Uuuuunnnnndddd Nächsten
Teil 101
Sophia saß auf der Couch in ihrer Wohnung und guckte einen Film. Alleine. Ben und Caroline
waren gestern in Düsseldorf angekommen mit Monica und ihrer Familie. Sie hatten ein Hotel gebucht.
Tante Jane war heute gekommen und blieb im gleichen Hotel. Daniel sollte diese Nacht im Hotel schlafen.
Sie dürften die Nacht bevor ihrer Hochzeit nicht gemeinsam verbringen. Sophia fand diese Tradition Unsinn,
aber weil die Tradition es wollte, stimmte sie zu. Sie fand sowieso diese Traditionen rund um die Ehe Unsinn,
aber weil sie aus einer Familie voller Traditionen kam, hatte sie ein wenig Wasser zu Wein getan.
Eine der Traditionen, wollte sie überhaupt nicht. Sie wüsste es war Tradition in die Familie Lahnstein, das
der Vater die Braut verschenkt an ihren Ehemann. Sie fand jedoch, dass sie nicht zu verschenken war.
Tante Charlie fand es ein Drama, aber sie hatte es geschafft, sie mit der Geschichte zu überzeugen,
dass Lars sie nicht verschenken konnte und dass sie niemand anders wollte.
Es war immerhin schon anders gelaufen, als sie geplant hatte. Die ganze Feier war auf ihre Hochzeit gerichtet
und nicht auf Carla und Stella. Daran waren sie auch selber schuld, denn sie mischten sich überall ein.
Die Familie würde für ihre Feier sowieso kommen, das war also nicht besonders, aber jeder hatte mehr
Interesse für sie und Daniel, dann für Stella und Carla.
"Nicht klagen Sophia" dachte sie "All diese Menschen lieben dich und es ist auch sehr nett, sie alle wieder zu sehen"
Es war schon ganz viel betrieb im Schloss. Jeder war schon da. Leonard und Sarah, diesmal ohne die Kinder.
Nico und Sven, Constantin und Claire, Nina und Erika. Sonja und Kai, die auch Uta mitgebracht hatten, damit
sie nicht alleine reisen sollte. Lisa und Jean Paul. Im Kurzen alle die von Weit kommen sollten, waren bereits da.
Susanne und Brigitte waren schon eine Woche auf dem Schloss, weil sie mit den Vorbereitungen helfen wollten.
Sophia fand das wirklich nett, weil Stella nicht widerstehen konnte sich doch ein zu mischen, obwohl es doch
auch ihre Feier war. Auch sehr schön war, dass Brigitte einer der wenigen Menschen war, die Tante Charlie
bremsen konnte. Die war völlig aus dem Häuschen. Sie mischte sich überall ein. Als währe es ihre eigene Ehe.
Sophia verstand das schon. Seit dem Tod von Lars hatte Charlie versucht die Rolle ihres Bruders ein bisschen
zu übernehmen. Sie hatte Sophia, Marcus und Julius eine Menge erzählt über die Familie Schneider und vor
allem über Lars. Lars Jugend, warum er einen Anwalt wurde, wie er ihm Leben stand, im kurzen versuchte sie,
die Erinnerung an Lars zu bewahren. Sophia schätzte das sehr. Speziell für ihre Brüder, weil sie nur sehr
wenige Erinnerungen an ihren Vater hatten.
Ihr Handy klang. Es war Daniel.
"Hallo, Schatz, wie geht es dir?"
"Nun, ich vermisse dich so"
"Ich dich auch. Ich muss den ganzen Abend schon alte Familiengeschichten anhören. Sie meinen es schon gut,
aber ich würde lieber bei dir sein. Musst du auch alte Geschichten anhören?"
"Nein, ich bin in unserer Wohnung. Ich habe im Moment keine Lust mit der Familie zusammen zu sein.
Es ist ein Irrenhaus hier. Ich versuche mich mit einem Film abzulenken, aber es funktioniert nicht wirklich"
"Also, wenn ich gut verstehe sitzt du den ganzen Abend alleine, während das ganze Schloss voller Menschen ist?"
"Ja, aber das ist meine eigene Wahl"
"Ja schon, aber ich mag das nicht. Soll ich zu dir kommen?"
"Ich würde nichts lieber, aber es gibt hier ein paar Leute die dann wirklich ausflippen. Lass mich nur.
Wir sehen uns morgen. Schlaf gut Schatz"
"Du auch. Gute Nacht. Wir sehen uns morgen"
"Wie spät ist es? 21.30 Uhr. Pff, vielleicht sollte ich ins Bad gehen? Nein, keine Lust. Ein Buch, nein, noch
einen Film, nein, ich weiß nicht einmal, wo über der letzte ging. Oh, jemand Klopft an der Tür.
Öffne ich oder nicht? Ich glaube nicht, die wollen mich nur überreden doch mit zu kommen.
Ein weiterer klopft an der Tür. Doch mal schauen wer da ist"
"Mama, hallo. Bist du alleine?"
"Ja, ich bin allein. Darf ich reinkommen oder bevorzugst du es alleine zu sein?"
"Nein, komm bitte bitte rein"
"Oh, das klingt etwas Besonderes!"
"Oh, Mam, ich weiß es auch nicht. Ich möchte nicht in der Menschen Menge sein, aber ich mag es auch
nicht hier allein zu sein. Ich weiß nicht, was zu tun ist, ich langweile mich, und Daniel ist nicht da und ich,
gut, man sagt immer, dass es der schönste Tag deines Lebens ist aber es fühlt sich nicht so an und dann ... "
"Shhhh, setzte dich erstmal hin. Ich hole etwas zu trinken und dann reden wir mal wie früher. Gut?"
"Ja"
"Ist Tee gut?"
"Ja"
"Nun ich kann mir vorstellen, das es ein was besonderen Abend für dich ist. Und ja, ich kann mir sehr gut
vorstellen, dass du jetzt nicht, den ganzen Abend mit der Familie verbringen willst. Sie alle wollen wissen,
wie du dich fühlst. Sie alle wollen den Bauch berühren. Ich erinnere mich, das ich das schrecklich fand.
Manchmal fühlte ich mich als wäre ich nur einen Bauch. Und was die schönsten Tag betrifft. Das ist erst morgen"
"Mama, es ist wirklich der schönste Tag in deinem Leben?"
"Ich glaube nicht, dass ich die best geeignete Person für diese Frage bin"
"Warum nicht?"
"Nun, du weist ja. Das erste Mal mit Bernd war eine Tragödie. Was für ein schrecklicher Tag. Das zweite Mal
mit Susanne war großartig. Die Hochzeit war großartig. Die Feier war toll, aber wie so oft in unserer Familie,
beendete den Tag doch in einem Drama und wir waren die erste Hochzeitnacht im Krankenhaus. Das dritte Mal,
das war großartig. Keine Familie, keine Freunde. Nur Stella, du und ich. Keine Verpflichtungen, kein Theater"
"Das munter mich nicht wirklich auf, Mam"
"Ich habe dir gesagt, ich wäre nicht die geeignetste Person. Schatz, für dich wird es großartig sein.
Lass es geschehen und genieße den Tag zusammen mit Daniel"
"Mmm"
"Was?"
"Dann stimmt dass andere Klischee wohl auch nicht?"
"Welches Klischee?"
"Das der schönste Tag in deinem Leben, die Geburt von deinen Kind ist"
"Mmm. Auch da bin ich nicht die besten geeignete Person. Deine Geburt war nicht gerade ein Traum Geburt,
aber der Moment das du auf dem Bauch lag, war der schönste Moment in meinem Leben. Und morgen,
mein Schatz, morgen ist ein großer Tag. Was auch immer geschieht, du wirst die Liebe deines Lebens
heiraten. Der Vater deines Kindes. Sophia, bitte, nur ein Lächeln!"
"Oh Mama, du hast recht. Ich verhalt mich nur blöd"
"Nein, das gehört dazu, diesen Zweifel"
"Mama, du hast gesagt, dass wenn ich auf deinem Bauch lag, dass das der schönste Moment war.
Aber wie fühlte dass dann für dich mit Marcus und Julius?"
"Das hat genau so gefühlt. Wir bekamen zwei Söhne, nur brauchte ich nicht so viel zu tun, aber das Gefühl,
als ich sie in meinen Armen bekam, war das gleiche wie bei dir. Sophia Morgen wird ein schöner, aber auch
langen Tag. Versuche etwas zu schlafen. Ich gehe jetzt ins Bett, wenn das kein Problem für dich ist"
"Nein, natürlich nicht. Schlaf gut und Mama?"
"Ja"
"Danke"
"Wofür?"
"Für alles. Ich liebe dich. Schlaf gut"
"Ich liebe dich auch. Schlaf gut, mein Liebling"
...
_________________ Our live begins to end the day we become silent about things that matter.
Martin Luther King
|