So wie versprochen geht es weiter,
Jules fuhr sich verlegen durch die dunklen Locken und biss sich auf die vollen Lippen. "Nun... äh.... nein.... Du warst eigentlich gar nicht in Koma... naja schon.... aber künstlich. Es gibt da eine neue Methode der Gedächnismanipulation,wo nur gewisse Teile gelöscht werden können. Ansgar hat dich sozusagen als Versuchskaninschen zur Verfügung gestellt und damit ne Menge Kohle kassiert." Carla schluckte. Die ganze Geschichte war schon schlimm genug,aber das sie nun auch noch wie eine Laborratte benutzt wurden war,versetzte ihr einen weiteren Schlag. Sie ließ erschöpft die Arme baumeln. "Ich kann das alles nicht fassen," sagte Carla nach Luft schnappend. "Jules du bist doch Ärztin. Ist diese Löschung un widerrufbar?" Jules zuckte mit den Schultern. "Also,wie gesagt,ist es eine neue Methode. Ich hab da keine Erfahrung mit." Carla geriet in Verzweifellung und rang die Hände. "Kennst du denn nicht wenigstens die Leute,die das mit mir gemacht haben?" Jules faltete die Hände und runzelte die Stirn. Sie suchte nach den richtigen Worten. "Nun... äh... Ansgar hat das alles Organisiert. Ich..." "Sag schon was du weißt!" schrie Carla mittlerweile hysterisch. Jules zuckte zusammen. "Ich weiß es nicht. Aber ich könnte es rausbekommen. Es müssen die selben Leute gewesen sein,die auch den Kaiserschnitt durchgeführt haben." Carla traute ihren Ohren nicht. "Kaiserschnitt? Was für ein Kaiserschnitt? Was soll das schon wieder heißen?" Jules war überrascht,denn sie war davon ausgegangen,daß Carla von dem Baby wusste. "Wie... äh... Du weißt gar nichts von dem Ba...." Weiter kam sie nicht,denn Hanna und Zoe kamen zur Küchentür hineingestürmt. "Ich glaub das reicht jetzt!" rief Hanna dazwischen. Doch es gelang ihr nicht Carla vom Thema abzulenken. Sie hatte ihren Blick weiter auf Jules gerichtet und ignorierte das Auftreten der beiden Frauen. "Was wolltest du sagen?" fragte sie Jules. Jules geriet in Erklärungsnot und schwenkte ihren Blick abwechselnd zwischen Hanna und Carla hin und her. Carla geriet stattdessen in Rage. "Was geht hier vor? Was verschweigt ihr mir? Ich will jetzt sofort die ganze Wahrheit wissen oder ich bin weg. Es geht hier um mich! Ihr braucht mich nicht zu schonen. Schlimmer kann es gar nicht mehr kommen!" schrie Carla vollkommen ausser sich. Zoe und Hanna tauschten vielsagende Blicke aus. Bis Zoe Hanna zunickte. "Ich fürchte doch," setzte Hanna mit ruhiger Stimme an und holte erstmal Luft,bevor sie fortfuhr. "Carla... Du warst schwanger als du den Unfall hattest." Carla traf diese Nachricht wie ein Blitz. Daher die Narbe. Daher dieses Gefühl der Leere,als ob etwas aus ihr herausgerissen wurden war. "Und wo ist das Baby jetzt?" fragte Carla leise und völlig neben sich. Hanna zuckte mit den Schultern. "Das musst du deine kleine Freundin fragen," sagte Hanna und warf Jules einen bösen Blick zu. "Und woher soll ich das wissen?" stellte Jiles giftig eine Gegenfrage. "Und wer sind Sie überhaupt?" fügte sie schließlich noch eine Spur lauter an. "Meine Frau," beantwortet Carla die Frage an Hannas Stelle. Jetzt war Jules diejenige die platt war. "Ich wusste gar nicht das du verheiratet bist," sagte Jules mehr zu sich,denn zu Carla. "Stell dir vor,ich auch nicht," sagte Carla zynisch und schlug mit der Faust auf den Tisch,so daß dieser bedrohlich ins Wanken geriet. "Lenk jetzt nicht vom Thema ab. Wo ist mein Baby?" "Ich weiß es nicht!" rief Jules und jetzt flossen die Tränen und überzeugten Carla davon,daß sie die Wahrheit sprach. Für einen Augenblick herrschte absolute Stille. Ein eigenartiges Gefühl der Ohnmacht füllte den Raum. Jede der drei Frauen schien sich für sich zu fragen,wie es jetzt weitergehen sollte,was als nächstes geschehen würde. Die Stille hielt an und keine wusste wie es geschehen war,aber sie saßen plötzlich alle am Küchentisch. Erst da ergriff Jules das Wort. "Ich sehe meine Fehler ein und ich bin bereit euch zu helfen wenn ich kann. Wenn ihr mir verspricht,daß wir Ansgar zur Strecke bringen. Ich will nicht das meiner Familie etwas zustößt,daß versteht ihr sicher. Ich bin keine Kriminelle. Ich habe lediglich Ansgars Befehle mehr oder weniger befolgt. Das ist keine Entschuldigung für mein Verhalten,aber ich bin kein Unmensch." Sie richtete ihren Blick auf Carla. "Carla,mir lirgt sehr viel an dir und ich hoffe,daß du mir eines Tages verzeihen kannst und wir Freundinnen werden können." Carla griff zum Erstaunen aller nach Jules Hand. "Ich glaube dir,daß du es nicht absichtlich getan hast,aber ich muss es trotzdem erstmal verdauen. Ich weiß aber auch,daß du meine einzigte Chance bist die ganze Wahrheit zu erfahren und mein Kind zu finden. Meinst du du könntest Ansgar anrufen?" Carla und die anderen beiden richteten erwartungsvoll ihren Blick auf Jules. "Ich kann es versuchen,aber ich weiß nicht ob er mir noch vertraut. Er hat überall seine Lauscher und wenn er von ihr weiß," sie deutete auf Hanna, !dann wird er mir nicht glauben und mir nur Vorwürfe machen. Aber ich werde es versuchen." "Weißt du denn wo er ist?" fragte Hanna schon viel freundlicher. Jules schüttelte den Kopf. "Nein. Aber ich werde versuchen es herauszubekommen." In dieser Nacht schlossen die vier Frauen einen stillschweigenden Pakt. Carla saß inmitten dreier Frauen,wovon jeder sie auf ihre Art liebte. Unter anderen Umständen hätte sie dieses Gefühl genießen können,aber tief in ihrem Herzen spürte sie,daß sie ihr Herz verschenkt hatte.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich wünsche allen noch einen schönen Tag lg Martina
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