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BeitragVerfasst: 07.02.2016, 18:18 
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hoppetosse hat geschrieben:
Hab den Film nun auch gesehen.
Mit am besten hat mir die erste Fahrt der beiden raus zu Carol gefallen. Da wurde so sehr die Magie eingefangen... wie trunken Therese ist - die Nahaufnahmen von Carols Hand am Lenkrad, am Radio, Carol die erst ganz verschwommen ist und dann scharf fokussiert wird, die verschmierten Fenster (sie hätten die Fenster ja auch ganz sauber gewaschen filmen können, aber es waren ganz bewusst Schlieren darauf, die den Innenraum dadurch verdeutlichten, dass eben die Außenwelt dort verschmierter war), das Licht, die Lichtbrechungen und Spiegelungen, das hatte was sehr träumerisch-magisches und die materielle Realität, das Jetzt bekam etwas ungeheuer Intensives. :liebe2:

Auch auf der langen Fahrt in die Ferne gab es ja so Momente, wo man die beiden von außen durch das Fenster nur teilweise sah. Das hinterließ bei mir zwei verschiedene Reaktionen - die eine war, dass ich mich außen vor fühlte, die andere, dass die beiden sozusagen in einem geschützten eigenen Raum waren - selbst geschützt vor mir als Zuschauerin.
Ich glaub, wenn man da noch mehr über die Funktion dieser Spiegelungen, indirekten Blicke nachdenkt, kann man noch einiges ausbuddeln an Interpretationen. ;-)

Diese kleinen Details haben mir übrigens auch schon bei ihrer ersten Begegnung gefallen. Wie auf Carols Handschuh fokussiert wurde, als sie die auf den Tisch fallen ließ und später als Therese bemerkte, dass sie sie vergessen hat.
Von all dem hätte es für meinen Geschmack sogar noch mehr geben können bzw. ich wäre auf einen Film von Todd Haynes gespannt, wo er diese Liebe zum Jetzt, zur Wahrnehmung noch stärker ausspielt und das das Tragende in einer Liebesgeschichte ist.
Das waren so spannende Momente, wo solch eine vergessene Fokussierung auf ein Detail da war und zugleich gesprochen wurde - als würde das von fern durchdringen ;-) :liebe2:

Auch toll z.B. das Ende, wo Therese ihren "heiligen Gral" ;-) zwischen den Leuten im Restaurant entdeckt, zwischen all den Bewegungen, Leuten die vorbeigehen, bleibt sie völlig auf Carol fokussiert, sie ist der ruhende Fixpunkt (das schwarze Loch, was sie anzieht) dem sie sich nähert, unglaublich langsam, wie unfähig sich zu rühren, weil es sie mit solcher Macht trifft - nein, nicht es, Carol ;-)
Diese magische Anziehung hat die Kameraführung ungeheuer toll rübergebracht. :liebe2:

Bzgl. dem mitgehen können stehe ich anscheinend irgendwo zwischen Heidi und denen die völlig begeistert sind. Da scheine ich ne merkwürdige Ausnahme zu sein. :mrred:
Carol ist eine kühlere, relativ beherrschte Frau, hinzu kommt, dass u.U. beide die unterdrückte Athmosphäre der 50iger generell und natürlich bzgl. lesbischer Liebe verinnerlicht haben - von daher passt diese gewisse Entfernung, die man (ich) zu den Charakteren hat, zur Zeit, ist vielleicht eben eine Aussage des Films.
Doch manchmal hätte ich mir da doch etwas mehr - ich weiss gar nicht, wie ich es nennen soll - Direktheit? gezeigte "deftigere" Gefühlsfülle? etwas mehr Schnelligkeit? gewünscht. (gut - Therese ist sehr schüchtern und Carol eben recht beherrscht - von daher passt es...)

Ähm, versteht ihr, was ich meine?

Ich find ihn schon einen gerade auch künstlerisch sehr sehenswerten Film, der mich z.T. auf der Bild/Stimmungsebene seehr fasziniert hat, aber auch mir fehlt da irgendwas, sodass ich nun bzgl. des Paares völlig mitgehen dahinschmelzen hätte können

Ach - und ich habe ihn auch auf Englisch gesehen.


es ist jetzt doch gar nicht mehr so viel, was ich schreiben kann

die autofahrt raus zu carol fand ich die schönste szene und auch die, die am meisten besonders war

ich habe einige leute gelesen, die keinesfalls gegen den film waren, aber in gewisser weise fanden, dass da etwas fehlte bzw. die den letzten drive vermissten bzw. die den film gern lieber mögen würden

was die schauspieler, besonders auch cate blanchett, angeht, stimme ich am meisten mit dieser kritik überein

http://www.deutschlandradiokultur.de/ne ... _id=340071


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Verfasst: 07.02.2016, 18:18 


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BeitragVerfasst: 07.02.2016, 21:25 
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Novemberstern hat geschrieben:
kimlegaspi hat geschrieben:
Wow! Ich kenne weder "Once Upon A Time" noch "Swan Queen", aber ich finde, der Clip ist großartig gemacht :spitze: !

Once Upon A Time ist eine US-amerikanische Fantasyserie, die in der Kleinstadt Storybrooke spielt. Die Stadt wird von Märchenfiguren bewohnt, die aber nichts mehr von ihrem Vorleben als Märchenwesen wissen, seit sie von der bösen Königin – jetzt Bürgermeisterin der Stadt - verflucht wurden. Swan Queen ist die Bezeichnung für das "Pairing" Emma Swan, Retterin der Märchenwelt, und der "Evil Queen" Regina. Die beiden sind in der Serie aber nicht wirklich ein Paar, sie sind auch nicht lesbisch oder bisexuell. Es wurde schon mehrfach beklagt, dass die Serie nicht heteronormativer sein könnte. Swan Queen existieren nur im Subtext, es ist ein reines Fan-Gebilde. Die einzige reale Verbindung, die es zwischen Emma und Regina gibt, ist Emmas Sohn Henry, den sie 10 Jahre zuvor nach der Geburt zur Adoption freigegeben hat, und der von Regina adoptiert wurde.

Aber wie du ja weißt, gibt es für alles, was Film und Serien nicht hergeben, die Fanfictions. :wink:
Dieses Swan Queen Musikvideo ist dabei das genialste, was ich bisher gesehen habe. Nicht nur in geschriebener Form, sondern auch in bewegten Bildern die Fiktion zu erzeugen, dass Emma & Regina tatsächlich ein Paar sind. Hammer!!! :respekt: :respekt: :respekt:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=We0x0XgTn7M[/youtube]
https://www.youtube.com/watch?v=We0x0XgTn7M

Ich entschuldige mich an dieser Stelle, für ein wenig off topic.


ich kenne zwar once upon a time nur aus artikeln und posts, aber das video ist natürlich einfach phantastisch gemacht!

ich denke, da saß die gleiche spezialistin dran, die sich damals um varoufakis finger gekümmert hat :razz:

so was hätte ich gerne mit myka und hg :will:

:danke: fürs zeigen novemberstern :knuff:


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BeitragVerfasst: 07.02.2016, 23:00 
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Zitat:

was die schauspieler, besonders auch cate blanchett, angeht, stimme ich am meisten mit dieser kritik überein

http://www.deutschlandradiokultur.de/ne ... _id=340071


Was? Cate Blanchett soll Carol als "frauenverzehrenden Vamp angelegt" haben??? Welchen Film hat der Kritiker denn gesehen :shock: ?

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BeitragVerfasst: 07.02.2016, 23:18 
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Heidi.M hat geschrieben:
so was hätte ich gerne mit myka und hg :will:

Das werde ich mir merken. :happyblue:

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BeitragVerfasst: 08.02.2016, 06:33 
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10 Nominierungen für "Carol" bei den ICS Awards (International Cinephile Society Award): :spitze: :spitze: :spitze:

Best picture (bester Film)
Best director (beste Regie)
Best actress (Cate und Rooney sind beide nominiert)
Best adapted screenplay (bestes Drehbuch vom Buch zum Film)
Best Cinematography (beste Kamera)
Best Editing (bester Schnitt)
Best Production Design (bestes Kulissen etc.)
Best Score (beste Filmmusik)
Best Ensemble (beste schauspielerische Gesamtleistung)

Sieht schick aus, wenn man das so tippt :wink: . Ich frage mich nur, was mit Sandy Powell und den Kostümen ist, aber die hat dafür ja gleich zwei Oscar Nominierungen auf einmal und sollte sich nicht zu sehr grämen.

:rainbow:

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BeitragVerfasst: 13.02.2016, 22:31 
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Ich hatte schon befürchtet, dass die Teddy Awards der Berlinale "Carol" ignorieren würden, aber glücklicherweise wird die Produzentin Christin Vichon am nächsten Freitag für ihre Verdienste im schwul-lesbischen Film mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Sie ist nicht nur von "Carol" die Produzentin sondern auch von "Boys don't cry" und vielen anderen bekannten Filmen. Also: Gratulation :respekt: !

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BeitragVerfasst: 15.02.2016, 13:34 
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Bei den BAFTAs gestern ging Carol leider leer aus... und das bei 9 Nominierungen - das grenzt ja fast an Frechheit :motz:

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BeitragVerfasst: 15.02.2016, 19:50 
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tegan hat geschrieben:
Bei den BAFTAs gestern ging Carol leider leer aus... und das bei 9 Nominierungen - das grenzt ja fast an Frechheit :motz:


Ich habe mir die Verleihung auf BBC One angeschaut und langsam glaube ich auch, das die Jurys der Fetivials den Film boykottieren. Es gibt ja bei der Vorstellung der nominierten Filme eine kleiner Einspieler - bei Ronney Mara als Nebendarstellerin haben sie die Szene als Therese den Koffer packt und mit Richard streitet gezeigt und beim besten Drehbuch die Szene mit dem jungen Mann (Name fällt mir gerade nicht ein) in der Redaktion und bei Cate Blanchett die Szene im Anwaltsbüro zum Schluss. Ich dachte immmer, ich hätte einen Film über die Liebe zweier Frauen gesehen :dontknow:

Dann kommt ja noch das mit Sandy Powell dazu: sie war ja mit 2 Filmen nomiert - da müsste man/frau doch meinen, dass sie den BAFTA verdient - weit gefehlt.

Ich denke, bei den Oscars wird es das gleiche Trauspiel werden :heul: :heul:


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BeitragVerfasst: 15.02.2016, 19:54 
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Es ist auf jeden Fall ein trauriger Rekord, denn es hat bei den BAFTAs noch keinen Film gegeben, der so viele Nominierungen hatte, aber keinen Preis bekommen hat - und wir wissen alle, woran es liegt. Das ist das Bittere.

Ich habe gehört, dass "Carol" der Film mit den meisten Nominierungen des Jahres ist. Dass dann nicht als Ergebnis "bester Film des Jahres" herauskommt, ist total unlogisch und hat nichts mit dem Film selbst zu tun, sondern mit unserer Gesellschaft. Der Film ist genauso seiner Zeit voraus wie das Buch es einmal war - vorausgesetzt wir leben irgendwann in einer Welt ohne Frauenfeindlichkeit und Homophobie. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt :wink: .

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Zuletzt geändert von kimlegaspi am 16.02.2016, 06:42, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 15.02.2016, 20:56 
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Nach so viel Ärger mal was Netteres. Erstens finde ich diese Reaktion auf die ganze Award-Pleite ziemlich gewitzt:

https://pbs.twimg.com/media/CbNoT08WEAELxSc.jpg

Und zweitens lohnt es sich, einmal Cate Blanchetts Rede auf Rooney Mara anzuhören. Herzerwärmend, wirklich :liebe2: ! Zwei Jahre zuvor hatte Rooney Mara ja eine Rede auf Cate Blanchett gehalten, die auch schon sehr bewegend war (obwohl sie sich noch gar nicht persönlich kannten), und für die sich Cate Blanchett nun revanchiert hat. Sie konnte nicht persönlich bei der Preisverleihung anwesend sein (weil sie schon bei den BAFTAs in London war) und hat deshalb ein Band geschickt:

http://www.youtube.com/watch?v=YKkKfmsXuoo

Der Vollständigkeit halber hier nochmal zum Vergleich Rooney bei demselben Festival zwei Jahre zuvor:

http://www.youtube.com/watch?v=YiISzLDA55s

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BeitragVerfasst: 15.02.2016, 21:32 
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Awwwh.... Cates Rede.

Besonders hat mir der Satz "... and she does it out of nowhere" gefallen.
Das trifft die Tiefe, die darin ist - das absolute Jetzt, das vor jedem Gedanken liegt. Sie spielt aus dem Raum, wo Du Dich (und andere) u.U. selbst überraschst.

Tolle Rede :liebe2:

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R.I.P. Lexa kom Trikru


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BeitragVerfasst: 15.02.2016, 21:54 
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Nicht wahr :liebe2: ? Eine Liebeserklärung, finde ich. Rooney Mara hat ja nie einen Hehl aus ihrem Crush gemacht, während Cate Blanchett sich in den Medien deutlich zurückhaltender geäußert hat. Aber diese Rede ist so liebevoll und so von Herzen, sowohl, was den Menschen Rooney als auch die Schauspielerin angeht, dass einem einfach nur warm ums Herz wird :) .

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BeitragVerfasst: 21.02.2016, 14:58 
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Zitat:



Neues Datum: 15.03.2016 :huhu: :trippelelch:

Ich persönlich empfehle, die DVD bei Amazon.co.uk zu bestellen (Termin zwar erst am 21.3.), da man dann den Regionalcode 2 hat. :D


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BeitragVerfasst: 21.02.2016, 19:26 
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"Carol" hat soeben wieder Preise bekommen, diesmal von der ICS (International Cinophile Society) . Sie haben "Carol" als den besten Film prämiert und Todd Haynes als besten Regisseur. Rooney Mara hat sich interessanterweise gegen Cate Blanchett als beste Schauspielerin durchgesetzt und Phyllis Nagy hat einen weiteren Award für ihr Drehbuch bekommen und Carter Burwell für die wunderschöne Musik.

Das nenne ich mal eine Award-Vergabe, da sollte sich #oscarsostraight ein Beispiel dran nehmen :spitze: ( tut er ja leider nicht).

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