tiiiieeeefgaaaang
! Wie schön, von dir zu lesen
!
Zitat:
Damit du nicht fast allein dastehst mit deiner Schwärmerei,
ich finde auch, Carol ist ein wunderbarer Film der mich ebenso wie dich "langsam erobert" und immer mehr begeistert hat.
Das ist sehr nett von dir, dass du mir Gesellschaft leistet
. Ebenso natürlich Vero und mitja - danke euch auch
. Also, das finde ich schön zu hören, dass es für dich auch ein langsamer, allmählicher Prozess war. Das ging mir ja auch so - wobei es vielleicht anders gewesen wäre, wenn ich gleich die Originalfassung gesehen hätte, aber wer weiß. Ich finde, "Carol" ist irgendwie eher ein Gemälde als ein Film und er bricht mit den normalen Sehgewohnheiten. Deshalb braucht es vielleicht ein bisschen, bis der Film sich in einem entfalten kann.
Zitat:
Inzwischen habe ich den Film auch drei mal gesehen
Ach, du auch
. Mir gehen allmählich die Freundinnen aus, mit denen ich reingehen kann
.
Zitat:
... und finde ihn einfach großartig. Diese ruhige Annäherung der beiden Frauen und das vorsichtige Herantasten in dieser (damals noch als "unmöglich" angesehenen) Liebe ist in diesem Film wunderschön umgesetzt. Da stimmt einfach Alles. Die beiden hervorragenden Schauspielerinnen, die behutsame Regie, die z. T. düstere Atmosphäre (es regnet z. B. oft, es gibt viele Aufnahmen bei denen die Figuren durch Regen und Dunst verschleierte Autofenster beobachtet wurden) und die perfekt inszenierte Umgebung. Ein Film, der mich verzaubert hat und obwohl ich ihn nun schon öfters gesehen habe, immer wieder von Neuem fasziniert. Die Magie wirkt auf mich so sehr, dass ich nach jedem Ansehen eine gewisse Zeit brauche um wieder in der realen Welt anzukommen. Das könnte man auch, so wie Kim, Sog nennen.
Ja, ja, und nochmals ja.
Zitat:
Das Buch (meins heißt "Carol" und wurde 1990 herausgegeben) habe ich vor einigen Jahren schon mal gelesen und jetzt natürlich nochmal. Es gibt schon einige Unterschiede im Aufbau der Geschichte und auch auch in der Beschreibung der Personen. Aber das ist ja auch ok so. Ich liebe die behutsamen Aufbau der Geschichte und die liebevolle Beschreibung der Figuren von Patricia Highsmith.
Ja, meines auch - ist sicher dieselbe Auflage. Ja, die Zeitschiene ist anders im Buch und mir gefällt der längere Zeitraum im Buch besser, weil Carols Ambivalenz und diese Mischung aus Anziehung und Wegstoßen sichtbar werden kann. Dafür ist ein Film zu kurz, weshalb diese Ambivalenz im Film kaum zu spüren ist, sondern der "Tanz" der beiden Frauen wird eher zu einer stetigen, unaufhaltsamen Annäherung. Auf seine eigene Weise, finde ich beide Erzählweisen, Buch und Film, schön und dem Medium angemessen.
Übrigens hat "Carol" schon wieder die nächsten Awards abgesahnt. Darunter einen sehr interessanten:
"Best depiction of nudity, sexuality or seduction". Das ist ja mal ein interessanter Award
. Preisverleiherin ist die AWFJ (Alliance of women film journalists). "Carol" hat noch zwei weitere Preise vom AWFJ bekommen, nämlich für das beste adaptierte Drehbuch (Phyllis Nagy) und für die beste Cinematography (Ed Lachmann). Leider kann ich die restlichen Entscheidung für den besten Film und die besten Darstellungen überhaupt nicht nachvollziehen - da hätte ich mir von weiblichen Journalistinnen mehr erhofft.
Und Carol hat einen Preis für den "besten Film" bei den AFI Awards bekommen (AFI = American Film Institute). Das Institut vergibt jedes Jahr einen Preis an die zehn besten amerikanischen Filme, was ich eine wunderbare Idee finde, weil es diese ganzen Ungerechtigkeiten bei der Preisvergabe vermeidet. Das Institut hat ein sehr schönes Video erstellt, in der Ausschnitte aus der gesamten amerikanischen Filmgeschichte (in Zehnjahresschritten) gezeigt werden, bis schließlich die 10 ausgezeichneten Filme aus dem Jahr 2015 honoriert werden - insofern finden sich auch zwei kurze - sehr schön platzierte - Ausschnitte von Carol in dem Clip:
http://www.youtube.com/watch?v=wLfg8FXeGFg