Berichte/Artikel über Marbecca

Das sind eben Sachen, die "die Leute" gerne lesen, wissen wollen und anschauen. Fürs Feuilleton würden die Autoren sicher andere Sachen schreiben, aber die VL ist nun mal nichts fürs Feuilleton. Wir hier im Forum diskutieren vielleicht über Marlenes Coming-Out und die psychologischen Feinheiten - aber der Kreis für solche Diskussionen ist eben eher klein. Wenn die Leute so ein Artikel neugierig auf die VL macht, ist es doch gut. Wenn es der Sichtbarkeit lesbischer Liebe dient - hervorragend. Kinotrailer, Previews von Serien funktionieren genauso - neugierig machen - und ZuschauerInnen gewinnen, die dann auch die Feinheiten und Facetten einer solchen Geschichte kennenlernen. Wär natürlich schön, wenn eine Autorin oder ein Autor auch mal tiefsinnige Fragen stellen würde - aber die Plattform dafür scheint es momentan in den Massenmedien nicht zu geben.

Ja aber ist nicht genau das traurig? Nur weil Menschen niedere Instinkte haben, ist es nicht trotzdem traurig wenn man immer genau in die Kerbe schlägt beziehungsweise dem entgegenarbeitet? Wenn das eben nicht als cleverer Aufhänger genutzt wird um die Feinheiten aufzuzeigen sondern eben nur platt? Genau das und nicht mehr? Weil genau dieses Platt sind für mich diese offshoot Artikel.

Das liest sich für mich als hätten die einen Artikel gedruckt "Achtung, Achtung, Frau hat Brüste!" und drunter ein Bild von einem Ausschnitt. Wozu ich sage, ja nett, aber sollte sich nicht langsam herumgesprochen haben dass Frauen mehr sind als Brüse und Lesben mehr sind als Knutschen? Ist das nicht genau dieses Voyeurverhalten was man ankreidet?

BTW da ist mir auch schon eingefallen was ich finde man Tatjana und Melanie ruhig öfter fragen sollte.

- Was denkst du reizt Marlene an Rebecca und vice versa aka warum denkt ihr dass die beiden zusammenpassen?
- Warum sollte man grade eure Geschichte gucken aka formuliert in euren Worten was gut ist an eurer Geschichte

Ja aber ist nicht genau das traurig? Nur weil Menschen niedere Instinkte haben, ist es nicht trotzdem traurig wenn man immer genau in die Kerbe schlägt beziehungsweise dem entgegenarbeitet? Wenn das eben nicht als cleverer Aufhänger genutzt wird um die Feinheiten aufzuzeigen sondern eben nur platt? Genau das und nicht mehr? Weil genau dieses Platt sind für mich diese offshoot Artikel.

Das liest sich für mich als hätten die einen Artikel gedruckt "Achtung, Achtung, Frau hat Brüste!" und drunter ein Bild von einem Ausschnitt. Wozu ich sage, ja nett, aber sollte sich nicht langsam herumgesprochen haben dass Frauen mehr sind als Brüse und Lesben mehr sind als Knutschen? Ist das nicht genau dieses Voyeurverhalten was man ankreidet?

Aber das funktioniert bei heterosexuellen Paaren genau so - so es nicht heterosexistisch darauf abzielt, dass weibliche/lesbische Sexualität Männern und Männerblicken zur Verfügung zu stehen hat - und das sehe ich hier nicht - ist es ein sehr üblicher PR-Effekt, soll heißen Kristin Stewart & Robert Pattinson werden genauso vermarktet - oder auch andere fiktionale Heteropaare, die auf diese Weise durch die Boulevardpresse gehen und für die eine oder andere TV-Serie oder einen Film werben sollen. Wir sind es nicht im selben Maß gewohnt, dass lesbische Paare diese Art von PR bekommen, es schwingt leider oft der o.g. heterosexistische Blickwinkel mit, aber bei der phenomenelle und der boulevardpressemäßigen Ausschlachtung selbiger sehe ich das nicht. Obwohl du recht hast, dass man immer wachsam bleiben muss. Es kann auch schnell kippen.

Naja aber diese "wie ist das Küssen jetzt genau" wird in der Regel bei Heteropaaren schon eher nur gefragt wenn es eben so wie bei Robert und Kirsten ist oder halt auch bei Dirk und Renée wo man weiß die sind real zusammen.

Naja aber diese "wie ist das Küssen jetzt genau" wird in der Regel bei Heteropaaren schon eher nur gefragt wenn es eben so wie bei Robert und Kirsten ist oder halt auch bei Dirk und Renée wo man weiß die sind real zusammen.

Das wird (fast schon standardmäßig) immer wieder gefragt (und nicht nur bei Melanie und Tatjana), weil es eben immer noch was Besonderes ist. Die "Norm" ist ja, dass Frauen Männer küssen, deswegen wird es da eher selten Fragen zu geben, es sei denn, der Mann ist was Besonderes, nach dem Motto, "Wie war es denn, George Clooney zu küssen?"

Bei fiktionalen Frauenpaaren wird den Darstellerinnen die Frage vielleicht auch deshalb als eine Art Einstieg gestellt, weil man möglicherweise hören will, ob es da Berührungsängste gibt oder ob eine Frau vielleicht sagt, "Och, das hab ich privat auch schon gemacht, keine große Sache" oder "Macht für mich keinen Unterschied" - die Möglichkeiten, wie drauf reagiert wird, sind vielfältig - kurzum: Je nach dem, wer die Frage stellt, ist es vielleicht tatsächlich nur als Einstieg gedacht, um diplomatisch herauszufinden, wie eine Darstellerin "dazu" steht. Oder ein Darsteller. Heath Ledger und Jake Gyllenhaal mussten diese Frage nach Brokeback Mountain sicher auch ziemlich oft beantworten.

Heath Ledger und Jake Gyllenhaal mussten diese Frage nach Brokeback Mountain sicher auch ziemlich oft beantworten.

Ja eben, da war es genauso peinlich.

Fakt ist doch dass diese Frage überhaupt nur Berechtigung hat in einer Welt wo es abnormal oder atypisch ist jemanden vom gleichen Geschlecht zu küssen. Wo es eine Zumuntung oder eine besonders heldenhafte Tat und Überwindung ist von einem Heterodarsteller das für eine Rolle zu tun (was Schwachsinn ist, Überwindung ist es jeden Schauspielerpartner zu küssen und Schauspieler tun doch noch ganz andere Sachen innerhalb von/für Rollen). Darum wäre es in einer perfekten nicht homophoben Welt nicht notwendig und nicht üblich sowas zu fragen und jedes Mal wo es gefragt ist ist das bloß eine Weiterführung dieser Welt und dieses Mindsets.

Wenn das die "doofen" Medien machen ist das vielleicht noch verständnlich aber wenn das eine Seite die sich angeblich mit diesem Thema intensiver auseinandersetzt (wie man bei so einem Namen wie phenomenelle eigentlich erwarten könnte) das genauso macht finde ich das schon eher etwas... sagen wir mal fad.

BTW in dieselbe Kerbe schlägt immer wenn Leute überrascht sind/besonders loben wenn die Homoküsse realistisch sind. => err, sollte das nicht die NORM sein wenn man ein Liebespaar spielt? Kussstil ist doch Kussstil und der sollte bei jedem Liebespaar was man spielt gleich gut ist, sonst hat man seinen Beruf als Schauspieler verpasst. Es sollte doch bei jedem Paar ob Homo oder Hetero total normal sein gute Küsse zu erwarten und zu fordern.

ich finde man sollte auch aufhören Schauspieler die schlecht homoküssen (aus möglicherweise homophoben Gründen) des Homophobie zu beschuldigen und die die gut küssen dafür zu loben weil sie nicht homophob sind. Ich finde es reicht völlig aus die die schlecht küssen der schlechten Chemie oder des schlechten Schauspiels zu beschuldigen. Mir ist das doch total wurscht was einer für issues hat dass die Küsse schlecht sind, wichtig ist doch das Resultat.

Dieser Artikel ist nicht wirklich über Marbecca - aber er hat mich an Marlenes Situation erinnert - viele interessante Gedanken zur Situation einer Frau, die sich zum ersten Mal in eine Frau verliebt, vieles davon wurde hier im Forum beizeiten diskutiert - vielleicht interessiert euch diese wahre Geschichte ja auch -

Married To a Man and In Love With a Woman

[...] It was 1979, the year that Donna Summer topped the charts with "Hot Stuff," and I had fallen in love with a close female friend, had an extramarital affair, lied about it and broken my marriage vows.

I felt like a stranger to myself. I discovered that I was capable of behaviors that were "not me." For the 12 years of my marriage, I had feared that there was something broken in me, that I was unable to fall in love, and now that was suddenly open to question. I was no longer the "me" I thought I knew. After all, I couldn't be a lesbian -- I was married to a man.

I was overwhelmed with guilt about deceiving and hurting the man I had grown up with since I was 13 years old, had married, and with whom I had raised our two daughters. While we had the usual relationship problems of any marriage, he was loving (in his own way), a good provider and a kind, loyal husband. We had the perfect marriage -- except that we had neither emotional intimacy nor good sex. Life felt bland, and I was restless and lonely in my marriage.

Then I met Karen -- an awesome lesbian, who was smart, funny, a powerhouse of will and personality, and cute! She occupied my daydreams far more than I chose to admit. I found myself awestruck by the red-gold of the leaves of the elm tree in Karen's yard that October, as we fed our curiosity about each other's lives, and sex became a natural outgrowth of our new romance. Although I didn't understand this kind of love, it was impossible not to act on it. It was 1979, and I'm not even sure I knew that a "straight" woman could fall in love with another woman. I thought I was the only married woman facing this kind of awakening. I was falling in love with a woman, but I didn't feel like a lesbian. (Does anyone know what a lesbian feels like?)

I began to lie about where I was going when Karen and I got together. My infidelity felt wrong, but my heart and my body were way ahead of my mind. When I revealed the truth to my husband, we decided to try couples therapy. I felt a strange sense of relief. The question about what to do with the rest of our lives hinged on my decision about whether to explore this awakened love for women. [...]

I vacillated constantly, deciding at one moment to stay and the next to leave. I was wracked with remorse and guilt. Finally, I just followed my gut. I may not have known how to identify my sexual orientation, but a powerful new experience of love was beckoning me to find out more.

[...]

I will face my guilt and use it as motivation to improve myself. At the time, it did not seem possible to forgive myself for my affair, the deceit, or the unraveling of my loved ones' lives. Finding compassion for other people was always easier. Yet I now know that when I am consumed by guilt, my authentic needs and desires are lost. So in order to love myself going forward, I must learn with compassion what was behind my behavior in order to accept it.

Before making decisions, I will face my fears. I learned that fear has a tricky way of clouding the truth and creating deceptive behaviors. During those early days, I avoided confrontation and change by lying to my husband and to myself. But by now I've figured out that avoidance usually creates more problems than the ones I've imagined.

[...]

Gesamter Artikel: http://www.huffingtonpost.com/joanne-fl ... 67892.html

Von Afterellen.com:

Notes on a Fandom: International Girl of Fandom

[...] Verbotene Liebe (Forbidden Love) - Germany

The German soap, Verbotene Liebe, has featured many gay and lesbian storylines in its nearly 20-year run.




Currently, Verbotene Liebe has not one, but two storylines featuring gay couples. Christian and Ollie, VL’s resident gay fellas, and Marlene and Rebecca. Or, as fans know them, Marbecca.



The character of Rebecca, a fashion designer who has the cutest pixie cut this side of the Rhine, has been exploring and becoming comfortable with her sexuality for the last couple of years on VL. This past season, however, Rebecca fell head over heels for Marlene, a chanteuse and club owner, who looks like she may have been carved out of marble. The problem? Marlene is Rebecca’s brother Tristan’s girlfriend. How perfectly soapy! After friendship turns into flirting and smoldering looks for months, real feelings surface between Marlene and Rebecca during a game of spin the bottle. (Isn’t that how it always goes?) Eventually the women give into their feelings, but Tristan and Marlene soon become engaged and ask [Rebecca] to, you guessed it, design the wedding dress. Marlene finds she cannot go through with the wedding, however, and since then, she and Rebecca have been an item. Hopefully the relationship will continue to develop and give us more forbidden love to love. Verbotene Liebe airs weekdays on German Central Broadcasting (MDR). [...]

http://www.afterellen.com/content/2013/ ... irls-skins

In der neuen Ausgabe des L-Mag gibt es offensichtlich einen Artikel über Marbecca :

TV-Traumpaar "Marbecca" erobert die Herzen



Die Serien-Stars Marlene und Rebecca aus der ARD-Seifenoper "Verbotene Liebe", von ihren Fans liebevoll "Marbecca" genannt, leisten weltweit Coming-out-Hilfe.

Auch wenn es nicht das erste lesbische Serien-Paar ist, "Marbecca" haben etwas, was andere nicht hatten: Fans aus 44 Ländern der Erde, die über das Internet miteinander verbunden sind und sich auch persönlich miteinander vernetzen. L-MAG-Autorin Karin Schupp hat hinter die Kulissen des "Marbecca"-Hypes geblickt.

http://www.l-mag.de/zum-heft.html

Jetzt sind sie sogar auf der Mainpage vom L-Mag gelandet:
http://www.l-mag.de/




(Weiß aber nicht, wie lange noch.)