cic hat geschrieben:
Was GZSZ allerdings klasse geschrieben hat, war zumindest der Anfang von Pauzi. So eine tolle, bittersüße Lovestory hat VL in den ganzen letzten Jahren nicht mehr hinbekommen. Eigentlich seit Canna. Es ist eben auch das rein Handwerkliche, was bei VL auf den Hund gekommen ist.
Glaube, darum geht's dann auch denen, die diese Serie besser gemacht finden als die VL. Also zumindest unter anderem.
Denn dass da kein Adel ist und so weiter, das sind ja eher Dinge hinsichtlich persönlichem Geschmack, und man könnte sie mit den bürgerlichen Storys aus der VL vergleichen, oder den Teeniegeschichten. Inhaltlich kann GZSZ sicherlich nicht das bieten, was man von einer guten VL erwarten würde, aber handwerklich gut geschriebene Geschichten anscheinend schon.
Was Hoppetosse zuvor anspricht, sehe ich übrigens auch so. Der Mangel an Identifikation. Man schreibt überhaupt nicht mehr mit Liebe zu den Rollen und so behutsam, dass man sie nicht zerstört und zerschmettert, weil man ja ach so geil ist auf irgendwelche Knalleffekte. Es hat immer mal wieder Tiefpunkte gegeben, aber so schlimm wie 2013 und 2014, wo's sich wirklich überall bemerkbar macht und zwar auch noch dauerhaft, hab ich es nie gefunden.
Früher wurde man in die Atmosphäre der Folge richtig reingezogen, es war gut abgestimmt und nach einer dramatischen Szene gab's z.B. nicht eine, wo Biggi nicht mit der Kupplung zurechtkommt. Die Figuren agierten (weitestgehend) einfach so überzeugend menschlich, mit all den Fehlern, und man musste nicht dauernd krampfhaft nach einer Erklärung und Entschuldigung für ihr mieses, unsympathisches Verhalten suchen, damit man dem noch irgendwas abgewinnen kann. Es geschah irgendwie mehr ganz von alleine, es war so behutsam geschrieben, mit Respekt zu den Rollen. Ich meine jetzt nicht solche Aussetzer wie Jana/Leonard, sondern dass ich zumindest da meist noch viel finden konnte, das mir gefiel und das so gehandhabt wurde.
Auch die Darsteller wirkten überzeugender - die machen zwar auch jetzt noch einen guten Job, aber es wird heute doch oft so ein überdrehter Mist verlangt, der einen dann emotional nicht wirklich mitreißen und berühren kann, und erst recht nicht wie aus dem Leben gegriffen wirkt. Auch sicherlich trotz aller Professionalität mit mehr Leidenschaft zu spielen, wenn man nachvollziehen kann, was die Rolle da gerade tut, oder zumindest mal eine klare Linie hat und man nicht heute das Gegenteil von dem behaupten muss, was man gestern noch von sich gegeben hat. Wenn die Rollen schlicht Menschlichkeit darstellen und nicht irgendeine Karikatur.
Kommt einem ja im Gegensatz zum liebevollen Umgang eher so vor, als wollten die Autoren eine Rolle nach der anderen einfach nur komplett durch den Kakao ziehen und sich drüber lustig machen.
Oder wenn nicht die Autoren, dann halt wer auch immer dafür zuständig ist.
Edit: Zum unsympathischen und miesen Verhalten füge ich noch asoziales, unlogisches und untypisches Verhalten hinzu.