Interview mit Lars Korten
Lars Korten als Leonard von Lahnstein
DasErste.de: Dein letzter Drehtag – wie fühlst du dich?
Lars Korten: Das ist die am häufigsten gestellte Frage in den letzten vier Wochen. Ich fühle mich eigentlich gut, denn ich hatte hier eine tolle Zeit. Und ich gehe auch eher mit einem lachenden Auge, denn ich hatte hier eine echt gute Zeit und freue mich jetzt auf neue Projekte. Außerdem hat Leonard so viel erlebt: Ich war jetzt viermal verheiratet, zweimal angeschossen, zwei Frauen sind gestorben, der Sohn ist gestorben, der Vater ist gestorben, die tote Mutter ist wieder auferstanden – ich glaube das reicht für ein Serienleben! (lacht)
Du hast sechs Jahre den Leonard gespielt. Gibt es einen besonders schönen Moment, an den du dich spontan erinnerst?
Da gibt es viele Momente, ich habe hier immerhin über 1200 Folgen gedreht. Besonders schön war der wahnsinnig aufwändige Schiffsdreh zu unserem 10-jährigen Jubiläum, als wir durchs Mittelmeer gefahren sind. Oder die Dschungel-Geschichte, als Leonard verschollen war und durch den Dschungel kriechen musste ... Es gab auch Momente, in denen ich mich nicht ganz so wohl gefühlt habe, aber das hat sich dann alles wieder aufgehoben. Man ist nicht 365 Tage im Jahr gleich drauf, man kommt hier morgens mal gut und mal schlecht gelaunt rein. Mit dem großen Feedback der Fans hätte ich allerdings nie gerechnet. Leonard ist zwar der Gute in der Serie, aber ich habe auch wirklich sechs Jahre lang nicht Böses gehört, nicht einen Ton. Es gab immer nur positives Feedback. Das freut mich sehr!
Lars Korten und Sina Valeske-Jung als Leonard und Sarah
Gibt es etwas, das du besonders vermissen wirst?
Klar werde ich den einen oder anderen Kollegen vermissen, aber die meisten Leute bleiben mir erhalten, ich werde mit vielen in Kontakt bleiben. Natürlich werde ich die Dekos vermissen und die gemeinsamen Mittagessen ... Aber insgesamt gehe ich mit einem guten Gefühl raus und freue mich, dass ich hier war.
Was planst du für die Zukunft?
Da fahre ich mehrgleisig. Einerseits würde ich gerne mit meiner Familie nach Kanada gehen, andererseits hab ich in den letzten Jahren eine Ausbildung zum Physiotherapeuten gemacht – damit würde ich mich gern selbständig machen. Meine Frau ist Psychologin, von daher wäre eine gemeinsame Praxis schön. Aber ich werde auch weiterhin drehen und habe schon konkrete Angebote – ich werde der Schauspielerei also in jedem Fall erhalten bleiben, dafür hat es mir hier einfach zu viel Spaß gemacht. Aber ich will jetzt auch ausreizen, was noch so möglich ist.
Kannst du dir vorstellen, irgendwann zu "Verbotene Liebe" zurückzukehren?
Das ist eine schwierige Frage, denn in kurzer Zeit kann viel passieren. Mein Ziel ist es momentan nicht, aber wer weiß ... Ich bin froh, dass ich die Figur so begleiten konnte, dass sie bis zum Ende glaubwürdig geblieben ist.
Und jetzt geht’s in den Urlaub?
Ja, ich fahre mit meiner Familie und vielen Freunden in einem großen Konvoi nach Südfrankreich – erst mal ausspannen, bevor die nächsten Herausforderungen anstehen.
Quelle: das erste.de