So, ich hieve mich auch mal vom Sofa, habe das eben noch mal geguckt, die paar Szenen vergisst man doch schnell.
Danke für den Link zum Interview, Mel. Es ist schon sehr erhellend bezüglich der Gedanken, die wir uns früher schon mal gemacht haben.
Da ich ja Team Alex bin, möchte ich hier mal ein Herzchen
für die im Off Verlassene und überall sonst wohl auch Unerwähnte dalassen, aber dazu später noch mal.
Weil wir wohl alle die Serie nicht so eifrig insgesamt verfolgen, ist uns eben die Bienchenszene entgangen. Miriam hatte wohl ab und zu was mit Frauen, ist mindestens eine Karnevalslesbe. Was ich nicht für ganz realitätsfern halte. Also ist die Miri-Story so schon in Ordnung.
Was das Aufgeben der Männerstory für Rieke angeht, so ist dieses auch formattechnisch logisch und für Miriam wichtig. Alle Haupterzählstränge sind im unmittelbaren Sachsenklinikumfeld erzählt, die anderen führen automatisch in die Sachsenklinik und gehen nur über eine Episode. Und in einer Episode hätte man die üblichen Zerwolfungsstory einer solchen Paartrennung nicht erzählen können, so dass der Mann mindestens dort eine Position hätte bekleiden müssen und Miriam in ein Konfliktedreieck geraten wäre.
Alex zu verlassen dagegen scheint zunächst offensichtlich nicht so verfilmenswert. Was da im Off passiert, sagt schon sehr viel. Sie zieht zu den Eltern. Wenn es so war, dass, wie es Rieke erzählt, eh nicht mehr viel lief und Alex es locker genommen hat, gäbe es keinen Grund, der Ex nicht mehr auf den Pelz gucken zu können. Rieke bekäme, wenn sie nicht gerade sowieso wieder im Krankenhaus liegt, einfach eine Frist, auszuziehen, ansonsten kann man sich aus dem Weg gehen, wenn eh nix mehr lief.
Für Alex war die Trennung wohl schon ein Drama und sie liebt es nicht einfach dramatisch wie der dauerpräsente Nervbär Kris so von sich gibt.
Rund wird die Sache allerdings wieder in der Person der Rieke selber. Sie ist nicht nur sprunghaft, sondern gelegentlich fahrig und nimmt ihr gegenüber nicht so richtig wahr.
Kann schon sein, dass sie sich einfach nie Gedanken über den heutigen Tag hinaus macht und einfach in der Wohnung bleibt - wenn sie nicht gerade wieder im Krankenhaus ist.
Damit könnte man schon in die Zukunft linsen. Die Vorschau klingt so nach Kinderwunsch von Miriam - vielleicht wird das Rieke doch zu eng.
Aber warten wir mal ab.
Das Thema Homophobie wird sicher nicht im direkten Sachsenklinikumfeld erzählt und so, dass es die Zuschauenden nicht aus ihrer Komfortzone reißt und der oder die Homophobe am Ende geheilt die Klinik verlässt. Miriam wird ihm das Leben retten.
Schade, dass nicht auch eine für Miriam positive Seite gezeigt wird, nämlich echte eigene Freundinnen, die ihr sicher auch was anderes erzählen würden als das Plappermäulchen Kris, der offensichtlich ihr einziger Ansprechpartner ist.
Dass sie mit Kris mehr Screentime hat als mit Rieke, ist leider logisch, weil sie eben mit ihm in der Sachsenklinik arbeitet. Um die es ja geht.
Hat jemand Vorschau, wann ich wieder einschalten muss?
Werde die Story recht leidenschaftslos verfolgen, denn ich kann mich mit dem Komfort-Füße-Hochlegen-Format nicht so anfreunden.
Es fehlt, wie in deutschen Serien oft, ein gewisser Mut zur Romantik und Melancholie, ein bisschen liebenswürdiges gelegentliches Stolpern der Figuren über eigene Unzulänglichkeiten oder zunächst nicht lösbare Konflikte.
Etwas, über das man auch mal lachen kann. Kris ist z. B. nicht luschtich...