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 Betreff des Beitrags: Save me from myself
BeitragVerfasst: 12.08.2012, 14:43 
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Die nächsten Zeilen sind etwas dunkel und traurig. Aber vielleicht wird am Ende alles gut, wer weiß. Um das rauszufinden, müsst ihr weiterlesen :wink:
Wie auch immer, ich weiß, dass es etwas out of character ist, aber ich habe mir einfach diese kreative Freiheit genommen :) Viel Spaß und vielleicht sagt ihr mir danach einfach, ob es euch gefallen hat, oder nicht.

Calliope
Der Raum um Callie herum war komplett dunkel, einzig das Licht der Straßenlaternen erleuchteten ihn weit genug, dass ihre Silhouette und die Konturen der Möbel wage zu erkennen waren. Aber Licht oder nicht, es war egal. Es war ihr Appartement und ihre Umgebung war ihr mehr als bekannt. Der Anrufbeantworter vor ihr, die kleine rote, blinkende sechs in der Anzeige der verpassten Nachrichten. Es waren die selben Nachrichten seit mehr als acht Wochen. Acht Wochen. Die Latina atmete tief durch, ihren Wangen mit Luft gefüllt. Neben dem Anrufbeantworter das kleine silberne Stück Metall, dass das Blinken der Maschine reflektierte. Auf dem Fußboden stand die fast leere Vodkaflasche und nur sie wusste, dass sie zwei Aspirin eingeworfen hatte. Eine todsichere Kombination
Sie fuhr sich mit dem Handrücken über ihre Wangen und wischte die Tränen weg. Warum hörte der Schmerz nicht endlich auf?
„Sie haben sechs neue Nachrichten. Nachricht 1, 18. Oktober 15 Uhr 23“, ertönte die weibliche Computerstimme aus den kleinen Lautsprechern als Callie den Wiedergabeknopf drückte.
„Calliope...ich...ich rufe nur an um dir zu sagen, dass ich in Malawi angekommen bin.“
Als hätte sie nicht selbst stündlich die Flugdaten gecheckt um sicher zu gehen, dass ihr Herz sicher am anderen Ende der Welt gelandet war.
„Nachricht 2, 18. Oktober 16 Uhr 15.“
„Calliope, bist du da? Ich...“ Und dann wieder nur das klicken als Zeichen, dass sie aufgelegt hatte.
Sie war nicht da gewesen. Und wenn, sie hätte es nicht über sich gebracht ans Telefon zu gehen.
„Nachricht 3, 20. Oktober 19 Uhr 1.“
Doch es kam keine Nachricht. Nur ein Rauschen und Schluchzen am anderen Ende der Leitung.
„Nachricht 4, 21. Oktober 7 Uhr 45.“
„Calliope...“ eine kurze Pause und dann „es tut mir leid. Es ist besser so. Du wärst hier nicht glücklich. Du musstest in Seattle bleiben, bei deinen Freunden. Vielleicht wirst du es irgendwann verstehen.“
Sie würde es nicht verstehen. Niemals. Arizona war weg für mindestens drei Jahre, nein, für mindestens zwei Jahre und weitere zehn Monate. Und danach?
„Nachricht 5, 23. Oktober 2 Uhr 15.“
„Calliope, ich weiß, es ist mitten in der Nacht bei dir, aber bitte gib mir ein Zeichen. Irgendwas. Teddy weiß nicht, wie es dir geht. Mark weiß nicht, wie es dir geht. Nicht mal Cristina weiß wie es dir geht. Bitte Calliope, sag mir, dass es dir gut geht.“
Wie konnte es ihr gut gehen? Es war unmöglich. Jeden Abend wenn sie die Nachrichten hörte, fragte sie sich, wie Arizona davon ausgehen konnte. Arizona. Der blonde Engel der sie erst aufgebaut hatte und sie dann doch verlassen und von sich weggestoßen hatte. Wie sollte es ihr damit gut gehen, solange der Schmerz nicht nachließ?
„Nachricht 6, 25. Oktober 11 Uhr 20.“
„Calliope...ich liebe dich. Vergiss das nicht.“
„Niemals“, flüsterte sie und kümmerte sich nicht weiter um die Tränen die unerbittlich ihre Wangen hinunterliefen und in ihren Schoß tropften. Ohne weiter nachzudenken griff sie nach dem kleinen Metall und spielte damit in ihrer rechten Hand. Die scharfen Kanten kratzten leicht in ihrer Handinnenfläche. Sie umklammerte es fest, bis sie das Blut auf ihrer Haut entlang rinnen fühlte. Ihre Finger umfassten das Silber und sie setzte es an ihrem linken Arm an, als das Telefon klingelte. Sie wartete, der Anrufbeantworter würde sie gleich erlösen. Drei, zwei, eins:
„Calliope, ich mache mir Sorgen. Bitte geh ans Telefon.“ Sie sah auf, hinüber zu der kleinen Maschine auf ihrem Wohnzimmertisch. Im Hintergrund hupte ein Auto und ganz nah am Telefon raschelte es. „Verdammt, Calliope, mein Akku ist gleich leer. Bitte melde-“ Und dann war die Verbindung weg.
Erneut schossen ihr die Tränen in die Augen und verklärten ihr die Sicht. Es war egal. Der Griff um die Rasierklinge in ihrer Hand wurde fester und sie steuerte bewusst auf ihren linken Unterarm zu.

Arizona
„Mark, öffne die gottverdammte Tür.“ Sie hämmerte gegen die die Wohnungstür von Callies bestem Freund. Es war weit nach einer humanen Uhrzeit für solch einen Überfall, aber es war ihre einzige Möglichkeit. Callie hatte sich die kompletten acht Wochen nicht gemeldet. Ihr nicht gesagt, dass es ihr gut ging. Ihr auch nicht gesagt, dass es ihr nicht gut ging. Sie hatte mit allem gerechnet nach ihrem Streit, ihren Anschuldigen und nach ihren Anrufen. Spanische Flüche, Zusammenbrüche, Hasstiraden möglicherweise. Mit einem Anruf, der ihr sagen würde, dass sie zur Hölle fahren würde, wenn sie sich je wieder bei Callie melden würde. Aber es war nichts gekommen.
„Robbins? Was machst du hier?“, fragte er, als er die Tür in Boxershorts öffnete.
„Mark, wo ist sie?“
„Wo ist wer?“
„Calliope.“
„Ugh, zu Hause, denke ich“, antwortete er und zeigte auf die Appartementtür gegenüber: 502
„Gib mir den Schlüsse, Mark!“ forderte sie.
„Robbins, was-“
„Gib mir die Schlüssel, Sloan. Wenn du nicht weißt wie es ihr geht und es sonst niemand weiß, dann muss ich selbst nachsehen. Ich habe vorhin bei ihr angerufen und sie geht nicht ran.“
„Sie will alleine sein.“
„Sie kann alleine sein, wenn ich mich selbst davon überzeugt habe, dass sie okay ist.“
„Robbins, sie ist nicht okay. Sie ist ein Schatten. Sie arbeitet, sie schläft. Manchmal isst sie. Aber sie ist weit davon entfernt, okay zu sein. Also wenn du nicht planst, sie wieder zusammenzusetzen und hier zu bleiben, dann geh und überlass den Rest uns“, grummelte er.
„Siehst du das?“, fragte sie und deutete auf ihre Koffer. „Das ist mein Plan, Sloan. Ich hab den Fehler meines Lebens gemacht als ich ohne sie in den Flieger gestiegen bin und ich wusste es, als ich in Malawi angekommen war – schon davor. Aber ich musste dort erst alles in die Wege leiten. Ich musste einen Ersatz für mich finden und auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, aber du bekommst nicht jeden Tag eine halbwegs menschliche Verbindung von Malawi nach Seattle. Bitte Mark, die Schlüssel.“ Sie unterdrückte ihre Tränen, es war nicht der richtige Zeit und definitiv nicht der richtige Ort für einen Gefühlsausbruch.
„Hier.“ Er übergab ihr Callies Ersatzschlüssel. „Ich schwöre dir, wenn du-“
„Behalt's für dich Sloan. Du musst mir nicht drohen, ich geh nirgendwohin.“ Sie schnappte sich die Schlüssel und machte auf dem Absatz kehrt stand sofort vor der Tür hinter der ihre Zukunft war. Auch ein Teil ihrer Vergangenheit, aber vor allem hoffte sie auf ihre Zukunft. Sie atmete tief durch, dann drehte sie den Schlüssel im Schlüsselloch. Ein Mal, ein zweites Mal, dann das Klacken des Schlosses und die Tür sprang auf. Sie blinzelte. Das Appartement war vollkommen dunkel und weil ihre Augen das Hausflurlicht gewohnt waren, konnte sie nichts erkennen. Sie tastete nach dem Lichtschalter rechts neben der Tür. „Oh mein Gott, MARK!!“, schrie sie, als ihre Augen Callie erblickten. „MARK!!“, schrie sie erneut und eilte hinüber zu ihrer Freundin – Ex-Freundin – nein, Freundin, dafür würde Arizona sorgen. Sie zog ihren Schal aus ihrem Nacken und presste ihn fest auf die zwei langen Schnittwunden in dem linken Arm der Latina.
„SLOAN!!“, rief sie panisch.
„Robbins, was ist – scheiße!“
„Ruf den Notarzt, Mark“, befahl sie. „Calliope, kannst du mich hören? Calliope? Bitte. Callie? Callie!? Was hast du gemacht? Calliope?“ Sie strich ihr die schwarzen Locken aus dem Gesicht. Sie war blass und sah müde aus. Unter ihren Augen waren tiefe dunkle Ringe, sie sah dünner aus, hatte bestimmt fünf bis zehn Kilo verloren. „Calliope, ich liebe dich.“ Arizona versuche ihre Tränen zurückzuhalten, es gelang ihr nicht. „Calliope, hörst du mich? Ich bin hier. Ich bin hier und ich bleibe, Calliope“, wiederholte sie, als sie über Callies kühle Wangen streichelte, immer bedacht darauf den Druck auf Callies Arm nicht zu lockern.
„Kann ich was tun? Der Notarzt müsste gleich hier sein. Bailey weiß Bescheid. Ich hab deine Koffer in mein Appartement gebracht.“
„Danke Mark“, sagte sie leise.
„Ich hatte keine Ahnung.“
„Es ist nicht deine Schuld“, schluchzte sie.
„Deine auch nicht.“
„Doch“, antwortete sie und ließ den Kopf hängen.
„Dann ist es auch meine. Ich hatte keine Ahnung...“
„Ari-Arizo-na“, flüsterte Callie.
Arizonas blaue Augen fixierten sich auf Callies sanfte Gesichtszüge. „Calliope“ sagte sie mit tränen-erstickter Stimme.
Die braunen Augen der Latina flatterten wieder zu. „Callie! Bleib hier, hörst du? Du musst wach bleiben.“
„Arizona“, flüsterte Callie. „Du...“
„Ja. Ich bin hier und ich bleibe hier solange du mich hier haben willst.“ Sie fühlte eine Hand ihre Arm umklammern und sah, dass es Callies war. In ihrer Hand hielt sie die Kette mit dem Herzanhänger die beide sich am letzten Valentinstag geschenkt hatten.
„Arizona, ich liebe-“
„Ich liebe dich auch, Calliope. Mehr als alles andere.“

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Verfasst: 12.08.2012, 14:43 


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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 12.08.2012, 18:27 
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ich sage einfach nur: schön.

sabam

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ich werde mir vor deinem tor eine hütte bauen,
um meiner seele, die bei dir haust, nah zu sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 13.08.2012, 17:15 
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sabam hat geschrieben:
ich sage einfach nur: schön.

sabam


Und ich sage einfach nur: Danke!

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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 14.08.2012, 18:56 
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Seraphina hat geschrieben:
Die nächsten Zeilen sind etwas dunkel und traurig. Aber vielleicht wird am Ende alles gut, wer weiß. Um das rauszufinden, müsst ihr weiterlesen :wink:

ich habe deine Zeilen gelesen und dabei rausgefunden, dass am Ende alles gut geworden ist. :mrgreen: :spitze: :liebe2:
:danke: :happysmilie:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 14.08.2012, 19:52 
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tiefgang hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
Die nächsten Zeilen sind etwas dunkel und traurig. Aber vielleicht wird am Ende alles gut, wer weiß. Um das rauszufinden, müsst ihr weiterlesen :wink:

ich habe deine Zeilen gelesen und dabei rausgefunden, dass am Ende alles gut geworden ist. :mrgreen: :spitze: :liebe2:
:danke: :happysmilie:


LG


Als würde ich Callie sterben lassen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 14.08.2012, 20:09 
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Seraphina hat geschrieben:
tiefgang hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:
Die nächsten Zeilen sind etwas dunkel und traurig. Aber vielleicht wird am Ende alles gut, wer weiß. Um das rauszufinden, müsst ihr weiterlesen :wink:

ich habe deine Zeilen gelesen und dabei rausgefunden, dass am Ende alles gut geworden ist. :mrgreen: :spitze: :liebe2:
:danke: :happysmilie:


LG


Als würde ich Callie sterben lassen...

nein, das machst du nicht. Callie wird ja hoffentlich von dir noch für viele andere Geschichten gebraucht, oder? .... :mrgreen:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 14.08.2012, 20:12 
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Ich fand es traurig und auch bewegend wozu man fähig ist,bin aber froh das es ein Happy End gegeben hat :danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 14.08.2012, 21:23 
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@ tiefgang: ne Menge, hoffentlich. Mein Kopf spurt und arbeitet im Moment als könnte ich aus "Du bist wie Musik" einen Harry Potter Teil 1-3 machen. Wenn ich nur mal die Zeit dazu hätte^^

@ osthessin: natürlich. Happy Endings are the best :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 14.08.2012, 21:45 
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Seraphina hat geschrieben:
@ tiefgang: ne Menge, hoffentlich. Mein Kopf spurt und arbeitet im Moment als könnte ich aus "Du bist wie Musik" einen Harry Potter Teil 1-3 machen. Wenn ich nur mal die Zeit dazu hätte^^

Mensch toll, das lese ich gerne. :mrgreen: Ich bin geduldig. :knuddelknutsch:


LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 27.09.2012, 10:09 
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Arizona
„Sie hat viel Blut verloren. Schlaues Mädchen, hat sich Aspirin eingeworfen um ihr Blut zu verdünnen“, sagte Bailey sachlich. „Sie wird für ein paar Stunden schlafen, ich denke Sie bleiben hier, Dr. Robbins?“, fragte sie und versuchte mich dabei nicht anzusehen. Ich wusste, sie wollte verhindern dass ich sah wie sehr es sie mitnahm.
Ich atmete tief ein und nickte leicht.
„Gut. Dr. Sloan, wenn ich mich recht erinnere, beginnt Ihre Schicht in einer knappen Stunde?“
„Dr. Bailey…“
„Ich denke, sie wollen die Zeit davor nutzen, um noch ein wenig Schlaf oder zumindest Ruhe zu bekommen“, sagte sie weiter und sah mich an.
Ich bedankte mich mit einem tonlosen „Danke“ bei ihr und setzte mich an Callie linke Seite neben ihr Bett auf den Holzstuhl. Ohne es zu bemerken strichen mein Zeige-und Mittelfinger ganz vorsichtig über den dicken Verband um ihr Handgelenk. „Calliope? Ich weiß, du kannst mich gerade nicht hören, aber es gibt ein paar Dinge, die ich dir sagen muss, Callie. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ich…ich konnte dich nicht aus deiner Umgebung reißen, ich konnte nicht so egoistisch sein. Ich war egoistisch genug zu hoffen, dass wir zusammen in Afrika glücklich sein könnten, aber…aber die Wahrheit ist, du hättest mich irgendwann dafür gehasst. Du hättest dort nicht arbeiten – nicht die Wunder vollbringen können so wie hier.“ Meine Hand umfasste ihre, sie war immer noch kalt, aber nicht mehr so leblos wie noch vor zwei Stunden. „Du musstest hier bleiben, hörst du? Hier bist du ein Rockstar, das sagst du selbst immer. Hier schaffst du es, dass Menschen ohne Hoffnung wieder gehen können. Hier gibst du einem Künstler mit einer zertrümmerten Hand die Chance weiterarbeiten zu können. Calliope, du wusstest es noch nicht und auch ich hätte es nicht wissen dürfen, aber der nächste Harper Avery ist dir sicher. Du hättest nicht mit nach Afrika gehen dürfen, das hätte alles für dich kaputt gemacht. Es hätte uns kaputt gemacht.“ Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und mein verschwommener Blick scannte sie von oben bis unten. Obwohl blass und erledigt und dünner, sie war die schönste Frau für mich. „Calliope, ich…ich dachte Afrika ist mein Traum. Afrika war so lange mein Traum. Afrika und die Leitung der Pädiatrie. Und ich konnte so vielen Kindern dort helfen, Calliope. Ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich ohne dich in das Flugzeug gestiegen bin, und ich wusste ich würde zu dir zurückkommen. Vielleicht hat ein kleiner Teil von mir sogar gehofft, dass du nach drei Jahren immer noch da bist. Aber Fakt ist, und das weiß ich jetzt, dass Afrika nicht mehr mein Traum ist. Träume verändern sich durch die Menschen die wir kennenlernen, Calliope. Du bist mein Traum. Du und die zehn Kinder die ich dir versprochen habe.“ Ich konnte das Lachen nicht unterdrücken. „Auch wenn wir vielleicht mit einem anfangen sollten, meinst du nicht?“ Ich verschränkte ihre Finger mit meinen. „Calliope, es ist…merkwürdig, aber als ich in Afrika war, nachts, wenn ich nicht von dir geträumt, dann habe ich immer dieses kleine Mädchen gesehen, Calliope. Sie sah aus wie du, nur…in klein. Und sie hat mich gerufen. Mama, hat sie gerufen. Und sie ihre kleine Hand nach mir ausgestreckt.“ Dieses Mal ließ ich die Tränen einfach laufen. „Calliope, das ist was ich will, hörst du? Dich und dieses kleine Mädchen. Und wenn es ein Junge wird, damit kommen wir auch klar. Das ist es, was ich will. Aber ich will mehr. Ich möchte Verpflichtungen. Ich möchte Ringe. Also, wenn du wieder aufwachst, und wenn es dir besser geht…und wenn du es auch nur irgendwo in deinem Herzen finden und mit verzeihen kannst, dann werde ich dich bitten meine Frau zu werden. Ganz legal, hier in Washington. Mit allem Drum und Dran. Mit einer Hochzeitstorte. Mit deinen und meinen Eltern. Dem Colonel, der mich zum Altar führt, wo ich auf dich warte und platzen werde vor Aufregung, weil ich weiß, dass du wunderschön aussehen wirst.“
„Arizona?“, hörte ich eine Stimme hinter mir.
„Teddy“, sagte ich leise.
„Ich hab dir einen Kaffee mitgebracht.“
Ich umfasste den angenehm warmen Pappbecher mit der freien Hand und führte ihn zu meiner Nase. „Mhmm, du wirst es kaum für möglich halten, aber sogar der Seattle Grace Kaffee hat mir gefehlt“, sagte ich mit einem gequälten Lächeln.
„Mehr als deine beste Freundin?“, fragte Teddy und zog die Augenbraue hoch. „Wie geht es ihr?“
„Bailey sagt, sie braucht Ruhe. Was, wenn ich sie nicht gefunden hätte, Teddy? Was, wenn mein Flug Verspätung gehabt hätte?“
„Denk nicht darüber nach, Arizona. Du warst rechtzeitig. Und offensichtlich hast du Sloan dazu überredet bekommen, dir seine Schlüssel zu geben. Manche Dinge passieren so, wie sie passieren sollen.“
Ich warf ihr einen fragenden Blick zu.
„Damit meine ich nicht, dass es so weit hätte kommen müssen – wir tragen alle unseren Teil der Schuld daran. Aber wichtig ist jetzt, dass sie atmet, dass sie wieder auf die Beine kommt und dass du bleibst.“ Sie machte eine kurze Pause und fragte dann: „Du bleibst doch, oder? Du hast dich nicht wieder umentschieden, oder?“
„Ich bleibe. Und wenn sie mich nicht will, dann kämpfe ich.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
BeitragVerfasst: 27.09.2012, 10:14 
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Arizona
„Robbins!“, kam Mark auf mich zu gerannt, ein breites Lächeln auf den Lippen.
Sofort erhob ich mich, verschüttete dabei fast den Rest meine Coffee to go, den Teddy mir mitgebracht hatte. Sie war über die letzten Stunden wahrhaftig zu meinem Kaffeelieferanten Nummer 1 geworden, weil ich mich weigerte ein Auge zuzumachen, solange Calliope nicht wach geworden war. Allein mich aus ihrem Krankenzimmer zu bekommen, hatte sie ein gutes Stück Überredungskunst gekostet.
„Sie ist wach“, sagte er endlich und fügte dem noch irgendetwas hinzu, was mich aber nicht weiter interessierte.
Ich legte die knappen 100 Meter bis zu ihrer Zimmertür in Rekordzeit – auch bekannt als Doktormodus – zurück. Doch vor dem Raum blieb ich abrupt stehen, die Hand bereits am Türgriff.. Sie war wach, aber wollte sie mich sehen? Plötzlich überfielen mich die Zweifel. Natürlich war ich für sie zurück gekommen. Und in ihrem halbwachen Zustand hat sie mir gesagt, dass sie mich liebt, aber was ist, wenn es genau das war? Sie war nicht ganz anwesend gewesen, halb bewusstlos, zu viel Blut verloren.
„Du wirst nie herausfinden was sie denkt, wenn du nicht hineingehst, Arizona“, trat Teddy hinter mich. „Und du solltest mit ihr reden, bevor Addison hier aufschlägt und dich einen Kopf kleiner macht.“
„Addison Forbes Montgomery?“ Oh oh...
„Genau die.“
„Wer hat sie angerufen?“ Mark? Yang?
„Ich.“
„Teddy! Du willst mich dafür umbringen, dass ich dich hier zurückgelassen habe, oder?“
„Ich musste für morgen Abend eine Herztransplantation bei einem Neugeborenen ansetzen und Addison hat bisher alle Kinder der Frau zur Welt gebracht. Sie hat sie angefragt.“ Teddy wartete einen Moment, ehe sie sagte: „Geh rein, rede mit ihr. Selbst wenn sie es wollte, sie ist zu schwach um dir den Kopf abzureißen.“
„Mach mir Mut!“, rief ich ihr hinterher. 'Okay, Arizona, du kannst das. Du bist eine Robbins und Robbins Männer und Frauen kneifen nicht, wir sind Good Men in a Storm.' Ich schüttelte meinen Kopf. An mir war nichts dran, was einen Good Man in a Storm ausmachte. Kleinere Probleme hatten Calliope und ich ausdiskutieren und lösen können, aber die Größeren? Ich war weggelaufen, als sie ihren Kinderwunsch geäußert hatte und es hatte einen Irren gebraucht, damit ich begriff wie wichtig sie mir war. Und dann? Dann kam Afrika und ich hatte sie wieder enttäuscht. Meine Gründe mögen vielleicht ein bisschen richtig gewesen sein, aber ich wusste jetzt, dass ich es einfach nicht genug versucht hatte. „Okay Arizona, ein, zwei...drei.“ Ich drückte die Klinke hinunter und betrat leise Calliopes Zimmer. Sie lag reglos da, starrte stur an die Wand und umfasste ihren Verband dabei mit der anderen Hand. „Calliope?“
Sie zuckte zusammen und sah zu mir hinüber. Ihre Augen weiteten sich, erschrocken sog sie die Luft ein und schien ihren Atem anzuhalten. „Es war kein Traum. Du bist hier.“
Ich nickte und bewegte mich langsam auf ihr Bett zu. „Callie...ich...warum?“
Sie drehte ihr Gesicht von mir weg und sah zur Decke hinauf. Ich konnte sehen, dass sie heftig schlucken musste und einen Moment später kullerten dicke Tränen über ihre Wangen.
„Sschsch, alles okay“, flüsterte ich und wischte mit meinem Daumen ein paar Tropfen weg, die sofort durch neue ersetzt wurde. Sie versuchte sich zusammenzureißen, gab sich aber ihren Gefühlen geschlagen und weinte kurz darauf unerbittlich. Tiefe Schluchtzer und Seufzer erfüllten den sonst stillen Raum, manchmal gepaart mit Bruchteilen ihrer Stimme. Ich konnte es kaum mit ansehen. Das war alles meine Schuld.
Ich schob mir die Schuhe von den Füßen und kletterte zu ihr ins Bett und meine beiden Hände umfassten ihre Wangen. Jede neue Träne sammelte sich unter meinen Handinnenflächen und in mir kämpfte alles, damit ich nicht auch zu weinen begann. Lass mich ein einziges Mal ein Good Man in a Storm sein, bitte.
„Warum?“, hörte ich ihre tränenerstickte Stimme.
„Warum, was?“
„Warum bist du zurück gekommen?“
„Weil ich dich liebe, Calliope.“
„Warum bist du dann überhaupt erst weg gegangen?“
„Weil Menschen Fehler machen. Es tut mir so leid, Calliope. Ich-“, ich schluckte die Emotionen hinunter. „Alles was ich will, ist hier.“ So viele Wörter standen mir zur Verfügung, aber keines schien ausreichend zu erklären, wie leid es mir tat.
„Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann“, gestand sie, vergrub aber gleichzeitig ihr Gesicht zwischen meinem Hals und meiner Schulter.
„Ich weiß“, flüsterte ich. „Ich weiß.“ Ich küsste ihren Haaransatz und atmete tief den Geruch ein, der so typisch Calliope war.
Ihre Finger krallten sich an mir fest, ihre Beine verflochten sich mit meinen. Vielleicht war sie noch nicht bereit mir zu glauben oder mir zu verzeihen. Aber sie war auch nicht bereit, mich gehen zu lassen.
„Ich lass dich nicht mehr allein, Calliope. Nie wieder.“

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 Betreff des Beitrags: Re: Save me from myself
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... hach wie schön ... :liebe2: war das jetzt das Ende? :dontknow:


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