Sorry ihr Lieben, hat länger gedauert als gedacht!
Teil 93
In der Holding war sprichwörtlich die Hölle los, Carla fragte sich, ob in ihrer Abwesenheit überhaupt jemand den Durchblick gehabt hatte. Stella hingegen freute sich im Hotel, dass ihre Stellvertreterin einen guten Job gemacht hatte. Im Moment gab es im Hotel keine besonderen Vorkommnisse, außer der Planung der Feier anlässlich des Umbaus und diese stand bereits zu 90 %. Stella beschloss das Unternehmen Hochzeitskleid zu starten und rief Elisabeth an. Diese war begeistert von der Idee, ihre zukünftige Schwiegertochter beim Kauf des Hochzeitskleides zu beraten. Die beiden verabredeten sich in einer Boutique für Brautmoden in der Innenstadt. Stella war froh, die Entscheidung nicht alleine treffen zu müssen, schließlich kannte Elisabeth Carla noch ein bisschen länger und wusste, was ihr gefällt.
Stella sah sich die Kleider in Ruhe an. Es gab ein paar, die ihr gefielen, aber keines, dass sie direkt ansprach.
„Ich kenne noch ein anderes Geschäft, etwas außerhalb der Stadt.“
„Gut, hierher können wir ja immer noch zurück.“
Elisabeth fuhr voraus und Stella folgte ihr in einen Vorort. Stella stieg aus dem Auto aus und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, ein wunderschöner See lag in der Nähe des Ladens, für den Stella gar keine Augen hatte. Sie steuerte auf den See zu und sah ein Haus, das ihr den Atem raubte. Ein Steg führte zum See und ein großer Garten umragte das Haus. Ein Schuppen, dessen Wände aus Glas waren, gehörte ebenfalls dazu. Elisabeth trat von hinten an Stella heran.
„Hier bist Du! Der Laden ist dort drüben!“
Stella fuhr zusammen.
„Entschuldige, ich wollte Dich nicht erschrecken!“
„Das wärs!“ sagte Stella verträumt.
„Was?“
„Ach, nichts.“ Stella kam zurück in die Realität.
Sie ging mit der leicht verwirrten Elisabeth in den Brautmodenladen und war zum zweiten Mal an diesem Tag sprachlos. Vor ihr hing das atemberaubendste Kleid, das sie je gesehen hatte. Sie probierte es an und war direkt verzaubert, sie fühlte sich wohl und auch Elisabeth war begeistert. Die Verkäuferin nahm Stellas Maße um noch ein paar Kleinigkeiten zu ändern. Auch sie war der Ansicht, dass dieses Kleid einfach wie für Stella gemacht war.
„Es steht Ihnen wirklich hervorragend, ihr Mann wird überglücklich sein!“
„Ja ich denke auch, dass es meiner Frau gefallen wird.“
„Oh pardon, das wusste ich nicht.“
„Kein Problem.“
„Also jedenfalls wird ihre Frau sicher begeistert sein!“
„Sie haben ihr wirklich eine schöne Gegend!“
„Ja, nicht wahr? Der See ist ein Traum. Wenn ich noch ein paar mehr Kleider verkaufen würde, würde ich sofort in das alte Haus dort unten einziehen.“
Stellas Herz setzte ein paar Schläge aus.
„Steht es etwa zum Verkauf?“
„Ja, seit zwei Jahren. Der alte Besitzer ist gestorben und hat keine Erben hinterlassen. Aber wer kann sich so ein Anwesen schon leisten?“
„Wissen Sie denn, was es kosten soll?“
„Naja, 1,5 und dann muss schon auch noch einiges gemacht werden…“
„Elisabeth dämmerte langsam, was Stella vor hatte.
„Hm, das ist schon viel.“
„Kommen sie dann in den nächsten Tagen noch mal zur Anprobe vorbei?“
„Was? Achso, ja natürlich!“
Stella und Elisabeth verabschiedeten sich. Stella ging wie magisch angezogen zurück zu dem Haus. Ein Zaun säumte das große Grundstück ein.
„Ihr wollt also das Schloss verlassen?“
„Ach Elisabeth…“ Stella fühlte sich schuldig, dass Elisabeth so unvermittelt von ihren Umzugsplänen erfahren musste,
„Ist schon gut, ich habe es mir schon gedacht, dass ihr spätestens nach der Hochzeit lieber für Euch sein würdet und es ist auch sicher besser so.“
„Was wäre denn, wenn Du mit uns kämest?“
Elisabeth drückte Stella.
„Liebes, das ist wirklich nett, aber ich muss auf dem Schloss bleiben und es ist mittlerweile auch mein Zuhause. Aber ich komme Euch hier gerne oft besuchen.“
„Naja hier, daraus wird wohl nichts.“
„Wieso?“
„Naja, 1,5 kann ich mir nicht leisten.“
„Stella, das ist doch wirklich nicht das Thema. Carla ist die Alleinerbin von Johannes.“
„Aber ich wollte sie damit überraschen - zur Hochzeit.“
„Und wer hindert Dich daran?“
„Mein Kontostand“
„Dann bessern wir den eben entsprechend auf!“
„Elisabeth, das kann ich nicht annehmen!“
„Natürlich kannst Du. Nichts würde mich mehr freuen, als Euch dabei zu unterstützten. Geld ist das einzig, worum man sich in unserer Familie wirklich nicht den Kopf zerbrechen muss!“
„Aber das wäre ja, das würde ja, ach Elisabeth DANKE!“ Stella nahm Elisabeth und drehte sie immer wieder um ihre eigene Achse, bis dieser schon ganz schwindelig wurde.
|