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FUCK! Ich hatte es schon wieder getan. Das konnte nicht gut gehen. Früher oder später würde es und- würde es MICH in Teufelsküche bringen. Wieso war nicht nur so weich? Wie konnte ich zum wiederholten Mal meine beste Freundin küssen?
„Anne, wir müssen reden. Es geht so nicht mehr.“
„Okay.“ Sie erhob sich von ihrem Schreibtischstuhl und bewegte sich Richtung Esstisch. Wenn wir reden mussten, taten wir es immer hier. „Schieß los.“
„Das…ist nicht so einfach.“
„Stella, du wolltest mit mir reden, nicht ich mit dir. Du solltest nach vier Jahren endlich mal gemerkt haben, dass ich dir nicht den Kopf abreiße, solange du nicht mit meinem Freund in die Kiste gesprungen bist.“
„Du…hast gerade keinen.“
„Ich weiß“, antwortete Anne geknickt. Es war eine lange Geschichte ohne Happy End. Es tat weh und genau deswegen war das alles erst soweit gekommen.
„Also gut. Pass auf. Unterbrich mich nicht. Und bitte versuch mir so gut du kannst zu folgen.“
„Versprochen.“
Es war so einfach mit ihr. Wir verstanden uns blind. Wir erzählten einander alles. Und deswegen rückte ich jetzt endlich mich der Sprache heraus. „Also, die Sache, die da zwischen uns passiert ist“, ich nahm einen Schluck Kölsch. Wir hatten immer noch einen halbvollen Kasten von unserem Grillen. Wir waren ja hier in Regensburg auch die einzigen, die Kölsch tranken. Weizen behagte uns nicht. „Sie lässt mich nicht los. Ich denke daran. Du sagst, es hat nichts zu bedeuten, aber das ist gelogen. Mir bedeutet es etwas.“
„Stella, du machst mir Angst. Wir führen seit Jahren eine so enge Freundschaft, die einer Ehe gleichkommt. Du weißt doch, wir sind ein Ehepaar, nur ohne Sex.“
„Aber genau das ist der Punkt. Bitte, lass mich ausreden.“
„Sorry.“
„Wir haben diese Schwelle überschritten. Ich musste so oft daran denken. Ich war verunsichert. Jetzt weiß ich, warum.“
„Bitte nicht.“
„Anne, ich steh auf Frauen.“
Anne sagte nichts. Jetzt griff sie zur Flasche und nahm ein paar große Schlücke.
„Ich weiß was du jetzt denkst, aber du irrst. Ich bin nicht in dich verliebt. Versteh das nicht falsch. Ich hab dich echt gern, aber du bist und bleibst meine beste Freundin. Sofern du das noch willst.“
„Stella, du hast mich echt einen Schrecken eingejagt.“ Sie stellte die Flasche zurück auf den Tisch. „Aber ich bin froh, dass du nicht in mich verliebt bist. Es hätte alles kompliziert gemacht.“
„Ja“, ich lachte. „Das hätte es.“
„Ist es die, wegen der du die Nächte zum Tag machst?“
Ich nickte als Antwort.
„Du weißt, dass dein Studium darunter leidet. Es geht auf die Klausuren zu.“
„Ich weiß. Aber es ist so schwer den Kontakt aufrecht zu halten. Ich meine, sie ist in den USA. Zeitverschiebung und alles. Was soll ich denn machen?“
„Deine Zukunft nicht wegen einer Verliebtheit wegwerfen.“
„Ich bin nicht verliebt“, protestierte ich. Es war wahr. Zu dem Zeitpunkt noch.
„Erzähl mir, wie ist sie.“
Ich erzählte ihr, was ich über sie wusste. Ihren Namen: Carla von Lahnstein. Ihre Vorlieben. Ein paar davon teilten wir, aber in den meisten unterschieden wir uns wie Nord- und Südpol.
„Oh…sie ist adlig“, bemerkte Anne.
„Ja…ich glaube, das steht dem ganzen am meisten im Weg.
_________________ “If you live to be a hundred, I want to live to be a hundred minus one day so I never have to live without you.”  https://www.fanfiction.net/s/8764822/1/Two-In-A-Million
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