greeny schrieb am 28.04.2007
Novemberstern hat geschrieben:
Vorallem weil Katharina mal in einem Interview gesagt hat,dass sie nicht zu den Schauspielern gehört,die Rolle und Privatperson strikt voneinander trennt,sondern dass jede Rolle,die sie spielt,egal Welche,auch etwas mit ihr selbst zu tun hat,und sie somit in jeden Charakter,den sie darstellt,etwas von ihrer eigenen Persönlichkeit einfließen lässt.Und das macht meiner Meinung nach den grossen Unterschied aus zwischen Schauspielern,die wirklich nur spielen und bestenfalls Mittelmaß sind und Denen,die unheimlich viel von sich selbst in eine Rolle hineinstecken - mit Herz und Seele dabei sind - um grösst mögliche Authentizität und Wahrhaftigkeit rüberzubringen
Diese Aussage von ihr finde ich sehr interessant, denn so, wie sie es beschreibt, muss die Auseinandersetzung mit der jeweiligen Rolle für Katharina ja unheimlich intensiv sein, wenn sie auf der einen Seite den Zugang zu dieser für sie, zumindest zu Beginn, ja im Grunde auch fremden Person über die Person Katharina Dalichau sucht, auf der anderen Seite aber natürlich nicht zuviel von sich selbst in die Rolle legen darf, um ihr als eigenständige Persönlichkeit gerecht werden zu können. Die beiden Extreme, das sich selbst spielen und auf der anderen Seite dann ein Spiel, das nur an der Oberfläche bleibt und dem Tiefe fehlt, findet man ja gerade im Fernsehen doch noch recht häufig, weshalb Katharina, die jeder Rolle etwas sehr persönliches und gleichzeitig eine große Tiefe verleiht, für mich etwas so besonderes ist. Nach dem Lesen dieses Interviewparts kam mir nämlich dann der Gedanke, dass man das, dieses äußerst intensive Beschäftigen und sicherlich auch mal Ringen mit einer Rolle, merkt, dass das sogar einen beachtlichen Teil von dem ausmacht, was mich an Katharinas Spiel so fasziniert und begeistert. Gerade Wahrhaftigkeit ist in Bezug auf Katharina ein gutes Stichwort, sie meinte ja im selben Interview auch, dass es ihr Ziel als Schauspielerin sei, die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und das ist genau das, was mit mir passiert, wenn ich sie spielen sehen darf, Katharina hat was, eine Aura, wenn man es so nennen will, dem man sich gar nicht entziehen kann. Die Rollen, die sie bisher gespielt hat, waren zum Teil so extrem unterschiedlich, trotzdem schafft sie es, sich jede von ihnen zu eigen zu machen, sie zu
ihren Rollen zu machen und gleichzeitig jedes Mal auf’s neue sehr individuelle, lebendige und manchmal fast schmerzlich wahrhaftige Frauen zu erschaffen. Selbst bei "Fang den Mörder", das mit klassischem Schauspiel ja nicht mehr ganz so viel zu tun hat , fiel mir das auf. Es ging dabei um zwei recht kurz und, in Bezug auf die einzelnen Protagonisten, eher oberflächlich angelegte Kriminalfälle, aber Katharina hat aus den wenigen Infos, die es über ihre beiden Figuren gab, so viel gemacht, sie so eigenständig und lebendig entwickelt, dass ich mich in meiner Begeisterung für ihre Kunst mal wieder nur bestätigt sah und mich gefragt habe, warum diese Frau eigentlich noch nicht die gesamte deutsche Schauspielszene erobert hat.
Novemberstern hat geschrieben:
Es war einfach traumhaft,wie sie allein mit Blicken ihre innere Gefühlswelt glaubhaft nach Außen tragen konnte,ob sie sich nun freute,lachte,weinte,innerlich zerissen oder verärgert war,Angst hatte oder Carla anschmachtete,ich als Zuschauer durchlebte alle Gefühlsfacetten mit ihr mit,es wirkte nichts aufgesetzt oder gekünzelt,sondern es war einfach natürlich und authentisch.
Emotionalität ist Katharinas ganz, ganz große Stärke, wenn man mich fragt. Die bringt sie nämlich auf den Punkt, ohne dabei erkennbar spielen zu müssen, ohne auf große oder gar übertriebene Praktiken der Vermittlung zurück zu greifen und das ist eine Fähigkeit, die ich für etwas besonderes halte, im Rahmen von einer Serie wie VL sowieso.
Novemberstern hat geschrieben:
Um so bedauerlicher finde ich es,dass es Manche gibt,die im Bezug auf die Authentizität als Hauptmasstab die Kusszenen nehmen (…)
Gut, dass du’s ansprichst, zu dieser ganzen, storyübergreifenden Kussanalysensache wollte ich eh noch was sagen. Ich kann die Aufregung darum ehrlich gesagt oft nicht wirklich nachvollziehen, das ist etwas, das man meiner Meinung nach auch ein bisschen zu ernst nehmen kann, für mich sind über 90% der Küsse, die wir in VL zu sehen bekommen, völlig okay, denn da ist die Serie, wenn vermutlich auch völlig ungewollt, ausnahmsweise mal verdammt realistisch. Der Großteil der Küsse im VL Geschehen ist nämlich genau so, wie im täglichen Leben auch, nämlich längst nicht immer perfekt, gerade wenn man sich noch am Beginn einer Beziehung befindet. Mich stört es eher, wenn man bewusst versucht, etwas echter wirken zu lassen, indem man Paare wie Leonard und Cécile in diversen mehr oder weniger appetitlichen Kameraeinstellungen filmt, wie sie sich gegenseitig die Zunge in den Hals stecken, oder wenn man, wie bei Leonard und Sarah ganz gern mal, den perfekten romantischen Filmkuss inszenieren will, das sind Küsse, die für mich wenig Authentizität haben, weil die Intention dahinter sofort auffliegt und es dann wirklich nur noch gestellt und krampfig wirkt.
Ansonsten passt das für mich bei VL rein von der Optik her durchaus, wenn man sich eine solche Kussszene, egal bei welchem Paar, oft genug anschaut, dann findet man natürlich immer was, das vielleicht nicht ganz perfekt war, aber das fände man bei meinen Küssen auch, ich hab nur das Glück, dass man mich dabei nicht hundertfach und in Zeitlupe beobachten kann. Gerade von meinen Lieblingspaaren habe ich oft Screencaps gemacht und wenn man eine solche Kussszene mal Frame für Frame in Bildern sieht, dann sind da immer ein paar Aufnahmen dabei, bei denen man Schmunzeln muss, aber das ist auch nichts, was ich irgendwie negativ finde, das gehört halt dazu. Entscheidend ist für mich, ob das, was rüberkommen soll, auch rüberkommt und solange das gegeben ist, seh ich da kein Problem und kann solche Szenen einfach nur genießen.
Novemberstern hat geschrieben:
Hanna's und Carla's Schmachtblicke waren einfach total fesselnd,sie brauchten sich gar nicht zu berühren,da konnte ein breiter Thresen im No Limits dazwischen stehen,es sprühte nur so vor Funken...
Bei den beiden hat es sofort "klick" gemacht, seitdem sie sich im NL zum ersten Mal in die Augen gesehen haben, brannte die Luft und flogen die Funken. Canna brauchten keine schmalzigen Dialoge, keine "romantische" Hintergrundmusik und minutenlang von der Kamera fixierte Großaufnahmen darstellerischer Mimik (oder den Mangel daran, wenn man an den ein oder anderen Darsteller aus dem aktuellen Cast denkt *schmunzel*), sie mussten sich nur ansehen und man konnte so viel aus ihren Blicken herauslesen, ohne dass das von der Produktion irgendwie übertrieben in Szene gesetzt werden muss. Kleine Berührungen, flüchtiges Ansehen, das reichte schon völlig aus, um eine ganze Bandbreite an Emotionen zu vermitteln… *hach*
Novemberstern hat geschrieben:
Wenn ich mir ausmale,wenn wir hätten erleben dürfen,dass Carla & Hanna geheiratet hätten *träum*...diese Blicke wären absolut umwerfend gewesen.
Ich entschuldige mich schon mal im voraus in Richtung aller, die sich das von meiner Seite aus schon oft genug an anderer Stelle anhören müssen , aber ich hätte Hanna sooo gerne auf dem Schloss gesehen, das wäre so toll geworden. Johannes und Hanna, Ansgar und Hanna, irgendwann dann vielleicht auch mal Hanna und Tanja, viel besser noch Elke Käppler und Hanna, zwei Welten treffen aufeinander… es hätte so viele Möglichkeiten gegeben und allein für die berühmt-berüchtigten Lahnstein-Frühstücksszenen mit einer auf diese Weise neu formierten Grafensippschaft hätte ich alles gegeben.
Als alte Romantikerin hätte ich doch auch gerne irgendwann eine Hochzeit gesehen, wenn Katharina geblieben wäre. Carla und Hanna hätten sich damit natürlich Zeit gelassen, bei den beiden hätte es auch erstmal noch genug zu erzählen gegeben, bevor man sie den Bund schließen lässt, aber wenn es dann mal soweit gewesen wäre, dann wäre das bestimmt großartig geworden. :liebe2: Man hätte das natürlich ganz anders angehen müssen, als bei den Carla Hochzeiten, die wir bisher erleben durften, aber wenn die Ossendorfer die Canna-Autoren hätten halten können, dann wäre das wohl nichts gewesen, über das man sich als Zuschauer den Kopf hätte zerbrechen müssen.