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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 19.05.2019, 11:33 
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kimlegaspi hat geschrieben:
Danke für die Rückmeldung, Heidi! "Coup de Foudre" gehört noch immer zu meinen liebsten Filmen und der Soundtrack von Luis Bacalov trägt sehr dazu bei. Ich hatte dieses Stück nicht nur für das Musikvideo ausgewählt, weil es atmosphärisch so schön ist, sondern auch weil die Beziehung von Andrea und Marie mich in einem bestimmten Sinne an Madeleine und Lena erinnert hat: Die Regisseurin Diane Kurys sagte einmal über ihre Mutter Lena und Madeleine, es sei eine Liebe und deutlich mehr als eine Freundschaft gewesen, aber dass die beiden keine physische Beziehung miteinander gehabt hätten, trotz deutlich erotischer Spannung zwischen den beiden. (Unter der Voraussetzung, dass sie das als Tochter tatsächlich beurteilen konnte... :roll: )

Der Film "Andrea und Marie" hat bei mir eher zwiespältige Gefühle hinterlassen und es freut mich sehr, dass du ihn kennst. Ich finde den Film unabsichtlich frauenfeindlich und homophob und er würde beim Bechdel-Test krachend durchfallen. Das Beste an dem Film ist die Idee (die von einer Frau stammt) und das Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen Hannelore Elsner und Iris Berben. Dass Drehbuch hingegen finde ich deutlich männlich und mich ärgert, dass diese beiden sehr eigenständigen, interessanten Frauen offenbar wenig andere Gesprächsthemen miteinander finden als Männer und Sex. Trotz erotischer Spannung zwischen den beiden Frauen wird der Zuschauer*in in regelmäßigen Abständen eingebläut, wie hetero die beiden Frauen sind, damit auch ja keine Zweifel aufkommen. Naja, 1998 halt und ein älteres Publikum als Zielgruppe...

Die Fotografier-Szene fand ich eigentlich sehr schön, auch wenn das ein beliebtes Mittel in Filmen ist ("Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" hat es besonders auf die Spitze getrieben), und ich mir nie sicher bin, ob solche Szenen in erster Linie dazu da sind, auch die männlichen Zuschauer bei der Stange zu halten (ooh, das ist jetzt ganz schlechte Wortwahl :roll: ). Aber anstatt diese Szene mal einfach so für sich stehen zu lassen, muss es sofort wieder um einen Mann gehen :kotz: . Ich habe ja gar nichts gegen heterosexuelle Filme, aber auf die ewigen Winks mit dem Betonpfeiler kann ich gern verzichten.

Wie auch immer, wenn man das Drehbuch von "Andrea und Marie" einfach mal weglässt und sich auf die beiden Frauen konzentriert, wird die schöne Dynamik zwischen den beiden sichtbar, deren Beziehung zueinander sich schließlich als stärker erweist als ihre Beziehungen zu einem Mann (Ralf). Das war der letztlich Grund, warum ich das Video geschnitten habe. Ich glaube, dass der Film heute ganz anders gedreht werden würde, und außerdem glaube ich, dass Andrea und Marie richtig guten Sex miteinander haben würden, wenn es einen zweiten Teil gegeben hätte...

Schönes Video! Da ich den Film nicht kannte, war ich echt neugierig und hab mich geärgert, dass ich ihn nie gesehen habe, aber nachdem, was Du beschreibst und der Wikipedia Inhaltsangabe, ist es wohl doch nicht so schade drum.

Hannelore Elsner hätte ich jedoch gern mal als gestandene Lesbe gesehen - nach dem Video! Sonst hatte ich nicht so nen Draht zu Ihr (allerdings noch viel weniger zu Iris Berben, geht mir da ähnlich wie Heidi) :D

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R.I.P. Lexa kom Trikru


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Verfasst: 19.05.2019, 11:33 


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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 19.05.2019, 13:08 
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Zitat:
Schönes Video! Da ich den Film nicht kannte, war ich echt neugierig und hab mich geärgert, dass ich ihn nie gesehen habe, aber nachdem, was Du beschreibst und der Wikipedia Inhaltsangabe, ist es wohl doch nicht so schade drum.

Hannelore Elsner hätte ich jedoch gern mal als gestandene Lesbe gesehen - nach dem Video! Sonst hatte ich nicht so nen Draht zu Ihr (allerdings noch viel weniger zu Iris Berben, geht mir da ähnlich wie Heidi)


Obwohl ich mich wie gesagt über vieles geärgert habe, finde ich den Film trotzdem sehenswert und es wäre schade, wenn ich dich abgeschreckt habe, hoppe :knuff: . Ich führe mal ein paar Punkte an, die ich an dem Film mag (Achtung Spoiler!):



1. Andrea wird zur echten Löwin, wenn Marie in Gefahr gerät. Als ein ekliger Typ Marie begrapscht, knallt Andrea ihm eine runter und Marie kann sie nur mühsam davon abhalten, noch mehr zu tun. Als derselbe Typ zu einem anderen Zeitpunkt versucht, Marie zu vergewaltigen, bricht Andrea ihm den Arm. "Ich bring dich um!", brüllt sie, und so wie Hannelore Elsner das spielt, nimmt man ihr das auch sofort ab.

2. Als Marie mit Andrea bricht, bleibt Andrea vollkommen desolat zurück. Über Wochen ist sie zu nichts mehr fähig, und es sieht nach richtig heftigem Liebeskummer aus. Aber sie trauert nicht etwa um Ralf (Maries Mann, von dem Andrea sich getrennt hat, sobald sie die Situation verstanden hat, und den sie immerhin geliebt hat), sondern sie trauert um Marie. Ihr Zustand wird erst besser, als Andreas Tochter es nicht mehr mitansehen kann und Andrea den Telefonhörer in die Hand drückt, damit sie Marie anruft.

3. Marie als betrogene Ehefrau hat den deutlich weiteren Weg zu Andrea, aber sie versucht trotzdem das eigentlich Unmögliche und geht von sich aus auf Andrea zu, um die Freundschaft wieder aufzunehmen. Anstatt sich zu bekämpfen, lassen beide den Mann fallen, den sie geliebt haben, damit sie "sich wiederhaben", wie Marie es formuliert.

4. Ich kann verstehen, dass euch Iris Berben nicht so liegt, mein Fall ist sie auch nicht so, aber trotzdem habe ich es als Genuss empfunden, diese beiden großen Schauspielerinnen miteinander zu sehen. Meiner Meinung nach gibt es nicht viele wirklich gute Schauspieler*innen in Deutschland und mir kommt das deutsche Fernsehen immer etwas gestelzt vor. Aber in diesem Film spielen alle drei Hauptdarsteller (Hannelore Elsner, Iris Berben, Michael Mendl) so gut und überzeugend, dass das allein schon eine Freude ist. (Hannelore Elsner fand ich schon immer phantastisch, aber das ist natürlich auch Geschmackssache und hängt vielleicht auch zusätzlich davon ab, welche Filme man mit ihr gesehen hat. Ich könnte sie mir sehr gut in der Rolle einer gestandenen Lesbe vorstellen - die Mutter einer gestandenen Lesbe hat sie immerhin schon gespielt :rainbow: . )

5. Auch wenn das Drehbuch etwas flach ist und der Film auch, finde ich die Rollen der beiden Frauen durchaus herausfordernd, weil sie so viele verschiedene Emotionen durchlaufen: Liebe, Leidenschaft, Begehren, Frustration, Entsetzen, Eifersucht, Verzweiflung, Wut, Trauer, Verbitterung, Schuldgefühle, Hoffnung und so weiter. Das ist schon eine ziemliche Palette, sodass Hannelore Elsner und Iris Berben viele Register ihrer Schauspielerfahrung ziehen können.

6. Außerdem hat mir gefallen, dass die beiden Hauptfiguren in dem Film weiblich und deutlich über 50 sind. Das kommt so häufig nicht vor, oder? Und die Musik hat mich sehr an "Die Konkurrentin" erinnert, und tatsächlich ist es auch derselbe Komponist :) .


So, ich hoffe, das hat das schlechte Bild vom meinem vorangegangenen Kommentar ein wenig zurecht gerückt :wink: .

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 29.01.2020, 21:02 
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Also, wenn Novemberstern ihre Musikvideos postet, mag man ja gar nichts Eigenes mehr verlinken (ich jedenfalls nicht). Das ist ungefähr so, als ob man auf dem Platz neben Steffi Graf Tennis spielt :wink: .

Aber was soll's. Mit einer Freundin kam ich vor einigen Tagen auf "Mädchen in Uniform" zu sprechen und ich finde, dass diese alten Pionierinnen ein bisschen in Vergessenheit geraten. Dabei stehen doch alle lesbischen Filme auf ihren Schultern. Also habe ich ein vergleichsweise langweiliges Video erstellt, das aber hoffentlich den Zweck der Erinnerung und des Gedenkens erfüllt:

Mädchen in Uniform (1931 / 1958)
https://www.youtube.com/watch?v=j2INHpnlK8g

(edited: Ich habe das Video ein zweites Mal hochgeladen, weil beim ersten Mal die Qualität zu schlecht war. Dadurch musste ich den Link ändern.)

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Zuletzt geändert von kimlegaspi am 31.01.2020, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 30.01.2020, 14:39 
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kimlegaspi hat geschrieben:
Also, wenn Novemberstern ihre Musikvideos postet, mag man ja gar nichts Eigenes mehr verlinken (ich jedenfalls nicht).

Das ist eine ganz schlechte Idee!!! :dagegen:

Jeder hat seine eigene Sichtweise und seinen eigenen Stil. So entstehen ganz individuelle Videokreationen, die den einen erreichen und den anderen wiederum nicht. Deshalb ist Vielfalt gefragt!

kimlegaspi hat geschrieben:
Das ist ungefähr so, als ob man auf dem Platz neben Steffi Graf Tennis spielt :wink: .

Das Ergebnis kann nur sehr gut werden, wenn wir im Doppel nebeneinander spielen. :redknuddel: :wink:

kimlegaspi hat geschrieben:
Also habe ich ein vergleichsweise langweiliges Video erstellt, das aber hoffentlich den Zweck der Erinnerung und des Gedenkens erfüllt:
Ich weiß nicht, was an deinem Video langweilig sein soll. „Mädchen in Uniform“ ist ein Klassiker der deutschen Filmgeschichte schlechthin. Ich finde, dass vor allem im Original Dorothea Wieck eine umwerfenden Ausstrahlung hat, die Blicke und die kleinen Gesten :liebe2: , sie sprechen für sich. Wenn man bedenkt, zu welcher Zeit das entstanden ist, da hätte der Scheiterhaufen auch gleich nebenan stehen können.

Zum Zeitpunkt des Remakes hätte ich nicht mehr sofort mit dem Scheiterhaufen gerechnet, aber damit, dass die Schauspielkarriere umgehend beendet ist. Die Darstellerinnen ihrer Zeit haben sich wirklich was getraut! Und ohne ihren Mut wären wir heute nicht da wo wir sind, auch wenn das Ziel immer noch nicht erreicht ist (und es gibt leider immer noch genug Länder, in denen unterdrückt, verfolgt und hingerichtet wird). Das sollte man sich immer mal wieder ins Bewusstsein rufen.

Romy Schneider & Lilli Palmer sind in der Neuauflage ein Traumpaar, wobei ich gestehen muss, dass ich in der jungen Romy immer zuerst „Sissi“ sehe, ob ich will oder nicht. :? Diese kitschige Rolle klebt ja bis heute an ihr, siehe Weihnachten alle Jahre wieder.

Ich habe noch ein Interview mit Artur Brauner, dem Produzenten der Neuverfilmung gefunden, in dem er sich dahingehend äußert, dass Romy Schneider & Lilly Palmer eine sehr große Sympathie füreinander hatten und ihre Zuneigung wohl nicht nur vor der Kamera gespielt haben...

https://www.youtube.com/watch?v=vSq1KzdhCa0
ich kann mir durchaus vorstellen, dass da etwas Wahres dran ist. :herzschlag:

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 30.01.2020, 18:20 
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Zitat:
wenn wir im Doppel nebeneinander spielen.


Sehr schöner Plan :spitze: Den halten wir fest :wink: .

Zitat:
Wenn man bedenkt, zu welcher Zeit das entstanden ist, da hätte der Scheiterhaufen auch gleich nebenan stehen können. Zum Zeitpunkt des Remakes hätte ich nicht mehr sofort mit dem Scheiterhaufen gerechnet, aber damit, dass die Schauspielkarriere umgehend beendet ist. Die Darstellerinnen ihrer Zeit haben sich wirklich was getraut! Und ohne ihren Mut wären wir heute nicht da wo wir sind,


Das ist ein sehr interessantes Thema, über das ich supergern mal richtig diskutieren würde :) . Meine persönliche Theorie ist, dass der Scheiterhaufen 1958 um einiges näher war als 1931, weshalb das Remake ja auch so abgeschwächt ist. Die Originalversion hat noch deutlich die freien 1920iger Jahre im Rücken (und es tummeln sich ja auch einige Frauen aus der Berliner Szene in dem Film) und die Machtergreifung der Nazis ist noch zwei Jahre hin. Das Remake hingegen hat das dritte Reich und das Nachkriegsdeutschland im Gepäck und liegt mitten in den prüden, tief konservativen 50iger Jahren. Meiner Meinung nach sind Romy Schneider und Lilli Palmer (die ganz besonders) ein viel größeres Risiko eingegangen als Hertha Thiele und Dorothea Wieck.

Man sieht dem Remake richtig an, wie die Fortschritte aus den 1920iger Jahren wieder zurückgedreht wurden. Das Schöne ist aber, dass Lilli Palmer und Romy Schneider ganz genau wussten, was sie da spielten. Meines Erachtens hat das Drehbuch sich alle Mühe gegeben, Assoziationen an lesbisches Begehren nicht aufkommen zu lassen, aber die beiden Hauptdarstellerinnen haben dieser Absicht durch die Art ihres Spielens einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wenn ich mich recht erinnere, war der "Skandal" 1958 auch noch größer als 1931. Aber ich will die unglaublich mutige (!!!!!!) Pionierleistung 1931 damit auf keinen Fall schmälern. Der Film ist der Hammer und kann gar nicht genug gewürdigt werden!

:danke:

Zitat:
Romy Schneider & Lilli Palmer sind in der Neuauflage ein Traumpaar, wobei ich gestehen muss, dass ich in der jungen Romy immer zuerst „Sissi“ sehe, ob ich will oder nicht. Diese kitschige Rolle klebt ja bis heute an ihr, siehe Weihnachten alle Jahre wieder.


Da habe ich Glück. Ich habe so gut wie alle Romy Schneider Filme gesehen - außer Sissi :mrred: .

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BeitragVerfasst: 31.01.2020, 05:42 
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.... selbst die "Sissi-Rollen" waren sehr gut gespielt. :bussi:

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Zitat:
.. selbst die "Sissi-Rollen" waren sehr gut gespielt.


Hm, vielleicht sollte ich mich doch mal überwinden. Eigentlich stehe ich ja auf Kitsch :liebe2: .

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 31.01.2020, 18:25 
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BeitragVerfasst: 01.02.2020, 10:37 
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kimlegaspi hat geschrieben:
Also, wenn Novemberstern ihre Musikvideos postet, mag man ja gar nichts Eigenes mehr verlinken (ich jedenfalls nicht). Das ist ungefähr so, als ob man auf dem Platz neben Steffi Graf Tennis spielt :wink: .

Aber was soll's. Mit einer Freundin kam ich vor einigen Tagen auf "Mädchen in Uniform" zu sprechen und ich finde, dass diese alten Pionierinnen ein bisschen in Vergessenheit geraten. Dabei stehen doch alle lesbischen Filme auf ihren Schultern. Also habe ich ein vergleichsweise langweiliges Video erstellt, das aber hoffentlich den Zweck der Erinnerung und des Gedenkens erfüllt:

Mädchen in Uniform (1931 / 1958)
https://www.youtube.com/watch?v=j2INHpnlK8g

(edited: Ich habe das Video ein zweites Mal hochgeladen, weil beim ersten Mal die Qualität zu schlecht war. Dadurch musste ich den Link ändern.)

mädchen in uniform :rainbow: :herzschlag: :heul: ich liebe den film !!!!!! und romy schneider, für mich bis heute unerreicht :herzschlag: "ich kann nichts im leben, aber alles im film."

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BeitragVerfasst: 01.02.2020, 18:53 
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kimlegaspi hat geschrieben:
Novemberstern hat geschrieben:
...wenn wir im Doppel nebeneinander spielen.

Sehr schöner Plan :spitze: Den halten wir fest :wink: .

Super, denn ich möchte nicht alleine spielen. :knuddelknutsch:

kimlegaspi hat geschrieben:
Da habe ich Glück. Ich habe so gut wie alle Romy Schneider Filme gesehen - außer Sissi :mrred: .
cooper hat geschrieben:
.. selbst die "Sissi-Rollen" waren sehr gut gespielt. :bussi:

Hm, vielleicht sollte ich mich doch mal überwinden. Eigentlich stehe ich ja auf Kitsch :liebe2: .

https://www.youtube.com/watch?v=DVWNaC4rpEM

Sisssi....Frannnz.... :mrgreen: :mrred: :wink:

In meiner Kindheit/frühen Jugend führte kein Weg daran vorbei, an Feiertagen (hauptsächlich Weihnachten/Ostern) wurden die Sissi–Filme oft geguckt, ebenso Filmklassiker wie „Doktor Schiwago“ und „Vom Winde verweht“.

Ja, Romy Schneider hat die Rolle zweifelsohne gut gespielt. Sie und Karl-Heinz Böhm verkörpern das perfekte Liebespaar und bedienen damit die Vorstellungen und die Sehnsucht des Zuschauers nach einem Märchen in einer glamourösen Welt. Nichts bringt die beiden auseinander, weder der goldene Käfig, noch Sissis Sehnsucht nach ihrer Heimat und Familie, oder ihre Schwiegermutter, die aus ihr eine Kaiserin nach ihren Vorstellungen machen will.

Die Darstellung passt perfekt in die 1950er Jahre, der Wunsch nach heiler Welt war nach 2 Weltkriegen größer denn je. Mit der Realität hat die Sissi-Rolle jedoch wenig zu tun, handelte es sich im wahren Leben der Elisabeth von Österreich-Ungarn doch wohl – wie meistens üblich - eher um eine arrangierte Hochzeit gegen den Willen der Braut, einen untreuen Gatten, und das Zeugen eines Thronfolgers war reine Pflichterfüllung.

kimlegaspi hat geschrieben:
Novemberstern hat geschrieben:
Wenn man bedenkt, zu welcher Zeit das entstanden ist, da hätte der Scheiterhaufen auch gleich nebenan stehen können. Zum Zeitpunkt des Remakes hätte ich nicht mehr sofort mit dem Scheiterhaufen gerechnet, aber damit, dass die Schauspielkarriere umgehend beendet ist. Die Darstellerinnen ihrer Zeit haben sich wirklich was getraut! Und ohne ihren Mut wären wir heute nicht da wo wir sind,...

Das ist ein sehr interessantes Thema, über das ich supergern mal richtig diskutieren würde :) . Meine persönliche Theorie ist, dass der Scheiterhaufen 1958 um einiges näher war als 1931, weshalb das Remake ja auch so abgeschwächt ist. Die Originalversion hat noch deutlich die freien 1920iger Jahre im Rücken (und es tummeln sich ja auch einige Frauen aus der Berliner Szene in dem Film) und die Machtergreifung der Nazis ist noch zwei Jahre hin. Das Remake hingegen hat das dritte Reich und das Nachkriegsdeutschland im Gepäck und liegt mitten in den prüden, tief konservativen 50iger Jahren. Meiner Meinung nach sind Romy Schneider und Lilli Palmer (die ganz besonders) ein viel größeres Risiko eingegangen als Hertha Thiele und Dorothea Wieck.

Deine Theorie, dass der Scheiterhaufen 1958 um einiges näher war als 1931 ist nicht abwegig, wenn man bedenkt, dass die Nationalsozialisten alle Errungenschaften der Weimarer Republik wie Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Wahlrecht für Frauen, Pressefreiheit niedergewalzt haben und das Ziel hatten, Homosexualität auszurotten, weil sie der Familienideologie widersprach - an der sich im jungen Nachkriegsdeutschland nichts geändert hat.

In den 1920iger Jahren gab es eine bis dahin nicht dagewesene homosexuelle Kultur und Emanzipationsbewegung, vor allem in Berlin und anderen deutschen Großstädten wie Köln und Hamburg, dennoch erschienen auch in dieser Zeit antihomosexuelle und antifeministische Schmähschriften. Und bereits in den 1920iger Jahren haben die Nazis in Zeitungsartikeln und Verlautbarungen ihre Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen deutlich zum Ausdruck gebracht, sie für Missstände in der verhassten Republik verantwortlich gemacht und ihre Anhänger gefunden, denn 1933 kam es ja nicht aus dem Nichts zur Machtergreifung (es war ein schleichender Prozess und im Hinblick auf unsere aktuelle politische, gesellschaftliche Lage habe ich Sorge, dass sich die Geschichte wiederholen könnte).

Auf dem Land und in den Kleinstädten ging es viel repressiver zu als in den Großstädten, und auch wenn Frauen vom §175 ausgenommen waren, so waren sie doch gesellschaftlich geächtet als „Gescheiterte“, eine Frau, die keinen Mann abbekommen hat (was auch heutzutage noch so manch einer denkt). Und die Kritik am preußisch-militärischen Erziehungsstil hat 1931 sicherlich auch Aufsehen erregt. Also ich glaube nicht, dass Hertha Thiele und Dorothea Wieck zu ihrer Zeit weniger Risiko eingegangen sind.

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kimlegaspi hat geschrieben:
Also, wenn Novemberstern ihre Musikvideos postet, mag man ja gar nichts Eigenes mehr verlinken (ich jedenfalls nicht). Das ist ungefähr so, als ob man auf dem Platz neben Steffi Graf Tennis spielt :wink: .



...darum hab ich mich darauf spezialisiert Collagen zu erstellen, da kann sie mit meinen Skills (bis jetzt :lol: ) nicht mithalten :wink:

Ich bestehe darauf, dass du weiterhin deine Clips postest, denn jeder hat einen anderen Stil und bereichert damit die Musikvideowelt. :bussi:

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 17.03.2020, 11:17 
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Mir ist aufgefallen, dass wir inzwischen auf 90 Jahre lesbisches Kino zurückschauen können, wenngleich ungefähr 75 Jahre davon mehr oder weniger im Subtext vor sich hin dümpelten. Aber es ist auf jeden Fall ein Grund zum Feiern, und deshalb habe ich ein Musikvideo dazu geschnitten. Als Musik habe ich "das lila Lied" von 1921 genommen, die damalige Hymne der Berliner Schwulen und Lesben. Ute Lemper hat das Lied auf ihrer CD mit entarteten Liedern ganz wunderbar gesungen und hat auch eine englische Version davon herausgebracht.

90 Jahre lesbische Figuren in Kino und TV:

https://www.youtube.com/watch?v=1d0AlqscDbU

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
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:respekt: :danke: Großartiges Video (wenn ich den Ton ausschalte - aber das mag mit meiner persönlichen Ute Lemper Antipathie zusammenhängen :wink: )

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 Betreff des Beitrags: Re: Kim's Music Videos
BeitragVerfasst: 24.03.2020, 13:24 
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kimlegaspi hat geschrieben:
Mir ist aufgefallen, dass wir inzwischen auf 90 Jahre lesbisches Kino zurückschauen können, wenngleich ungefähr 75 Jahre davon mehr oder weniger im Subtext vor sich hin dümpelten. Aber es ist auf jeden Fall ein Grund zum Feiern, und deshalb habe ich ein Musikvideo dazu geschnitten. Als Musik habe ich "das lila Lied" von 1921 genommen, die damalige Hymne der Berliner Schwulen und Lesben. Ute Lemper hat das Lied auf ihrer CD mit entarteten Liedern ganz wunderbar gesungen und hat auch eine englische Version davon herausgebracht.

90 Jahre lesbische Figuren in Kino und TV:

https://www.youtube.com/watch?v=1d0AlqscDbU

Tolle Idee, einen Zusammenschnitt mit lesbischen Figuren aus 90 Jahren Kino und TV Geschichte zu erstellen! :danke: :bussi:

Ich stimme dir zu, dass lesbische Charaktere (vor allem) in den vergangenen 20 Jahren in Film & TV zunehmend sichtbarer geworden sind und Subtext (fast) der Vergangenheit angehört. Nun würde ich mir jedoch noch mehr lesbische Charaktere on screen wünschen, ohne dass deren sexuelle Orientierung im Vordergrund steht, also weder noch groß thematisiert oder gar problematisiert wird. Autoren sollen für sie Geschichten schreiben wie sie es für jede Hetero-Figur tun, denn sie sind eben nicht anders als die anderen. Das Gefühlsleben ist gleich, und sowohl die einen als auch die anderen müssen sich den unterschiedlichsten Herausforderungen und Problemen stellen. Sehr schönes Beispiel hierfür sind Cosima & Delphine in "Orphan Black" oder auch Maia Rindell in "The Good Fight" (ebenso jüngst Miriam & Rieke in "In aller Freundschaft", wobei die beiden bis dato leider keine Geschichte bekommen haben, Ansatz gut sonst lässt's bisher zu wünschen übrig).

"The Good Fight" feier ich außerdem wegen der ständigen Spitzen gegen die Trump Regierung - und Elsbeth. :trippelelch:

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