Aktuelle Zeit: 27.04.2024, 00:56

Alle Zeiten sind UTC




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Jan und Julia - Atemlos
BeitragVerfasst: 23.05.2012, 07:53 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 15.12.2011, 19:46
Beiträge: 2742
diese FF hatte ich für den adfanskalender der hubertus grimm FB seite geschrieben.

Atemlos


Sie hatte gelernt mit Sehnsucht zu leben. 17 Jahre lang. Aber trotzdem war es jedes Weihnachtsfest das selbe Gefühl – ein Gefühl, dass ein Teil ihrer Selbst fehlte, dass sie niemals so ganz glücklich werden würde, wenn derjenige, der ihr am meisten bedeutete, nicht da war.
Ricardo und Timo merkten auch dieses Jahr nichts davon. Auch jetzt, wo die Wahrheit ans Licht gekommen war, wo Ricardo alles wusste, wusste, dass sie und Jan sich einmal sehr geliebt hatten, waren sie wieder die Bilderbuchfamilie, die sie all die Jahre gewesen waren – zumindest nach außen. Ricardo gab sich große Mühe seitdem Jan die Insel verlassen hatte. Er war aufmerksam, er brachte sehr oft Blumen mit wenn er aus der Stadt nach Hause kam, es gab keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen, sie waren im Prinzip glücklich miteinander. Ricardo konnte mit der Wahrheit umgehen, und Julia versuchte es zumindest. Timo hatte man die endgültige Wahrheit nicht zugemutet. Julia, sowie auch Ricardo, hatten zu viel Angst, dass der Junge dann komplett verstört wäre. So hatte man ihm gesagt, dass Jan ein Angebot aus Düsseldorf- seiner Heimatstadt – bekommen hatte. Was ja auch stimmte.

Mechanisch brachte Julia die Kugeln wie jedes Jahr am Weihnachtsbaum an. Sie wählte diesmal die Farben Lila und Weiß. Sie mochte diese Farbkombination sehr. Das klassische Rot und Gold war ihr zu langweilig. Einen kurzen Moment spiegelte sie sich in einer der Kugeln. Sie erschrak über ihr Spiegelbild. Sie sah verhärmt und traurig aus. Julia ließ die Kugel erschrocken zu Boden fallen. Sie zerschlug mit einem leisen Klirren. Julia bückte sich, um die Scherben aufzusammeln. Sie fing kaum merklich an zu weinen. Es brauchte nur eine Kleinigkeit zu sein derzeit, um Julia zum Weinen zu bringen. Sie verbarg es vor Ricardo und Tim, sie weinte nur, wenn sie sich ungesehen wähnte.
Zu tief war der Schmerz in ihr. Jans Weggang hatte sie in eine Depression gestürzt. Sie wusste, oder besser gesagt, ihr Verstand wusste, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, aber ihr Herz sagte etwas anderes.

Jeden Morgen wenn sie aufstand, wenn sie sich duschte oder wenn sie sich die Zähne putzte, wenn sie das Frühstück vorbereitete, oder wenn sie Ricardo einen Kuss mit auf den Weg gab – jede Sekunde fühlte sie diese Sehnsucht, in jeder einzelnen Sekunde. Ja, sie konnte mit der Sehnsucht leben, aber es fühlte sich nicht richtig an. Dennoch hatte sie nicht den Mut aufgebracht, wirklich zu ihren Gefühlen zu stehen. Vielleicht weil sie von Kind auf gelernt hatte, Gefühle zu unterdrücken, weil sie in einer Familie aufgewachsen war mit einer Mutter, die Gefühlsduselei für unproduktiv und hinderlich hielt. Clarissa hielt sich mit solchen „Kinkerlitzchen“ nicht unnötig auf. Ihr war Besitztum und Macht wesentlich wichtiger. Dass auch ihre Mutter sich heimlich nach Liebe sehnte, davon war Julia überzeugt.

Julia wischte sich die Tränen von den Wangen und aus den Augenwinkeln und stand entschlossen auf um die Scherben wegzuwerfen. Sie würde sich versuchen zusammenzureißen. In zwei Tagen war Heiligabend. Sie wollte noch mal in die Stadt, um noch ein letztes Weihnachtsgeschenk für Ricardo zu besorgen. Sie ging ins Bad um sich frischzumachen. Ricardo hatte angerufen; es würde später werden, Timo war bei Freunden. Es würde also keiner da sein, für den sie Essen zubereiten müsste.
Julia zog eine Strickjacke über ihre Bluse und holte ihre Jacke. Es war zwar nicht so kalt wie in Deutschland zu dieser Jahreszeit, aber für jemanden, der schon lange auf Mallorca wohnte, waren auch 11 Grad nicht mehr warm. Manchmal sehnte sie Julia nach Schnee, nach weißen Weihnachten. Wie diejenigen, die gerne an Weihnachten oder Sylvester in die Sonne flogen, hätte sie an Weihnachten gerne mal wieder Schnee gehabt.

Julia liess den Wagen an und drehte das Radio auf. Sie erkannte sofort am ersten Klang was gespielt wurde. Follow me back into the sun, eines von Jans Lieblingsliedern. Sie stellte sofort einen anderen Sender an – um nach zwei Sekunden doch zurückzuschalten. Sie musste den Song einfach hören..
Irgendwann musste es doch aufhören, glaubte sie. Julia war davon überzeugt, dass wenn sie sich die volle Breitseite gab, wenn sie da wo es wehtat, noch tiefer bohrte, wenn sie nicht wegstellte, wenn eines von Jans und ihren Liedern kam, wenn sie den Schmerz regelrecht zelebrierte – dass er dann aufhören würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Es wurde nicht besser.

Tränen liefen Julia über das Gesicht als sie den Wagen auf einem Parkplatz abstellte. Sie musste einen Augenblick länger im Auto verweilen, damit niemand ihr verweintes Gesicht sah. So konnte sie doch unmöglich in ein Geschäft gehen. Sie lehnte sich zurück und versuchte krampfhaft nicht daran zu denken, was Jan gerade in diesem Augenblick tat. Sie lenkte sich mit dem Gedanken an das Geschenk ab, dass sie Ricardo kaufen würde. Es sollte eine neue Krawatte sein und ein digitaler Fotorahmen für sein Büro. Sie hörte Ricardo schon schimpfen, wenn er das Teil nicht sofort zum Laufen bringen würde. Ricardo war ein Typ Mann, der sofort alles mit einem Handschlag erledigt haben wollte, sonst wurde er ungeduldig. Bedienungsanleitungen lesen war ihm ein Greul. Julia musste lächeln. Sie wischte die letzten Tränen weg und stieg aus dem Auto.

Jan wusste nicht, warum er zum Flughafen gefahren war. Es war eine innere Macht, die ihn leitete. Er musste einfach weg, weg aus Düsseldorf, wo ihn alles irgendwie nervte. Das Laute, Hektische, dass er früher als lebendig empfand; es machte ihn heute nur noch rastlos. Er musste die drei freien Tage, die er hatte irgendwo hin, wo er Ruhe bekommen würde und wo er Kraft tanken konnte.
„Es tut mir leid, so kurzfristig ist heute Abend nur noch ein Flug nach Palma de Mallorca frei“, sagte die freundliche Blondine am Schalter ihn ihrem geschäftsmässigen Sing-Sang Ton.
Mallorca! Jan zögert einen Augenblick. Das war eigentlich der Ort, an den er als allerletztes gedacht hatte. Er hatte die Insel vor ein paar Wochen verlassen und wollte so schnell nicht wieder zurückkehren. Er war schweren Herzens gegangen, weil Julia ihn gebeten hatte. Aber auch er war sich im Klaren, dass es nicht mehr so weitergegangen wäre. Für einen Augenblick sah Jan sich wieder auf den Felsen auf Mallorca stehen, an DEN Felsen, die IHR gemeinsamer Ort auf Mallorca waren. Er hörte sich sagen: „Liebe hat so viele Gesichter – aber mein Herz schlägt nur für dich“, und er sah Julias beinah ungläubiges Gesicht vor sich als er ihr gestand, dass er sie liebe. „Julia, ich liebe dich – immer schon“. Das waren seine Worte. Julia sah ihn an mit einer Mischung aus Angst vor der Gewissheit, dass auch er sie noch liebte und aus Leidenschaft und Freude, dass er genauso empfand. Aber letztendlich hatte die Angst gesiegt und Julia hatte Ihre Liebe aufgeben. Jan war, ohne sich ein weiteres Mal umzusehen, davongelaufen.

„Ja, ich buche die Maschine“, hörte Jan sich mehr von selber sagen, und ließ sich wie in einem Film die Bordkarten aushändigen. Er begab sich in den Warteraum vor seinem Gate und versuchte in einer Zeitschrift zu blättern. Er sah die Buchstaben, aber sein Gehirn setze diese nicht zusammen. Stand in der Zeitschrift „Juli“ so las er Julia, stand dort „Jurist“ so las er Julia. Jan konnte kein Wort, das mit „J“ anfing mehr lesen, und es schien ihm, als würde die ganze Zeitschrift aus Wörtern bestehen, die mit „J“ anfingen. Er legte das Heft beiseite. Da klang es durch den Lautsprecher: „Flug Nummer 2731 nach Palma de Mallorca“ ist jetzt zum Einsteigen bereit. Bitte halten sie die Bordkarte bereit. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug. Flight No. 2731 is now ready for boarding. Please….“ Der Rest wurde vom allgemeinen Tumult aufgeregter Touristen, die sich vors Gate drängelten, verschluckt.
Jan wartete bis zum Schluss und ging dann zum Finger, um in den Flieger zu gelangen.
Julia Mendes hatte endlich die passende Krawatte gefunden. Sie ließ sie als Geschenk verpacken und wollte dann noch nach dem Bilderrahmen schauen. Aber das Geschäft hatte schon zu. „So ein Mist“ , schimpfte Julia. Dann musste sie morgen noch einmal wiederkommen. Aber sie wollte noch auf einen Sprung in die „Bar Stefano“. Irgendwie war ihr noch nicht danach nach Hause zu gehen.

Mit einem ziemlichen Knall landete Jans Flieger auf Palma de Mallorca. Die Touristen schrien kurz auf, um sogleich danach in das obligatorische Geklatsche überzugehen. Fast hätte Jan mechanisch mitgeklatscht, ließ aber im letzten Augenblick die Hände sinken. Er wartete geduldig, bis der letzte Passagier aus dem Flugzeug gestiegen war, er nickte den Flugbegleitern noch kurz zu, wünschte Frohe Weihnachten und verließ dann die Maschine.

„Julia como estás? Wie geht es dir?“ hörte Julia hinter sich rufen. Es war die Mutter einer Schulkameradin von Timo. Sie hiess Carmen. „hola carmencita, bién, mir geht es gut“ sagte Julia. „tienes ganas tomar una copa conmigo? Trinkst du was mit mir?” fragte Carmen. Julia nickte erfreut.

Jan hatte kaum Gepäck bei sich. Nur eine Tasche mit einer Zahnbürste, die er immer für Notfälle in der Tasche hatte, einer Wechselgarderobe und eines Duschgels, und ansonsten nur Geldbörse, Handy und Autoschlüssel. Er wusste eigentlich gar nicht warum er zum Flughafen gefahren war. Schon als Kind hatten ihn Flughäfen gereizt und fasziniert. Vielleicht war es, weil er sich seit der ersten Begegnung mit Julia noch mehr zu Flughäfen hingezogen fühlte. Er hatte einfach das Gefühl, Julia nah sein zu können, auch wenn er nur an der Stelle am Düsseldorfer Flughafen stand, wo er sie das erste Mal gesehen hatte. Irgendwann dann war er zum Ticketschalter gegangen. Ob er wirklich vorhatte, irgendwohin zu fliegen, oder ob er nur so zum Flughafen gefahren war, er wusste es nicht mehr.
Aber jetzt war er hier, auf Mallorca und Julia war ihm wieder so nah wie seit Wochen nicht.
Jan musste sich jetzt um ein Hotel kümmern. Oder sollte er mal bei Monseñor Matteo vorbeischauen? Und konnte er vielleicht dort schlafen? Aber sicher war schon ein neuer Priester in die Wohnung eingezogen, und Matteo war gewiss auch nicht besonders erfreut ihn zu sehen. Jan blickte auf seine Uhr. Es war viertel vor 7, ein bisschen Zeit hatte er noch. Er würde sich jetzt erst einmal einen Mietwagen nehmen.

Julia kicherte über einen Witz von Carmen. Carmen war wirklich lustig. Der Sangria, den sie auch noch getrunken hatte, tat sein Übriges dazu. So ausgelassen wie heute war Julia schon seit langem nicht mehr. Sie blickte kurz schuldbewusst auf ihr Handy. Sie musste Ricardo noch Bescheid geben, dass es später wurde. Doch Ricardo war nicht zu erreichen. Weder in seiner Praxis, noch zu Hause. Na, dann störte es ihn auch nicht, wenn ich später komme, dachte Julia und trank noch einen Schluck aus ihrem Glas.

Jan fuhr über die Autopista und drehte das Radio laut.. Er fuhr wie von Geisterhand die ihm bekannte Strecke nach Santanyi. Er war wie von unsichtbaren Mächten getrieben, er hinterfragte nicht warum er dorthin fuhr – er fuhr einfach.

Julia hatte genug. Genug vom Alkohol und vom Geplapper von Carmen. Sie konnte mittlerweile überhaupt nicht mehr über deren platte Witze lachen und verabschiedete sich möglichst schnell mit einer Ausrede, sie müsse dringend nach Hause, von ihr. Julia warf einen Geldschein auf den Tisch und verließ die „Bar Stefano“.

Jan verließ die Autovia und fuhr durch viele kleine Straßen und Gassen. Irgendwann ging die Straße nicht mehr weiter. Jan war am Ziel.

Sie wusste, dass sie mindestens drei Sangria getrunken hatte, aber ihr war es egal. Sie wollte nur weg aus der Stadt, aus der Geräuschkulisse der sich unterhaltenen Mallorquiner und Touristen und der fahrenden Autos. Julia stieg in ihr rotes Cabriolet, dessen Verdeck sie unten ließ. Auch wenn sie es gewöhnt war, offen zu fahren, so war es ihr nun doch zu kalt. Sie legte eine CD ein. Diese CD hatte ihr Jan mal geschenkt. Die Musik und der Sangria waren eine explosive Mischung für Julias Gemütszustand. Julia wurde wieder sentimental. So kam es, dass sie an den Ort fuhr, an dem sie am intensivsten an Jan denken konnte – an IHREN Ort auf den Felsen, dem Ort, an dem sie Jan zuletzt gesehen hatte.

Jan stand an der Felsenspitze, an der er so oft gestanden hatte und ließ seinen Blick auf das Meer hinaus gleiten. Der Wind wirbelte seine blonden Haare durcheinander, und ließen sein Hemd um seinen Körper schlottern. Er fröstelte ein wenig, löste seinen Pulli, den er über den Schultern trug und zog ihn über den Kopf. Er trat einen Schritt zurück damit der Wind ihn weniger traf und hockte sie dann an die Stelle, wo er Julia das letzte Mal sah. Jan spürte wieder die Wärme der letzten kräftigen Sonnenstrahlen, des Tages, an dem er Julia das letzte Mal gesehen hatte. Es waren eigentlich nur ein paar Wochen her, aber es kam ihm vor, als wären es Jahre. Er sah Julia erneut vor sich, sah wie seine Worte sie berührten, und wie sie dann den Blick senkte und „es tut mir leid“ erwiderte. Das war der Moment, wo er wusste, dass er sie loslassen musste, egal, wie sehr er sie begehrte, ein Leben mit ihr wollte. Überwältigt von seinen Erinnerungen spürte Jan wie sich eine Träne aus den Augenwinkeln den Weg über seine Wange bahnte.

„Julia, das Leben ist zu kurz, um falsche Entscheidungen zu treffen. Wir beide, wir haben diese zweite Chance – und ich will sie nutzen, mit dir zusammen“ Wie oft hatte sie diesen Satz in ihrem Geiste wiederholt, wie oft hatte sie sich in den letzten Wochen gefragt, ob sie das Richtig getan hatte. Julia wusste es nicht mehr. Ihr Herz aber wusste die Antwort, bloß die wollte sie sich immer noch nicht eingestehen.

Julia zog ihre Schuhe aus und lief barfuß über die Felsen. Sie fröstelte ein wenig in ihrer dünnen Bluse. Sie zog die Strickjacke weiter zu und lief dann unbeirrt weiter. Sie hatte keine Angst in der Dunkelheit, sie empfand sie eher als beruhigend und einlullend. Nun war sie fast an der Stelle angekommen, an der sie Jan das letzte Mal gesehen hatte. Sie traute sich kaum weiterzugehen, aus Angst, die Bilder könnten sie überwältigen.

Jan wusste nicht, wie lange er am Felsen gesessen hatte, eine Stunde vielleicht oder auch zwei. Er wusste nur, dass er so langsam eine Unterkunft für die Nacht suchen musste. Er stand langsam auf und wollte Richtung Auto zurückgehen –da erblickte er eine Gestalt etwas weiter weg von ihm. Er konnte nur Umrisse erkennen aber er sah sie auf sich zukommen. Es war eine Frau, und sie schien in seine Richtung zu blicken. Jans Herz durchzuckte ein Stich, er spürte wie sein Herz einen Moment aussetze und er schwerer atmen konnte.

Julia sah ihn im dem Moment wo er sie sah. Sie war wie versteinert, unfähig Luft zu holen. Er war es. Er war es wirklich. Sie blieb einfach stehen, konnte nicht weitergehen.

Jan ging langsam auf Julia zu. Fast hatte er Angst, sie könnte eine Fata Morgana sein und verschwinden, wenn er sich näherte. Aber sie blieb stehen, rührte sich nicht vom Fleck. Er war nur noch wenige Meter von ihr entfernt. Sie sah ihn immer noch wie versteinert an, immer noch unfähig zu sprechen. Jan blieb vor Julia stehen. Sie sah ihn an in völligem Unglauben, dass er es wirklich war.
Sie sprachen beide kein Wort – sahen sich nur an. Irgendwann streckte Jan die Hand nach Julia aus und berührte Ihr Haar. Er strich Julia über die Wange. In ihren Augen schimmerten Tränen. Jan kam ganz nah an Julia heran, und beide konnten die Elektrizität, die in der Luft war, spüren, genau wie sie beide gespürt hatten, dass der andere an ihrem Magischen Ort war. Jan sah Julia tief in die Augen, und sie konnte in seinen Augen lesen, was er für sie empfand. Es gab für Jan und Julia keine Zeit, keinen Raum, es gab nur sie beide und ihre Liebe zu einander.
Jans Gesicht war jetzt so nah an Julias, dass sie fast seinen Herzschlag hören konnte. Ihre Lippen zitterten, als er sie mit seinen unendlich sanft berührte. Julia schloss die Augen und ließ ihn gewähren. Sie hatte das Gefühl, dass ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Dann küsste Jan sie heftiger, er drängte seine Zunge in ihren Mund und zog ihren Körper ganz fest an seinen. Julia stöhnte kaum merklich auf und krallte sich an seinen Haaren fest. Julia drängte sich fester an Jan, sie spürte, dass auch er seine Leidenschaft nicht mehr zügeln konnte. Einen kurzen Moment hielt Jan inne und löste sich von Julia. Er sah, wie sie ihn ansah, und er wusste, dass er niemals ohne sie leben können würde und wollte, dass er sie so sehr begehrte wie niemals eine Frau zuvor. Er wollte sie. Er wollte sie jetzt. Er hatte fast 20 Jahre auf diesen Moment gewartet. Julia riss ihn mit einer heftigen Bewegung an sich. Ihre Hände fuhren unter seinen Pullover und Jan zog ihn mit einem Ruck aus. Julias Hände zitterten als sie Jans Hemd öffnete. Jan riss Julia mit einer Bewegung die Strickjacke von den Schultern und öffnete hastig ihre dünne Bluse. Julia trug unter ihrer Bluse nur ein dünnes Top. Jan stöhnte, als er spürte, dass Julia keinen BH trug. Ihre Brustwarzen zeichneten sich deutlich unter dem Top ab. Sie immer noch voller Verlangen küssend zog Jan ihr die Bluse von den Schultern. Julia öffnete Jans Hose und zog sie ein Stück herunter. Dann zog sie noch Jans Boxershorts herunter und drückte sich wieder voll Verlangen an ihn. Jan hielt es nicht mehr aus. Er schob Julias Rock mit einem Ruck nach oben und drückte ihren Körper nach hinten. Julia wurde an einen Felsbrocken gepresst, sie spürte aber kaum die harten Steine in ihrem Rücken, sie spürte auch den kalten Wind nicht, der ihr entgegen blies, sie spürte nur noch Jan – Jan, der mit einem Stoß in ihr war. Julia schrie leise auf und krallte sich fester an Jans Haare, aber Jan spürte den Schmerz nicht. Er war eins mit Julia, endlich konnte er sie spüren, so wie er es sich 20 Jahre herbeigesehnt hatte. Julia fühlte eine nie gekannte Erregung in sich, so etwas hatte sie niemals zuvor mit einem Mann erlebt. Jan und Julia waren eins, nicht nur im Geiste, sondern auch körperlich. Über Julias Gesicht liefen Tränen, während sie sich weiter liebten. Jan hielt einen Moment inne und sah Julia an. Sie konnte ihn kaum ansehen, fast schämte sie sich. Sie schämte sich, weil er in ihren Augen alles ablesen konnte. Sie schämte sich für ihre Wollust und ihre Gier nach ihm. „Julia“, flüsterte Jan ganz leise. „Sieh mich an“ Langsam schaut Julia Jan an. Sie sah die ganze Liebe in seinem Gesicht, die er für sie empfand, einmal mehr.
„Ich liebe dich, Julia“ flüsterte Jan. „Mehr als alles andere auf der Welt“. Julia liefen immer noch die Tränen über die Wangen. Jan küsste die Tränen sanft weg und sie sagte nur mit brüchiger Stimme: „ich liebe dich auch so sehr“. Dann liebten sie sich weiter, diesmal weniger heftig als zuvor.
Als Jan es nicht mehr aushielt wurde das Verlangen von 20 Jahren aus ihm herausgeschleudert. Julia schrie auf. Eine Welle nie gekannten Glücksgefühls überkam sie.

Als sie beide wieder zu Atem gekommen waren hielten sie sich noch lange in den Armen. Keiner musste fragen, wieso sie sich hier getroffen hatten. Keiner von den beiden konnte an etwas anderes denken als diesen Augenblick und ihre Liebe.

Egal, was das Leben für Jan und Julia noch bereithalten mochte, diesen Augenblick würden sie ihr Leben lang nicht vergessen.

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 23.05.2012, 07:53 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags: Re: Jan und Julia - Atemlos
BeitragVerfasst: 23.05.2012, 20:00 
Offline

Registriert: 20.02.2010, 19:09
Beiträge: 1207
mariposa227 hat geschrieben:
Egal, was das Leben für Jan und Julia noch bereithalten mochte, diesen Augenblick würden sie ihr Leben lang nicht vergessen.

ach wie romantisch :wink: .... zwar habe ich die Jan und Julia Story damals nicht miterlebt, du beschreibst aber die grosse Sehnsucht, die die Beiden fast magisch auf einander zu treibt, sehr plastisch. :liebe2:


LG


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Jan und Julia - Atemlos
BeitragVerfasst: 23.05.2012, 20:59 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 15.12.2011, 19:46
Beiträge: 2742
danke für dein lob. ich bin am überlegen, ob es sinn macht, meine vicgar FF hier zu posten. aber hier sind wohl eher keine fans von viccy, oder?

_________________
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Jan und Julia - Atemlos
BeitragVerfasst: 24.05.2012, 16:50 
Offline

Registriert: 20.02.2010, 19:09
Beiträge: 1207
mariposa227 hat geschrieben:
ich bin am überlegen, ob es sinn macht, meine vicgar FF hier zu posten. aber hier sind wohl eher keine fans von viccy, oder?

ach, poste doch einfach mal, vielleicht findet sich hier noch der ein oder andere Fan der Beiden? :huhu:
Ich selbst schaue kein VL mehr seit Carla und Stella aus Königsbrunn weggezogen sind, bin aber immer offen für interessante Fanfics. Und Vicci ist auf jeden Fall eine spannende Figur, finde ich. :knuddelknutsch:


LG


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Julia & Mariana (Las Aparicio)
Forum: Serien von A-Z
Autor: Vero
Antworten: 35
Julia Sontag und Kristian Kiehling stellen sich vor
Forum: Verbotene Liebe Allgemein
Autor: chubby
Antworten: 4
Julia Sontag als Martha Wolf
Forum: Verbotene Liebe Darsteller
Autor: chubby
Antworten: 5
Nina Bott (Julia Mendes)
Forum: Verbotene Liebe Darsteller
Autor: Novemberstern
Antworten: 5
Susanne und Julia
Forum: Claudia Scarpatetti
Autor: chubby
Antworten: 2

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Liebe, NES, TV, USA, Erde

Impressum | Datenschutz