abgemacht. Und wo ist sie jetzt?“ Er hörte kurz zu und schob den Hörer auf „rot“ und warf das Handy wütend auf den Tisch. „Scheiße!“, brüllte er.

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BeitragVerfasst: 31.12.2012, 12:44 
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super, sehr spannend..Bin gespannt wie es weitergeht..

guten Rutsch :konfetti:

:bigsuper: :danke:


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Kapitel 8: Darkness surrounds me (Teil 1)

Als sie die Augen aufschlug spürte sie, dass es dunkel war, total finster. Sie konnte nichts sehen, absolut nichts. Panik stieg in ihr auf. Was war passiert? Wo war sie? Sie konnte ihre Arme nicht bewegen da sie im Rücken zusammengebunden waren. Rebecca versuchte, einen Schrei auszustoßen, doch sie hatte einen Knebel vor dem Mund. Sekunden später verlor sie wieder das Bewusstsein.

„Was kann ich dafür, wenn du mit dem Schnösel pennst und danach nicht damit klarkommst!“, brüllte Andi Bella ungehalten an. „Raff doch endlich, dass das Arschloch nichts taugt.“ Bella war Andi hinterher gelaufen, hatte die Tür seines Zimmers unsanft aufgerissen. Andi hatte auf seinem Bett gehockt und Kopfhörer aufgehabt als sie hineingestürmt war. Genervt hatte ihr Mitbewohner den Kopfhörer heruntergerissen und sie wütend angesehen.

„Hör bitte auf Tristan ein Arschloch zu nennen!“, verlangte Bella. „Was soll ich sonst zu ihm sagen?“, wollte Andi wissen. „Wenn er mit dir pennt und sich dann Tage lang nicht meldet, wie nennst du das? Also ich war ja auch nicht immer astrein in meinem Verhalten Frauen gegenüber, aber sowas würde ich mit dir nicht abziehen“, sagte er, doch bereute es im gleichen Atemzug auch schon. „Ne, würdest du nicht“, schnaubte Bella empört. „Dazu würde es nämlich gar nicht erst kommen, oder meinst du, ich würde mit dir ins Bett gehen?“ Andi riss die Augen auf nebst seinem Mund und sah etwas dümmlich aus, so dass Bella automatisch lachen musste. „Haha, sehr witzig, ich auch nicht mit dir, bild´dir bloß nix ein“, schlug er verbal zurück, jedoch nur mit halber Kraft. „Ich habe das rein hypothetisch gemeint“, fügte er dann in typisch eingeschnappter Fritzsche – Manier hinzu. Bella hob belustigt die Augenbrauen. „Ah, ja, schon klar“, lachte sie. „Was schon klar?“, wollte Andi wissen. „Komm, lassen wir das. Ich habe gedacht, ich könne mit dir reden, mit dir als meinem Freund, aber da hab ich mich wohl getäuscht.“ Bella machte auf dem Absatz kehrt. „Warte mal“, forderte sie Andi auf. „Komm, lass uns reden. Ich höre dir zu, wirklich. Als Freund.“ Bella wirbelte herum so dass ihre roten Locken flogen. „Okay, ich könnte wirklich jemanden gebrauchen, der mir zuhört. Aber nur wenn du mir versprichst, dass du keine Hasstiraden gegen Tristan loslässt“, sagte Bella drohend zu Andi. „Großes Fritzsche-Ehrenwort“, sagte Andi. In seinem Gesicht bildeten sich kleine Grübchen, und er hob die Hand und kreuzte Zeige- und Mittelfinger. „Okay, aber vorher machst du uns noch ein Andi-Super-Sandwich“, meinte die Rothaarige bittend. Andi sprang vom Bett auf. „Geht klar, Zuckerschnute“, sagte Andi und grinste.

„Hör mir genau zu“, sagte Dana am anderen Ende der Leitung. Du rufst jetzt sofort die Polizei und sagst denen was passiert ist.“ Marlene schluchzte in den Hörer. „Aber was soll ich denen denn sagen? Ich weiß doch selbst nicht was passiert ist.“ „Das ist doch egal. Mensch, Rebecca ist verschwunden, da kann ja wer weiß was passiert sein. Wo bist du überhaupt genau?“ Marlene gab ihrer Schwester den Namen des Hotels und den Ort im Harz durch, und Dana notierte sich alles. „Du solltest auf keinen Fall fahren, Marlene. Papa und ich sind schon auf dem Weg zu dir. Am besten du gehst in das Hotel hinein, hörst du?“ Marlene nickte und sagte dann leise: „Ja, mach ich.“

„Sie beenden das Ganze, sofort!“, schrie Tristan in den Hörer. „Wie, was hätten Sie sonst machen sollen? Das ist doch ein Witz? Davon habe ich nie geredet. „Der Plan war, dass sie den beiden ein wenig Angst machen, nicht, dass sie meine Schwester entführen!“

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