Jeden Tag Training, Werbeauftritte für die Sponsoren - natürlich soll das auch entlohnt werden.
Den Männerfußball in der Richtung zu erreichen, würde ich mir nicht wünschen. Für sehr viel Spieler geht es doch schlecht aus. Um mit Fußball weiter Geld zu verdienen, müssen sie sich überall verdingen. Was man schon mit Jungs auf dem Markt macht, geht schon Richtung Menschenhandel. Zum Schluss landen sie in irgendeiner Regionalliga in ihnen fremden Ländern.
Ja, Heidi, sicher reicht leider Love nicht aus
und Gefühle sind wichtig. Dazu gehört Leidenschaft für das Spiel - und die sehe ich bei der EM zuhauf, das macht mir Spaß.
Bernd Schröder knatscht ja nach, dass sozusagen eine harte Sau auf dem Platz fehlte wie Tabea Kemme, die mal jemanden weghaut. Das stimmt sicher tlw.. Aber das Gekloppe war jahrelang sein Stil und damit hat er zum Schluss auch keinen Blumentopf mehr gewonnen.
Uns fehlten halt auch die anderen Leaderinnen wie Behringer und hinten die fetten Ansagen von Angerer. Wenn man unbedingt gewinnen will und der Gegner einem auf den Füßen steht, muss jemand auf dem Platz das Kommando übernehmen.
Was ich sehr schön fand: dieses Spiele ganz in Tennisweiß, der kleinen Polokragen. Sie sahen immerhin wunderhübsch darin aus.
Insgesamt bin ich auch damit glücklich, dass die Dinos, wie Norwegen, Schweden, Frankreich und Deutschland ausgeschieden sind und man mal gucken kann, wie es die anderen jetzt vorführen. England hat einen Plan, England arbeitet fleißig, unbeeindruckt. Das ist ihr Vorteil. Und: Englands Frauenfußball basiert auf Spielerinnen, die einfach alles dafür gegeben haben, Fußball spielen zu können und zu dürfen. Wer in der Hinsicht satt ist und beste Bedingungen vorfindet, ist vielleicht nicht mehr so griffig.
Aber das wird sich allen zurechtzuppeln. Hauptsache, sie konzentrieren sich auf das Spiel und werden nicht Sponsorenkalendergirls und dementsprechend ausgesucht. Diese Tendenz lässt sich schon erkennen.
Diese Klassenfahrtatmosphäre der Ösi macht mir am meisten Spaß - selbst vor und beim Elferschießen juchzen die rum. Im Spiel machen die tausend Fehler, wollen aber immer den Ball zurück - ohne viel darüber nachzudenken. So wie der SC Sand in der BuLi - der ärgert die großen mit viel Herz schon einige Zeit. Drei Ösis spielen dort - den Stil erkennt man deutlich.
Ich hoffe, dass sie weit kommen - einfach weil das etwas schönes ist zwischen Schnuffiharmonie und Kloppen.
Nicht dass ich hier nur Klassenfahrtatmosphäre poste, das Augenmerk soll auf Manuela Zinsberger liegen.
Sie gibt immer straffe Interviews, die ist immer voll dabei - dieses Augenaufreißen und der Abschlussblick - ein kleiner Pitbull, der weiß was er will.
Auf jeden Fall Fußball und nicht Kalendergirl.
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