Dahoam is Dahoam scheint mir dagegen eher eine Serie zu sein, wo das Leben so dargestellt wird, wie es für eine bestimmte Gruppe Menschen (über 60jährige Süddeutsche gehören wahrscheinlich zur Kernzielgruppe) aushaltbar ist. Man lässt Leute ausreden. Auch gerade Ältere. Und Regeln sollten grundsätzlich eingehalten werden.
Diversität bedeutet hier zunächst einmal, dass auch Menschen aus anderen Bundesländern (mehr oder weniger mühsam) ins Dorfleben integriert werden.
Sehr interessant ist das Corona-Konzept der Serie. Ich hatte gelesen, dass nur das lesbische Paar, sich umarmen, küssen usw. darf, weil die beiden sowieso (gerade) in einer Wohngemeinschaft leben.
Trotzdem waren die ersten beiden Küsse Aufnahmetechnisch zusammengefakt. An Silvester durften sich dafür mehrere andere Paare aus dem Dorf küssen. Und beim ersten Mal hockten die beiden zwar aufeinder, aber viel passierte da sonst auch nicht. Später gab's dann doch noch nen Kuss.
Es ist eine Mischung aus Corona-Schutzplan und Bayerischem Hays-Code, die hier greift, denke ich.
Vielleicht wollten sie auch einfach nicht den Neid und Hass des heterosexuellen Mehrheits-Publikums auf die beiden lenken.
Man muss übrigens keine lesbische Hohepriesterin sein, um zu ahnen, dass diese Geschichte bald vorbei sein wird, weil die Zugezogene das Dorf wieder verlässt.