Sarah v L. hat geschrieben:
rouki hat geschrieben:
au ja!
bitte bitte bitte
)
ich arbeite dran
fertig^^
„Komm schon Stella, wir müssen uns beeilen“, hetzte Carla sie nun schon zum vierten Mal. „Es ist nicht die feine englische Art, wenn man gleich zum ersten Training zu spät kommt.“
„Wie gut, dass wir hier in Deutschland sind“, lachte Stella kurz auf und legte aber gleich darauf einen Zahn zu.
„Ah, zum Glück, alle stehen noch vor dem Sportgebäude.“
„Und das heißt?“
„Dass weder du noch ich zu spät sind.“
„Schön, dann muss ich nur noch das Problem mit der Straßenkleidung lösen“, antwortete Stella. Noch eine Sache, die sie und ihr Vater vergessen hatten…Sportunterricht.
„Das regeln wir schon. Ich hab da noch en paar Sachen in meinem Spind.“
„Alt und verschwitzt?“
„Natürlich. Ich würde dir doch nie frisch gewaschene Sachen von mir geben. Das Handtuch von heute Morgen habe ich ja auch frisch aus der Schmutzwäschetonne gezogen“, zwinkerte Carla ihr zu. „Ah, warte. Fräulein Waagner?“ Plötzlich hatte Carla sich umgedreht und redete mit einer jungen Frau. Stella schätzte sie auf höchstens Anfang dreißig, offenbar unverheiratet. Bildschön war sie, aber an Carla kam sie nicht ran. „Das ist Stella Mann, sie geht seit heute auf unser Internat und sie hat sich für den Volleyballkurs entschieden.“
„Ah, das ist ja wunderbar. Dann sind wir jetzt endlich zwei komplette Trainingsmannschaften.“ Sie drehte sich zu Stella um. „Hast du denn schon einmal gespielt?“
„Bis vor einem Jahr drei Mal wöchentlich. Aber ich hab alles wieder verlernt…bestimmt.“
„Ach papperlapapp. Das ist wie Fahrradfahren. Das verlernt man nicht“, pfiff Fräulein Waagner hocherfreut. „Das ist perfekt. Mit ein bisschen Übung machen wir dich wieder fit und setzen euch beide zusammen als Geheimwaffe bei unserem nächsten Turnier ein.“
Stella war ganz und gar nicht wohl dabei. Sie wollte nie wieder Sport machen. In ihrer alten Mannschaft gab es Mord und Totschlag um die Kapitänsbinde. In ihrer ersten Mannschaften hatten ständige Trainerwechsel zur Auflösung geführt. Sie hatte eigentlich die Nase voll und dachte, dass sei so was wie eine AG. „Von Turnieren hast du mir aber nichts erzählt“, wandte sie sich an Carla.
„Aber ich dachte auch, dass das klar ist. Ist doch bei jeder Sportart so…“
„Mhmm…“m murrte Stella. Ihr gefiel die Richtung in die sich das hier entwickelte ganz und gar nicht. „Nun, wir müssen ohnehin erst einmal schauen, dass wir deine armen dünnen Gelenke nicht überstrapazieren und deine Muskeln wieder aufbauen. Ohne einen ordentlichen Schmetterangriff nützt du uns nichts.“ Mit diesen Worten schloss Fräulein Waagner die schwere Eisentür auf und ließ die Mädchen hinein. „In einer viertel Stunde spätestens will ich euch alle in der Halle zehn Runden laufen sehen.“
„Geht klar Fräulein Waagner“, antworteten sie nahezu im Chor und tummelten sich anschließend in die Umkleide.
„Carla, bist du bitte so nett und machst ein paar Sonderübungen mit unserem Neuling.“
„Was denn?“
„Ein bisschen Annahme, ein bisschen Reaktion, ein bisschen Stellspiel.“
„Geht klar.“
„Aber bitte sei lieb zu mir“, witzelte Stella noch.
„Immer doch“, antwortete Carla frech und warf ihr den ersten Ball entgegen.
Ohne Probleme nahm Stella den an. „Na, so sehr schonen musst du mich nun auch wieder nicht.“
„Okay, dann darfst du jetzt ein bisschen laufen. Aber nicht, dass du dich im Nachhinein bei meiner Mutter beschwerst.“
„Entschuldigung, Frau von Lahnstein, Ihre Tochter hat mich zu hart rangenommen? Kommt glaub ich nicht so gut.“ Stella bekam sich vor Lachen kaum mehr ein. Die Zweideutigkeit war ihr erst aufgefallen, als die Worte schon aus ihrem Mund gesprudelt waren.“
„Sehr witzig. Na warte, das zahl ich dir heim.“
„Oh, jetzt hab ich aber Angst.“
„Das kannst du auch! Meine Rache wird kommen. Du weißt nicht wann, du weißt nicht wo.“
„Juckt mich irgendwie nicht.“
„Werd nicht übermütig. Ich halte den Ball in meinem Händen, der auf dich zugeworfen werden soll.“
„Mach doch.“
Jetzt reichte es Carla. Sie warf den Ball- bewusst- so fest Richtung Wand, dass niemand auch nur daran gedacht hätte, dem nachzulaufen. Nicht so Stella. Kaum hatte der Ball Carlas Hände verlassen, sprintete Stella los.
„Nein, lass das. Du läufst nur gegen die Wand!“
„Den krieg ich!“ Überzeugt von sich selbst rannte sie weiter und schnappte sich den Ball mit einem gelungenen Hechtsprung. Er flog hoch in die Luft zurück zu Carla. Stella jedoch landete unsanft auf dem Boden und blieb liegen.