Sorry das es diesmal länger mit der Fortsetzung gedauert hat. Hatte ein paar persönliche probleme und in der Verfassung hätte ich Sophia wahrscheinlich glatt sterben lassen.
Also war es wohl besser nicht zu schreiben.Aber jetzt geht es wieder weiter
Teil 47
Um kurz vor 7.00 Uhr lenkte Susanne den Wagen auf den Parkplatz der Kinderklinik und stellte den Motor ab. Carla löste ihren Sicherheitsgurt und stieg aus während Susanne hinter dem Steuer sitzen blieb. Sie spürte wie ihre Selbstbeherrschung, die sie während der langen Fahrt aufrecht gehalten hatte, von ihr abfiel und sie begann zu zittern. Carla war bereits auf den Eingang der Klinik zugegangen und drehte sich jetzt zu dem Wagen herum um zu sehen wo Susanne blieb. Als sie sah das Susanne noch immer im Auto saß kehrte sie um und öffnete die Fahrertür.
"Alles in Ordnung Susanne" besorgt beugte sie sich in das Wageninnere.
Susanne starrte wie paralysiert durch die Windschutzscheibe und gab keine Antwort. Carla bemerkte erst jetzt das Zittern und beugte sich über ihre Frau, sie löste den Sicherheitsgurt und nahm Susanne`s zitternde Hände in ihre.
"Ist ja gut Schatz, komm ich helfe Dir" widerstandslos lies sich Susanne aus dem Auto ziehen. Carla schlug die Autotür zu und nahm Susanne fest in den Arm, nach einer weile ebbte das Zittern ab.
"Können wir reingehen?" fragte Carla und Susanne nickte. Carla nahm Susanne`s Hand und gemeinsam betraten sie die Klinik, sie fuhren mit Aufzug in den 5. Stock in dem sich die Intensivstation befand.
Die Glastür war geschlossen und Carla drückte auf den Rufknopf, es dauerte eine weile bis eine Krankenschwester erschien.
"Carla von Lahnstein und Susanne Brandner " stellte Carla sich und Susanne vor " wir wollen zu unserer Tochter Sophia".
Die Schwester lies sie eintreten und führte sie in den Wartebereich " Professor Ackermann möchte mit Ihnen sprechen bevor sie zu ihrer Tochter gehen, ich sage ihm bescheid das sie da sind".
Elisabeth und Johannes erhoben sich von ihren Stühlen und begrüssten die beiden Frauen.
"Wie konnte das passieren Elisabeth?" wollte Carla wissen. Elisabeth sah ihren Mann an, als dieser nickte erzählte Elisabeth Carla und Susanne von Nathalie`s Besuch auf Königsbrunn.
Fassungslos sah Carla ihren Vater an " traust Du ihm das zu?"
Johannes sah seine Tochter ratlos an " ich weiß es ehrlich gesagt nicht".
Professor Ackermann betrat den Raum " Frau von Lahnstein?" fragend sah er Carla an.
"Ja und das ist meine Frau Susanne Brandner" sie griff wieder nach Susanne`s Hand " wie geht es Sophia?"
"Ihre Tochter hat die Nacht gut überstanden und es geht ihr den umständen entsprechend gut. Das Fieber war zwischenzeitlich gestiegen, aber sie spricht gut auf die Fiebersenkenden Medikamente an. Da der verdacht eines Medikamentenmissbrauchs naheliegt haben wir Sophia`s Magen prophylaktisch ausgepumpt und lassen auch den Mageninhalt analysieren. Die Blutergebnisse liegen noch nicht vor, doch wir rechnen in der nächsten stunde damit, dann kann ich Ihnen schon mehr sagen".
"Können wir jetzt unsere Tochter sehen?" es war das erste was Susanne sagte seit sie aus dem Auto gestiegen war.
"Selbstverständlich, ich bringe Sie zu ihr".
Als Carla und Susanne den Raum betraten in dem Sophia mit vier anderen Kindern lag erschraken sie über den Anblick der sich ihnen bot. Sophia wirkte winzig in ihrem Bett, zahllose Schläuche führten von Infusions Beuteln zu den beiden Zugängen die Sophia in ihren Handrücken hatte. Ein Überwachungsmonitor zeigte die Vitalfunktionen von Sophia an und Susanne beobachte die gezackte linie die zeigte das Sophia`s Herz gleichmässig schlug. Vorsichtig nahm Carla die kleine Hand Sophia`s in ihre und strich ihr über die Stirn " meine kleine, alles wird wieder gut hörst Du. Du musst wieder gesund werden". Carla`s stimme brach und sie unterdrückte ein schluchzen. Susanne hatte sich in der zwischen zeit von dem Anblick der EKG Linie gelöst und Sophia`s Bett umrundet. Sie nahm die andere Hand ihrer Tochter und griff nun mit ihrer freien Hand nach Carla`s Hand.
Achtlos warf Nathalie ein Kleidungsstück nach dem anderen in den Koffer, Tränen liefen ihr über das Gesicht doch sie nahm sich nicht die Zeit sie weg zu wischen. Sie hatte nur einen Gedanken - weg hier, nur schnell weg hier.
Wie versprochen hatte ihre Tante sie über Sophia`s befinden auf dem laufenden gehalten, so weit sie von Elisabeth informiert war. Fassungslos hatte sie erkennen müssen das Sophia wohl wirklich vergiftet werden sollte und ihr eigener Ehemann dahinter steckte. Sicher Nathalie wusste das Ansgar krankhaft ehrgeizig und egoistisch war, doch das er soweit gehen würde in seinem verletzten stolz war selbst für sie ein schock. Mit diesem Mann konnte und wollte sie nichts mehr zu tun haben. Nathalie sah sich ein letztes mal im Raum um, hatte sie auch nichts vergessen? Sie schloss den Koffer und wuchtete ihn vom Bett herunter, sie zog die Stange aus der Vorrichtung und zog den schweren Koffer hinter sich her ins Wohnzimmer. Langsam nahm ihren Schlüsselbund und löste den Schlüssel für das Apartment das sie in den letzten Wochen mit Ansgar geteilt hatte. Langsam legte sie ihn auf den Glastisch, nahm ihre Jacke und ging zur Tür, leise fiel sie hinter Nathalie ins Schloss.
Carla und Susanne saßen mit Ludwig, Elisabeth und Arno im Wartebereich, Elisabeth hatte ihren Ex Mann informiert und dieser war sofort in die Klinik gekommen. Als Susanne ihren Vater gesehen hatte war sie weinend in seinen Armen zusammengebrochen, mittlerweile hatte sie sich wieder beruhigt und nahm dankbar den Kaffeebecher entgegen den Carla ihr reichte. Carla setzte sich neben ihre Frau und zog sie an sich, Susanne lehnte ihren Kopf an Carla`s Schulter und schloss erschöpft die Augen. Die Ärzte waren bei Sophia und so blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten, die Anspannung und Besorgnis der Anwesenden war fast spürbar. Carla brach schliesslich das beklemmende schweigen.
" Was genau ist eigentlich gesehen und was hat Nathalie damit zu tun?"
Mit ruhiger Stimme schilderte Johannes noch einmal die Vorkommnisse der Nacht, angefangen bei Nathalie`s überraschendem Besuch bis hin zu Sophia`s Einlieferung in die Klinik.
" Leonhard sagt ohne Nathalie`s Warnung hätte es böse ausgehen können, es hätten noch Tage vergehen können in denen Viktor oder wer auch immer Sophia weiter das Aspirin eingeflößt hätte ohne das wir uns etwas dabei gedacht hätten. Die Symptome ähneln denen einer Grippe und bis wir verdacht geschöpft hätten, wäre es vielleicht zu spät gewessen".
" Es steht doch noch gar nicht fest das man Sophia Aspirin verabreicht hat" wandte Carla ein.
" Nein, aber alle Anzeichen deuten darauf hin, das Glas mit den Überresten einer aufgelösten Tablette in ihrem Zimmer war kein Zufall. Niemand von uns hat in ihrem Zimmer Medikamente in irgendeiner form eingenommen".
" Wieso hat Nathalie das getan? Weshalb hat sie euch gewarnt?"
Susanne öffnete ihre Augen und sah Carla erstaunt an " Darauf erwartest Du doch wohl nicht wirklich eine Antwort, Du weißt weshalb."
Carla erwiderte Susanne`s Blick " ja Du hast recht, was auch immer zwischen uns vorgefallen ist bei so etwas würde sie nie mit machen."
Die Schiebetür öffnete sich und eine Ärztin betrat den Raum " Frau von Lahnstein?" fragend sah sie in die Runde. Carla und Susanne erhoben sich gleichzeitig, die Ärztin ging auf die beiden Frauen zu.
" Mein Name ist Schneider, ich bin die Oberärztin dieser Station und Professor Ackermann hat mich gebeten Sie über die neuen Untersuchungsergebnisse zu informieren. Er selbst wurde zu einer Notfall OP gerufen".
Dr. Schneider nahm Platz und auch Carla und Susanne setzten sich wieder auf ihre Plätze, ihre Finger fest miteinander verschränkt. Dr. Schneider registrierte das und legte ihre Hand kurz und beruhigend auf die Hände der beiden Mütter.
" Machen Sie sich nicht allzu viele sorgen, Baby`s sind kräftiger und widerstandsfähiger als es den Anschein hat und ihre Tochter ist eine echte Kämpfernatur". Sie zog ihre Hand wieder zurück und begann den Laborbefund zu erläutern.
" Wir haben in Sophia`s Mageninhalt tatsächlich Rückstände von Aspirin gefunden, auch in ihrem Blut waren erhöhte werte vorhanden was daraufhin deutet das es ihr mehr als einmal eingeflößt wurde. Da wir nicht wissen über welchen Zeitraum und in welchen mengen es ihr verabreicht wurde lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch keine genaue Prognose stelle. Wir werden sie weiterhin Intensiv Medizinisch überwachen darüber hinaus Antibiotika und Flüssigkeit verabreichen. Jetzt heißt es abwarten"
" Sophia war seit Donnerstag bei uns" sagte Elisabeth " hilft das irgendwie weiter?"
" Ja und nein, das bedeutet das sie möglicherweise über einen Zeitraum von 4 Tagen Aspirin bekommen hat, wir wissen jedoch immer noch nicht in welchen mengen, das lässt sich anhand der Laborwerte leider nicht ablesen.
Wenn wir wüssten wie oft und welche mengen am Tag ihr verabreicht wurden könnten wir die Dosierungen der Medikamente dementsprechend einstellen".
Johannes erhob sich mit grimmiger Miene und lief zum Ausgang des Warteraumes.
" Wo willst Du hin?" rief ihm seine Frau nach.
" Ich unterhalte mich einnahm mit Viktor".