Hallo kimlegaspi!
Freut mich total, dass du dir den Film angeschaut hast und dass er dir auch gefallen hat!
kimlegaspi hat geschrieben:
Vielen Dank für den Hinweis und den Link, Vero
! Ich habe mir den Film inzwischen angeschaut und mochte ihn. Ich habe eh ein Herz für Independent Produktionen und fand diese mit viel Liebe inszeniert. Die Aufnahmen sind schön und poetisch anzusehen und die Kameraführung fand ich streckenweise ziemlich originell
.
Ich finde auch, dass die Cinematographie, Kameraführung, Licht, Einstellungen und all das unglaublich "hochwertig" rüberkommen, da wurde handwerklich und "ästhetisch" viel investiert und das gefällt mir sehr gut! Auch die Requisiten und die Kleidung, das Telefon, der Plattenspieler, die Brille von Ms Turner
- all die Kleinigkeiten, das war sehr stimmig.
ACHTUNG SPOILER:Dass man keine anderen Mädchen oder Lehrerinnen im Camp gesehen hat, klar, das fällt auf, ich glaube aber schon, dass das dem Budget geschuldet ist. Vielleicht hätte es aber auch zu sehr abgelenkt - dafür war die Zeit möglicherweise doch zu knapp. Mit Gin und Rose, mit Ms Turner und Bobby waren eigentlich alle wichtigen Protagonisten versammelt. Und durch die Blockhäuser und Büros und Schlafräume bekam man am Ende doch ein bisschen Sommercamp-Gefühl.
kimlegaspi hat geschrieben:
Schade fand ich es auch, dass die Sexszenen mir im Verhältnis zur Kürze des Films zu lang waren. Ich fand sie schön gefilmt etc., aber hatte das Gefühl, dass sie auf Kosten der Handlung gingen, die an der Oberfläche blieb. Über den Hintergrund von Rose erfahren wir zum Beispiel überhaupt nichts. Das ist aber ja Geschmackssache.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mir einen viel längeren Film gewünscht hätte, der auch die Hintergründe und Vorgeschichte beleuchtet, aber was will man in 38 Minuten da groß inszenieren? Ich finde die Balance zwischen Dialogen und Liebesszenen aber schon noch ausgeglichen. Ich sehe das eigentlich wie eine klassische "short story", eine Kurzgeschichte - man wird als Leserin/Zuschauerin unvermittelt in das Geschehen transportiert, ist ganz schnell mitten drin, und durch die kreative Kraft der Autorin werden die emotionalen und erzählerischen Lücken dann verhältnismäßig schnell geschlossen. Aber eben auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Ich finde ja, dass grade Astrid Ovalles mit ihrer Mimik, mit kleinen Regungen und Blicken usw., unheimlich viel transportieren kann. Ein wirklich ausdrucksstarkes Gesicht und eine wirklich gute Schauspielerin.
Aber ich bin schon neugierig geworden auf die Vorgeschichte der beiden. Was war z.B. in Kalifornien? Was waren das für Fotos in dem Buch? Was ist zwischen Rose und Bobby vorgefallen?
kimlegaspi hat geschrieben:
Mal was ganz anderes: Ich frage mich, wieso mir die Schauspielerin (und Drehbuchautorin und Regisseurin des Films) Astrid Ovalles so bekannt vorkam. Hat die schon vorher in lesbischen Filmen mitgewirkt? Irgendwoher kenne ich die...
Ich hatte auch kurz das Gefühl, sie zu kennen, interessanterweise aber wegen ihrer Stimme!
Die kam mir gleich zu Beginn sehr vertraut vor, als hätte ich sie schonmal vernommen. Ich bin mir aber eigentlich ziemlich sicher, dass ich sie zuvor noch nicht gesehen habe. Ich hätte sie garantiert nicht mehr vergessen.
Was mir in dem Zusammenhang noch einfällt, ist, dass Astrid Ovalles (auf Twitter) sehr bewundernd von der Autorin Sarah Waters spricht! Ich finde, auch in "Camp Belvidere" merkt man ihr Faible für Bücher. Immerhin geschieht ein Teil der emotionalen Annäherung zwischen Rose und Gin über das Buch "The Rainbow" von D.H. Lawrence.
Meinst du eigentlich, dass Ms. Turner etwas geahnt hat von dem, was zwischen den beiden Frauen entstanden ist? Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie völlig unbedarft war oder ob sie Gin subtil vor den möglichen Folgen ihres Handelns warnen wollte. "The games we play as men and women..."