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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 11:16 
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Bitte lass Caroline sich melden! Wenn nicht gehört sie zu denen, die es nicht verdient haben geliebt zu werden.

:bye:

:flehen:

:regenbogen:

:bash:

:bindafuer:

:danke:


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Verfasst: 23.12.2011, 11:16 


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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 11:54 
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Schade, das Caroline so verbohrt ist. Ich hoffe sie meldet sich bei Fanny und gibt sich einen Ruck, sich zu outen, damit Beide glücklich miteinander Leben können..


Danke fürs Lesen, maddy! Naja, ich denke, es ist schon realistisch, dass Carolines Karriere vorbei ist, wenn sie sich outet. Bei Schauspielerinnen ist das Outing ja leider immer noch ein riesiges Problem. Die Frauen, die so mutig sind, das zu tun, kommen oft entweder aus dem Comedy-Bereich oder outen sich höchstens als "bisexuell" - das geht dann manchmal noch so gerade... Ich möchte nicht wissen, wie viele Schauspielerinnen in Deutschland und anderswo (ein paar sind uns ja auch bekannt) genauso leben wie Caroline. Auf jeden Fall wundert es mich nicht, dass es in Deutschland vielleicht eine Handvoll sind (Ulrike Folkerts ganz vorn), die diesen Schritt gegangen sind...


Zitat:
Bitte lass Caroline sich melden! Wenn nicht gehört sie zu denen, die es nicht verdient haben geliebt zu werden.


Oh wow, tante, das sind ja harte Geschütze :wink: . Aber es ist ja eine Weihnachtsgeschichte und muss daher irgendwie gut ausgehen... DANKE fürs Lesen!!!

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 12:39 
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@ Kim,

da gebe ich dir Recht, was das Outing von Schauspielern angeht..Beispiel Jodie Foster, die sich ja nie öffentlich zur Homosexualität bekannt hat..Schade, das sich immer noch Einige verstecken oder auch müssen..Könnte ich persönlich nicht..

Was deine Geschichte angeht, es ist eine Geschichte und da darfst du Caroline gerne outen, ohne das es beruflicher Selbstmord ist :)

Gruß, Steffi


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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 13:15 
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Zitat:
Was deine Geschichte angeht, es ist eine Geschichte und da darfst du Caroline gerne outen, ohne das es beruflicher Selbstmord ist


Auch wieder wahr :mrgreen: .

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 17:02 
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wenn man nur 3 stunden zeit hat und zuerst das *allerwichtigste* erledigen will .-), bleibt keine zeit mehr für
das *aller-allerwichtigste*, das reden. ich bin ein wenig enttäuscht von fanny ...

aber - der 24. kommt ja noch.

sabam

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 19:20 
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morgen ist Weihnachten und das 24. Türchen wird geöffnet. Was uns da wohl erwartet? Ob es ein happy end für die Verliebten gibt? Hoffentlich, denn eine Weihnachtsgeschichte muss doch versöhnlich enden, oder?

Booahhh, ist das spannend.Bild


LG


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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 20:01 
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Danke, ihr Lieben!!! So, jetzt habe ich das Problem, dass ich gleich los muss und morgen nicht mehr posten kann. Hilft also nichts, das letzte Türchen muss jetzt raus. Ihr könnt's ja morgen lesen, falls ihr überhaupt Zeit dazu habt :wink: .

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 20:02 
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Es ist Sonnabend, der 24.12.2011, und ich mache gerade ein bisschen Pause von den Weihnachtsvorbereitungen. Es ist so viel passiert in den letzten Tagen, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin, ganz abgesehen davon, dass die endlosen Weihnachtsfeiern im Dezember eh jede Restaurantbesitzerin ins Burn-Out treiben können.

Zunächst einmal muss ich Ihnen berichten, dass Lennart und ich im Januar nicht zur Paarberatung gehen werden. Die ersten Tage nach meinem Besuch in Berlin habe ich verzweifelt versucht, wieder zu ihm zurückzufinden, aber ich musste die Erfahrung machen, dass jeder dieser Versuche scheiterte. Ich schaffte es nicht mehr, Lennart an mich heranzulassen. Mein Herz war besetzt, und es ließ sich nicht mehr vom Gegenteil überzeugen.

Als Lennart eines Abends anfing, die Weihnachtstage mit mir planen zu wollen, brachten seine Überlegungen für mich das Fass zum Überlaufen. Bei mir kamen sofort die Bilder vom letzten Weihnachten hoch. Der erste Kuss zwischen Caroline und mir, die quälenden Tage danach, die Lügen, die Ausreden und die Täuschungen. Und mir wurde klar, dass ich das alles nicht mehr wollte.

Die Trennung von Lennart war hart, insbesondere weil ich es ihm so wenige Tage vor Weihnachten gesagt habe. Es tat mir wirklich leid für ihn, aber ich sah mich nicht in der Lage, ein weiteres Weihnachtsfest so zu tun, als ob nichts wäre. Ich bin froh, dass Lennart gute Freunde hat, die sich in dieser Zeit um ihn kümmern. Ich wollte ihm nie Böses, aber ich kann einfach nicht mehr mit ihm zusammenleben.

Wir haben uns geeinigt, dass ich aus der Wohnung ausziehe, weswegen ich zurzeit bei meiner Freundin Leonie wohne. Sie hat mich bei sich aufgenommen, bis ich etwas Geeignetes finde. Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, dass ich bei Leonie unterkommen konnte, denn gerade in den ersten Tagen fürchtete ich mich vor dem Alleinsein. Vor dem Scherbenhaufen einer langjährigen Beziehung zu stehen ist nicht gerade einfach, besonders wenn man zusätzlich Liebeskummer hat.

Ich war so oft versucht, Caroline anzurufen, dass ich aufgehört habe, die Momente zu zählen, in denen ich den Hörer abgehoben und wieder aufgelegt habe. Jedes Mal musste ich mir sagen, dass es keinen Sinn hatte, ihr hinterherzulaufen. Sie war es, die auf mich zugehen musste, nicht umgekehrt.

Im Grunde genommen war es ein Segen, dass das Restaurant, wie jedes Mal im Dezember, aus allen Nähten platzte, und ich kaum zur Ruhe kam. Trotzdem konnte ich nicht verbergen, wie schlecht es mir ging. Nur ahnte niemand den wahren Grund meiner schlechten Verfassung. Alle dachten, es hätte mit Lennart zu tun.

Den absoluten Tiefpunkt erlebte ich, als ich eines Nachmittages im Restaurant mithörte, wie Rüdiger zu einem Schauspielerkollegen sagte, dass Caroline zurzeit in der Stadt sei. Ich war so geschockt, dass ich anfing zu zittern und mein Tablett absetzen musste. Sie war hier und hielt es nicht einmal für nötig, sich bei mir zu melden? Warum versuchte sie nicht wenigstens, mit mir nochmal zu reden? Wir waren so unglücklich auseinander gegangen in Berlin, dass ein Gespräch vielleicht für uns beide heilsam gewesen wäre. Aber nein, Caroline zog es offenbar vor, die Brücken hinter sich abzubrechen.

Ich zwang mich, nicht weiter darüber nachzudenken, denn das Restaurant war brechend voll, und wir waren unterbesetzt, weil Amanda sich krank gemeldet hatte. Außerdem hatten wir gleich zwei große Gruppen zu Gast, die alle auf einmal bedient werden mussten. Beide Runden waren dermaßen laut, dass man teilweise sein eigenes Wort nicht verstehen konnte. „Welches Dressing möchten Sie zu dem Salat?“, fragte ich einen Gast zum dritten Mal.

„Honig-Senf-Dressing“, schrie er quer über den Tisch zurück.

Ich machte eine Geste, dass ich verstanden hatte und notierte mir gerade die Bestellung, als jemand in mein Ohr sprach. „Haben Sie auch Apfel im Schlafrock?“

„Nein, tut mir l…“ Ich hielt inne und wandte mich um. „Caroline?“

Ich hatte richtig gehört. Sie stand direkt vor mir und lächelte, als wenn nichts wäre. „Hallo Fanny.“

Ich war so überrascht, dass ich für einen Moment vergaß, wütend zu sein. Aber mein Zorn kehrte schnell zurück. „Schön, dass du auch mal vorbei schaust“, sagte ich und drängelte mich an ihr vorbei. „Ich habe schon gehört, dass du in der Gegend bist.“

Sie zuckte zusammen. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich informiert war. „Ich konnte nicht eher kommen“, erklärte sie, während sie mir zum Tresen folgte. „Ich hatte zu tun.“

„Aha“, brummte ich und begann, die schmutzigen Gläser ins Spülwasser zu tauchen. „Und das war natürlich wichtiger.“

„Ja.“ Sie nickte. „Das war es.“

Ich warf den Spüllappen ins Spülbecken und wischte meine Hände ab. „Was willst du, Caroline? Bist du gekommen, um etwas zu essen zu bestellen?“

Sie schüttelte den Kopf. „Bist du sauer auf mich?“

„Oh ja, stell dir vor, das bin ich.“ Ich dämpfte meine Stimme, als ein Gast sich zu uns umsah. „Warum hast du nicht Bescheid gesagt, dass du in der Stadt bist? Stattdessen kreuzt du hier einfach im Restaurant auf, wo wir garantiert nicht reden können.“

„Fanny, du bist nun mal die ganze Zeit im Restaurant. Wo sollte ich sonst aufkreuzen?“ Caroline legte einen Umschlag auf den Tresen. „Ich bin gekommen, um dir etwas zu geben“, sagte sie. „Mehr wollte ich nicht.“

Als sie Anstalten machte zu gehen, war mein Ärger auf einen Schlag wie weggeblasen. Ich wollte nicht, dass sie fortging. „Warte“, sagte ich und atmete auf, als sie zögerte. „Bitte bleib.“

Sie schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, aber ich muss den Zug zurück nach Berlin bekommen. Wir haben morgen Vormittag eine Probe.“

Das war’s schon? Sie wollte wirklich gehen? Ich musste mich schwer zusammennehmen, um nicht vor allen Gästen in Tränen auszubrechen. Warum lief sie den ganzen Tag hier herum und hatte nicht einmal Zeit, fünf Minuten mit mir zu sprechen?

„Der Umschlag ist für dich“, sagte sie und wies mit dem Kopf auf den Tresen. „Ruf mich an, wenn dir danach ist.“

Ich sah ihr nach, wie sie eiligen Schrittes das Restaurant verließ. Es tat so weh, daran zu denken, was wir zusammen gehabt hatten, und was jetzt davon übrig geblieben war.

Eine viertel Stunde schlich ich um den Umschlag herum, dann hielt ich es nicht mehr aus und riss ihn auf. Mehrere gefaltete DIN A4 Seiten fielen mir entgegen und verteilten sich auf dem Fußboden. Es schien sich um ein zusammenhängendes Dokument zu handeln. Aber worüber? Ich suchte nach der ersten Seite des Textes und stellte fest, dass es sich um einen Arbeitsvertrag handelte. Als ich die Seiten sortiert hatte und anfing zu lesen, verschwammen mir die Buchstaben vor den Augen, und ich musste mich am Tresen festhalten. Caroline hatte einen Vertrag mit unserem Theater abgeschlossen, für die Saison 2013/2014. Das musste der Grund sein, warum sie hier gewesen war. Sie hatte Verhandlungen mit Marla Hansen geführt.

Ich ließ mich auf einen Barhocker fallen. Caroline wollte das berühmte Berliner Ensemble verlassen, um in unserer Stadt Theater zu spielen? Ich brauchte eine Weile, bis ich begriff, was das bedeutete. Sie musste sich entschieden haben, auf meine Bitte einzugehen, andernfalls würde sie nicht so ein Risiko eingehen. „Kikki!“, rief ich durch den Saal.

Ich muss es gerufen haben, als ob es irgendwo brennt, denn Kikki war sofort zur Stelle. „Was ist denn los, Fanny?“

„Ich habe noch was zu erledigen“, verkündete ich und nahm den Umschlag an mich. „Ich melde mich nachher bei dir.“

In zwei Minuten hatte ich meine Sachen beisammen und stürzte aus dem Lokal. Ich entschied mich für die Straßenbahn, in der Hoffnung, dass ich schneller sein würde als mit meinem PKW, und war tatsächlich zwanzig Minuten später am Bahnhof. Der Zug nach Berlin fuhr auf Gleis 5 ab, und ich rannte zu dem Gleis, nur um dort festzustellen, dass ich keine Ahnung hatte, in welchem Wagen Caroline sitzen würde. Ich lief also zurück zum Ticketautomaten, zog mir eine Fahrkarte bis nach Dortmund und konnte gerade noch in den hintersten Wagen springen, bevor der Zug abfuhr.

Als ich wieder zu Atem gekommen war, begann ich, systematisch den Zug zu durchforsten, von hinten nach vorn. Ich dachte schon, ich hätte sie vielleicht übersehen, als ich Caroline in einem Abteil der ersten Klasse entdeckte. Sie saß über ein kleines Buch gebeugt, wahrscheinlich das Manuskript eines Theaterstücks. Ich schob die Tür des Abteils ein wenig zur Seite und steckte meinen Kopf durch die Tür. „Guten Abend, die Fahrausweise bitte.“

Ich werde ihren Gesichtsausdruck nie vergessen, als sie von ihrem Buch aufsah. Diesem strahlenden Lächeln bin ich restlos verfallen und werde es wohl immer sein.

„Entschuldigen Sie bitte…“ Caroline stupste ihren schlafenden Sitznachbarn an und stieg an ihm vorbei über diverse Koffer in meine Richtung. „Fanny, was machst du denn hier?“, raunte sie, als sie schließlich bei mir auf dem Gang stand.

Ich zog ihren Umschlag aus meiner Tasche hervor. „Dies hier ist das schönste und beste Weihnachtsgeschenk, was mir jemals jemand gemacht hat“, flüsterte ich und beugte mich näher zu ihrem Ohr. „Und ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.“

Caroline antwortete nicht, sondern zog mich in ein leeres Abteil. Mit einem Ruck zog sie die Gardine hinter uns zu. „Hast du eine Fahrkarte?“

„Ja.“

„Bis wohin?“

„Dortmund.“

„Das ist gut“, flüsterte sie und zog mich an meinem Schal zu sich heran. „Ich liebe dich auch.“

Ja, so war das. Ich musste übrigens bei der Schaffnerin noch nachlösen, weil ich letztlich mit nach Berlin gefahren bin. Erst am nächsten Morgen bin ich dann wieder zurückgekehrt, rechtzeitig zur Öffnung des Restaurants. Die Ausrede, die ich Kikki auftischte, schreibe ich lieber nicht auf, denn sie war wirklich zu dämlich.

Und jetzt sitze ich hier in Carolines Arbeitszimmer und habe mir eine Pause verdient, denn schließlich habe ich heute schon einen voluminösen Weihnachtsbaum geschmückt. Ich durfte diese ehrenvolle Aufgabe übernehmen, weil Caroline unten in der Küche herumwirbelt. Sie hat darauf bestanden, dass sie das Weihnachtsessen allein zubereitet, weil ich „schon das ganze Jahr über für das Essen anderer Leute sorgen“ müsse. Außerdem kennt Caroline sich mit dem Schmücken von Weihnachtsbäumen nicht aus, weil sie das Fest normalerweise mit ihrer Familie feiert. Heute ist das erste Mal, dass sie an einem Heiligabend bei sich zu Hause ist. Kann man jemandem eine größere Liebeserklärung machen?

Inzwischen wissen drei meiner engsten Freundinnen von Caroline und mir. Sie hatte darum gebeten, wenigstens im Vorhinein von mir zu erfahren, wem ich es erzählen wollte und warum, und das haben wir auch so gemacht. Es stellte sich heraus, dass es auch in Carolines Leben Menschen gibt, die von ihrer sexuellen Orientierung wissen. Ihrem Bruder Henrik hatte sie sich zum Beispiel schon vor Jahren geöffnet. Der Mann ist Arzt und daher Schweigepflicht gewohnt und außerdem sehr nett. Er wohnt auch in Berlin, weshalb ich ihn auch schon kennengelernt habe.

Mareike habe ich auch eingeweiht, weil ich sie nicht jedes Mal belügen möchte, wenn ich sie in Berlin besuche. Die Arme ist fast von ihrem Küchenstuhl geplumpst, als ich ihr die Wahrheit gesagt habe. „Ach du scheiße“, war alles, was sie hervorbrachte. „Du und Caroline Stein? Kann ja nicht sein…“

„Es ist mir sehr schwer gefallen, dir etwas vorzumachen“, gestand ich. „Ich hoffe, du kannst mir das verzeihen.“

Als sie merkte, dass ich es wirklich ernst meinte, stand sie auf und umarmte mich. „Ja, klar“, sagte sie. „Was solltest du anderes machen?“

„Dann bist du mir nicht böse?“

„Nein, gar nicht. Jetzt verstehe ich auch, warum du bei deinem letzten Besuch so seltsam drauf warst“, grinste sie. „Torsten kriegt einen Herzinfarkt, wenn er hört, dass Caroline Stein lesbisch ist.“

„Es tut mir leid, dass ich dich in diese Situation bringe, Mareike, aber ich bitte dich inständig, ihm nichts zu erzählen“, sagte ich nachdrücklich. „Für Caroline ist es wichtig, dass alle, die es wissen, absolut dicht halten, und ich muss mich auf dich verlassen können.“

„Selbstverständlich.“ Sie hob ihre Finger zum Schwur. „Ich danke dir für dein Vertrauen, Fanny. Ich werde es nicht enttäuschen.“

Jetzt geht gerade die Tür auf und Caroline kommt herein. Mit ihr weht der Duft des Weihnachtsbratens ins Arbeitszimmer. Mhmmmmm….

„Was machst du denn da?“, fragt sie neugierig und schaut mir über die Schulter.

„Ich unterhalte mich mit Frau Schmidt. Sie weiß übrigens auch von uns.“

„Was? Aber Fanny, wir haben doch gesagt…“ Sie bricht ab, als sie mein verschmitztes Gesicht sieht, und folgt meinem Blick zu meinem Tagebuch. „Aha…“, sagt sie gedehnt, und ich sehe, wie sie aufatmet.

„Frau Schmidt erzählt bestimmt nichts weiter“, verspreche ich lächelnd.

Ich bekomme eine zärtliche Umarmung und einen Kuss und werde aufgefordert, mich nach unten zum Essen zu begeben. „Es ist angerichtet“, sagt sie mit verführerischem Augenaufschlag.

Habe ich schon gesagt, wie schön es ist, am Heiligabend von der Geliebten verwöhnt zu werden? Ich bin so schrecklich verliebt. Es ist direkt unheimlich. Caroline und ich werden ein zauberhaftes, romantisches Weihnachtsfest verleben, und dann wird es Zeit, das nächste Jahr in Angriff zu nehmen. Sicher wird es anstrengend werden mit der Distanz zwischen uns, aber 2013 wird alles besser werden, denn dann können wir in derselben Stadt wohnen. Wenn es soweit ist, werde ich der glücklichste Mensch der Welt sein. Und wenn ich es mir recht überlege, bin ich es jetzt schon.

Frohe Weihnachten, Frau Schmidt. Frohe Weihnachten für alle Menschen auf der Welt!!!!!


:tännsche:


ENDE

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Zuletzt geändert von kimlegaspi am 24.12.2011, 08:45, insgesamt 5-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 21:23 
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mein güte :flehen: :flehen: :flehen: :flehen: :flehen: :flehen:

danke

sabam

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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sabam hat geschrieben:
mein güte :flehen: :flehen: :flehen: :flehen: :flehen: :flehen:

danke

sabam



Meine Güte trifft es auf den Punkt.
Vielen, vielen Dank Kim für die tolle Geschichte. Bin restlos begeistert 8)


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BeitragVerfasst: 24.12.2011, 09:48 
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Vielen vielen lieben Dank für das grandiose und schöne Ende der Beiden..Bin begeistert :)

:danke: :ok: :bigsuper: :freu: :klatsch: :respekt:


Schöne Feiertage wünsche ich dir :xmaslach:


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BeitragVerfasst: 24.12.2011, 10:02 
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Vielen Dank, sabam, Trinity und maddy! Ich bin sehr froh, dass das Ende euch gefällt (ich fühle mich nämlich inzwischen ähnlich übernächtigt wie Fanny :wink: ).

Euch allen, wo auch immer ihr seid, was auch immer euch gerade bewegt, und wie auch immer ihr zu Weihnachten steht, wünsche ich schöne Tage, und Frieden im Herzen!!!


:xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree:

_________________
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BeitragVerfasst: 24.12.2011, 16:17 
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kimlegaspi hat geschrieben:
... Ich bin sehr froh, dass das Ende euch gefällt

das ende gefällt uns .-) fanny und caroline haben *ihren* kompromiss gefunden.
zum outcoming gehört charakter-stärke.
ich bin keine öffenliche person, sollen sich die klatschweiber im haus tuscheln, das ist mir egal.
wenn du allerdings eine öffentliche person bist, ist das *nicht* egal. zb fussballer, da ist outcoming selbstmord.

jeder soll das halten, wie er/sie es will.

dir auch schöne weihnachten.

:xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree: :xmastree:

sabam/claudia

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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BeitragVerfasst: 25.12.2011, 18:49 
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kimlegaspi hat geschrieben:
Frohe Weihnachten, Frau Schmidt. Frohe Weihnachten für alle Menschen auf der Welt!!!!!


Fr. Schmid, dir auch frohe Weihnachten. Auch allen hier Schreibenden und Lesenden. Bild
Hach Kim, du bist eine hervorragenden Erzählerin und das Ende deiner Story ist so richtig nach meinem Weihnachtsgeschichtengeschmack. :liebe2: Die beiden Verliebten wollen ihrer beider Leben soweit aufeinander abstimmen, dass ein gemeinsamer Weg ab 2013 möglich erscheint. Ganz, ganz toll. :herzschlag: und :danke:


LG


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