Zitat:
obwohl es hier noch darauf ankommt, wie sebastian mal damit umgehen wird, wenn erfährt, wenn er da wirklich geheiratet hat.
Aber genau das macht sie eben glaubwürdig. Weil wir immer noch glauben es wäre möglich das führt zu einem TanSeb Ende, aber gleichzeitig auch glauben es könnte vielleicht doch irgendwie anders kommen. Genau dass wir denken es gibt beide Optionen macht die Spannung aus.
Darum macht es auch einen echten Unterschied was Sebastian oder Tanja wann wo sagt , was sie sehen, was sie gesagt bekommen, wie sie darauf reagieren. Und genau das macht sie zu mehr als nur Blabla.
Es gibt ja auch den umgekehrten Fall. Wenn uns die Sendung telegraphiert Daniel und Helena sind unvermeidbar dann ist es völlig uninteressant was zwischen Daniel und Jessica passiert. Wir wissen egal was passiert, es wird etwas kommen, sie wird auf die Nase fallen und er wird ihr nicht vergeben. Genauso wie es innerhalb eines Traumpaares klar ist es ist egal was passiert, er/sie wird dem Partner immer vergeben. Und genau das macht die Details dann so unspannend.
Und TanSeb sind anders weil wir es eben nicht einordnen können zwischen festgeschriebenes Traumpaar, Tragödienpaar oder was das getrennt wird. Aber ich denke ein Grund warum das so ist weil TanSeb eben nicht nur couple-driven sind so wie alle anderen. Weil bei TanSeb doch sehr stark der Charakater von Tanja, ihre Gefühle, ihre Grenzen, ihre Vergangenheit hineinfließt. Und genaus das führt dazu dass wir glauben die Autoren würden vielleicht nicht bloß einfach den Charakter überschreiben wenn es das Paar verlangt.
Es ist ja nicht so als hätten Timo oder Olli oder selbst Jan gar keine Charaktereigenschaften oder Persönlichkeiten. Aber bei jedem einzelnen ist immerzu klar im Notfall würden alle gegenteiligen Charaktereigenschaften einfach überschrieben wenn das Paar jetzt zusammenkommen muss. Bei keinem hat man das Gefühl die Autoren wären im Notfall auch bereit das Paar fallen zu lassen wenn der der Charakter/die Glaubwürdigkeit des Charakters des erfordern würde. Bei jedem anderen Paar denke ich sind wir uns alle bewusst, im Notfall schreiben die Autoren einfach eine schnelle Dramasituation rein und auf einmal ist alles vergessen egal wie unlogisch und reingeworfen.
Tanja ist die einzige die einem noch ein wenig das Gefühl gibt als würden bei ihr Details noch einen Unterschied machen, als muss es bei ihr ein echter Prozess sein. Vielleicht liegen wir ja falsch und die Autoren hätten nicht mal vor TanSeb den Respekt ihnen einfach eine kitschige Wunderheilung hinzuwerfen. Aber noch glauben wir es und ich glaube das liegt eben daran wer Tanja ist und auch wie sie noch geschrieben wird. Und das ist leider bei VL einzigartig obwohl das eigentlich die Norm sein sollte.
(TanSeb ist deswegen auch nicht perfekt. Perfekt wäre wenn Sebastian wenigstens vergleichbar viel Charakterdarstelllung hätte. Anfang des Jahres gab es da ja gute Ansätze mit der Rivalität mit Hagen und dem Konflikt mit der Famlie, aber mittlerweile ist mehr in den Hintergrund getreten und man deswegen auch weitaus diffusere Vorstellungen was genau seinen Charakter wirklich ausmacht, wo seine Grenzen wären und all dieses Zeug. )
Und dieses extreme coupledriven Zeug finde ich durchaus eine Schwäche der aktuellen Autoren. Feiler war zwar Kitsch pur, aber ich finde da hat man (zum Beispiel bei Ansgar/Lydia) schon gemerkt sie wollte dass die Figuren Charakter haben und hat sie eben gesteuert indem sie die Ereignisse manipuliert hat. Aber vergleichsweise wurde bei Feiler schon an Konflikten genagt und man setzte sich damit auseinander. (die Ausführung war deswegen trotzdem schlecht und melodramatisch. Dennoch finde ich die aktuelle Tendenz vom Grundsatz her noch schwächer)