Leila wurde sofort von ihrem Bruder ins Bett verfrachtet, im selben Moment schloss sie die Augen, sie war völlig kraftlos. Dann träumte sie vom Meer, Palmen und dem Wasser. Sie konnte die leichte Brise spüren und den Sand unter ihren Füßen, alles war so klar, wie sie es noch nie erlebt hat, sie hörte die Wellen, die Möwen, das Rascheln des Schilfs. Vorsichtig ging sie auf das Meer zu, entgegen den Wellen. Leilas Körper bewegte sich so leicht, so harmonisch, ihre Schritte waren kaum zu vernehmen.In der Mitte der Distanz zum Meer stand fiel ihr eine Muschel ins Auge, die Muschelschale
hatte einen lilanen Schimmer,welcher sie an eine Hautnuance Mays erinnerte und wachte auf.
Dieses Mal fühlte sich das aufstehen nicht so schwer an, es war kurz nach 11 Uhr abends und ihr Magen knurrte. Sie beschloss ein Glas Milch aus der Küche zu holen. Leise ging sie über den Flur, auf der Türhöhe zu Andys Zimmer vernahm sie dass er mit jemanden sprach doch ging weiter in die Küche. Sie schenkte sich die kalte Milch ein und lief ruhig zurück.
„Ja, es geht ihr wieder besser.“ vernahm sie. Wer war am Telefon? Sie lehnte sich leicht gegen die Tür. „Die Ärzte wissen nicht genau woran es gelegen hat. Mach dir keine Sorgen, ich hab versprochen ich pass auf Leila auf.“
Es raubte Leila den Atem, sie wusste oder war sich ziemlich sicher wer am Ende der anderen Leitung war. Ihr geschwächter Körper bebte, doch sie konnte sich aufrecht halten. Sie wollte Ihre Stimme hören, doch sie wollte auch nicht schwach wirken.
„Das weis sie, sie dich auch“ sagte Andrew, während in dem Moment eine einsame Träne über ihre rechte Wange lief, Leila biss sich auf die Lippe um sich in Kontrolle zu bringen. „Ich weis nicht ob das eine gute Idee ist…“ hörte sie ihren Bruder ins Telefon nuscheln. Ihr Herz schlug kurz schneller, doch hatte sie genug gehört, sie war müde und ging zurück in ihr Zimmer. Nun wusste sie, das Andrew Kontakt zu Ihr hatte.
Auf der Bettkante nahm sie platz und trank vorsichtig ihr Glas aus, dann stellte sie es auf den Schreibtisch und legte sich ins Bett. Sie wollte das Licht ausmachen und bemerkte wieder die Elfe. Vorsichtig streichelte sie über die Wangen der Figur, die Leichtigkeit erinnerte sie an May, doch sie wollte gerade nicht über diese Bewusst nachdenken.
Denn Unbewusst war Sie immer da, die Kälte, die Härte, das Verlangen und der Schmerz von Ihr entfernt zu sein. Nicht erst jetzt spürte sie diesen Schmerz, nein schon länger, eigentlich schon seit ihrer ersten Begegnung, doch war er nie so stark. Der Lampenschirm war die einzige Lichtquelle die den Raum noch erhellte. Leila knipste das Licht aus und deckte sich zu, wiederum schlief sie schnell ein.
Vorsichtig schlich sie durch den Raum ohne an etwas anzuecken oder Geräusche zu hinterlassen. Ihr Blick ruhte auf dem schlafenden Mädchen, sie ging auf das Bett zu und legte sich geräuschlos darauf. Sie strich leicht über ihre Wangen, ganz vorsichtig ohne das Mädchen auf zu wecken. Der Geruch war nicht mehr das schlimmste, nein, sie konnte sie nicht wecken, nicht mit ihr sprechen, es sollte für Leila nicht noch schlimmer werden. Auch wenn es ihr Selbst schon jeden Nerv raubte getrennt zu sein. Bevor sie den Punkt erreichen würde ernsthaft darüber nach zu denken das schlafende Dornröschen zu entführen überwand sie den erneuten Abschied und entstieg dem Zimmer.
Nun wusste sie Leila war oke, sie hatte den Puls gefühlt, das Herz schlagen hören, die Atmung beobachtet…
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