[…] "I liked that this was not your stereotypical woman," [Naomi Watts] says of the main character, Jean Holloway, a New York therapist who becomes enamoured with one of her patient’s former partners. “She straddles both worlds of being good and bad. You don’t see that much from a female point of view. You see that antihero thing a lot more with men, and audiences are more accepting of it, but it’s just human nature.”

The show’s creator, Lisa Rubin has given a similar response to journalists asking about the negative reviews Gypsy has received, explaining how viewers are not adjusted to seeing women that “have the same sort of hidden dimensions as men”. Men have, as TV watchers likely know, dominated the anti-hero character, from Breaking Bad’s Walter White to Don Draper in Mad Men.

Despite having an empty IMDB page, Rubin was a key figure in persuading Watts to join the project. “She was very articulate,” Watts explains. “She wanted Jean to come across as someone reinventing themselves, even if life looked perfect from the outside. On the inside, she was suffocating and felt the need to dig deeper, to shake up her life”

Of course, it took a team of women to bring Jean to life, including 50 Shades of Grey director Sam Taylor-Johnson, who helmed the first two episodes. “Working with this collective group of strong women, you feel like you’re in safe hands,” Watts says. “It’s the best way to achieve what’s on paper, with them in a collaborative effort with strong minded women.” […]

Anscheinend sind es wohl vor allem Männer, die mit der Serie nichts anfangen können und sich bemüßigt fühlen, das allerorten kundzutun. Es wäre nicht das erste Projekt, das sich auf Frauen fokussiert (und von Frauen konzipiert und produziert wurde), dem dies widerfährt. Nicht, dass es hier nichts zu kritisieren gäbe, aber bei manchen Wortmeldungen ist der Tenor schon allzu typisch.

hoppe, ich muss mit einer Figur nicht unbedingt "warm werden", um einen Film oder eine Serie anzuschauen und sie auch gut zu finden. Ich sehe das Verhalten von beiden kritisch, beide Frauen haben aber genug Menschliches und auch Faszinierendes an sich, um mich brennend zu interessieren. Auf keinen Fall würde ich Jean/Diane und Sidney grundweg als "negative" Charaktere beschreiben, dazu sind sie VIEL zu komplex. Und die leidige, ewige Frage nach der Repräsentation - nicht jede queere Frau muss ein leuchtendes Vorbild sein. Ich denke, wir sind mittlerweile schon an einem Punkt, an dem auch zweifelhafte Charakterzüge und Entscheidungen erlaubt sein müssen. Selbst Lexa hat Clarke im Stich gelassen und sie verraten. Und trotzdem ist sie in der Community heißgeliebt.

Hier mal was Hübsches:

Naomi und Sophie beim "Word Association Game" -
https://www.facebook.com/GypsyNetflix/v ... =3&theater

Ich meinte das eher grundsätzlich, hoppe. Nehmen wir mal z.B. Mulholland Drive. Ich finde keine der beiden Frauen sympathisch, nichts in diesem Film lädt mich dazu ein, Sympathien für sie zu entwicklen. Trotzdem finde ich die Geschichte spannend und total faszinierend. In "Gypsy" werde ich z.B. mit Alexis, Claire und Allison überhaupt nicht warm, trotzdem bin ich interessiert an ihnen, will wissen: warum wie wann wo soll das noch enden? Vieles von dem, was Jean tut, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, besonders in den letzten beiden Folgen. Vielleicht geht es auch nur darum, wie "mit einer Figur warm werden" interpretiert wird. Betty und Rita in Mulholland Drive fand ich beide faszinierend, ich kann aber nicht behaupten, dass ich mit ihnen warm geworden bin.