Da haben sich die Frau Reiches in der Partei wohl durchgesetzt. Ach ja, die CDU. und

"Einem Spiegel-Bericht zufolge will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erst das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu dieser Frage abwarten." Sich immer schön vom Bundesverfassungsgericht rügen lassen und sich bis dahin mit Zähnen und Klauen gegen die Gleichstellung wehren. Ganz toll, Frau Bundeskanzlerin.

Ich weise an dieser Stelle auf das "Homo-Ehe Bullshit-Bingo" hin
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(c) Lorenz Meyer

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Ich glaube ja, es müßte inzwischen bekannt sein, daß ich mich selbst durchau als konservativ bezeichne - aber in was für einen schlechten Ruf man doch durch solche Leute wie Frau Reiche kommt. "Konservativ" ist bald schon ein Schimpfwort! Und das wegen solchen Betonköpfen, die kein einziges Argument für ihre Positionen benennen können und andererseits auch keinem einzigen Argument zugänglich sind. Diese Leute wollen einfach nur - hinter vorgehaltener Hand - an ihrem Feindbild gegen Schwule und Lesben festhalten. Das ist einfach nur traurig. Dabei hätten konservative und christliche Werte auch heute noch unserer Gesellschaft in meinen Augen viel zu sagen. Aber diese Leute verstehen, glaube ich gar nicht, was diese Werte und Worte bedeuten. Ich kenne noch immer kein einziges Wort von Jesus, wo er sich gegen die Schwulen und Lesben wendet. Da steht in der Bibel doch, glaube ich, man solle ALLE Menschen lieben und nicht nur die Mehrheit der Heteros! Und ich werde auch nie begreifen, was an der Hetero-Ehe eigentlich nun genau Schaden leidet, wenn Homosexuelle ebenfalls eine Ehe und/oder Familie mit gleichen Rechten haben können. Im Gegenteil, es kann doch nur gut sein, wenn auch Homosexuelle ihren Familien diesen besonderen Schutzrahmen geben und ihn damit bejahen können.

Es ist so lächerlich, wenn jemand wie bspw. Herr Schröder oder Herr Lafontaine in 4. Hetero-Ehe verheiratet ist, d.h. dreimal die (Hetero-)Ehe gebrochen und (ich sag's mal überspitzt) in den Papierkorb getreten hat, dann soll er trotzdem in seiner 4. Ehe (und auch in 5. oder 6. oder 10. ...) alle Rechte haben, die einer Ehe laut dem "besonderen Schutz des Grundgesetztes" zukommen. Und dieser "besondere Schutz" leidet natürlich auch nicht dadurch, daß fast bald die Hälfte aller Hetero-Ehen wieder geschieden wird. Aber die Homo-Ehe, die vielliecht höchstens 5% (?) der Ehen betrifft, ausgerechnet die gefährdet die Ehe, das Grundgesetz, das Abendland, den Euro, die Welternährung - und, last but not least, den Fortbestand der menschlichen Rasse. Ich kann auch nur noch den Kopf schütteln über so viel angeREICHErte Dummheit.

Ich schau mir die Sendung grade an, Henning Scherf ist ja mal mega-knuffig!

Hab erst die Hälfte gesehen (weil ich zwischendruch unterbrochen wurde). Aber ich glaub schon nach den ersten Kommentaren ("der Staat hat einen Schutz zu bauen", "muß Vorsorge treffen, daß unsere Gesellschaft weiterbesteht [...], daß unsere Generationenfolge bestehen bleibt", "kleine Rechtsrandgebiete" ...), daß man die Frau für amtlich dumm erklären kann.


Wobei ich sagen muß, letzte Zeile, zweiter von rechts, den find ich eigentlich ziemlich knorke! (Wobei der auch nicht von Frau Reiche stammt.)

Wobei Herr Schröder und Herr Lafontaine zumindest nicht gegen die Gleichstellung kämpfen wie z.B. ein Herr Seehofer, der ja ganz besonders laut dagegen poltert und auf den Schutz der oh so heiligen Hetero-Ehe besteht. Warum es mich bei ihm besonders stört? Weil er seine eigene Ehe gebrochen hat, fremdgegangen ist und mit einer anderen, viel jüngeren Frau sogar ein außereheliches Kind gezeugt hat. Und gerade so ein Mann schwingt sich auf, einen besonderen Schutz (wovor eigentlich?) seiner Rechte als Heteromensch zu verlangen und die Rechte anderer Menschen im direkten Vergleich verhandelbar zu machen und als minderwertig zu deklarieren.

Und die Kanzlerin (in zweiter Ehe verheiratet, kinderlos) ist wieder eingeknickt, obwohl das Bundesverfassungsgericht sie zum wiederholten Mal abgewatscht hat.

Ein Trauerspiel. Ein Ärgernis.

Um es klarzustellen: Jeder kann so leben wie er oder sie glücklich ist. Aber diese Doppelmoral und Verlogenheit, diese verbohrte Intoleranz widert mich an.

Bin ich völlig d'accord. Ich weiß jetzt die aktuelle Position von Schröder** und Lafontaine nicht. 2002 gab es eine Diskussion mit Gerhard Schröder um das Thema Gleichstellung bei Adoptionsrechten etc., wo er sich doch sehr bedeckt gehalten hat. Aber Herr Seehofer ist m.E. durchaus eine Peinlichkeit auf zwei Beinen. Überhaupt lebt die CSU noch teilweise hinterm Mond. Bei Frau Merkel denke ich, daß sie es sich anders gewünscht hätte. Aber - politische Führung sieht anders aus. Es hat ein klares Wort von ihr auf dem Parteitag gefehlt. Ein Wort das vielleicht den entscheidenden Unterschied zwischen 40/60% und 60/40% ausgemacht hätte. Es wird sich, denke ich, auch negativ für die Union insgesamt auswirken. Selbst mein Vater, der auch fast so alt ist wie Henning Scherf (und immer Union gewählt hat), versteht das Problem hier nicht. Er ist im Grunde auch für ein Familiensplitting, weil die Förderung kinderloser Ehen ist eigentlich ein Blösdinn. Wir haben kürzlich über die Sache gesprochen und er meinte, für ihn sei das Schwulsein persönlich keine Alternative, aber er wüßte jetzt auch nicht, warum seine Ehe (fast 40 Jahre) auf einmal weniger Wert sein könnte, nur weil es auch die Homo-Ehe gibt. Ich glaube, es ist ein großes Umdenken in den letzten 20 Jahren, das mancherorts einfach (bewußt) verschlafen wird.

** Allerdings steckt Herr Schröder doch immerhin bis zum Anschlag im ... von Rußlands Väterchen Zar, Putin. Und wie der wiederum Lesben und Schwule behandelt, das möchte man gar nicht unbedingt näher mit Worten belegen ...

Ich hab ja auch Frau Reiches ständiges Pochen auf dem Fortbestand des Volkes überhaupt nicht verstanden. Denkt sie, ohne die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften würden mehr Kinder geboren? Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun? Hofft sie, eine lesbische Frau würde doch "hetero werden" und mit einem Mann einen Haufen Kinder zeugen, wenn man ihr nur die gleichen Rechte lange genug versagt? Viel Glück, kann ich da nur sagen. Es gibt im übrigen soviele Regenbogenfamilien, in denen auch Kinder leben, das ignoriert sie anscheinend völlig - oder sind diese Kinder weniger Wert und haben einen Schutz nicht verdient? Gleichzeitig gibt es nicht in allen heterosexuellen Partnerschaften auch eigene Kinder (Hallo, Frau Merkel.) Was sollte also dieses abstruse Argument?

Achtung, Ironie.


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=2kpCqtekimY[/youtube]




Bringt es echt gut auf den Punkt, oder?

Ein schlimmer Abend gestern:

http://www.spiegel.de/kultur/tv/guenthe ... 58418.html

Zuletzt hatte ich subjektiv ein so bedrohliches Gefühl 1992 nach den Anschlägen von Solingen, Mölln und dem Pogrom von Lichtenhagen. Die Bedrohung für Deutschland sind nicht die Ausländer, sondern die "besorgten Bürger", die unsre schwarz-rot-goldene Fahne in den brauen Schmutz ziehen.

Nach 1945 haben wir in einem völlig kaputten Land Millionen Vertriebene aufgenommen (die Folge: Wirtschaftswunder in Westdeutschland, weil alle mitangepackt haben). Heute nässen sich die selbsternannten "Pegida-Patrioten" ins Hemd, weil einige Hunderttausend in das reichste Land Europas kommen. Menschen, die gerade mal mit dem Leben davongekommen sind, nehmen diesen "Schön-Deutschen" was weg. Ich kriege Brechreiz.

Das Wirtschaftswunder war aber in dieser Form nur wegen der Entscheidung der Alliierten, Deutschland aus politisch-taktischhen Gründen massiv zu unterstützen, so möglich. Das ist ein wichtiger Punkt. Viele der Deutschen hatten selbst Ausbombung und Flucht erlebt - eine psychologisch völlig andere Situation damals.
Jetzt wird sich zeigen, ob das gut gestellte Deutschland es diesmal aus eigener Kraft schafft und die andere Ausgangssituation meistert.
DAmit will ich nicht diese Leute in Schutz nehmen.

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R.I.P. Lexa kom Trikru

Lesenswert:

Der Marshall-Plan ist natürlich wichtig, aber er war m.E. nur eine Initialzündung. Soweit ich weiß, wurden damals für die Jahre 1948-52 nach heutigem Wert 127 Milliarden $ für ganz Westeuropa gegeben, also nach aktuellem $/€ Kurs etwa 144 Millarden €. Allein das BIP von Westdeutschland im Jahr 1950 betrug schon 49,7 Mill. €, 1951 waren es schon 61 Mill., 1952 69,8 Mill. €. Im genannten Förderzeitraum kamen also allein in Westdeutschland zus. 188,5 Mill. € auf eine Fördersumme von 144 Mill. € für ganz Europa. In wenigen Jahren hatte also allein Westdeutschland die ausgegebene Summe bei weitem übertroffen. In den 60er Jahren stieg das westdt. BIP von 154,7 Mill. € (1960) auf 305,2 Mill. €. In der Zeit war m.W. der Marshall-Plan längst ausgelaufen, aber es war die Zeit, in der die Gastarbeiter nach Deutschland kamen, weil die Arbeitskräfte fehlten. Ohne die Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Griechenland und der Türkei hätten wir heute bei weitem nicht den Wohlstand, den wir haben; v.a. arbeiten diese Leute ja heute noch bzw. ihre Kinder und Enkel. Natürlich haben die USA auch ihren Anteil an unserem jetzigen Wohlstand, nicht zuletzt auch weil wir 40 Jahre den Schutz der NATO genossen haben. Eine wichtige Rolle spielte auch die Weichenstellung unter Adenauer und Erhard in Richtung Soziale Marktwirtschaft (war ja bekanntlich 1949 eine sehr knappe Entscheidung). Aber ohne die Gastarbeiter wären wir schon Anfang der 60er in eine erste Wirtschaftskrise gekommen. Und genauso brauchen wir jetzt und künftig Zuwanderer, und gar nicht wenige, um unseren Wohlstand auch nur halten zu können. Ohne Zuwanderung werden wir veralten und verarmen. Das sagen uns eigentlich alle ernstzunehmenden Sozialwissenschaftler. Das Argument spielt aber in der aktuellen Diskussion fast keine Rolle. Vielleicht, um es positiv zu wenden, ja deshalb, weil Asyl primär nichts mit Einwanderung zu tun hat. Aber die Angst, die viele vor den Flüchtlingen haben, ist m.E. schon fast grotesk. Vernünftig gesehen müßten wir Angst haben, daß niemand zu uns kommen will und wir Schritt für Schritt verarmen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... jahr-1950/

Ah, ok - ich hatte da mehr und eine längere Unterstützung im Kopf - danke.

Ja, cic, da hast du recht - also bzgl. dem Brauchen.
Mir ging es einfach nur drum, dass es jetzt halt ne ganz andere Ausgangssituation ist, als nach dem Krieg.
Leider kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern, wie nun Italiener, Griechen usw. damals aufgenommen wurden.
Ich kann mich nur noch schwach dran erinnern, dass früher (noch in den 60/70ern) Knoblauch und die Italiener als Knoblauchfresser verschrien waren. Ich weiss zu wenig darüber, wie die deutsche Bevölkerung damals die Gastarbeiter aufgenommen hat....

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R.I.P. Lexa kom Trikru