es geht weiter
Part 10
Carla saß an ihrem Schreibtisch und sah jede Sekunde zur Uhr. Sie wünschte sich, dass es schon mittags wäre. Die Zeit blieb irgendwie stehen und sie hielt es fast nicht mehr aus. Ihr schwirrte immer wieder eine Frage im Kopf herum. Warum hat das mein Vater getan?
Carla konnte sich nicht auf die Arbeit konzentrieren und still sitzen erst recht nicht. Sie lief in ihrem Büro auf und ab. Sie versuchte Stella zu erreichen, doch aus irgendeinen Grund ging sie nicht ans Telefon. Will sie nicht mit mir reden, will sie mir aus dem Weg gehen, dachte sich Carla.
Die Warterei macht sie ganz wahnsinnig.
Stella saß auf der Couch mit einer Tasse Tee in der Hand. Sie saß schon eine weile da und starrte auf den Boden, dass der Tee bereits kalt geworden war.
,, Stella, Hallo, jemand zu hause?” , sagte Luise. Keine Reaktion von Stella.
,, Wie lange sitzt du denn schon so da?” ,, Nicht lange, war gerade im Bad, sagte Stella.” ,, Mach dir nicht solche Sorgen, dass klärt sich alles auf.”
,, Du hast recht, schließlich habe ich nichts falsches getan, sonder der Herr Graf. Er benimmt sich wie ein kleines bockiges Kind, entfuhr es Stella.
Carla fuhr mit ihrem Porsche auf eines der Parkplätze des Schneiders, sie sah das ihr Vater bereits dort war. Sie ging hinein und entdeckte sofort ihren Vater, der bereits an einem Tisch platz genommen hat. Sie stürmte sofort hin.
,, So, jetzt will ich eine Erklärung von dir!!” ,, Carla, nun setz dich erstmal hin”.
,, OK, ist ja schon gut.” ,, Ich kenne Frau Mann von einen Hotelaufenthalt vor vier Jahren. Ich hatte geschäftlich in London zu tun, sie war die Hotelmanagerin und sollte für mich etwas erledigen”.
,,Ich stand kurz vor dem Vertragsabschluss und hätte damit einem Millionen Deal abgeschlossen, aber Frau Mann hat mir alles vermasselt.” ,, Sie sollte mir meinen verlorenen Koffer wieder beschaffen. Der ist nämlich während der Anreise abhanden bekommen. Dort waren alle wichtigen Unterlagen, die ich zum Abschluss brauchte. Sie versicherte mir, dass er rechtzeitig eintreffen wird, weil sie jemanden kennt, der am Flughafen arbeitet. Und dies sei sofort erledigt, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Es wäre ja genügend Zeit, da ich mich erst in fünf Stunden mit meinen Kunden treffe. Ich hatte mich auf sie verlassen. Dann war die Zeit abgelaufen und Frau Mann war im Hotel nicht zu finden. Eine Kollegin erzählte mir dann, dass sie vor vier Stunden gegangen war und sie nichts weiter geleitet hatte. Der Kunde hatte sich mächtig aufgeregt und hat diese unprofessionelle Verhalten nicht geduldet. Er regte sich auf, dass er jetzt ganz umsonst nach London geflogen sei. Wer weiß, ob dies Verhalten nicht noch öfters passieren wird.”
,, Ich kenne sie zwar noch nicht so lange, aber ich bin mir sicher, dass es dafür eine Erklärung gibt. Wenn du mal mit ihr sprichst?”
,, Nein, ich wollte sie am nächsten Tag zu rede stellen, aber sie war abgereist. Ohne ein Erklärung.”
Stella betrat das Schneiders und wurde von Charlie begrüßt.
,, Hast du einen Tisch für mich?”
,, Isst du alleine oder kommt noch jemand?”
,, Ich bin mit Gregor verabredet.”
,, Habe den besten Tisch für euch.”
Charlie führte sie zum Tisch und sah, dass Carla mit ihrem Vater am neben Tisch saß.
Sie blieb stehen und wollte sich gerade um drehen und gehen, aber da kam auch schon Gregor.
,, Stella, nicht gehen, wir setzten uns und werden etwas Essen.”
Beiden gingen an ihnen vorbei, in diesem Moment blickte Carla nach oben, die in ihrem Salat herum stocherte. Sie sahen sich tief in den Augen und man konnte sehen wie viel Sehnsucht und Traurigkeit in den Blick der beiden war. Johannes hatte nun auch Stella bemerkt. Er stand auf und ging Richtung Tür.
,, Carla, kommst du?”
,, Vater rede doch mit ihr und klärt die Sache.” Es liegt doch schon so lange zurück.” ,, Misch da nicht ein, erwiderte Johannes. ,, Mit so einer inkompetenten Frau will ich nichts zu tun haben.”
,, Nun hören sie mal zu so lasse ich nicht mit mir reden”, erwiderte Stella
,, Ich habe damals nichts falsches getan.”
,, Ach, hören sie auf sich jetzt raus zum reden.”
,, Das tue ich nicht.”
Carla stand nur da, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Sie schaute abwechselnd zu Stella und Johannes. Sie wusste nicht was sie jetzt tun sollte.
,, Carla, wir müssen uns dringend reden, sagte Stella.”
,, Meine Tochter muss gar nichts, besonders nicht mit ihnen, sagte Johannes verärgert.
,,Carla, wir gehen.”
Ihr Herz sagte, geh zu Stella, aber ihr Kopf, Johannes.
Carla ging mit ihrem Vater mit ohne wirklich darüber nach zu denken.
Sie saßen im Auto und es herrschte Stille. ,, Was habe ich getan.” ,, Ich hätte bleiben sollen. Ich bin ein solche blöde Kuh“, sagte Carla. Ich liebe sie doch. Johannes schaute seine Tochter nicht an.
,, Was war das?”, sagte Gregor. ,, Ich weiß es nicht, aber sie ist gegangen, sie ist wirklich gegangen. Stella sackte zusammen Tränen überströmt. Gregor fing sie im letzten Moment auf bevor sie auf den Bogen knallte.