|
Als Carla erwachte, glaubte sie einen Engel zu sehen. Mit verschwommenem Blick dachte sie sich einen Schein um das blonde Haar herum. „Träume ich?“
„Oh, du bist wach. Entschuldige, wenn ich einfach hier gewartet habe“, sagte Stella.
Carlas Augen wurden klarer. Sie erinnerte sich, wo sie war. Konnte die Zusammenhänge der letzten Tage reflektieren und erkannte, dass es kein Engel war, sondern Stella. sie richtete sich in ihrem Bett auf. „Kein Problem. Habe ich lange geschlafen?“
„Eine halbe Stunde vielleicht. Aber ich sollte dich nicht wecken. Ruhe ist wohl immer noch sehr wichtig für dich, hat die Schwester gesagt.“
Jetzt sah Carla die verquollenen roten Augen und die tiefen dunklen Ringe darunter- sie hatte geweint. „Ist alles in Ordnung bei dir?“
„Geht schon. Viel wichtiger ist jetzt das, weswegen ich eigentlich hier bin. Diese Fotos habe ich gefunden. Es sind leider nur digitalisierte Zeitungen, die ich finden konnte. Aktuell steht deine Familie nicht in den Schlagzeilen. Naja, du schon. Aber ich denke, das bringt dir nichts.“
„Kann ich mal sehen?“
„Natürlich. Dafür bin ich ja hier.“ Sie gab ihr die Bilder unter die sie mit aller Sorgfalt die Namen geschrieben hatte.
Carla erkannte den blonden, Leonard. Die Frau neben diesem Leonard konnte sie nicht zuordnen, aber sie hatte wunderschöne lange rötliche Haare, die in leichten Wellen über ihre Schultern fielen. Vielleicht war auch sie eine Schwester.
„Ist etwas?“, fragte Stella.
„Ich kann Susanne nicht finden.“ Carla wunderte sich. Sie waren doch verheiratet.
„Das Foto ist älter, vielleicht deswegen. Sagen dir denn die anderen Namen was?“
„Nein, nicht wirklich. Der eine Name klingt sehr merkwürdig. Ansgar. Ich würde meinem Kind keinen solch komischen Namen geben“, kicherte Carla. „Weißt du, ob Sarah auch meine Schwester ist?“
„Zufällig weiß ich das. Sie ist Leonards Frau“, Stella machte eine Pause. „Und deine Halbschwester.“
Carla schaute sie irritiert an. „Wie kann das sein?“
„Das habe ich mich auch gefragt und habe natürlich nachgeforscht. So wie ich das jetzt verstanden habe, sind er und Constantin die Söhne deiner Mutter und eines gewissen Adrian Degenhardts. Sarah ist die Tochter deines Vater und einer anderen Frau. Und diese eine hier“, sie tippte auf das Bild von Nico, „das ist auch eine Halbschwester von dir. Wieder die deines Vaters und einer anderen Frau.“
„Also sind Sarah und Nico Geschwister?“
„Nein…“
„Was? Noch eine andere Frau??“ Carla verstand das nicht.
„Nicht nur eine. Der hier“, diesmal zeigte sie auf Ansgar, „ist auch nur dein Halbbruder. Du bist genau genommen die einzig wahre von Lahnstein. Alle anderen sind Halbgeschwister, entweder durch deine Mutter oder durch deinen Vater. Wobei dein Vater…“, sie sprach nicht weiter.
„Die meisten Frauen hatte, verstehe.“ Sie fragte sich, ob sie genauso untreu war, wie ihr Vater.
„Das ist vermutlich ein Schock für dich, oder?“
„Wer ist das?“, fragte Carla anstatt auf Stellas Frage zu reagieren.
„Tanja. Ansgars Frau.“
„Kann in dieser Familie denn niemand treu sein?“
„Wieso?“
„Vor dem Unfall, ich glaube ich habe diesen Mann gesehen. Bei ihm war eine Frau, aber nicht die hier.“
„Ist das so schlimm?“, fragte Stella, die nicht sofort begriff.
„Sie waren sehr intim, nennen wir es so.“
„Oh, verstehe. Also, in deiner Familie scheint es nie langweilig zu sein. Aber ich kann dich beruhigen. Deine Cousins und Cousinen haben alle denselben Vater und dieselbe Mutter, zumindest ist nichts anderes bekannt.“
„Wohnen die alle auf dem Schloss?“
Stella schüttelte verneinend den Kopf. „Nur die hier.“ Sie zeigte auf das Zeitungsfoto, das sie, ihre Geschwister und ihren Vater zeigte.
_________________ “If you live to be a hundred, I want to live to be a hundred minus one day so I never have to live without you.”  https://www.fanfiction.net/s/8764822/1/Two-In-A-Million
|
Anmelden
Registrieren
FAQ
Suche
Kalender
:D :hüpf2: 
