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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 16.04.2012, 17:32 
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Callies POV
Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Wieso hatte ich mich darauf eingelassen? Ich tippelte durch mein Haus und versuchte mir dabei meine Schuhe anzuziehen. Wohlbemerkt, das vierte Paar Schuhe. Ich hatte keine Ahnung, was Arizona vorhatte. Ich wusste nur, dass Arizona ihre Meinung geändert hatte und heute nicht üben, sondern mich zum Essen ausführen wollte. Oh Gott, der Gedanke daran, wie sie es in mein Ohr geflüstert hatte, jagt immer noch Stromschläge durch meine Adern. Und hier stand ich nun, unschlüssig darüber, was ich wirklich anziehen sollte. Letzten Endes hatte ich mich für ein schlichtes schwarzes Top entschieden, dass allerdings wenig Platz für Phantasien über mein Dekoltée ließ. Dazu eine dunkle Jeans. Und letztendlich die Schuhe. Heels oder flache Ballerinas? Ich konnte mich einfach nicht entscheiden.
„Calliope Torres“, sagte ich zu meinem Spiegelbild. Seit wann nannte ich mich selbst Calliope? „Tief durchatmen. Es ist nur Arizona.“ Nur? Guter Witz. „Okay, das reicht! Du bist eine Torres, reiß dich zusammen!“
In dem Moment klingelte es an meiner Tür. Ich schloss meine Augen und gab mir mental noch einen letzten Kick, straffte meine Kleidung und öffnete die Tür. „Wow...“
„Calliope“, sagte Arizona leise.
Ein Engel stand vor mir. Die blonden Locken fielen ihr sanft auf die Schultern. Ihre Augen, himmelblau, leichtes Make-up. Okay Callie, Konzentration. Versuch einfach nicht daran zu denken, dass ihr Kleid perfekt zu ihren blauen Augen passt und nur knapp über ihrem Knie endet. Konzentrier dich auf…auf was? „Du…uhm…“ Ihre Augen wanderten tiefer. Lippen. Tiefer. Kinn. Tiefer. „Können wir los?“, fragte sie schließlich.
Ich nickte mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Mission erfüllt.

General POV
„Also, ich finde es war ein sehr schöner Abend“, sagte Arizona lächelnd, als sie Callie die Tür von ihrem Wagen aufhielt. „Der Meinung bin ich auch. Es war angenehm, mal nicht üben zu müssen.“
„Weil ich es nicht hinbekomme?“
Die Dunkelhaarige schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Wusste sie, was sie damit in Arizona anrichtete? Wie viele Schmetterlinge- riesige Schmetterlinge- sie damit auslöste? „Weil ich finde, dass wir heute schon genug gearbeitet haben“, sagte sie schließlich.
Arizona schmunzelte leicht. Innerlich tobte ein Kampf. Küssen oder nicht küssen? „Also, ich sehe dich dann morgen Früh.“ Sie wandte mich zum Gehen.
„Arizona…“
Es kam so leise, dass die zierliche blonde Frau sich erst nicht sicher war, ob sie richtig gehört hatte. Erst als sie eine Hand um ihr Handgelenk fühlte, drehte sie sich wieder zu ihr um. „Calliope, was-“ Plötzlich wurde ihr das Wort abgeschnitten. Die vollen weichen Lippen der Latina lösten dieses angenehme Kribbeln in Arizona aus. Sie lächelte in den Kuss und drückte sie mit ihrem Körper gegen ihr Auto. Gott, dieser Körper. Dieser göttliche kurvenreiche Körper, der nicht anders sein dürfte.
Schließlich löste sie sich von dem Kuss und machte einen kleinen Schritt nach hinten. Kann diese Frau noch schöner geworden sein? Arizona glaubte, mit jeder Sekunde die sie mit Callie verbrachte, entdecke sie etwas Neues, was ihre Faszination noch größer werden ließ. Ihre Lippen waren vom Kuss geschwollen und ein sanftes Rot machte sich deutlich.
Callie atmete tief durch. Dunkelbraune Augen trafen auf Azurblaue Tiefen in denen sie jeden Moment versinken konnte.
„Arizona“, hauchte Callie erneut. Warum fiel es ihr so schwer, ihre Gedanken in Worte zu fassen? „Ich sollte jetzt besser gehen. Wirklich.“
„Gott! Immer willst du gehen. Was ist das für dich? Ein Spiel?“
„Calliope“, versuchte Arizona sie vorsichtig zu unterbrechen. „Ich habe keine Lust auf Spielchen. Ich…“
„Calliope!“, sagte Arizona laut. Überrascht ob des Ausbruchs der Blondine riss Callie die Augen auf und starrte Arizona an.
„Danke“, waren Arizonas erste Worte. „Das ist kein Spiel für mich. Im Gegenteil. Ich habe viele Dinge gehört, die ich noch nicht einordnen kann. Und wenn ich jetzt mit rein komme, dann werde ich meine Finger nicht von dir lassen können. Das was gestern passiert ist, diese Art von Küssen...sagen wir, auch ich bin nicht nur aus Vernunft gebaut. Hättest du mich noch ein Mal so geküsst, wäre ich weich geworden. Aber das ist alles noch sehr neu für dich. Erica…“ Oh nein, das wollte sie nicht gesagt haben.
„Du hast keine Ahnung von Erica!“
„Ich weiß. Es tut mir leid. Es ist nur so, es wird so viel geredet am Set, und wenn man es genau nimmt, ist alles ein offenes Buch. Selbst wenn man seine Nase nicht bewusst hinein steckt, man bekommt trotzdem alles mit.“
Callie versucht an Arizona vorbei und ihr Haus anzustarren. Sie wusste, dass sie und ihr Liebesleben über Wochen hinweg das Lieblingsthema für Klatsch und Tratsch gewesen war. Aber sie hatte gehofft, das Arizona den Worten der anderen keinen Glauben schenken würde. Oder sie selbst fragen würde. Denn, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, das meiste davon war die Wahrheit, so weh das auch tat. Aber Manches war eben auch hinzugededichtet.
„Calliope, es tut mir leid. Wirklich. Ich wollte damit nur sagen, dass du dir Zeit lassen sollst.“ Sie wollte ihr nicht sagen, dass sie eigentlich mit keiner Frau ausging, die sich nicht zu 100 Prozent sicher war. Ein Mal und nie wieder. Das hatte sie sich geschworen. Eine JoAnne reichte- für ihr ganzes Leben. Aber… wenn sie ihr nur im gleichen Atemzug gesagt sagen könnte, dass sie für Callie ihre Regel schon hatte…zwei Mal?
„Weißt du was, Arizona. Es ist vielleicht wirklich besser, wenn du jetzt gehst.“ Sie war einfach nur verletzt. Und verletzt zu sein war etwas, mit dem sie nicht umgehen konnte. George hatte sie verletzt. Erica hatte sie verletzt, mehr als das.
„Wir…sehen uns morgen?“
„Auf der Arbeit.“
Geknickt versuchte Arizona Callie in die Augen zu sehen. Irgendwas zu erkennen. „Okay. Gute Nacht, Calliope.“
„Callie.“
Autsch!

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Verfasst: 16.04.2012, 17:32 


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 16.04.2012, 17:55 
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Seraphina hat geschrieben:
Callies POV
Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Wieso

..... schreibst du immer so wunderbar plastisch? :spitze: Nicht nur Callie jagen Stromschläge durch die Adern. :mrred: :knuff: :liebe2:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 16.04.2012, 18:11 
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tiefgang hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
Callies POV
Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Wieso

..... schreibst du immer so wunderbar plastisch? :spitze: Nicht nur Callie jagen Stromschläge durch die Adern. :mrred: :knuff: :liebe2:


LG


Ich schreib in erster Linie, wie mir die Hände gewachsen sind...oder der Kopf gewachsen ist...also...äh...ja?

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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 16.04.2012, 18:32 
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Seraphina hat geschrieben:
tiefgang hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
Callies POV
Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Wieso

..... schreibst du immer so wunderbar plastisch? :spitze: Nicht nur Callie jagen Stromschläge durch die Adern. :mrred: :knuff: :liebe2:


LG


Ich schreib in erster Linie, wie mir die Hände gewachsen sind...oder der Kopf gewachsen ist...also...äh...ja?


... und dabei hat sich Callie vor deinen Augen rund 50 mal den Pullover über den Kopf gezogen. :wink: .... sehr inspirierend für deine Hände und deinen Kopf... denke ich, äh ... oder? :mrred:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 16.04.2012, 18:41 
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tiefgang hat geschrieben:
..... schreibst du immer so wunderbar plastisch? :spitze: Nicht nur Callie jagen Stromschläge durch die Adern. :mrred: :knuff: :liebe2:


LG


Ich schreib in erster Linie, wie mir die Hände gewachsen sind...oder der Kopf gewachsen ist...also...äh...ja?[/quote]

... und dabei hat sich Callie vor deinen Augen rund 50 mal den Pullover über den Kopf gezogen. :wink: .... sehr inspirierend für deine Hände und deinen Kopf... denke ich, äh ... oder? :mrred:

LG[/quote]

Vor allem IN meinem Kopf! :oops: :oops: :liebe2: :liebe2: :liebe2:

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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 16.04.2012, 18:56 
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Seraphina hat geschrieben:
tiefgang hat geschrieben:
..... schreibst du immer so wunderbar plastisch? :spitze: Nicht nur Callie jagen Stromschläge durch die Adern. :mrred: :knuff: :liebe2:


LG


Ich schreib in erster Linie, wie mir die Hände gewachsen sind...oder der Kopf gewachsen ist...also...äh...ja?

... und dabei hat sich Callie vor deinen Augen rund 50 mal den Pullover über den Kopf gezogen. :wink: .... sehr inspirierend für deine Hände und deinen Kopf... denke ich, äh ... oder? :mrred:

LG

Vor allem IN meinem Kopf! :oops: :oops: :liebe2: :liebe2: :liebe2:

... Bild ... :wink:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 17.04.2012, 01:22 
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Seraphina hat geschrieben:
Vor allem IN meinem Kopf! :oops: :oops: :liebe2: :liebe2: :liebe2:


IN kopf?

dein footer ist zu plastisch .-)

sabam

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 18.04.2012, 13:46 
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Arizonas POV
„Danke fürs Mitnehmen.“
„Kein Problem, Teddy. Es ist das Mindeste was ich tun konnte, nachdem ich die die halbe Na-“ ich brach mitten im Satz ab als ich Callie aus Shondas Office kommen sah.
„Rede mit ihr“, riet sie mir zum hundertsten Mal.
„Nein. Also, ja, aber nicht darüber. Ich weiß, ich hätte Erica nicht von mir aus erwähnen sollen, aber sie hat total überreagiert.“ Ich verschränkte demonstrativ die Arme vor meiner Brust. „Wenn sie sich dafür entschuldigen kann, dann werde ich mit ihr reden.“ Gegen meinen Willen starrte ich Callie an, als gäbe es nur diese eine Richtung in die ich gucken könnte.
„Und du warst nicht ehrlich zu ihr.“
„Natürlich war ich ehrlich“, ich sah Teddy entgeistert an.
„JoAnne?“
„Wa-? Ich konnte nicht glauben, was meine beste Freundin da gerade gesagt hatte.
„Oh Arizona, krieg dich wieder ein. Diese ganze Geschichte, dass du mit keiner Frau ausgehen willst, die keine Erfahrungen hat…die wird langsam echt alt. Und für Callie hast du sie ohnehin gebrochen.“ Sie sah mich eindringlich an. „Was ich damit sagen will ist, dass ich denke, dass sie es verstehen würde und ihr euch dann gestern Abend nicht angezickt hättet.“
„Wir haben uns nicht angezickt.“
„Richtig. Ihr hattet euren ersten richtigen Streit ohne in einer Beziehung zu sein“, neckte Teddy.
Demonstrativ drehte ich mich von ihr weg. Teddy konnte so unglaublich direkt sein. Und das letzte was ich jetzt hören wollte, war die Wahrheit. „Guten Morgen, Calliope“, sagte ich, als sie an uns vorbeiging.
„Es heißt immer noch Callie“, hörte ich sie zischen.
„Robbins!“, rief Shonda.
„Hast du was angestellt?“, fragte Teddy. Shondas Ton was ihr auch nicht entgangen.
„Nicht, dass ich wüsste…“
„Ich muss in die Maske. Bis gleich.“ Und schon war sie verschwunden.
Ich atmete kurz tief durch, dann begab ich mich auf den Weg in die Höhle des Löwen. Wenn ich gefressen wurde, naja…eine Sorge weniger. „Guten Morgen, Shonda.“
„Arizona“, sagte sie nur und hielt mit die Tür zu ihrem Büro auf.
„Ist etwas passiert?“
„Das würde ich gerne von dir wissen.“
„Ich…ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
„Okay, fangen wir anders an. Wie laufen die Proben?“
„Gut! Wirklich gut. Ich meine, Calliope…“ ich stoppte kurz, „Callie ist wirklich eine fantastische Sängerin. Sie ist genau die Richtige als Zentrum für die Musical-Folge.“
„Das freut mich zu hören. Wie ist es für dich? Mit ihr zu üben?“
„Hervorragend. Sie hat viel Geduld mit mir.“
„Also kommt ihr gut miteinander aus?“
„Sollten wir nicht? Wir arbeiten seit gut zwei Jahren zusammen...“ Wenn ich doch nur ahnen könnte, auf was dieses Gespräch hinausläuft.
„Gut“, murmelte sie und dann passierte es. Sie drehte ihren Laptop in meine Richtung. Den Bildschirm zierte ein riesiges Bild von Callie und mir von unserem Date gestern Abend. Der Moment, in dem ich nach ihrer Hand gegriffen hatte- um ihr zu zeigen, dass die Rechnung auf mich geht- festgehalten von einem Paparazzi. Vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Darüber stand es in großen Buchstaben „Heartbeat: Ist aus Sara & Jessica bereits Callie & Arizona geworden?“ Ich schluckte. „Möchtest du mir dazu was sagen?“
„Shonda, ich…wir waren Essen. Wir hatten beide gestern einen anstrengenden Tag und ich dachte, es wäre nicht so schlimm, wenn wir mal einen Abend nicht üben. Und…dürfen Freunde nicht zusammen in ein Restaurant gehen?“
Shonda antwortete nicht.
„Das ist zusammenhanglos. Ich wollte die Rechnung übernehmen…als Dankeschön, dass sie mir hilft. Mehr nicht.“ Ich stoppte mich erneut selbst, dieses Mal um den Wortwasserfall aufzuhalten.
„Freunde. Mehr nicht?“
„Mehr nicht“, antwortete ich und hoffte dabei nicht allzu betrübt zu klingen.
„Gut. Versteh mich nicht falsch, Arizona“, begann sie und schien dann nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich weiß, dass du und Jessica eine große Gemeinsamkeit habt. Das ist toll, wirklich. Ich habe damit keine Probleme. Sonst hätte ich dich nicht an Bord von Heartbeat gelassen. Aber das ist nur meine Meinung. Und der Sender…ist da nicht so offen. Sollte da irgendetwas sein…zwischen dir und Callie oder Teddy oder Cristina-“ Ich unterbrach sie mit einem leichten „Ew“ und einem Nasekreuseln. „Ich würde es lieber erst von dir hören. Das ist alles was ich sagen will. Ich halte meine Hand schützend über euch alle- ohne Ausnahme. Aber das kann ich nur, wenn ich weiß, was los ist. Beim Ericas Rauswurf war ich machtlos.“
„Shonda, es gibt keinen Grund-“
Dieses Mal wurde ich unterbrochen. „Arizona, ich bin vielleicht nicht immer am Set dabei, aber ich bin nicht blind. Du und Callie, ihr habt beide genau gleich reagiert, als ich euch das Foto gezeigt habe.“ Sie lächelte mich an.
„Wir sind nur Freunde“, sagte ich erneut.
„Auch diesen Satz habe ich heute schon ein paar Mal gehört.“
Ich seufzte.
„Du kannst jetzt gehen. Du musst gleich in die Maske.“
Ich bedankte mich, als hätte der Schuldirektor mich vor drei Wochen Nachsitzen bewahrt. Aber um ehrlich zu sein, genauso fühlte es sich an.

Callies POV
„Kann ich kurz mit dir reden?“
„Ah? Teddy? Klar, komm rein.“
„Es geht um Arizona…“
„Warum um den heißen Brei herum reden, wenn du direkt mit der Wahrheit rausrücken kannst, was?“ Ich fühlte die Wut in mir aufsteigen und musste mich daran erinnern, dass vor mir nur Teddy stand und nicht Arizona.
„Darf ich“, fragte sie und ich nickte, bevor sie sich in den Stuhl mir gegenüber setzte. „Callie, ich will ehrlich mit dir sein. Auch wenn es Arizonas Aufgabe wäre dir das alles zu sagen. Aber du hast sie gestern ziemlich mies behandelt.“
„Sie ist also direkt zu dir gerannt? Hätte ich mir denken können.“
„Sie ist nicht zu mir gerannt. Ich kenne Arizona seit Jahren, manchmal fühle ich einfach, wenn es meiner besten Freundin schlecht geht.“
Ich nickte leicht.
„Arizona ist…anders. Sie ist nicht der Typ Frau, die nur auf einen One Night Stand aus ist. Nicht mal auf zwei Nächte. Arizona ist…sieh mal, jeder hier weiß, was mit Erica passiert ist. Und jeder hier weiß, was zwischen Dir und Erica gelaufen ist. Nicht im Detail, aber jeder hat gesehen wie es dir ging, als sie gehen musste. Und neben Erica…nun, da sind Sloan und Karev und George.“
Sie sah mich an, als müsste ich verstehen was sie mir sagen wollte.
„Okay, es geht nicht anders.“ Teddy biss sich auf die Unterlippe und sah nervös hin und her. „Arizona geht normalerweise mit niemandem aus, der keine Erfahrungen hat.“
„Ich hab Erfahrungen“, warf ich dazwischen und erntete dafür einen vielsagenden Blick von Teddy.
„Ich denke, du hast genau verstanden was ich meine.“
Ich nickte.
„Pass auf, das ist etwas, was Arizona dir selbst erzählen sollte. Dafür musst du gewillt sein ihr zuzuhören, ohne sie zu verurteilen.“ Teddy erhob sich und ging Richtung Tür.
„Worüber soll ich mit ihr reden?“, fragte ich schließlich als ich den inneren Kampf irgendwie ausgefochten hatte.
„JoAnne“, sagte sie leise und verließ die Garderobe.
„Wer zum Teufel ist JoAnne?“, murmelte ich.
„Hast du jemanden aufgerissen?“, fragte Mark.
Wann war er gekommen? „Was?“
„JoAnne? Wer ist sie?“
„Keine Ahnung.“
„Wieso sagst du den Namen einer Frau, die du nicht kennst?“
„Arizona…“
„Oh, da liegt der Hase begraben, alles klar. Torres-“
„Nein!“, unterbrach ich ihn.
„Was?“
„Lass es heute einfach, Mark.“
„Okay.“
„So einfach?“
„Du bist meine beste Freundin, Torres.“
„Hält dich sonst auch von nichts ab…“
Er wollte erst etwas sagen, ließ es dann aber und nahm mich stattdessen in den Arm. Hätte er das nur nicht getan. Der Damm bröckelte und alles was ich in mich reingefressen hatte, brach binnen Sekunden aus mir heraus. George. Erica. Arizona…Arizona.“

Arizonas POV
„Du wolltest mit mir reden?“
„Ja“, kam leise von diesen wunderbar vollen Lippen.
Konzentrier dich, Arizona. „Worum geht’s?“
Sie sah auf ihre Füße. Calliope Torres war der letzte Mensch, den ich als schüchtern einstufen würde. April, manches Mal sogar Teddy, aber niemals Calliope.
„Shonda…ich denke, sie hat dir auch das Foto gezeigt?“
„Hat sie.“
„Ich…ähm…was hast du gesagt?“
„Dass wir als Freunde zusammen nett essen waren.“
„Okay. Das…“
„…hast du ihr auch gesagt, ich weiß.“
„Arizona?“
„Callie.“
Sie zuckte, wartete ein paar Sekunden und flüsterte dann etwas, was sie anhörte wie ‚Calliope‘, ich war mir aber nicht sicher.
Sie hatte mir noch kein einziges Mal heute in die Augen sehen können. Wir hatten keine Szene zusammen drehen müssen, das hatte es ihr leichter gemacht. „Gibt es sonst noch etwas?“
Sie schüttelte den Kopf, machte aber keine Anstalten gehen zu wollen.
„Ich kann keine Gedanken lesen“, sagte ich sanft. Ich wollte nicht mehr sauer sein.
„Wer ist JoAnne?“, fragte sie schließlich.
„Was?“ Teddy, schoss es mir durch den Kopf.
„Ist sie…deine Freundin? Ich meine, wolltest du wegen ihr immer gehen?“
„JoAnne? Meine Freundin? Callie…“
„Calliope“, sagte sie, dieses Mal laut und deutlich.
„Calliope“, wiederholte ich nur.
„Es…Teddy kam zu mir und jetzt wird sie mich umbringen, weil ich dir verraten hab, dass ich den Namen von ihr habe. Aber sie hat gesagt, dass ich mit dir reden soll. Nein, dass ich dir zuhören soll. Und hier bin ich. Bereit dir zuzuhören.“
„Wow. Kannst du noch ein bisschen schneller reden?“, fragte ich und lächelte. Es war schon irgendwie…süß. Noch ein Wort, was ich nicht unbedingt mit der heißen Latina in Verbindung bringen würde.
„Entschuldigung.“
„Ist schon okay. Du willst mir zuhören?“ Sie nickte. „Okay, dann lass uns irgendwo einen Kaffee trinken gehen.“

„Also“, begann ich. Callie drehte ihren Kaffeebecher nervös zwischen ihren Händen hin und her und sagt kein Wort. „JoAnne ist meine Ex.“ Als erste Reaktion entwich ihr die Luft, die sie eingehalten hatte. Sie wurde merklich entspannter. „Wir waren fast drei Jahre zusammen. Ich war ihre Erste…“
Ich spürte Callies Blick, sah sie aber nicht an, sondern lieber aus dem Fenster. Die fremden Menschen die an dem kleinen Café vorbeigingen, konnten nicht hören was ich sagte. „Wir hatten eine gemütliche Wohnung zusammen. Einen kleinen süßen Hund. Es war…irgendwie perfekt.“ Ich wagte einen Blick in Callies Richtung und fand warme braune Augen und darin etwas wie Mitleid. „Einen Abend kam ich früher nach Hause- ich hatte gerade mit der Schauspielerei angefangen und der Drehtermin fiel wetterbedingt und buchstäblich ins Wasser.“ Wir beide lachten kurz auf. „Zu Hause fand ich JoAnne mit unserem Nachbarn im Bett. Volle Action.“ Bei dem Gedanken daran, zog sich in mir noch immer alles zusammen. Nichts war so demütigend gewesen. Und ich wusste, dass Callie es verstand. Ich kannte die Geschichte von George, Callie und Izzie. „Die Trennung folgte auf dem Fuß, als sie mir sagte, dass ich ihr nie genügt habe, dass ich eben doch nur eine Frau sei. Das ist das Letzte was man hören will.“ Ich atmete kurz durch. „Da habe ich mir geschworen, dass ich mich nie wieder auf eine Frau einlassen werde, die…nun ja…nicht weiß, was sie will.“
Ich wich ihrem Blick aus. Als ich ein paar Minuten nichts mehr gesagt hatte erhob sie sich und brach die Stille: „Dann tut es mir leid, dass ich deine Zeit verschwendet habe.“
Ich griff nach ihrem Arm, als sie an mir vorbeigehen musste um zum Ausgang zu gelangen. Langsam glitt meine Hand in ihre. „Ich habe diese Regel für dich gebrochen, Calliope.“ Ich fühlte ihre Hand die meine fest umschloss. „Ich wusste viel über dich, bevor du mich geküsst hast und bevor ich dich gefragt habe, ob du mit ausgehen würdest.“ Ich traute mich nicht sie anzusehen.

Callies POV
Ich fühlte ihre Finger in meiner Hand. Diese zierlichen Finger, perfekt manikürt. Ich wusste, unsere Hautfarben harmonierten wie Licht und Schatten.
„Würdest du bitte etwas sagen?“, hörte ich ihre Stimme.
„Du denkst, du weißt viel über mich?“
Sie zuckte kurz.
„Ich erzähle dir was über mich.“ Ich setzte mich zurück in den gemütlichen Sessel. Als ich ihre Hand losließ, fühlte ich eine merkwürdige Leere. „Meine Eltern sind katholisch. Durch und durch. Ich wurde katholisch erzogen. Als mein Vater mich und meinen ersten Freund beim Knutschen erwischt hat, hat er mich auf ein Mädcheninternat geschickt. Seine Ausrede war, dass es ein Musikinternat war, aber ich wusste den wahren Grund und hasste ihn dafür, dass er mich mit 15 dort alleine ließ.“ Ich suchte ihre blauen Augen und fand sie. Hell und klar wie immer. Es gab kein schöneres Blau für mich. „Richtig verliebt- mit Herzrasen und allem was dazu gehört- war ich das erste Mal mit knapp 17.“ Arizona riss die Augen auf. „Richtig, da war ich auf dem Internat. Sie hieß Sadie, oder heißt. Keine Ahnung. Es war erst nichts ernstes und dachte, dass passiert jedem mal. Mal ganz davon abgesehen hätte mein Vater eine Frau an meiner Seite niemals toleriert. Damals nicht und heute…“ Ich sprach nicht weiter. Einen Schritt vor und zwei zurück, das war ich. Aber nicht dieses Mal. Dieses Mal wollte ich nur nach vorne gehen. „Nach dem Internat habe ich ein Stipendium für die Juilliard bekommen. Ich hätte es nicht gebraucht. Mein Vater hat immer dafür gesorgt, dass wir auf die besten Schulen gehen. Eine kleine Spende hier, eine leichte Drohung da. Er ist ein Macher, ein Mann der Taten.“ Arizona leerte ihren Kaffeebecher und hörte mir gespannt zu. „Auf der Juilliard wollte ich neu anfangen. Hier wusste niemand, dass ich mich zu Frauen hingezogen fühlte. Nachdem Sadie das Internat verlassen musste- Alkoholmissbrauch- sagen wir, es ist nicht leicht, wenn alle denken, dass du ihnen an die Wäsche willst.“ Ich machte erneut eine Pause. Wow, Torres. Immer schön geschmeidig bleiben. „Alles lief prima. Ich flirtete mit den Jungs so wie alle anderen Mädels. Nur…es war nie das Gleiche für mich. Nach meinem Abschluss und ein paar Jahren am Theater kam ich hierher. Nach Seattle und zu Heartbeat. Ich lernte George kennen. George, mein George, der einzige Mann für den ich je wirklich Gefühle hatte. Ich muss dir nicht erzählen, was passiert ist. Ich nehme an, das stand alles in dem offenen Buch“, sagte ich und zwang mich zu einem Lächeln. Sie nickte und ich fuhr fort. „Karev war…ein Ausrutscher. Ein dämlicher betrunkener Ausrutscher und ich kann mich nicht mal daran erinnern. Scheint also nicht sonderlich gut gewesen zu sein. Sloan…Sloan ist naja, Sloan. Er ist mein bester Freund. Und es war anders mit ihm als mit George oder Karev. Es ist trotzdem kein Vergleich zu…Frauen. Zu dir. Unser Kuss. Das waren Stromschläge. Das waren 1000 Volt direkt durch meine Adern.“ War ihr aufgefallen, dass ich Erica ausgelassen hatte? Ihrem Blick nach zu urteilen, ja. „Erica…sie war nach Jahren die erste Frau, aber sie war nicht die Erste. Und nur weil ich zwischendurch mit einem Mann verheiratet war, heißt das nicht, dass ich mir immer das Beste raussuche. Ich verliebe mich in Personen, nicht in Geschlechter. So, und jetzt bin ich fertig. Ich wollte nur, dass du das weißt.“

Soo, ein kleiner Einblick ins Innere :)

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Zuletzt geändert von Seraphina am 18.04.2012, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 18.04.2012, 16:32 
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Interessanter Einblick.
Mal sehen wie Arizona mit Callies Aussage , sie verliebe sich in Menschen nicht ins Geschlecht, klarkommt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 18.04.2012, 18:40 
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Seraphina hat geschrieben:
Soo, ein kleiner Einblick ins Innere :)

prima, ich liebe Einblicke ins Innere. :herzschlag: :liebe2: :happysmilie:


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 18.04.2012, 21:00 
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schöööööööne geschichte. danke.

Zitat:
„Die Trennung folgte auf dem Fuß, als sie mir sagte, dass ich ihr nie genügt habe, dass ich eben doch nur eine Frau sei. Das ist das Letzte was man hören will.“

hmmmmmmmmmmmmmmmmmm

sabam

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 19.04.2012, 15:41 
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Arizonas POV
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Wollte ich überhaupt etwas dazu sagen? Atmen Arizona, atmen. Langsam fanden unsere Blicke sich wieder. In ihren Augen war so viel Ehrlichkeit, das machte es leichter. Aber es erleichterte nicht die Last ihrer Worte. „Calliope“, fand ich schließlich meine Sprache wieder. „Das…stand definitiv in keinem Buch“, scherzte ich.
„Kein Wunder. Das weiß niemand. Und…ich wäre auch dankbar, wenn es dabei bleibt.“
„Natürlich“, entgegnete ich und lächelte. Innerlich sackte ich zusammen. Das hieß dann wohl, dass es das war. Ich beschloss das Thema zu wechseln. „Aber…wir üben trotzdem noch zusammen, oder?“ Oh ja, ein wirklich intelligenter Themenwechsel, Arizona. Callies sah mich an und sagte nichts. Sie hätte genauso gut Fragezeichen in ihren Augen haben können. „Ich meine, wegen dem Foto und du hast gesagt, dass du nicht willst, dass jemand davon erfährt und Shonda hat gesagt, dass sie mir auch einen anderen Vocalcoach besorgen kann und-“
„Arizona!“, unterbrach sie mich.
„Hm?“
„Okay, wo fange ich am besten an.“ Sie legte die Stirn in Falten als würde sie wirklich angestrengt nachdenken. „Als ich sagte, dass ich will, dass niemand davon erfährt, meinte ich meine Vergangenheit. Dazu gehört Sadie. Das Geld meine Vaters“, sie sah mich eindringlich an. „Und das Stipendium für die Juilliard.“
„Das solltest du nicht verheimlichen!“, sagte ich und strahlte sie an. „Weißt du, wie gut du sein musst, um ein Stipendium für die Juilliard zu bekommen?“
„Ist diese Frage ernst gemeint?“, lachte sie.
„Natürlich nicht. Aber, Herrgott, Millionen von Menschen würden dafür töten. Nicht dass ich einen Million Menschen kennen würde, aber das ist die Juilliard! DIE Juilliard! Und du…du durftest dahin und willst nicht, dass es jemand erfährt?“
„Es ist leichter Freunde zu finden, wenn man so etwas für sich behält.“
„Wo sind wir? In der fünften Klasse?“ Ich schenkte mir mein breitestes Lächeln. „Aus dem Alter in dem wir aufeinander eifersüchtig sind, sind wir raus. Es sei denn wir sind auf andere Frauen eifersüchtig. Oder Männer. Aber nicht auf Stipendien…oder Geld.“
„Es wäre trotzdem nett von dir.“
„Okay, Calliope. Aber nur unter einer Bedingung.“
Sie seufzte. „Und die wäre?“
„Wie gut bist du?“
„Huh?“
Ich flüsterte: „Das Stipendium.“
„Oh…ähm…gut.“
„Wie gut.“
„Gut… gut ist gut.“
„Calliope“, mahnte ich.
„Ziemlich gut“, sagte sie leise. „Und das klang jetzt bestimmt eingebildet“, fügte sie dem hinzu und schlug sich den Handballen leicht gegen die Stirn.
Ich schüttelte den Kopf, sah meine Locken um mein Gesicht rumfliegen. „Was nennst du ’ziemlich gut‘?“
„Arizona…“
„Calliope…“ Dieses Spielchen, das sie immer nur meinen Namen sagte, konnte ich auch spielen. Darin war Ich ziemlich gut. „Okay, ich helfe dir. Also, du singst verdammt gut. Du spielst Klavier, ohne die Noten lesen zu müssen.“
„Woher weißt du…“
„Ich habe dich beobachtet, Calliope. Du küsst überirdisch gut, aber ich glaube kaum, dass das ein Kriterium für die Juilliard war“, sachte ich lachend.
Prompt wurde sie rot.
„Also, was kannst du noch?“
„Violine“, antwortete sie leise.
„So richtig?“
„Geht das auch falsch?“
„Auf diese Frage bekommst du keine Antwort, Calliope“, antwortete ich und grinste in mich hinein. Ich konnte mich noch zu gut an den erleichterten Gesichtsausdruck meine Vaters erinnern, als meine Mutter mir nach etwas mehr als einem Jahr meine Kindervioline abgenommen hatte und mir verbot sie je wieder anzusehen. Damals hab ich geheult, aber wenn wir jetzt an Weihnachten die alten Familienvideos ansehen und meine klägliche Version von ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘ durch die Lautsprecher dröhnt, verstehe ich meinen Vater. Und ich verstehe, warum er immer meinte, dass das Jesuskind wegen mir nicht in dieser einen Nacht nicht schlafen durfte.
„Was ist so komisch?“
„Nichts. Also, singen, Klavier und Violine… noch mehr?“
Sie antwortete nicht.
„Da ist noch mehr, habe ich Recht?“
„Ja“, grummelte sie. „Aber das habe ich erst auf der Juilliard gelernt, man kann es also nicht zählen. Und hier hört das Kreuzverhör auch auf“, sagte sie bestimmt und erhob sich.
„Warte!“
„Huh?“
„Als du heute Morgen bei Shonda drin warst…“
„Das wird nie wieder vorkommen“, sagte sie leise.
„Calliope, ich dachte, das zwischen uns wäre…okay? Und…“ Ich konnte es nicht genau erklären, aber irgendwie hatte ich Hoffnung gehabt, dass sie wirklich nur ihre Vergangenheit gemeint hat, als sie sagte, dass das keiner wissen soll. Das konnte ich akzeptieren und respektieren.
„Es ist okay“, antwortete sie und schenkte mir eines ihrer Megawatt-Lächeln.
Ich registrierte wage wie sich mein Mund öffnete und wieder schloss.
„Hast du Lust noch ein wenig zu üben?“
„Klar“, sprang ich aus meinem Sessel auf.
„Dann lass uns gehen.“ Sie griff meine Hand zog mich hinter sich her aus dem Café.

Callies POV

„Shonda, hast du ne Minute?“, klopfte ich an ihre Tür.
„Komm rein“, sagte sie und sah von ihrem Laptop auf. Sie schrieb sicherlich gerade das Staffelfinale. „Was ist los?“
„Ich…ich mag Arizona“, gestand ich.
„Callie, denkst du ich bin blind?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Gut. Aber danke, dass du mir vertraust.“
„Ich brauche deinen Rat…“, ein weiteres Geständnis verließ meine Lippen.
„Worum geht’s?“
„Diese Sache…ich weiß selbst noch nicht, was es genau ist, aber es fühlt sich gut an. Nur, ich muss wissen, dass ich unsere Jobs nicht gefährde. Und ich muss es wissen, bevor ich mich darauf einlasse.“
„Eure Jobs?“
„Du weißt, ich liebe Heartbeat. Ich liebe das Team. Ich liebe dich für deine Storylines. Und ich denke, Arizona geht es genauso. Also, kannst du mir versprechen, dass wir beide unsere Jobs behalten werden, egal wie es ausgeht und was dabei herauskommt?“
„Callie, wenn ich weiß, was los ist, kann ich euch beschützen. Natürlich hat der Sender das letzte Wort, aber ich sehe keinen Grund, warum in aller Welt- und in der heutigen Zeit- eine lesbische Beziehung unter Kollegen ein Kündigungsgrund sein sollte.“ Sie sah mir direkt in die Augen. „Ist es eine Beziehung?“
„Uhm…“ Augenblicklich schossen mir Bilder von letzter Nacht durch den Kopf. Wir hatten es nicht mal ganz bis in mein Haus geschafft, da klebten unsere Lippen schon aneinander. So viel aufgestaute Energie. Die Gefühle schienen unsere Körper verlassen zu haben und lagen schwer in der Luft. Lust. Verlangen. Unsicherheit. Und dann auf einmal: Ungewissheit.
„Callie?“
„Huh?“
„Ich habe dich was gefragt.“
„Ich habe noch keine Antwort auf diese Frage, Shonda. Nur…es ist schon irgendwie mehr als Freundschaft.“
Sie lächelte. War das gut? Oder war das schlecht?
„Finde heraus was es ist“, sagte sie sanft.
„Danke, Shonda.“
„Für nichts. Ich habe nichts getan.“
„Du hast keine Ahnung“ entgegnete ich und erwiderte ihr Lächeln. „Da wäre noch etwas…“, begann ich.
„Und das wäre?“
„Kein Vocalcoach für Arizona“, sagte ich schnell.
„Ich denke, das versteht sich von selbst.“

„Kommst du heute Abend zu mir?“ Ich hatte mich an Arizona herangeschlichen und von hinten meine Arme um ihre schmale Taille gelegt.
„Könnte ich diesem Duft widerstehen?“
„Möglich.“
„Niemals“, lächelte sie. „Willst du üben?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Essen?“
Wieder verneinte ich mit einem Kopfschütteln und küsste stattdessen die oh so zarte Haut hinter ihrem Ohr.
„Calliope“, hauchte sie.
Mein Körper reagierte sofort und ich versuchte es zu ignorieren. Wieder flogen Bilder vor meinem inneren Auge vorbei. Arizona. Schwer atmend, gefangen zwischen der Wand und mir. Eine Hand in meinem Nacken. Zungen die miteinander tanzten. Hände, die über unsere Körper wanderten.
„Heute Abend, acht Uhr“, flüsterte ich.
„Okay“, flüsterte sie.
Ich ließ von ihr ab und verließ ihre Garderobe. Mission erfolgreich eingeleitet.
„Callie, was machst du denn hier?“
„Oh, hi, Teddy.“ Fuck, ich wurde rot. Ich fühlte es förmlich.
„Geht es dir gut?“
„Bestens. Alles bestens. Du, ich muss los. Wir sehen uns Teddy!“ Wir sehen uns? Natürlich sehen wir uns, wir arbeiten zusammen.

_________________
“If you live to be a hundred, I want to live to be a hundred minus one day so I never have to live without you.”

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 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 19.04.2012, 17:11 
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Wohnort: Hessen
Du beschreibst die beiden wirklich super seraphina :danke:


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Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Du bist wie Musik
BeitragVerfasst: 19.04.2012, 18:40 
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Registriert: 20.02.2010, 19:09
Beiträge: 1207
Seraphina hat geschrieben:
Ich konnte mich noch zu gut an den erleichterten Gesichtsausdruck meine Vaters erinnern, als meine Mutter mir nach etwas mehr als einem Jahr meine Kindervioline abgenommen hatte und mir verbot sie je wieder anzusehen. Damals hab ich geheult, aber wenn wir jetzt an Weihnachten die alten Familienvideos ansehen und meine klägliche Version von ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘ durch die Lautsprecher dröhnt, verstehe ich meinen Vater. Und ich verstehe, warum er immer meinte, dass das Jesuskind wegen mir nicht in dieser einen Nacht nicht schlafen durfte.

hahaha, :spitze: das kommt mir bekannt vor. Meine Schwester hat auch an Weihnachten uns und das Jesuskind damit traktiert.


LG


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