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BeitragVerfasst: 07.01.2013, 23:35 
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Du machst es aber so was von spannend,das ist echt Klasse.


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Verfasst: 07.01.2013, 23:35 


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BeitragVerfasst: 08.01.2013, 14:20 
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Wuuuh! Hab jetzt alles am Stück gelesen, echt Super!!!
Freu mich schon auf den nächsten Teil 8)
Weiter so!!!

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Eine neue Glühbirne leuchtet bedeutend heller, wenn man sie vor dem Einschrauben aus der Verpackung nimmt.


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BeitragVerfasst: 08.01.2013, 20:52 
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Kapitel 14: Out of control

„Wo fährst du hin?, wollte Thomas wissen und sah Marlene, die am Steuer saß, durchdringend an. Seine Tochter hatte den Blick stur geradeaus gerichtet und konzentrierte sich auf die Straße. Sie antwortete nicht. „Wo du hinfährst, hab ich dich gefragt!“ Thomas Ton wurde vehementer. Er hasste es, keine Antwort zu bekommen. „Zu Rebecca“, war die knappe Antwort. Thomas ließ sich seufzend in den Autositz zurücksinken. Seine Tochter hatte anscheinend wirklich eine Ahnung, wo sich ihre Freundin befinden konnte. Er hoffte nur, dass sie Recht behalten würde, denn er machte sich große Sorgen. Er mochte Rebecca. Erst war es für ihn sehr ungewohnt, dass seine Tochter auf Frauen stand, aber dann hatte er sich damit arrangiert. Er wollte für seine drei Kinder – und er zählte Kim immer noch als seine Tochter dazu – nur das Beste, auch wenn er manchmal mit Brachialgewalt versuchte, seinen Willen durchzusetzen. Er liebte sie – alle drei – über alles.

Tristan hatte selten in seinem Leben Angst verspürt, er war hartgesotten, hatte die Hölle vor Augen gehabt – nicht nur einmal. Aber jetzt, hier in diesem Moment, mit dem durchgedrehten Hartwig und seiner Schwester, die noch immer in dessen Gewalt war, hatte er Angst, richtige Angst. „Mach keinen Scheiß, Hartwig“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich werde den Rest besorgen, aber heute, in der Sylvesternacht, konnte ich nicht mehr auftreiben.“ „Dein Gelabere interessiert mich nicht“, herrschte Hartwig ihn an. Er schien völlig den Verstand verloren zu haben. Tristan versuchte, Hartwig, der ihm immer noch mit zitternden Händen die Pistole an den Kopf hielt, davon abzubringen, von ihm abzulassen. „Ich kann ja gehen und den Rest besorgen, und Rebecca bleibt so lange hier“, schlug er vor um Zeit zu gewinnen. „Ja, damit du zur Polizei gehen kannst, oder was? Für wie blöd hältst du mich?“ „Ich weiß, dass das hier alles aus dem Ruder gelaufen ist, und ich frage mich wieso. Ich habe Ihnen doch nichts getan“, versuchte es Tristan mit einer anderen Taktik. „Du wolltest mich verarschen, und ich lass mich nicht gerne verarschen“, kam wieder die drohende Stimme von Hartwig aus dessen Mund. Dann lud er die Waffe mit einem Klick, der Tristan in den Ohren hallte. Jetzt hatte er Todesangst.

Um 2:30 gab Bella auf. Sie würde ja doch nicht einschlafen können. Sie hielt es nicht mehr aus. Sie wollte wissen woran sie war. Entschlossen setzte sie sich auf und griff zu ihrem Handy. Sie wählte Tristans Nummer. Es war ihr egal, was er ihr sagte, und auch wenn er ihr sagen würde, dass aus ihnen nichts werden würde, so war es besser als die Ungewissheit zu ertragen. Es klingelte, einmal, zweimal, dreimal. Bella spürte das Kribbeln in der Magengegend, dass sie immer überkam wenn sie nur an Tristan dachte. Er ging nicht ran. Verdammt! Sie schob den Hörer auf rot, wollte sich wieder hinlegen. Dann schoss sie erneut hoch. Sie wollte nicht aufgeben. Wieder wählte sie seine Nummer.

„Geh an dein Handy, verdammt!“, schrie Hartwig nervös und Tristan sah ihn aufmerksam an. Warum war der Mann so nervös, und vor allem: warum hatte er noch nicht abgedrückt? Er hätte ihn schon längst töten können wenn er gewollt hätte. „Okay, ich gehe an mein Handy!“, sagte Tristan und schob eine Hand in die Manteltasche. Dann ging alles blitzschnell.

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BeitragVerfasst: 15.01.2013, 21:07 
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Kapitel 15: The Final

Während Tristan augenscheinlich sein Handy aus der Jacke suchte, hatte Rebecca, die Hartwig in seiner Unachtsamkeit losgelassen hatte, blitzschnell ihre Augenbinde heruntergerissen und eine Flasche, die am Boden lag, geschnappt. Sie nutze den Moment der Unachtsamkeit und schlug Hartwig diese über den Kopf. Just in diesem Moment hatte auch Tristan die gleiche Idee, den Täter zu überwältigen. Er trat aus und traf Hartwig zwischen die Beine. Der Mann sank stöhnend zu Boden. „Rebecca, schnell, lauf zum Auto!“, rief er seiner Schwester zu und warf ihr die Schlüssel herüber. „Es steht da hinten links, siehst du es?“ Dann nahm er die Pistole an sich. Hartwig lag noch immer am Boden und rührte sich nicht. Tristan überlegte, ob er ihn anschießen sollte, zur Sicherheit, aber entschied sich dagegen.

Plötzlich sah Rebecca von weitem die Scheinwerfer eines näherkommenden Autos. Als das Fahrzeug noch näherkam erkannte sie den Wagen. Marlene! Es war der Wagen von Marlene! Rebecca brach in Tränen aus. Die ganze Anspannung und die ganze Angst, Todesangst, die sie durchgestanden hatte, das alles kam nun wie auf Knopfdruck aus ihr herausgeschossen. Sie lief zum Auto, und dann sah sie Marlenes ungläubigen Ausdruck. Ihre Freundin bremste den Wagen abrupt und schnallte sich ab, riss die Wagentür auf. Dann rannte sie Rebecca entgegen.

Sie hatte sie wieder! Endlich wieder! In dem Moment als Marlene und Rebecca sich in die Arme fielen, war es als würde die Welt stehenbleiben, es gab nur noch sie beide. Die beiden Frauen standen noch eine ganze Weile so da, bis Tristan die beiden trennte. „Los, geht lieber ins Auto, ich weiß nicht wie lange der Typ bewusstlos bleibt“, ermahnte er sie. Rebecca und Marlene stiegen zu Thomas und Dana ins Auto auf den Rücksitz, Tristan lief zu seinem eigenen Auto. Die beiden Frauen hielten sich an den Händen und sahen sich nur an. „Rebecca, ich bin so froh, dass alles gutgegangen ist, ich hätte mir nie – nie verziehen…wenn..“ fing Marlene an. „Pssst“, sagte Rebecca und legte der Blondine den Finger auf den Mund. „Es ist alles okay, es ist noch mal gutgegangen. Das einzige was zählt ist, dass wir uns wiederhaben.“ Marlene sah die Brünette so unendlich liebevoll und zärtlich an, dass Rebecca die Tränen kamen. „Du bist das Wichtigste in der Welt für mich, ich bin so froh, so froh, dass ich dich wiederhabe“, flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr. Diese zog sie an sich, flüsterte ihr ins Ohr: „Ich kann es kaum erwarten, dass wir zurück sind, zu Hause, auf Königsbrunn.“ Zu Hause. Ja, Königsbrunn war Marlenes Zuhause, dort war sie mit Rebecca glücklich, und sie konnte es auch kaum noch erwarten, dorthin zurück zu gelangen. Während Thomas glücklich und zufrieden Marlene und Rebecca im Rückspiegel betrachtete und sehr froh war, dass die beiden sich wiederhatten, fuhr ein sehr in sich gekehrte Tristan in seinem Wagen hinter dem Audi von Marlene hinterher.

Sein Plan war schiefgegangen. Er war zwar erleichtert, dass Rebecca aus den Fängen dieses Hartwigs befreit war. Aber kaum war seine Schwester in Sicherheit, schon fühlte er wieder den Sog der Schwermut und des aufkommenden Hasses in sich aufsteigen, und da wusste er, dass er nicht eher aufgeben würde, als bis die beiden Frauen sich trennen würden, nicht eher, als bis er sich gerächt hätte.

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BeitragVerfasst: 17.01.2013, 20:36 
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Kapitel 16: Overflow

Sanft ließ Marlene ihre Finger über Rebeccas Rücken gleiten. Sie spürte, dass sich die feinen Härchen aufstellten und dass ihre Freundin Gänsehaut bekam. „Du ahnst nicht, welche Angst ich um dich ausgestanden habe“, flüsterte sie leise. Rebecca drehte sich zu Marlene um, sah ihr in die Augen. „Es ist alles noch einmal gutgegangen, alles ist gut.“ Marlene stoppte die Bewegung und sagte etwas zu ruppig: „Es ist eben nicht alles gut!“ Irritiert sah Rebecca die Blondine an. „Was meinst du?“ Marlene erhob sich plötzlich vom Bett und lief wie ein Tiger im Käfig hin- und her. „Tristan! Das meine ich. Hast du´s vergessen? ER war es der dich hat ENTFÜHREN lassen. Wie kann dann alles gut sein? Ich meine, was kommt als nächstes? Will er dich umbringen?“ Marlene hatte sich in Rage geredet. Rebecca bedeutete ihr, wieder ins Bett zu kommen, doch die Blondine wehrte ab. „Ich KANN jetzt irgendwie nicht so weitermachen als wäre nichts gewesen, das GEHT einfach nicht.“ Rebecca stand aus dem Bett auf und zog Marlene sanft an sich. „Marlene“, sagte sie wie eine Mutter zu ihrem kleinen Kind, denn sie wusste, der Klang ihrer sanftweichen Stimme würde Marlene runterkommen lassen. „Du hast ja recht, aber heute nacht – da zählen nur wir beide, du und ich, und egal was war oder was noch kommen mag, du hast mich an deiner Seite, und ich bin immer für dich da, hörst du? Immer.“ Während sie diese Worte sprach fühlte Rebecca Tränen in sich aufsteigen, aber es waren Tränen der Rührung. Marlene sah sie an, und als sich ihre Augen trafen, da wollte sie nur noch eins: für den Rest der Nacht vergessen was passiert war. Sie sah Rebecca intensiv in die Augen, und ihre Freundin wusste was Marlene wollte. Langsam hob die Brünette die Hand und strich ihrer Freundin die Haar aus dem Gesicht. Sie liebte Marlenes lange Haare, besonders weil sie so gegensätzlich zu ihrer eigenen Frisur waren, sie waren lang und blond während sie selbst kurze braune Haare hatte. Auch die Augenfarbe konnte gegensätzlicher nicht sein. Marlenes Augen war von einer tiefseeblauen Farbe, schimmerten manchmal fast türkis, durchsichtig, und ihre, Rebeccas Augen waren von einem samtigen Braunton.

„Komm ins Bett“, flüsterte Rebecca, und ihre Stimme klang rauh, zärtlich und ein wenig fordernd. Sachte zog sie Marlene mit sich und ließ sich dann mit ihr aufs Bett fallen. „Ich will dich“, raunte sie in ihr Ohr, und dann vergaßen die beiden Frauen die Welt um sich herum.

Es war 3:50 als Tristan an sein Handy ging. Bella hatte nicht aufgegeben und so lange angerufen bis er endlich abgenommen hatte. „Was ist los? Warum rufst du mich mitten in der Nacht an?“, fragte er unwirsch. „Was LOS ist? Du hast mich mitten im Sex stehenlassen, sag mal, TICKST du noch ganz richtig?“ Bella spürte, dass Tristan anscheinend jetzt grade erst so richtig bewusst wurde, was er da getan hatte, und seine Stimme wurde weicher als er sagte: „Hör zu, ich kann dir das jetzt nicht erklären, aber ich mache es wieder gut.“ „Wie willst du das wieder gutmachen? Da lass dir aber echt mal was gutes einfallen!“, bölkte sie in den Hörer. „Bella, es ist etwas dazwischengekommen, ich musste ganz dringend weg. Ich weiß, dass es nicht die feine englische Art war.“ „Nicht die feine englische Art ist ja wohl ein bisschen untertrieben“, schnaubte die Rothaarige. „Es tut mir leid, wirklich.“ Der Ton seiner Stimme, rauh und sensibel, war es, der Bella wieder und wieder einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich werde es wieder gutmachen, und du wirst es nicht bereuen, wenn du mir noch eine Chance gibst“, flüsterte er. „Okay, lass dir was einfallen.“ „Das werd´ich.“ „Gute Nacht“, sagte Bella, und dann legte sie auf.

Rebeccas Mund war überall. Marlenes Körper vibrierte förmlich als sie die zarten Lippen ihrer Freundin spürte, wie sie über ihre Haut wanderten. Es war zwar erst einen halben Tag her wo sie zuletzt miteinander geschlafen hatten, aber es war so viel passiert, so dass es den beiden Frauen wie eine Ewigkeit vorkam. Rebecca fuhr die Innenseiten von Marlenes Beinen nach oben und stoppte kurz vorm Ziel, sah Marlene in die Augen, sah die Begierde in Ihnen, wusste, sie würde ihre Freundin noch heißer machen, wenn sie es herauszögerte. „Becca, du machst mich wahnsinnig“, stöhnte Marlene und krallte ihre Hände in die Bettdecke. „Das ist Sinn und Zweck der Übung“, sagte sie und lachte. „Du kleines Luder“, raunte Marlene mit rauher Stimme. „Das wirst du mir büßen“, versprach sie. „Ich kann´s kaum erwarten.“ Dann verdrehte Marlene die Augen, denn Rebecca war endlich da angekommen wo sie ihre Freundin haben wollte. Die beiden Frauen ließen sich nun von der Woge der Leidenschaft dahintragen und vergaßen die Welt um sich herum.

Sie ahnten nicht, dass schon wieder neues Unheil über sie hereinzuplatzen drohte.

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BeitragVerfasst: 19.01.2013, 17:11 
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Kapitel 17: awareness

Tristan zog noch ein letztes Mal an seiner Zigarette und drückte diese dann im Aschenbecher aus. Er versuchte, nicht nach unten zu sehen, wo Marlene und Rebecca am Tresen saßen und mit seinem Geschäftsführer, Oliver Sabel, sprachen. Er versuchte auch zu ignorieren, dass es ihn immer noch irre machte, wenn er sah, wie Marlene ihr langes, blondes Haar mit ihren zierlichen Fingern zurückstrich, und er versuchte, die aufsteigende Wut, die schon wieder brodelte, zu ignorieren. Es gelang ihm nicht. Für ihn war das „Zur-Schau-stellen“ ihrer Liebe der beiden Frauen ein einziger Affront – ein Affront, der nur dazu diente, ihn zu demütigen. Tristan zwang sich, wegzusehen, sich wieder seinen Unterlagen zu widmen. Für einen Moment musste er lächeln als er an die Sylvesternacht dachte, an seinen Quickie mit Bella, der leider auf sehr unschöne Weise unterbrochen wurde. Dennoch – Tristan gab es ungern vor sich selbst zu – es hatte was gehabt. Die Rothaarige war ihm sehr sympathisch, und es war auch noch ein anderes Gefühl außer dem, dass er sie ziemlich scharf fand, es war ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und Vertrauen, etwas dass er bei Marlene so nie empfunden hatte. Immer hatte er das Gefühl gehabt, dass Marlene nicht zu hundert Prozent ehrlich zu ihm war, zu Recht, denn sie hatte ihn ja monatelang belogen. Es fing mit der Vergewaltigung an, wo er ihr doch einfach nur zur Seite stehen wollte. Dann kam die Abtreibung, die sie einfach ohne mit ihm zu sprechen, ihn einzuweihen, durchgezogen hatte. Die Möglichkeit, dass es sein Kind war, dass sie wegmachen ließ, hatte ihn sehr getroffen. Er hatte nie Kinder gewollt, aber mit Marlene hatte er sich das vorstellen können. Er hatte diese Frau sehr geliebt. Tristan war nicht sehr erfahren darin, eine Frau zu lieben, denn jahrelang war seine Schwester für ihn die Frau gewesen, die er begehrte. Die kurze Liaison mit Dana hatte auch keine großartige Bedeutung für ihn gehabt, obwohl da schon Gefühle mit im Spiel gewesen waren. Erst Marlene hatte er wirklich richtig geliebt, so geliebt wie es für ihn möglich gewesen war. Tristan war sich bewusst, dass er nicht so lieben konnte wie andere Menschen. Er war extrem in seinen Gefühlslagen, hasste er, so hasste er richtig, empfand er Wut, so war dies zerstörerisch, und liebte er, so liebte er zu 100 Prozent, manchmal hatte seine Liebe sogar krankhafte, besitzergreifende und fast obsessive, besessene Züge. Tristan wusste das, aber er wusste, dass es ein Teil von ihm war, von seinem Wesen, seines Charakters, und er versuchte nicht mehr, dagegen anzukämpfen.

Bella nahm ihn so, wie er war, das spürte er, und das war es, was sie so anziehend machte. Es tat ihm sehr leid, dass sie eine schlechte Meinung über ihn hatte, dadurch, dass er in der Sylvesternacht, mitten im Sex verschwunden war, und er wollte es wieder gut machen, doch er wusste nicht wie. Ein Essen erschien ihm zu profan, zu abgedroschen, alltäglich, und so hatte er sich noch nicht wieder bei Bella gemeldet, trotzdem er ihr versprochen hatte, sich etwas Schönes für sie auszudenken.

Tristan spähte wieder nach unten und atmete auf. Gott sei Dank, die beiden Frauen hatten sich verzogen. Er konnte sie einfach immer noch nicht in seiner Nähe ertragen, es ging einfach nicht. Seufzend klappte er die Bilanzen, über denen er gesessen hatte, zu und dann kam ihm eine Idee.

„Was ist denn schon wieder los mit dir?“, wollte Andi wissen und stupste Bella sachte an. Sie drehte sich abrupt um. „Was soll los sein?“, fragte sie, eine Spur zu giftig, so dass Andi die Augenbrauen hob. „Na, du bist seit Tagen so komisch, ich bin doch nicht blind“, rechtfertigte sich Andi. „Du weißt, wenn du reden willst… ich bin da.“ Bella tat es augenblicklich leid, dass sie Andi angeraunzt hatte, und ihr Tonfall wurde eine Spur weicher, als sie erwiderte: „Danke. Aber ich denke, du bist nicht der Richtige, mit dem ich darüber sprechen möchte“, sagte sie bedauernd. Andis Mine verdunkelte sich. „Okay, ich kann mir schon denken um was – oder besser – um wen es geht“, sagte er beleidigt. Bella legte Andi die Hand auf den Arm. „Eben. Es geht um Graf Großkotz, und wir wissen beide, dass ich da von dir keine objektive Meinung zu erwarten habe.“ Andi zuckte kaum merklich zusammen, wie immer, wenn Bella ihn berührte und versuchte, cool auszusehen als er sagte: „Ganz genau, mit dem Schmierbolzen kann ich echt nichts anfangen, und da würdest du von mir auch kein Mitleid erwarten können, wenn er dich blöd behandelt hat, da ich dich gewarnt habe. Ist ja nicht die feine englische Art, sich nach dem Sex…“ Andi biss sich auf die Lippe. Verdammt! Jetzt hatte er sich verraten. Bella sprang auf und blitze ihn wütend an. „Was weißt du?“, herrschte sie ihn an.

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BeitragVerfasst: 21.01.2013, 15:58 
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Kapitel 18: unforseen advantages

„Ich? Ach, das war nur so daher gesagt“, sagte Andi lapidar. „Wie, nur so DAHER-gesagt? So was sagt man nicht einfach so daher! Du weißt doch was!“ Andi wand sich. „Wie schon gesagt, ich habe es nur so angenommen, dass er sich nach Sex nicht meldet, das war alles. Und außerdem muss ich jetzt zu Brandner-Bau.“ Er war aufgesprungen und schnappte sich seine Arbeitstasche, die auf dem Stuhl lag, um zur Tür zu gehen. Auf einmal prustete Bella los. Der Anblick war einfach zu komisch. Andi drehte sich entsetzt um. Was war denn jetzt schon wieder mit seiner Mitbewohnerin los? Eben war sie doch noch stinksauer gewesen. Dann bemerkte er selbst, dass er mit Schlappen zur Wohnungstür gelaufen war. Er war wütend auf sich selbst. Warum konnte er nicht einmal seine Klappe halten? Etwas peinlich berührt drehte er sich um und warf seine Tasche, wütend über sich selbst auf das Sofa. Er konnte Bella kaum ansehen, die sich noch immer die Hand auf den Mund presste, um nicht laut loszulachen. „Ei – eigentlich müsste ich ja sauer sein, und bin es auch, aber..“ sie hielt wieder inne, weil ein erneuter Lachanfall sie überkam, „das ist einfach – zu KOMISCH.“ „Haha“, sagte Andi sarkastisch, der es nicht verknusen konnte, wenn man über ihn lachte. ‚“Ne, du hast recht, es ist wirklich nicht lustig, dass Tristan diese intimen Details weitergegeben hat“, sagte Bella und wurde wieder ernst. „Ich kann mir genau vorstellen, wie das abgegangen ist. Ihr habt euch mal wieder in der Wolle gehabt, und Tristan hat dann geprahlt damit, dass er mich rumgekriegt hat.“ Bella verzog angewidert das Gesicht. In Andi arbeitete es. Bella dachte dass Tristan gequatscht hatte. So hatte er es ja noch gar nicht betrachtet. Vielleicht war hatte ihm der Zufall jetzt einen Trumpf in die Hände gespielt. Andi überlegte, ob es fair war, Bella die Wahrheit zu verschweigen, aber was hätte er sagen sollen? Nein, Bella, so war es nicht, ich war es, der euch beim Sex zugesehen hatte? Andi schüttelte innerlich den Kopf. Das konnte er ihr auf keinen Fall sagen. Doch er konnte nicht länger nachdenken, denn Bella hatte sich ihre Lederjacke, die sie von Charlie geschenkt bekommen hatte, übergeworfen und war im Begriff, die WG zu verlassen. „Wo willst du hin?“, fragte er sie. „Na, wo will ich schon hin, zu Tristan natürlich“, erwiderte Bella. „Bella, warte mal“, sagte Andi und war selbst erschrocken dass er sie zurückhielt. „Ich muss dir noch was sagen.“

Tristan war zufrieden. Er hatte alle Vorbereitungen getroffen, und der Überraschung für Bella stand nichts mehr im Wege. Er freute sich jetzt schon über ihr Gesicht, und er hoffte sehr, dass ihr gefallen würde, was er sich für sie ausgedacht hatte. Er wollte Bella sofort anrufen und ihr sagen, dass sie für das kommende Wochenende nichts vornehmen sollte. Grade, als er zum Handy greifen wollte, sah er die Rothaarige wutentbrannt die Treppe hochlaufen. Tristan sprang auf. „Hey, Bella, dich wollte ich grade anrufen“, sagte er, etwas irritiert darüber, dass sie anscheinend sehr aufgebracht war. „Den Anruf kannst du dir sparen, so wie auch die Anrufe in nächster Zeit und überhaupt alle Anrufe an mich.“

Gedankenverloren besah sich Rebecca die verschiedenen Knöpfe und ließ ihre Finger sachte über die Oberflächen gleiten. Sie sah wieder die Begegnung mit ihrem Vater vor sich, hier bei LCL, und in ihre Augen schossen Tränen. Sie wollte nicht an diesen Moment denken, aber die Erinnerung war übermächtig. Es tat ihr so weh, dass ihr Vater so krank war, und dass sie ihm nicht helfen konnte, nichts für ihn tun konnte. Sie fühlte sich so machtlos. Wieder sah sie sich vor ihrem geistigen Auge auf der Treppe sitzen mit Ludwig und fühlte, wie ihr Vater sie tröstend an sich zog, dabei hätte sie es sein müssen, die ihn tröstete, sofern es überhaupt Worte des Trostes geben konnte angesichts dieser Situation, in der er sich befand. Rebecca wischte die aufkommenden Tränen mit dem Handrücken entschlossen weg. Sie musste sich konzentrieren, Tanja war schon wieder am Rumschnauzen im Hintergrund, dass sie Ergebnisse sehen wollte. Rebecca konnte sich jetzt kein Fauxpas leisten. Die Firma war immer noch in einer handfesten Krise, und LCL war das einzige Unternehmen, das wirklich gut dastand. Das wollte sie nicht aufs Spiel setzen.

Sie war so konzentriert auf ihre Arbeit, dass sie nicht hörte, wie jemand näherkam. Erst als von hinten Arme um sie gelegt wurden, schreckte sie auf. „Na, meine Süße, sind wir fleißig?“, vernahm sie die sanfte Stimme ihrer Freundin, und sie entspannte sich automatisch. „Ach, Marlene, wie gut, dass du da bist“, sagte Rebecca, und in dem Moment fingen die Tränen an zu laufen, sie konnte sie nicht mehr aufhalten. „Was ist passiert?“, fragte die Blondine alarmiert. „Tristan? Hat er wieder..“ Rebecca schüttelte den Kopf. „Es ist wegen – Papa“, sagte sie dann leise. Marlene nickte verstehend und mitfühlend. „Habt ihr beide nichts zu tun?“, vernahmen die beiden Frauen eine keifende Tanja hinter sich, die mit dem Zeigefinger zwischen Marlene und Rebecca hin- und herwedelte wie es ihre Art war. „Ich meine, außer hier rum zu schmachten, so dass einem das Mittagessen von vorgestern wieder hochkommt?“ Ihr Blick war eine Mischung aus Abneigung, Ironie und leichter Belustigung, doch Rebecca war klar, dass nicht gut Kirschen essen war mit ihrer Chefin. Sie wischte sich mit einer raschen Handbewegung die restlichen Tränen aus den Augenwinkeln und schob Marlene sanft von sich. „Tanja hat recht. Wir müssen unseren Zeitplan einhalten. Wir stehen unter totalem Druck, die Kollektion muss fertigwerden.“ „Na, du benutzt ja deinen hübschen Kopf doch zu mehr als nur zum Friseur zu gehen“, sagte Tanja sarkastisch, aber auf ihre Art fast schon liebevoll. Zu Marlene gewandt sagte sie im Gehen: „Und du, meine Liebe, solltest dich mal wieder dringend bei mir auf der Suite blicken lassen, mir ist immer noch nicht klar, wie das so funktioniert mit dem Sex zwischen zwei Frauen. Ich möchte endlich wissen was man da so…“ sie fuchtelte wieder wild mit den Händen.. „macht.“ Tanja sprach das Wort „macht“ sehr zweideutig, provozierend aus, aber Marlene, die ihre Freundin kannte, und wusste, dass sie das nicht unbedingt ernst meinte, schmunzelte nur. „Das werde ich“, versprach sie lachend.

„Kannst du mir mal sagen, was los ist?“, wollte Tristan irritiert wissen. „Was los ist?“, wiederholte Bella, immer noch vor Wut schnaubend. „Du erzählst Andi vom Sex im Lager und fragst was LOS IST?“ „Bitte?“ fragte Tristan, das Wort stark betonend. „Tu doch nicht so unschuldig“, pflaumte Bella ihn weiter an. „Ich weiß genau wie es gewesen ist. Du und Andi, ihr habt mal wieder eure Revierkämpfe ausgetragen, nach dem Motto, wer den Größeren hat, und dann ist es dir sicherlich „raus-ge-rutscht““. Sie spuckte „rausgerutscht“ verächtlich aus. Tristan war aufgesprungen. „Ehrlich, Bella, ich habe Andi nichts erzählt“, sagte er, und sah sie ernst an. „Das soll ich dir glauben?“ ereiferte sich die Rothaarige. „Du lässt doch keine Gelegenheit aus, Andi eins reinzuwürgen, willst ihm immer beweisen was für ein toller Hecht du bist.“ „Das stimmt, aber in diesem Fall habe ich meinen Mund gehalten. Was denkst du von mir?“ „Genau das, was du bist. Nämlich ein arroganter, schnöseliger Großkotz. Andi hatte schon ganz recht, und weißt du was? Ich habe die Schnauze voll von dir. Schönen Tag noch.“ Damit war sie auf dem Absatz umgekehrt und hinterließ einen nachdenklichen Tristan. Er klappte die Broschüre wieder zu, die er noch offen auf seinem Schreibtisch liegen hatte. Aus der Überraschung für Bella würde anscheinend nichts werden.

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BeitragVerfasst: 23.01.2013, 00:10 
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wow, ich stoße hier gerade erst dazu - vielen Dank für die Geschichte (es gibt ja noch immer nur soooo wenige Marbecca Stories, schon gar nicht solch detaillgenaue und ausgefeilte wie diese hier) und für viele Arbeit, die sicherlich dahinter steckt!


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BeitragVerfasst: 24.01.2013, 21:55 
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Kapitel 19: One minute

Die Tür flog ihm beinah an den Kopf als Andi seine Jacke nahm und die WG verlassen wollte. Nur knapp konnte er ausweichen und fiel dabei fast auf alle Viere. Bella bemerkte es nicht einmal. Sie stampfte wutentbrannt ins Zimmer und warf mit Schwung ihre Schultertasche auf die Couch. Dann lief sie zum Kühlschrank, öffnete ihn unsanft und fragte in Richtung Andi: „Ist noch Bier da?“ Ihr Mitbewohner wunderte sich ein wenig, denn für gewöhnlich trank Bella nicht am helllichten Tage und schon gar kein Bier. „Oder gleich was Härteres, ein Whiskey vielleicht?“, sinnierte sie vor sich hin. Andi, der inzwischen seine Jacke wieder auf den Haken gehangen hatte, ging einige Schritte auf die Rothaarige zu. „Wie wär´s noch mit einem schönen Joint dazu?“, fragte er ironisch. „Ja, von mir aus auch“, gab Bella patzig zurück. „Ähm, das war jetzt ein Scherz“, sagte Andi etwas verwundert. „Du bist echt schräg drauf, wasn los? Hat Graf Großkotz dich wieder sitzengelassen?“ „Der KANN mich mal!“, schrie Bella Andi an, der abwehrend die Hände hob. „Hey, hey, hey, ich bin´s nur, Andi, dein Mitbewohner, du erinnerst dich? Ich kann jetzt grad nichts dafür.“ Bella sah Andi etwas entschuldigend an, und ihr Tonfall ändert sich als sie sagte: „Sorry, Andi, aber du hattest SO recht, was Tristan angeht, er ist ein arrogantes blödes großkotziges und widerliches Arschloch!“ Andi konnte sich ein innerliches Triumphieren nicht verkneifen, versuchte aber, sich vor Bella nichts anmerken zu lassen. „Ich hatte dich gewarnt“, sagte er daher nur in typischer Fritzsche-hat-wie-immer-Recht-Manier. „Aber du wolltest ja nicht auf mich hören.“ Es klang fast beleidigt. „Ja, ich hätte dir mal vorher zuhören sollen“, lenkte Bella ein und machte sich ein Bier auf. „Auch eins?“, fragte sie in Richtung Andi und warf ihm schon eine Flasche zu. Andi fing sie erstaunt auf, aber beschloss, die für sich so überraschende Wendung im Verhalten Bellas zu nutzen. Er hatte Bella – als er sie zurückgehalten hatte – eigentlich erzählen wollen, dass er es selbst war, der Tristan und sie beim Sex gesehen hatte, aber es dann doch nicht fertiggebracht, und sich dann mit einer Ausrede aus der Affäre gezogen.

Während Bella und Andi ihr Bier tranken, saß Tristan immer noch über seinen Bilanzen. Er konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken ab zu der flippigen Rothaarigen, für die er doch mehr empfand als er sich eingestehen wollte. Als er merkte, dass er sich doch nicht mehr würde konzentrieren können, entschied er sich, für den heutigen Tag Schluß zu machen. Er würde noch mal versuchen, mit Bella zu reden. Entschlossen stand Tristan auf und verließ kurzerhand das No Limits.

„Was willst du hier?“, rief Andi ungehalten und schlug Tristan die Tür kurzerhand wieder vor der Nase zu. Er wollte gar nicht erst, dass Bella sah, wer nach ihr verlangt hatte. Er war froh, dass Bella grade im Bad gewesen war, als Graf Großkotz geklingelt hatte. Doch dummerweise hatte die Rothaarige das Klingeln gehört und fragte unbekümmert, wer es denn „gewesen war“. Andi beschloss, zu lügen, und erzählte, dass Charlie herübergekommen war um sich Salz zu leihen. In diesem Moment klingelte es erneut, begleitet von einem lauten ungeduldigen, sich nicht abwimmeln lassen wollendem Klopfen, eher ein Hämmern, an der Tür. Bella sah Andi irritiert an. „Charlie, sagtest du?“, fragte sie ironisch und öffnete die Tür mit einem Schwung. „Was willst du hier?“, lautete auch ihre Frage an Tristan als sie sah, wer sich hinter der Wohnungstür verbarg. „Mit dir reden“, sagte er vehement und schob sich an ihr vorbei. Bella war für einen kurzen Moment sprachlos über seine Impertinenz, aber schloss dennoch die Tür hinter sich. Mit den Armen verschränkt vor der Brust stand sie vor ihm, wild entschlossen, sich nicht auf eine Diskussion mit ihm einzulassen. „Sie hat doch gesagt, dass sie nicht mit dir reden will“, ereiferte sich Andi, was ihm einen herablassenden Blick von dem Grafen einbrachte. „Andi, komm, lass, ich kann immer noch für mich selbst sprechen“, bemerkte Bella. „Ja, anscheinend nicht“, konterte Andi, und seine Stimme bekam einen für ihn so typischen Kiekser nach oben, wie immer wenn er sich echauffierte. „Ach, macht doch was ihr wollt“, schnauzte Andi dann und nahm sein Bier und verließ das WG-Wohnzimmer.

„Ehe du irgendetwas sagst, lass mich reden“, bat Tristan, und er sah so zerknirscht aus, dass Bella nicht anders konnte als zu nicken. „Ich habe Andi nicht erzählt, dass wir miteinander geschlafen haben, ehrlich nicht. Auch wenn du mir nicht glaubst, es ist die Wahrheit. Ich habe keine Ahnung, woher er es weiß. Auch wenn es ansonsten meine Art ist, rumzuprahlen, grade vor ihm, weil er sich so schön dafür eignet, aber in diesem Fall habe ich meinen Mund gehalten.“ „Und das soll ich dir glauben?“, fragte Bella kiebig, aber der Tonfall ihrer Stimme wurde bereits weicher. „Ich hoffe, dass du mir glaubst. Ich hatte grade eine Überraschung für dich vorbereitet für das Wocheende, und ich hatte mich schon sehr darauf gefreut.“ Bellas sah zur Seite. Sie wollte nicht, dass Tristan bemerkte, dass ihr Groll gegen ihn schwand. „Ich habe es zur Kenntnis genommen, dass du es nicht warst, der Andi eingeweiht hat, aber ich habe dennoch die Schnauze von dir voll. Bitte geh!“ Tristan trat einen Schritt auf Bella zu, fasste sie vorsichtig am Arm. „Ich gehe, aber hör mir nur vorher noch eine Minute zu“, bat er. Bella nickte, immer noch zur Seite schauend. „Ich bin durch die Hölle gegangen wegen Marlene und Rebecca, und ich tue es noch. Wenn ich mit dir zusammen bin, dann wird diese Hölle erträglicher. Es klingt egoistisch, ich weiß, aber ich bitte dich, gib mir eine Chance, es wieder gutzumachen. Ich bin gerne mit dir zusammen, und ich weiß, du auch mit mir. Ich kann dir nicht die große Liebe versprechen, aber ich will gerne mit dir zusammen Dinge unternehmen und mit dir Spaß haben.“ Bella sah Tristan noch immer nicht an. „War´s das jetzt?“, fragte sie zynisch. Tristan machte den Mund auf um noch etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Dann nickte er und drehte sich langsam auf dem Absatz um.

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BeitragVerfasst: 27.01.2013, 20:21 
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Kapitel 20: Self - punishment

Eine einzelne Träne rann über ihre Wange, lief am Kinn herab und tropfte dann auf den Flyer, der vor ihr lag. Rollermuseum. Tristan hatte mit ihr am Wochenende in das Rollermuseum in Kaub am Rhein fahren wollen. Das war seine Überraschung gewesen. So hatte er seinen Fauxpas wieder gutmachen wollen. Doch sie hatte ihm keine Chance dazu gegeben, hatte ihm nicht zuhören wollen. Wütend riss Bella die Unterlagen vom Tisch und pfefferte sie in die Ecke.

Tristan war noch einmal zurückgekommen und hatte erneut geklingelt. Bella hatte Andi zur Tür geschickt. Als sie dann sah, was Tristan für sie abgegeben hatte, wäre sie ihm am liebsten hinterhergelaufen, doch ihr dämlicher Stolz hatte es nicht zugelassen. Sie hasste sich dafür. Tristan hatte sich so eine schöne Überraschung ausgedacht, aber sie musste mal wieder ihren Verstand über ihr Herz siegen lassen, so wie sie es fast immer tat. Zu oft war sie in der Vergangenheit von der Liebe enttäuscht worden, oder vielmehr hatte es in ihrem Leben noch nie wirklich eine richtige große Liebe gegeben, eine, für die es sich hätte gelohnt zu kämpfen. Als sie Tristan kennengelernt hatte, hatte sie sich zum ersten Mal vorstellen können, dass er es sein könnte, der Mann, mit dem sie eine Beziehung eingehen könnte, derjenige, der ihr innerliches Eis zum Schmelzen bringen konnte und derjenige, den sie lieben könnte ohne wenn und aber. Warum nur hatte sie alles vermasselt? Sie hätte Tristan einfach mal zuhören können zur Abwechslung, einfach nur zuhören. Ihr Herz sagte, dass sie ihm trauen konnte, doch ihr Verstand behielt die Oberhand.

Die Rothaarige stand auf und klaubte den Flyer vom Boden, strich ihn glatt. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie wäre gern mit Tristan dorthin gefahren, sehr gern.

„Was wollen wir beiden Hübschen heute noch unternehmen?“, fragte Marlene Rebecca und sprang mit einem Satz vom Sofa. „Hm“, murmelte ihre Freundin verschlafen. „Ich habe zu gar nichts Lust, können wir nicht einfach zu Hause bleiben? Ich meine, heute ist Donnerstag, was willst du da noch groß unternehmen?“ „Na, Kino zum Beispiel. Wir zwei in der hintersten Ecke des Kinos, eng aneinandergekuschelt, na, was sagst du?“ „Das können wir auch zu Hause haben“, sagte Rebecca und wollte Marlene an sich ziehen. „Na, hör mal! Erst triezt du mich damit ich mich vor der Welt oute dass ich mit einer Frau zusammenlebe, und wenn ich es dann allen zeigen will, bist du es, die keine Lust mehr hat.“ Gespielt beleidigt verschränkte Marlene ihre Arme vor der Brust und sah Rebecca provozierend an. Diese kannte das schauspielerische Talent ihrer Freundin und stieg drauf ein. „Vielleicht ist es mir ja peinlich, mit dir gesehen zu werden“, konterte sie. „Na, warte!“, rief Marlene und stürzte sich auf Rebecca, die spaßeshalber abwehrend die Hände hob. „HILFE!“, rief sie „Angriff von Killermarlene.“ Ihre Freundin warf sich auf sie und kitzelte sie durch, und die Braunhaarige konnte sich schon bald nicht mehr halten vor Lachen. „Marlene, hör sofort auf, du weißt doch wie kitzelig ich bin“, quietsche sie was ihre Freundin noch mehr anstachelte. „Du Biest!“, schrie Rebecca vor Lachen und hatte es dann endlich geschafft, Marlenes Hände auf dem Rücken festzuhalten. „So, jetzt zu dir!“, versprach sie mit einem gespielt drohenden Unterton. „Ja, ich warte. Was ist mein Urteil?“, spielte Marlene das Spiel mit. Sie hoffte auf „Sexfolter“ oder „Lebenslange Küsse“, doch zu ihrem großen Entsetzen sagte ihre Freundin: „Sexentzug. Nicht unter vier Monaten.“ Sie sagte das so ernst, dass Marlene prustend zu lachen begann. „Das kannste vergessen“, raunte sie dann an Beccas Ohr, und sah sie mit ihrem typischen Marlene-Hypnotisier-Fixier-Blick an, was die Braunhaarige einen Schauer nach dem anderen bescherte. „Kann ich das?“ Ihr Tonfall war rau und herausfordernd. Danach sprachen die beiden nicht mehr.

Langsam bahnte sich eine Träne den Weg aus dem Augenwinkel und rollte dann die Wange hinab. Er hatte es schon wieder getan.

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BeitragVerfasst: 28.01.2013, 00:42 
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:respekt:
Sehr gut geschrieben.


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BeitragVerfasst: 28.01.2013, 23:27 
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Liebe Mari, habe ein paar Wochen Pause gemacht mit Lesen und Kommentieren. Aber Du hast Dir ja glücklicherweise auch zwischendrin eine Auszeit genommen. So komme ich hinterher. Finde nach wie vor, dass Du die Charaktere gut triffst. :redknuddel: Wobei Dir Tristan, Bella und Andi meiner Meinung nach plastischer gelingen. Das Rollermuseum in Kaub also als romantisches Ziel. :herzschlag: Schade, dass daraus nun doch nichts wird. :mrred: Gerne mehr sarkastische Tanja-Szenen/-Bemerkungen. :will: Ich liebe das! Grüße Tierarztfrau


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BeitragVerfasst: 30.01.2013, 21:52 
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Kapitel 21: Your presence
(ist bisschen scary, habe mich inspirieren lassen)

Der Schmerz war unerträglich. Er durchbohrte sein Herz, riss es in Stücke. Er hielt es nicht mehr aus, konnte es nicht mehr ertragen. Hastig riss er aus seiner Hosentasche ein kleines durchsichtiges Tütchen und öffnete es. Er verteilte den Inhalt des Päckchens auf dem Tisch und mit Hilfe einer Kreditkarte schabte er das Pulver zu einem länglichen Haufen zusammen. Dann entnahm er einen Schein aus seinem Portemonnaie und rollte ihn auf.

„Oh Gott, Marlene, du machst mich so an“, stöhnte Rebecca und wand sich unter der Blondine, die dabei war, Küsse überall auf ihrem Körper zu verteilen. „Was ist es bloß, dass ich nicht genug von dir bekommen kann?“ Marlene wanderte tiefer, und ihre Freundin hielt den Atem an. „Ich weiß es nicht“, hauchte sie zwischen zwei Küssen, „ich weiß es nicht.“

Er beugte sich runter und schob das eine Ende des Geldröllchens in die Nase und sog das feine Pulver auf. Es kribbelte. Als er das komplette Koks intus hatte, legte er seinen Kopf in den Nacken und wartete auf die Wirkung. Wann würde der Schmerz aufhören?

Als Marlene und Rebecca gemeinsam den Höhepunkt erreichten war es als würden Funken durchs Zimmer sprühen, als würde sich eine heiße Glut über alles legen. Die beiden Frauen waren komplett in einer anderen Welt, gefangen in einer Welt, zu der andere keinen Zutritt hatten.

Immer noch sah er die Szenen vor sich. Rebecca und Marlene zusammen, wie sie sich liebten, wie sie sich küssten, wie sie aufeinanderlagen, dicht an dicht, und immer noch konnte er spüren, wie es sich anfühlte, wenn er mit ihr geschlafen hatte. Er roch fast förmlich wie sie duftete, fühlte ihren Körper auf seinem und spürte ihre samtweiche Haut. „Your presence still lingers here“, dröhnte aus den Boxen, und genau so war es. Es war als wäre sie immer noch da, hier mit ihm. Marlene. Seine große Liebe. Verdammt! Es musste aufhören. Verrückt. Er wurde verrückt.

„Gott, ich liebe dich so“, flüsterte Rebecca. „Das ist so extrem, was ich für dich empfinde, dass es fast wehtut.“ Sie sah Marlene in die Augen. Die Augen ihrer Freundin waren so blau, so leuchtend, und in ihnen bildete sich jetzt ein Glanz, der Rebecca zeigte, dass sie ihre Gefühle erwiderte, auf die selbe Weise, auch wenn sie nicht sofort antwortete. Marlene musste gar nichts sagen. Rebecca wusste, dass es so war. Es war das Absolute. Die absolut große, alles übersteigende Liebe.

„Can´t go on living this way..” Tristan hatte die Musik lauter gestellt, sehr laut. Er spürte, wie sie Besitz von ihm nahm, durch seine Adern floss, als hätte er sie inhaliert. Es fühlte sich gut an. Sehr gut. Auf eine Art liebte er es, den Schmerz zu zelebrieren. Er brauchte es. Er musste ganz unten sein, ganz unten. Doch noch immer sah er ihr Bild vor sich, sah wie sie ihre Haare zurückwarf, lachte, wie sie ihre Lippen nachzog, sah, wie sie sich unter ihm wand, wenn sie sich liebten, sah sie wie sie ihn ansah, wenn sie ihm sagte, dass sie ihn liebte. „Ich liebe dich“. Er hörte sie. Immer noch. Tristan verzog das Gesicht, als hätten ihn glühende Kohlen verbrannt.

„Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere.“ „Ja?“ Es kam nur gehaucht. „Ja. Über alles.“

Es tat nicht weh. Nicht wirklich. Nicht so wie der Schmerz in seinem Inneren. Dieser Schmerz übertönte alles. Er sah zu wie das Blut rann, sah es langsam den Arm herabrinnen.

Dann setzte endlich die Wirkung ein.

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BeitragVerfasst: 31.01.2013, 22:03 
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Kapitel 22: Bleeding love

„Tristan? Tristan?“ Keine Reaktion. Sie versuchte es noch einmal. „Tristan? Hörst du mich?“ Sie rüttelte an ihm, er rührte sich nicht. Bella sah sich in seinem Zimmer um. Es war völlig verwüstet. Was war hier passiert? Jetzt hörte sie ein leises Stöhnen. Sie schoss zu ihm. Er öffnete die Augen, sah etwas verschwommen, dann klarer. Die Erinnerung setzte nicht gleich ein.

„Was ist hier passiert? Und wieso blutest du?“ Tristan bemerkte Bella erst jetzt, es war als würde er so langsam wieder zu sich kommen. Er schaute auf seinen Arm, der verbunden war, aber an dem immer noch etwas Blut klebte, außerhalb des Verbandes. Der Graf stöhnte, denn sein Kopf dröhnte etwas. „Tristan! Was hier passiert ist will ich wissen.“ Die Rothaarige wurde vehementer. „Herrgott, schrei nicht so!“, herrschte er sie etwas unwirsch an. „Diese Situation hatten wir schon mal, du erinnerst dich?“ bölkte sie ihn, nicht minder unfreundlich, an. „Wie könnte ich das vergessen?“

Seine Stimme klang schon wieder fast wie immer, rau, mit einem leichten Anfall von belustigter Ironie, doch Bella ignorierte das. „Lass mich raten, du hast wieder mal gespannt, dich danach volllaufen lassen, ein bisschen zum Spaß randaliert und bist dann weggepennt?“ Es war mehr eine Feststellung denn eine Frage. Bella ließ sich neben Tristan plumpsen und schnaufte einmal hörbar aus. „Du hast es schon schwer“, bemerkte Tristan trocken und grinste sie an. Bella sah ihn empört an. „Wieder ganz der Alte was?“ Ihr Tonfall sprühte vor Sarkasmus, den Tristan geflissentlich überhörte. „Da nehm´ ich mal eben meine Suite so superdekadent auseinander, rockstarlike, und schon ist alles wieder in Butter, alles easy, so what?“ Sie sah ihn böse an. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du verdammt sexy bist, wenn du so schaust?“ „Aaaarghhh!“ Bella war aufgesprungen, wild gestikulierend. „Tristan, das ist kein Spaß.“ „Nicht?“ Wieder der belustigte Sarkasmus in seiner Stimme. „NEIN!“ Sie ignorierte seine ausgestreckten Arme, die sie zu ihm ziehen wollten. „Du hast Marlene und Rebecca wieder zugesehen, stimmts?“ „Jap. Hab ich.“ Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust. „Und nun? Haue? Von dir?“ Er sah sie spitzbübisch an. Bella ließ sich wieder auf das Bett neben Tristan fallen.

"Mensch, Tristan, ich mach mir doch nur Sorgen.“ „Musst du nicht, ist alles in Butter.“ „Ist es nicht, und das weißt du!“ Er streckte eine Hand nach ihr aus, fasste in ihre rotgelockten Haare, zwirbelte eine Strähne um seinen Zeigefinger, was sie halb wahnsinnig machte, aber ignorierte. Dann ließ er die Hand abrupt wieder sinken, stand plötzlich auf. „Ja. Ja, ich habe ihnen zugesehen. Zufrieden?“, gab er zu. Bella sah ihn nur stumm an, ihre Augen voll Mitleid. „Das hat mir das Herz rausgerissen, wieder einmal." Er senkte kurz seinen Blick. "Dann hab ich ein wenig Spaß gehabt hier, nachdem ich mich abgeschossen habe, wie du siehst.“ Er machte eine ausladene Handbewegung und deutete auf das Chaos. „Du hast nicht getrunken, stimmts?“, fragte Bella und deutete auf den Tisch, auf dem noch Koksspuren zu sehen waren. „Nein, nicht nur. Willst du mir jetzt ne Moralpredigt halten?“ Sein Tonfall wurde scharf. „Nein. Will ich nicht.“ Sie deutete wieder neben sich, und Tristan setzte sich wieder neben sie.

"Tristan, was ist mit deinem Arm passiert? Sag es mir." Der Graf sah seine Freundin an, sein Blick veränderte sich, wurde düsterer. "Hast du... hast du dich selbst verletzt?" Ihre Stimme klang fest, aber sie hatte Angst zu fragen, Angst vor der Antwort. Als Tristan wieder aufspringen wollte, hielt sie ihn fest, sah ihn an. „Ich bin für dich da. Das weißt du. Immer.“ Sie sah ihn an und sah wie ihn ihre Wort erreichten. Für einen Moment entstand eine greifbare Spannung zwischen ihnen. Sein Gesicht näherte sich dem ihren, dann stoppte er. Er wusste, dass Bella noch sauer auf ihn war. Tristan sah Bella in die großen blaugrünen Augen, und sie erwiderte seinen Blick. „Danke. Dass du da bist“, sagt er leise. „Du bist die einzige, die mich aus dieser Hölle befreien kann, das weißt du.“ Sein Tonfall war rau, sonor. Es ließ Bella wieder und wieder einen Schauer über den Rücken wandern. Sie machte den Fehler, zu tief in seine Augen zu schauen. Dann war sie verloren.

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