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BeitragVerfasst: 21.12.2011, 22:05 
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Hallo liebe Rotis, danke für eure Kommentare!!!

Zitat:
Komme gerade nach Hause, mein Urlaub beginnt und ich lese diesen schönen Teil..


Danke, maddy :knuff: ! Dann wünsche ich dir einen wunderschönen, zauberhaften Urlaub!!!


Zitat:
Hmm, das kenne ich doch irgendwoher. Nur, dass er diesmal an gegangen ist.
Danke, danke, danke für diese wunderschöne Geschichte! Du schreibst wirklich ausgesprochen schön.


Ganz vielen Dank, morgaine! Also, jetzt, wo du das sagst, fällt's mir auch auf :mrgreen: .


Zitat:
auch wenn Fr. Schmidt nicht alles wissen muss was noch im Flur geschah, das was ich bis jetzt erfahren habe ist einfach toll, toll, toll.


Danke, tiefgang :lol: . Wenn dieser olle Herr da nicht mit im ICE gesessen hätte, hätte Fanny vielleicht noch ein bisschen mehr geplaudert, aber so bleibt es unserer Fantasie überlassen. Ich hätte zum Beispiel gern gewusst, wie der Spiegel kaputt gegangen ist, aber das erzählt Fanny ja nicht :? .



Zitat:
Super heiße Fortsetzung,danke dafür


Danke, Trinity! Das kommt, weil ich gerade so im Dezember-Endstress-Zeitdruck bin und deswegen keine Zeit zum Zensieren und Editieren habe. Estaunlich, was da so herauskommt :pfeif: .



Zitat:
hoi hoi hoi. *im*plodieren? nicht ... .-)


LOL! Sabberalarm :wink: . Danke, sabam!. Also ja, zum Glück ist ja nichts implodiert, weil Caroline rechtzeitig zur Stelle war, so dass es zu einer Ex-plosion kommen konnte, was ja im Großen und Ganzen auch viel gesünder ist...



So, liebe Roties. Morgen muss ich auch superfrüh raus, so dass das nächste Türchen erst am Nachmittag/Abend hier erscheinen kann. Ich danke euch nochmal allen ganz herzlich fürs Lesen!

:bigherz:

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Verfasst: 21.12.2011, 22:05 


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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 10:55 
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Schliess mich jetzt mal an! Super geschriebene Geschichte!

:winki:

:klatsch:

:knuddel3:

:respekt:

:bigherz:

:danke:


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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 18:41 
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Vielen Dank, tante :liebe2: !!!


Liebe Rotis, ich muss ja mal ganz kurz abjammern, sorry. Ich liebe meine Arbeit, aber manchmal nervt es echt total, dass sie so unberechenbar ist, besonders, wenn ich gern eine Geschichte zu Ende schreiben möchte :roll: . *SEUFZ*. Naja, zurück zum Adventskalender. Hier kommt das 22. Türchen.

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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 18:43 
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:shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine:





„Du musst ja ganz schön spät gekommen sein“, sagte Mareike gähnend, als sie mir am Frühstückstisch eine Tasse Kaffee einschenkte. „Ich habe dich gar nicht mehr gehört.“

„Ja, wir sind noch zu Caroline nach Hause gefahren, weil die Lokale so überfüllt waren.“ Ich nippte an meinem Kaffee und genoss es, wie er warm meine Kehle hinunterrann. Ich war zwar gegen halb fünf bei Mareike gewesen, aber hatte im Bett kein Auge zugetan. Auch jetzt fühlte ich mich noch so aufgewühlt, dass ich keinerlei Müdigkeit spürte. Ein heißer Kaffee war dennoch genau das Richtige.

„Ihr seid zu Caroline Stein nach Hause gefahren?“ Torsten pfiff durch die Zähne. „Cool.“

„Wie wohnt sie denn so?“ Mareike reichte mir den Brötchenkorb, aber ich winkte dankend ab. Mir war nach wie vor nicht nach Essen. „Du hast mir versprochen, ein bisschen was zu erzählen.“

„Ich weiß nicht genau, wie sie wohnt.“ Ich zuckte die Achseln. „Es war ja schon dunkel.“

„Na, du wirst ja wohl wenigstens ihr Wohnzimmer gesehen haben“, pflichtete Torsten Mareike bei. „Oder habt ihr draußen auf der Terrasse gesessen?“

Ärgerlicherweise wurde ich knallrot. Ich hatte keine Ahnung, wie Carolines Wohnzimmer aussah. Ihr Treppenaufgang und ihr Schlafzimmer waren so ziemlich alles, was ich gesehen hatte, abgesehen vom Haustürflur und vom Bad. „Sie liebt offenbar Antiquitäten“, antwortete ich und war froh, dass ich wenigstens das berichten konnte.

„Tatsächlich?“ Mareike hob die Augenbrauen. „Das hätte ich gar nicht von ihr gedacht. Sie wirkt so modern auf mich.“

„Deswegen kann sie doch trotzdem Antiquitäten mögen“, widersprach ihr Torsten. „Das muss ja nicht heißen, dass sie altmodisch ist.“

„Findest du Caroline Stein altmodisch?“, wandte sich Mareike an mich.

„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf.

„Also, wie habt ihr euch jetzt nochmal kennengelernt?“, fragte Torsten interessiert. „Mareike sagt, sie hat bei euch am Theater gespielt?“

„Ja, das stimmt.“ Ich überlegte angestrengt, wie ich das Gespräch auf ein anderes Thema lenken könnte, aber mir fiel nichts ein. Es half wenig, dass ich selbst an nichts anderes denken konnte als an Caroline. „Du weißt ja, dass die Schauspieler im Anschluss an die Vorstellungen gern noch in mein Restaurant kommen. Und dann kommt man halt manchmal ins Gespräch“, sagte ich leichthin.

„Na, so’n Job möchte ich auch mal haben“, feixte Torsten. „Nun wohnen wir schon in Berlin und kriegen nie jemand Spannendes zu Gesicht.“

„Doch, wir haben George Clooney auf der Berlinale gesehen“, widersprach ihm Mareike. „Der Typ ist echt der Hammer.“

„Na gut, aber da mussten wir ja erst hinfahren“, stellte Torsten richtig. „Ich meine, wir sehen niemanden mal so auf der Straße, in privaten Klamotten und so. Die Promis müssten doch hier in Scharen herumlaufen.“

Die beiden diskutierten noch eine Weile, ob es nun zählte oder nicht zählte, George Clooney auf dem roten Teppich gesehen zu haben, und ich war froh, in Ruhe meinen Kaffee trinken zu können. Es störte mich nicht, Torsten etwas vormachen zu müssen, aber ich fühlte mich unwohl dabei, Mareike anzulügen. Würde das jetzt immer so weitergehen? Würde ich die Menschen, die mir nahestanden von nun an anlügen müssen? Ich wusste nicht, ob ich das konnte.

„Was wollen wir denn heute mal machen, Fanny?“, unterbrach Mareike meine Gedanken. „Hast du auf was Bestimmtes Lust?“

Auf was ich Lust hatte? Das würde nicht über meine Lippen kommen. Auf Caroline und nur auf Caroline. Seit sie mich vor Mareikes Tür verabschiedet hatte, fehlte sie mir entsetzlich. Ich fühlte mich wie eine Drogenabhängige auf Entzug. Am liebsten wäre ich sofort wieder zu ihr gefahren, aber das konnte ich Mareike nicht antun. Schließlich hatte ich sie am Abend vorher schon allein nach Hause fahren lassen. „Ich weiß nicht. Hast du denn eine Idee?“, fragte ich zögernd.

„Ich habe tausend Ideen.“ Mareike lächelte geheimnisvoll. „Was hältst du davon, wenn wir heute Morgen in die Dalí-Ausstellung am Potsdamer Platz gehen und heute Nachmittag auf den Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt? Der ist sehr besonders, und wir sollten da unbedingt hin, wenn du schon in Berlin bist.“

Ich nickte. „Ja, das klingt gut.“

„Na, besonders begeistert siehst du ja nicht aus.“ Mareike musterte mich skeptisch. „Wir können auch was ganz anderes machen, wenn du willst.“

„Nein, das ist sehr gut, wirklich.“ Ich rührte verlegen in meiner Tasse. „Ich bin nur noch etwas müde, weißt du, aber…“ Der Summton meines Handys ertönte, und wir alle drehten automatisch den Kopf zu meinem Mobiltelefon, das auf der Arbeitsplatte der Küche lag. Wie beiläufig stand ich auf und holte es an den Tisch. Ich hielt es so, dass Mareike und Torsten das Display nicht einsehen konnten.

Kann ich dich heute sehen? LG C.

„Ist es was Wichtiges?“, erkundigte sich Mareike.

„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf. „Es ist nur so… dass noch eine andere Freundin von mir in Berlin wohnt, und sie fragte gerade an, ob wir uns heute treffen können.“ Die nächste Lüge. „Wäre das ein Problem für dich?“

„Nein, überhaupt nicht.“ Mareike biss in ihr Marmeladenbrötchen. „Wir müssen ja nicht die ganze Zeit zusammen sein. Und deine andere Freundin möchte dich bestimmt auch mal sehen.“

Ich hätte sie umarmen und abküssen können, aber natürlich ließ ich das bleiben. „Wie wäre es, wenn ich mich zwischen dem Museumsbesuch und dem Weihnachtsmarkt kurz ausklinke?“, schlug ich vor. „Dann hätten wir noch den Nachmittag und den Abend zusammen.“

„Klar. Das geht von mir aus in Ordnung.“

„Ich frage sie mal, ob sie das einrichten kann“, sagte ich und tippte eine Antwort.

14 Uhr? Bei dir?

„Kenne ich deine Freundin?“, fragte Mareike kauend. „Von Geburtstagsfeiern oder so? Wie heißt sie denn?“

„Nein, ich denke nicht, dass du sie schon mal gesehen hast.“ Lüge Nummer Drei. „Ihr Name ist Saskia.“

„Nein, eine Saskia kenne ich tatsächlich nicht. Aber vielleicht können wir ja mal zusammen…“ Mareike vollendete ihren Satz nicht, weil mein Handy summte.

„Ja, vielleicht“, sagte ich geistesabwesend und öffnete die Nachricht.

Hole dich ab. Ecke Mercatorstrasse.

„Das geht klar“, informierte ich Mareike und versuchte, nicht allzu glücklich auszusehen. In meinem Bauch sprang plötzlich ein Heer von Schmetterlingen hin und her, und ich verspürte auf einmal einen Mordshunger. Bisher hatte ich das Frühstück nicht angeführt, aber jetzt hätte ich gleich alle Brötchen zusammen auf meinen Teller legen können. Schade, dass Mareike und Torsten schon fast fertig waren.

„Na wunderbar!“, strahlte Mareike. „Dann wäre die Sache ja geritzt. Das wird ein toller Tag!“

Und zumindest der Vormittag wurde wirklich sehr schön. Nach dem Frühstück machten wir uns zügig zum Museum auf und sahen eine wirklich beeindruckende Dalí-Ausstellung. Da ich wusste, dass ich mich später noch mit Caroline treffen würde, konnte ich mich außerdem viel besser auf Mareike einlassen und die Zeit mit ihr wirklich genießen. Sie war einfach ein sehr angenehmer Mensch, und ich hatte es schon damals sehr schade gefunden, dass sie so weit weggezogen war. Aber je nachdem, was die Zukunft brachte, würden wir uns ja vielleicht in Zukunft öfter sehen.

Bisher hatte ich noch keine Zeit gehabt, über die Zukunft nachzudenken, aber ich hegte die Hoffnung, dass Caroline mir helfen würde, die Dinge zu sortieren. Mir war völlig klar, dass ich Caroline nicht aufgeben konnte. Genauso gut hätte ich Newtons Apfel vom Baum plumpsen lassen können und hoffen, dass er nach oben flöge. Aber was bedeutete das jetzt?

Entweder ich blieb mit Lennart zusammen und traf mich ab und zu heimlich mit Caroline – das hieß noch mehr Lügen, aber zumindest eine beständige, „normale“ Beziehung. Jedenfalls wenn man das, was von uns noch übrig geblieben war, noch Beziehung nennen konnte. Oder ich trennte mich von Lennart und lebte allein. Caroline hatte deutlich gemacht, dass wir keinen Alltag leben könnten. Es würde immer nur möglich sein, dass wir uns heimlich trafen. Und wie wir es bei meinem und ihrem Job überhaupt hinkriegen sollten, uns gegenseitig zu besuchen, war mir schleierhaft. Wie man es auch drehte und wendete, es kam immer eine schlechte Lösung dabei heraus.

Es hätte also genug Gründe dafür gegeben, extrem schlechte Laune zu entwickeln, aber ich stand noch so unter dem Eindruck der vergangenen Nacht, dass ich einfach nur glücklich war.






To be continued...

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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 18:56 
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Hoffentlich verstrickt sich Fanny nicht in ihrem Lügengeflecht :shock:
Bin gespannt wie unsere beiden Damen endgültig zusammenfinden.

Wieder eine ganz tolle Fortsetzung Kim, danke 8)


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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 19:29 
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kimlegaspi hat geschrieben:
:shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine: :shine:

danke kim. :flehen: :flehen:

ich hoffe, wir können einfach :tanzen: :tanzen:

sabam

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 20:01 
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Diese Story darf gar nicht zu Ende gehen !!Sie ist einfach soooo schöööön geschrieben !!!
Danke dafür !! :D


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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 21:30 
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kimlegaspi hat geschrieben:
„Ja, wir sind noch zu Caroline nach Hause gefahren, weil die Lokale so überfüllt waren.“



.... aha ....:wink:


kimlegaspi hat geschrieben:
„Ich weiß nicht genau, wie sie wohnt.“ Ich zuckte die Achseln. „Es war ja schon dunkel.“


.... Fanny, das ist eine prima Ausrede ....:wink:


kimlegaspi hat geschrieben:
„Na, du wirst ja wohl wenigstens ihr Wohnzimmer gesehen haben“, pflichtete Torsten Mareike bei. „Oder habt ihr draußen auf der Terrasse gesessen?“


.... und Schneemänner gebaut? ....Bild


kimlegaspi hat geschrieben:
Die beiden diskutierten noch eine Weile, ob es nun zählte oder nicht zählte, George Clooney auf dem roten Teppich gesehen zu haben,



:lol: :lol: :lol:



LG


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BeitragVerfasst: 22.12.2011, 21:57 
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ich hoffe sehr, das es ein happy End zwischen den Beiden gibt..Mit allem drum und dran wäre super schön..Smilie

Vielen liebe Dank für deine tolle und grandiose Adventsgeschichte :)

I love it




:danke: :bigsuper: :freu: :klatsch: :xmaslach: :knutsch:


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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 07:14 
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1000 Dank, Trinity, sabam, ines, tiefgang und maddy :herzschlag: :herzschlag: :herzschlag: !!!


Zitat:
.... Fanny, das ist eine prima Ausrede ....


Ja, tiefgang, Fanny scheint mir noch ziemlich ungeübt im Lügen zu sein :wink: .


Zitat:
Diese Story darf gar nicht zu Ende gehen !!Sie ist einfach soooo schöööön geschrieben !!! Danke dafür !!


Ganz vielen Dank, ines :liebe2: ! Jetzt sind nur noch zwei Türchen verschlossen, beziehungsweise gleich nur noch eins...

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Zuletzt geändert von kimlegaspi am 23.12.2011, 07:16, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 07:15 
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Als ich mich um 13:50 Uhr an der Ecke von Mareikes Straße einfand, parkte dort schon Carolines Wagen.

„Und ich dachte, ich wäre zu früh“, neckte ich sie, als ich ins Auto stieg.

„Ach, ich war schon in der Nähe“, behauptete sie, aber erwartete nicht, dass ich es ihr glaubte.

Ich musste mich sehr anstrengen, sie nicht zu küssen, als ich mich neben sie setzte, und beeilte mich, den Sicherheitsgurt anzulegen. Als sie aber ihre Hand auf die Kupplung legte, um den Rückwärtsgang einzuschalten, konnte ich nicht anders, und ich legte meine Hand auf ihre. „Schön, dich zu sehen“, sagte ich leise.

„Lass das!“, zischte sie, und ich nahm erschrocken meine Hand fort. Was hatte sie denn? Das konnte doch nun wirklich niemand sehen.

Erst als ich Caroline anschaute, erkannte ich meinen Fehler. Weder sie noch ich würden es bis zu ihr nach Hause schaffen, wenn ich mich nicht benahm. „Sorry“, sagte ich reumütig. „Kommt nicht wieder vor.“

„Das will ich hoffen“, sagte sie streng, aber ich sah an ihren Mundwinkeln, dass sie lächelte.

Uns blieben drei Stunden Zeit, da ich um 17 Uhr mit Mareike am Gendarmenmarkt verabredet war. Sicher wäre es sinnvoll gewesen, die uns zur Verfügung stehenden Stunden zu nutzen, um ein ausführliches Gespräch über die Zukunft zu führen. Aber es ging irgendwie nicht. Die Autofahrt war schwierig genug durchzustehen, und als wir bei Caroline ankamen, war es vorbei mit dem Zusammennehmen.

Noch jetzt, wo ich dies aufschreibe, muss ich den Kopf über mich schütteln. Wie kann man so dermaßen glücklich sein, nur weil man mit einem Menschen zusammen ist? Einen Sinn ergibt das nicht, aber es ist toll.

Später dann, als wir es geschafft hatten, das Schlafzimmer zu verlassen, haben wir uns unten im Wohnzimmer vor ihren Kamin gesetzt. Caroline breitete ein Schafsfell auf dem Boden aus, so dass wir dort gemeinsam sitzen und uns vom Feuer wärmen lassen konnten. Während sie sich um das Entfachen der Glut kümmerte, setzte ich mich schon auf das Fell und schenkte uns zwei Gläser Saft ein.

Ein paar Minuten später setze sie sich zu mir und legte von hinten die Arme um mich. Sie küsste mich sanft und zog mich näher zu sich, so dass ich ihre Brüste in meinem Rücken spüren konnte. Lange sagten wir nichts. Ich lag zurückgelehnt in ihren Armen und genoss die wohlige Stille zwischen uns, unterbrochen vom Knistern des Feuers. Ich fühlte einen solchen Frieden in mir, eine solche Geborgenheit, dass ich nie wieder aufstehen wollte. „Es ist grausam, dass ich am Montag zurückfahren muss“, murmelte ich.

Sie küsste meinen Nacken. „Weißt du schon, ob du wiederkommst?“

„Zweifelst du daran?“

„Naja, wenn du erstmal wieder zu Hause bist bei deinem Freund…“

„Caroline…“ Ich legte ihre Arme um mich herum wie eine Decke und küsste ihre Handrücken. „Das mit dir… so etwas habe ich noch nie erlebt. Mit niemandem…“

„Ich auch nicht“, flüsterte sie in mein Ohr.

Ihre Worte machten mich so glücklich, dass ich kurz den Faden verlor. Ich küsste jeden einzelnen ihrer Finger, bevor ich bereit war fortzufahren. „Ich frage mich nur, wie wir unsere beiden Leben zusammenbringen sollen. Ich muss ja an den Wochenenden arbeiten und kann mir nicht dauernd frei nehmen. Und du bist an die Spielpläne gebunden.“ Ich runzelte die Stirn. „Das kann eigentlich nur funktionieren, wenn ich eine neue Kraft einstelle und selbst weniger im Restaurant arbeite…“

„Das wäre ein ziemlicher Verdienstverlust für dich, nicht wahr?“

„Ein verkraftbarer Verlust.“ Ich wandte mich um und küsste ihre Lippen. „Sehr viel verkraftbarer als dich nicht mehr zu sehen.“

Sie lächelte. „Würdest du denn damit klarkommen, dass wir für alle Menschen nur normale Freundinnen sein können? Wir könnten niemals zusammen wohnen, und wir müssten immer aufpassen, dass wir nicht zu viel zusammen gesehen werden. Bist du sicher, dass du dazu bereit bist?“

„Nur bedingt.“

„Was heißt das?“ Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. „Du weißt, dass das meine Bedingung ist.“

„Ja, das weiß ich“, seufzte ich. „Und ich bin wirklich bereit, sehr viel aufzugeben… für dich… Aber ich habe gemerkt, dass ich die Menschen, denen ich wirklich vertraue, nicht anlügen will…“

„Ausgeschlossen.“ Sie stand auf und trat zum Kamin, um einen umgefallenen Holzscheit aufzurichten. „Wenn es erstmal ein Mensch weiß, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es alle wissen. Dir ist doch wohl hoffentlich klar, dass ich mich nicht um irgendetwas drücken will, sondern dass hier mein Beruf auf dem Spiel steht.“

„Ja, natürlich.“ Ich senkte den Kopf. „Ich kann dich verstehen. Aber vielleicht kannst du verstehen, dass ich kein Lügengebäude vor meinen engsten Freunden aufbauen kann.“

„Wieso nicht? Ich tue das schon mein Leben lang… “ Sie setzte sich wieder zu mir. „Man kann sich daran gewöhnen, glaub mir.“

„Ich will mich aber nicht daran gewöhnen.“

„Dann geht es nicht.“

Warum sagte sie sowas? Ich war den Tränen nah. Wieso drehte sich alles darum, was sie wollte? Sah sie überhaupt nicht, was ich bereit war, für sie aufzugeben? Ich würde vielleicht Lennart verlassen. Ich würde meine Wochenenden in stickigen ICE-Zügen verbringen, um sie zu sehen. Ich würde im Restaurant kürzer treten und Verdienstverluste hinnehmen. Und ich wäre sogar bereit, eine Beziehung im Verborgenen zu führen. Wieso konnte sie nicht verstehen, dass auch ich eine Grenze hatte? „Ist das dein letztes Wort?“

„Ja.“

Ich löste mich aus ihrer Umarmung und stand vom Boden auf.

„Was soll denn das, Fanny? Bitte bleib hier.“

„Ich denke, es ist alles gesagt.“

„Nun sei doch nicht gleich gekränkt…“

„Du hast deinen Standpunkt klargemacht, und ich habe dir meinen gesagt. Solange wir keinen Kompromiss finden, kann es nicht funktionieren.“ Ich zog mein Handy hervor, um ein Taxi zu rufen.

„Lass das doch, ich fahre dich.“ Sie erhob sich jetzt ebenfalls. „Ich hole dir noch deine Tasche von oben.“

Schweigend stiegen wir in ihr Auto, und sie fuhr mich zu dem Treffpunkt, den ich mich Mareike vereinbart hatte. Mir war so zum Heulen zumute, dass ich nicht wusste, wie ich Mareike gegenübertreten sollte. Auch Caroline litt, das sah ich ihr an, aber es wäre verkehrt, ihretwegen etwas zu tun, von dem ich jetzt schon wusste, dass es mich unglücklich machen würde.

Im Nachhinein erwies es sich als Vorteil, dass Caroline mich zwanzig Minuten zu früh am Gendarmenmarkt absetzte, denn dadurch hatte ich Zeit, mich wieder etwas einzukriegen, bis Mareike erschien.

Der Weihnachtsmarkt war, wie Mareike schon angekündigt hatte, wirklich sehr besonders, und ich wünschte, ich hätte den Nachmittag mehr genießen können. Mir war die Laune gründlich verdorben, und die folgenden zwei Tage verliefen keineswegs besser. Es kostete mich große Mühe, mir vor Mareike nichts anmerken zu lassen, aber ich glaube, sie hat sehr wohl begriffen, dass ich total neben der Spur war. Caroline hat sich übrigens nicht mehr bei mir gemeldet, und ich habe ihr auch keine Nachricht mehr hinterlassen.

Und jetzt sitze ich hier im Zug und fahre zurück nach Hause. Zu dem Mann, den ich zu verlassen bereit bin. Wie skurril ist das?

Seit ich mit Caroline geschlafen habe, kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, mit Lennart zusammen zu sein. Wie soll ich ihm nahe sein, ohne an sie zu denken? Selbst wenn Caroline und ich uns nicht mehr sehen, wird es zwischen Lennart und mir nie wieder so sein wie vorher. Sie wird immer zwischen uns stehen. Ist es nicht von vornherein eine Sackgasse, wenn ich mit ihm zusammenbleibe, ganz egal, was mit Caroline und mir werden wird?

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich machen soll, wenn Caroline und ich uns nicht wiedersehen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben. Eigentlich habe ich das schon vor meiner Reise nach Berlin nicht gekonnt, und jetzt kann ich es noch viel weniger.

Seltsam, wie nah Glück und Unglück beieinander liegen können. Vor vier Tagen fühlte ich mich wie der glücklichste Mensch dieser Erde, und jetzt wird mir klar, dass ich nicht nur Caroline sondern auch Lennart verloren habe. Vielleicht ist es Zeit, dass ich mich damit abfinde, allein zu sein. Das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, hat Rainer Maria Rilke einst gesagt, und langsam glaube ich, dass er Recht hatte.






To be continued....

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 07:35 
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Ich bin wirklich gespannt wie die Geschichte morgen endet.
Eigentlich ist es jetzt an Caroline einen Schritt auf Fanny zuzugehen.
Sie wird wohl oder übel von ihrer starren Haltung Abkommen müssen und bereit seit Kompromisse einzugehen.
Vielen Dank Kim für die tolle Geschichte :D


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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 08:18 
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Danke, Trinity :knuff: ! Die letzten Zeilen sind in Arbeit...

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BeitragVerfasst: 23.12.2011, 10:59 
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ich bin auch sehr gespannt auf Türchen Nummer 24.
Schade, das Caroline so verbohrt ist. Ich hoffe sie meldet sich bei Fanny und gibt sich einen Ruck, sich zu outen, damit Beide glücklich miteinander Leben können..

Vielen Dank für das heutige Türchen!

:ok: :klatsch: :bigsuper:


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