[center] Starke Einzelleistungen in einem starken Team [/center]
[center]Das deutsche Team in der Einzelkritik[/center]
Stark in der Offensive, stark in der Defensive, einfach stark hat sich die deutsche Elf gegen Argentinien präsentiert. Joachim Löw hatte auf Bewährtes zurückgegriffen und die Elf aus dem England-Spiel auf den Platz geschickt. Eine glückliche Entscheidung. Die deutschen Spieler in der Einzelkritik.
Tor und Abwehr:
Die deutsche Defensive hat über weite Strecken überzeugt. Die konzentrierte Abwehrabteilung schränkte vor allem den Spielraum von Lionel Messi konsequent ein. Argentiniens Weltfußballer sah erst in der zweiten Hälfte Licht.
Manuel Neuer: Der junge deutsche Keeper präsentierte sich gegen Argentinien routiniert und cool. In der ersten Hälfte der Partie kaum gefordert, machte er nach der Pause durch mehrere gute Paraden seinen Kasten dicht. Nur sehr wenige Unsicherheiten, die nicht weiter ins Gewicht fielen.
Philipp Lahm: Ganz großes Spiel des kleinen Kapitäns. Überall auf dem Platz zu finden, überzeugte er durch faires Tackling und Einsatz, auch in der Offensive bis zur letzten Minute. Der Bayern-Spieler konnte seine bisherige gute Leistung tatsächlich noch einmal toppen.
Per Mertesacker: Hat sich im Vergleich zu den vorherigen Partien noch einmal deutlich gesteigert. In der ersten Halbzeit verlor er keinen Zweikampf und hielt in der zweiten seinen Kopf hin, um einen Schuss aus anderthalb Metern abzuwehren. Guter Einsatz für den zu Beginn des Turniers noch größtenteils unsicher auftretenden Mertesacker.
Arne Friedrich: Unauffällig zuverlässig bis zu seinem ersten Länderspieltor in der 73. Minute. Herzlichen Glückwunsch!
Jérome Boateng: Sicherer Start ins Spiel, dann aber teilweise zu zögerlich im direkten Spiel eins zu eins. Hatte phasenweise Schwierigkeiten mit di Maria und musste in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt gegen Marcell Jansen ausgewechselt werden.
Marcell Jansen: Kam in der 72. Minute für Boateng ins Spiel. Spielte den Rest der Partie ohne größere Vorkommnisse.
Bastian Schweinsteiger: Überragendes Spiel des Münchners, war Dreh-und Angelpunkt des deutschen Spiels. Klare Übersicht, präzise Zuspiele und ein spitzer Stein im Schuh der argentinischen Verteidigung. Bereitete Arne Friedrichs Treffer zum 3:0 traumhaft vor. Er ließ Messi kaum Raum zum Spiel und verteilte vorne geschickt die Bälle. Mit seinem enormen Laufpensum zermürbte er die argentinischen Spieler.
Sami Khedira: Auch er machte größtenteils eine richtig gute Partie, spritzig, druckvoll und laufstark. Zeigte gute Ansätze beim Spielaufbau, wirkte bei einigen Aktionen allerdings ein wenig leichtfertig. Wurde in der zweiten Halbzeit durch Toni Kroos ersetzt.
Toni Kroos: Ersetzte in der 77. Minute Khedira. Sammelte weiter wertvolle Spielpraxis.
Offensives Mittelfeld:
Auch in der Offensive gibt es ein dickes Lob für die deutsche Elf. Selbstbewusst, über fast die ganze Spielzeit konzentriert und kampfstark hat sich Deutschland gegen Argentinien präsentiert. Vier Tore gegen die Südamerikaner sprechen eine deutliche Sprache.
Thomas Müller: Der junge Müller schrieb sich gegen die "Gauchos" selbst ein neues Kapitel seiner Erfolgsstory. Frisch, ohne Respekt vor dem Gegner und torgefährlich. Der Treffer in der 3. Minute lieferte der deutschen Elf einen wichtigen Impuls. Dumm nur, dass der 20-Jährige wegen Handspiels die gelbe Karte erhielt, damit ist er leider für das Halbfinale gesperrt. Setzte sich bis an die Schmerzgrenze ein und wurde in der 83. Minute ausgewechselt.
Mesut Özil: Spielte einen "Zuckerpass" nach dem anderen, wendig, schnell, mit dem scharfen Auge für das Spiel und seine Kameraden. Nicht so gefährlich bei Kontern wie in den bisherigen Spielen war Özil aber auch gegen Argentinien eine feste Bank.
Lukas Podolski: In jeder Position auf dem Platz aktiv, brachte er Unruhe ins Spiel der Argentinier. Enorm zweikampfstark und mit der wahrscheinlich besten Defensivleistung seiner Karriere. Lieferte mehrere gute Vorlagen, unter anderem die zum 2:0 durch Klose.
Piotr Trochowski: Kam in der 84. Minute für Müller ins Spiel.
Angriff:
Miroslav Klose: Vergab in der 24. Minute noch die Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen, als er nach brillanter Vorarbeit von Müller den Ball in den Himmel von Kapstadt pfefferte. In der 63. Minute machte er diesen Fehler aber wieder wett und schoss in seinem 100. Länderspiel sein drittes Tor bei dieser WM. Das vierte folgte in der 88. Minute. Sein Einsatz war wie bisher auch mustergültig.