Vero hat geschrieben:
Ist es aber nicht das (Vor-)Recht jedes Künstlers und jeder Künstlerin über das zu schreiben, was ihn oder sie beschäftigt? Was sie bewegt und emotional vielleicht auch mitnimmt? Daraus dann einen Song zu machen und Menschen zu erreichen, das ist doch gerade auch die Kunst. Ob es privater Herzschmerz ist (den ja nun wirklich jeder nachvollziehen kann) oder der öffentliche Diskurs (davon ist man selber meist nicht so sehr betroffen, aber dennoch kann man es in gewisser Weise nachvollziehen) oder irgendein anderes Thema der Zeitgeschichte (dem man einen allgemeingültigen, meist emotionalen Aspekt abringen kann).
Hm... ja, da hast Du natürlich recht. Meist machen die Leute, die ich richtig gut finde (egal aus welcher Kunstrichtung) aber aus dem sehr persönlichen etwas universelleres. Und wenn dann in ihrem Video ein Grabstein mit dem Namen ihres Ex auftaucht oder so, dann ist das halt sehr direkt. Und den Songtext selber finde ich in seinen tausend Wiederholungen der selben Zeile etwas platt.
Ich bin halt zerrissen, ob ich sowas dann einfach für Sensationshascherei halten soll, oder für das, was Du darin siehst.
(Ich mein, es gibt das ja auch in anderen Künsten, wo es sehr um Provo, Sensation, Neues, Schocken, was weiss ich geht - auch da bin ich immer wieder zerrissen. Natürlich bleibt jedem das Recht, die Dinge auszudrücken, die und wie er/sie/they will - ich kann halt nur nicht immer was damit anfangen oder bin, wie gesagt zerrissen, ob meiner Meinung dazu.) Kunst ist dann halt doch auch wieder persönlich/"Geschmackssache", ob es einen trifft. Für mich kann ich jedoch zumindest sagen, wenn es aus dem persönlichen auf die universellere Ebene gehoben wird, dass dann die Chancen bei mir größer sind.
(Was sie ja z.T. oder vielleicht auch größeren Teil tut...)
Find es übrigens schön, da so mal drüber zu reden. Danke