Teil 4
Diesen Freitag kam Sophia schon früh aus der Schule. Sie war noch immer sauer, weil sie sich mit einem Mädchen aus der Schule geprügelt hatte, weil die mit ihrem Klatschmaul ihre Mütter und ihren Vater durch den Dreck gezogen hatte. Vor dem Schloss stand der Porsche von Carla.
"Merkwürdig, sie hat doch bis spät am Abend Termine? Vielleicht..nein Stella fährt nur ihren eigenen Volvo."
Als sie die Eingangshalle des Schlosses betrat, sah sie ihren Koffer.
"Was ist das denn?"
Sie sah Justus an und fragte ihn, wieso ihr Koffer da stand. Er sagte
"Das fragen Sie besser ihre Mütter"
"Wieso?"
"Es tut mir Leid, aber ich darf Ihnen nichts erzählen."
Sophia wurde immer wütender.
"Und wo sind sie?"
"In ihre Suite aber sie möchten nicht gestört werden".
Das hörte Sophia aber nicht mehr, weil sie schon die Treppe wütend hoch rannte. Sie öffnete die Tür. Keiner da. Sie stürmte weiter zum Schlafzimmer
"Nein, nicht schon wieder."
Sie sah, dass Carla und Stella gerade einen Höhepunkt erreichten. Das war nicht das erste Mal, dass sie die beiden ertappte, denn Carla und Stella liebten die Spannung erwischt zu werden. Deswegen liebten sie sich schon öfters in öffentlichen Räumen.
Sophia schrie die beiden gleich an. Zu Stella sagte sie:
"Du hast also den Streit verloren. Jetzt muss ich doch ins Internat, obwohl du mir versprochen hast, das dass niemals geschehen würde. Du, nein, ihr habt mich abgeschoben. Ihr seit so, so, ich hasse euch", und sie stürmte wieder raus.
Da Carla und Stella noch immer etwas außer Atem und sehr überrumpelt waren, sagten beide gar nichts. Carla war die Erste die etwas sagte
"Was ist hier gerade passiert?"
Stella sagte: "Ich habe keine Ahnung, obwohl die Bemerkung über das Internat? Sie glaubt doch nicht dass sie doch noch dahin soll?"
Carla hatte sich schnell etwas angezogen und lief ihrer Tochter schon hinterher. Sophia lag auf ihrem Bauch auf ihrem Bett und weinte. Im Moment, als Carla was sagen wollte, nahm Sophia ihr Handy. Sie wählte die Nummer van Lars. Als sie seine Stimme hörte, die Sagte
"Im Moment kann ich Ihren Anruf......" fing sie leise an zu weinen. Sie sagte auf die Mailbox
"Papa ich vermisse dich so. Bitte komm zurück".
Carla stand noch immer nur da. Mit ganz ruhiger und liebevoller Stimme fing sie an zu reden.
"Ich wollte dich nur überraschen. Ich will mit dir dieses Wochenende in Amsterdam verbringen. Nur wir beide. Es ist Zeit, dass ich dich dir etwas über meine Vergangenheit erzähle. Wie Lars in mein Leben gekommen ist. Wieso er dein Vater ist. Die Rolle von Susanne. Einfach alles. Das alles in de Hoffnung, dass du wieder zurück kommst. Ich, wir vermissen dich so".
Die ganze Zeit lag Sophia nur da und sagte gar nichts. Carla drehte sich um und wollte das Zimmer verlassen, dann hörte sie leise sagen:
"Mama hilf mir doch".
Eine halbe Stunde später stand die ganze Familie in der Halle. Carla verabschiedete sich von Marcus und Julius. Sophia stand neben Stella und war unsicher. Dann nahm sie Stellas Hand und sagte:
"Es tut mir so Leid dass ich dir so weh getan habe. Bitte verzeihe mir." Stella nahm ihre Tochter in die Arme und sagte:
"Ja, Du hast mir weh getan aber ich verzeihe dir, weil ich deinen Trauer verstehe. Genieße das Wochenende und bitte komm zurück zu uns."
Als nächstes verabschiedete Sophia sich von ihren Brüdern und Carla von Stella mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Sie saßen in dem Porsche.
"Fertig?"
"Fertig."
Und ab ging es.
Die Fahrt würde etwa 3 Stunden dauern. Sophia kuppelte ihren Ipod und sie fuhren los. Am Anfang hörten die beiden sich nur die Musik an. Als Carla Sophia was fragen wollte, sah sie, dass sie eingeschlafen war. Sie wechselte den Ipod, doch als die Musik anfing, hörte sie, dass es nicht ihrer, sondern Stellas war. Stellas Musikgeschmack war schon immer etwas Besonders. Von französischen Chansons über Opern und Schlager bis hin zu Popmusik. Eigentlich wie sie halt war, mit vielen Farben und auf keine Weise langweilig. Irgendwie fand Carla es schön, dass sie den Fehler gemacht hatte, denn so war wenigstens Stellas Musik bei ihr.
Nach einer weile spürte Carla, dass Sophia wieder wach war. Es klang eben eine Opernarie, das "Blumenduett". Sie wollte den Ipod wieder wechseln doch Sophia sagte:
"Nein lass doch." Am Ende sagte sie: "Darf ich das bitte nochmal hören?" Carla war etwas erstaunt, aber sagte:
"Na klar."
Sie sah, dass die Musik Sophia berührte.
"Wenn wir wieder zu Hause sind, muss ich unbedingt mal einen DNA Test machen lassen. Irgendwie muss da eine Blutsverwandtschaft zwischen Stella und Sophia sein. Die beiden sind die einzigen Menschen die mich immer wider überraschen können", dachte Carla.
Das Lied war zu Ende. Carla fragte Sophia, wieso das Lied sie so berührte. Sophia sagte:
"Ich weis es nicht, es ist einfach schön."
"Sind es die Wörter?", fragte Carla.
"Nein, ich habe keine Ahnung was sie sagen."
Nach einer Weile sagte Sophia plötzlich:
"Das Lied, das seid Ihr, du und Mum. Die Frauen singen so in Harmonie. Es klingt so voller Liebe und Vertrauen. Keiner der Beiden versucht die Andere zu übersingen. Sie lassen der Anderen ihre Momente, ohne zu stören, doch man hört, dass sie einander unterstutzen. Genau wie ihr Beide."
Gott sei Dank war da gerade eine Tankstelle, denn Carla konnte fast nichts mehr sehen, weil die Tränen wie Wasserfälle über ihre Wangen liefen. Sie parkte das Auto und umarmte ihre Tochter. So saßen sie eine Weile, bevor sie wieder in der Lage war weiter zu reisen.
Zuletzt geändert von Hoffie am 02.01.2011, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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