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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 12:37 
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da kann ich mich nur anschließen, wirklich super Geschichte :bigsuper:


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Verfasst: 01.12.2009, 12:37 


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 13:13 
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Danke, freut mich, dass es euch gefällt. Im Moment habe ich ganz gut Zeit zum Schreiben. Das kann ich aber leider nicht täglich leisten :-)
Weiß auch nicht, ob mir immer so viel einfällt, im Moment formt sich das alles noch in meinem Kopf. :-)
Aber heute kommt sicher noch ein Teil und dann mal gucken, was passiert und ob's weiterhin gefällt :-)


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 14:13 
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Teil 6

Stella: „Ja, danke geht schon. Diese verflixten Dinger, ich kann damit einfach nicht umgehen“ Sie versuchte überzeugend zu klingen und hoffte, dass Carla die Begründung schluckte. Carla nahm Stella die Krücken aus der Hand, stellte sie an die Wand und zog Stella schließlich hoch und führte das Hinkebein zum Sofa. Als Stella sich setzt ließ der Schmerz endlich wirklich nach. Carla nahm zwei Kissen und legte sie unter Stellas malades Bein.
Carla: „Hast Du alles?“
Stella: „Ja, danke!“
Carla: „Du musst Dich nicht ständig bedanken, ich mach das gerne und heute habe ich auch die Zeit. Also entspann Dich und ruh Dich ein wenig aus. Magst Du Nudeln mit Scampis und Zucchini?“
Stella: „Ja, sehr gerne sogar!“
Carla: „Gut, dann geh ich jetzt mal. Am besten ich nehme Deinen Schlüssel mit, dann musst Du nachher nicht aufstehen, wenn ich wieder komme.“ Sie konnte ein schelmisches Grinsen nicht unterdrücken. Stella gab ihren Widerstand auf und ließ Carla gewähren, die ihr noch die Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und ein Glas auf den Couchtisch stellte, bevor sie mit einem fröhlichen „Bis später, wenn was ist, Du hast meine Handynummer…“ aus der Tür verschwand.
In Stellas Kopf drehte es sich. Zum einen war sie völlig erschöpft von den Schmerzen in ihrem Fuß und der ganzen Anstrengung und zum anderen hatte sie immer noch das Gefühl zu träumen. Carla kümmerte sich um sie, sie zeigte Interesse an ihr. Ob sie das für Justus auch machen würde? Stella konnte ihre wirren Gedanken nicht ordnen, sie legte sich auf die Seite und war im nächsten Moment auch schon eingeschlafen.


Carla lief durch die Straßen. Die kühle Herbstluft blies ihr um die Nase. Sie fühlte sich gut, so gut wie lange nicht. Der ganze Stress in der Holding mit ihrem Bruder hatte sie ziemlich eingespannt. So sehr, dass Carla sogar ihre Tochter für zwei Wochen zu ihrem Vater gegeben hatte, auch wenn sie die Kleine schrecklich vermisste. Sie telefonierten zwar morgens und abends, aber Carla wusste ja, wie schnell sich die Zweijährige jeden Tag weiter entwickelte. in fünf Tagen würde sie ihre Maus wiederhaben. Bis dahin wollte sie die Situation in der Holding geklärt haben oder zumindest einen Weg finden besser damit umzugehen, da sie in letzter Zeit immer öfter unzufrieden und unausgeglichen war. Ansgar akzeptierte Carla noch immer nicht als Spitze der Holding, obwohl Johannes es in seinem Testament eindeutig verfügt hatte. Die daraus resultierenden Reibereien kosteten sie zu viel Kraft. Carla konnte zwar auf Elisabeths volle Unterstützung zählen, aber die Hauptlast trug sie alleine.

Gedankenverloren erreichte sie einen Supermarkt und kaufte die Sachen für das gemeinsame Essen ein sowie noch jede Menge Kleinigkeiten, die Stella in den nächsten Tagen sicher brauchen würde. Es fiel ihr leicht für sie einzukaufen, obwohl sie eigentlich noch immer nicht wirklich viel von ihr wusste. Beim Teeregal langte sie ordentlich mit ihren Lieblingssorten zu und hoffte, dass sie damit nicht ganz daneben lag.
Auf dem Rückweg schleppte Carla drei volle Einkaufstüten durch die Stadt und ihr fiel das Paradoxe an der Situation auf: Sie, Gräfin von Lahnstein schleppte schwere Tüten für ihre Angestellte – sie musste lachen. Carla hatte sich nie als etwas Besseres gesehen, wurde aber oft aufgrund ihrer Distanziertheit als arrogant empfunden. Sie mochte Stella, sie wollte mehr über sie erfahren und sie war ehrlich besorgt, denn sie konnte sich vorstellen, dass Stella kaum Ruhe halten würde, wenn sie ihre Aufsicht beenden würde. Die Vorstellung, Stella mit ihren Krücken durch das Schloss hüpfen zu sehen, mit einer von beiden Justus vor sich her scheuchend, amüsierte sie. Doch Stella würde es wohl keine 5 Meter am Stück unfallfrei mit den Dingern schaffen. Diese Ungeschicklichkeit der sonst so perfekten Verwalterin fand Carla einfach zu lustig – und es machte sie einfach noch sympathischer. Sie kam an einem Blumenladen vorbei und fand, Stella hatte sich eine Kleinigkeit verdient. Außerdem fehlten in der Wohnung, so schön sie auch war, definitiv noch Blumen. Carla suchte eine wunderschöne Orchidee mit passendem Übertopf aus. Als der Verkäufer sie verpackt auf den Tresen stellte sah er Carla mit ihren Tüten und fragte „Und wie wollen sie die jetzt noch tragen?“.
Carla hatte noch nicht wirklich darüber nachgedacht, aber sie war nicht der Typ, der sich von einem solch lapidaren Problem aufhalten ließ. Sie klemmte sich vorsichtig den Übertopf schräg unter den Arm, schnappte ihre Tüten und ließ sich lediglich von dem Verkäufer noch die Tür aufhalten, der ihr grinsend und kopfschüttelnd hinterher blickte.

Carla war dennoch froh, als sie endlich das Haus erreicht hatte und den ganzen Kram in den Aufzug verfrachtet hatte. Oben angekommen stellte sie leise die Sachen vor der Tür ab und öffnete leise die Tür.


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 14:22 
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das ging aber schnell mit einem neuen Part, vielen Dank


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 15:17 
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Total süß was Carla alles für Stella macht :D

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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 19:01 
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Teil 7

Stella lag auf dem Sofa und schlief noch immer. Carla trug ihre Einkäufe so leise es ihr möglich war in die Wohnung und schloss die Tür. Sie liegt da wie ein Engel. Die Arme muss ganz schon erschöpft sein. Carla beschloss sich möglichst geräuschlos in der Küche auf die Suche nach Geschirr und Töpfen zu begeben. Sie öffnete den ersten Karton und erstarrte. Sie zog das Foto einer bildhübschen jungen Frau aus der Kiste und betrachtete es. Auf der Rückseite stand „Für immer Dein“. Sollte Stella etwa doch …?
Neben dem Foto lagen noch andere Sachen in dem Karton: ein Pullover, Briefe, Karten, weitere Fotos und eine CD. Unter dem ganzen Kram lagen Bücher, wahrscheinlich wollte Stella nicht die ganze Kiste mit den Büchern vollpacken. Carla legte die Sachen zurück, es ging sie schließlich nichts an und sie war sicher nicht befugt in Stellas privaten Dingen rumzuschnüffeln. Das Foto haftete sich aber fest in ihrem Kopf- wer war diese Frau? Ihre Freundin? Vielleicht aber auch nur eine „normale Freundin“ oder sogar ihre Schwester? Carla nahm sich vor möglichst unauffällig herauszufinden, was mit Stellas Familie war, schließlich wusste sie nur von den beiden Cousins, die auch in der Stadt wohnten. Carla merkte, dass der Gedanke an die Frau auf dem Foto ihre Euphorie bremste, was ihr selbst ganz und gar nicht gefiel. Entschlossen machte sie sich daran den nächsten Karton nach Kochutensilien zu durchforsten. Der vierte Karton brachte dann auch den gewünschten Erfolg und Carla begann zaghaft mit den Vorbereitungen. Alles, was zu viel Krach verursachen konnte, unterließ sie erstmal. Plötzlich klingelte Stellas Handy, Carla sah es zwar auf dem Couchtisch liegen, traute sich aber nicht hinzugehen – sie war sich gar nicht mehr so sehr sicher, ob es gut war, was hier machte. Stella erwachte und griff noch orientierungslos nach ihrem Handy.
„Ja?“ fragte sie verschlafen. „Ach du bist es. Nein habe ich nicht. Da möchte ich jetzt nicht drüber reden. Was? Nein und das habe ich dir vorgestern auch schon gesagt – ich kann und will das nicht mehr. Weil ich dich nicht liebe - versteh das bitte endlich. Mach’s gut!“ sie legte auf und drehte sich zu Carla um. Diese stand wie angewurzelt da und versuchte zu verarbeiten, was sie da gehört hatte, aber ihr fehlten ja die entscheidenden Details, um sich einen Reim darauf machen zu können.
Stella: „Carla, oh,…, es tut mir leid, dass Du das jetzt mitbekommen musstest.“ Es war ihr merklich unangenehm und sie senkte den Blick.
Carla: „Ach nein, das macht doch nichts, ich meine, ich habe mich ja auch quasi aufgedrängt. Soll ich lieber gehen?“
Stella: „Nein, ich würde mich wirklich freuen, wenn Du bleibst und außerdem würde ich mir ungern diesen Festschmaus da entgehen lassen“ Sie deutete auf die bereits kleingeschnittenen Zutaten und lächelte Carla an.
Carla erwiderte das Lächeln und ihr wurde wieder leichter ums Herz. „Gut, dann mal los!“ sprach sie, machte die Pfanne an und stellte Nudelwasser auf. Stella erblickte derweil die zwei noch vollen Einkaufstüten und bekam große Augen. „Sag mal, hast Du noch jemanden hier her eingeladen oder was ist das da alles?“
„Naja, ich dachte Du wirst die nächsten Tage sicher nicht zum Einkaufen kommen und da dachte ich, ich besorge mal das Nötigste.“ Da fiel Carla ein, dass sie ja auch noch ein kleines Geschenk für Stella hatte. Sie nahm die Pflanze und setzte sich auf die Sofakante.
„Ich habe Dir auch noch eine Kleinigkeit mitgebracht – hier bitte, zum Einzug.“ Stelle blickte Carla gerührt an, sie musste wirklich ihre Tränen unterdrücken, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Augen einen leichten Glanz erhielten.
Stella: „Da-da-da-danke.“ stammelte sie.
Carla strich Stella über die Wange. Sie etwas war verwirrt von deren Gefühlsausbruch und wusste ihn nicht zu deuten. „Magst Du keine Orchideen?“
Stella: „Doch natürlich, entschuldige bitte, ich bin eine gefühlsdusselige Kuh, aber, es ist nur, so lieb hat sich einfach schon ewig keiner um mich kümmert – danke!“
Als Antwort nahm Carla Stella in den Arm und hielt sie ganz fest. Stella entspannte sich sofort in der Umarmung und ihr entfuhr ein leichter Seufzer. „Hunger?“ fragte Carla lächelnd. „Und wie!“ gab Stella zur Antwort. Sie trennten sich voneinander und Carla deckte den Tisch.
Stella: „Hast Du Lust auf Wein? Wir könnten den von meinen Nachbarn trinken.“
Carla überlegte kurz, ob Alkohol in dieser Situation wirklich so eine gute Idee war.
Carla: „Normalerweise gern, aber ich muss ja später noch nach Hause fahren und dann trinke ich nie etwas.“
Stella: „Ja klar, entschuldige, das hatte ich nicht bedacht.“

Carla servierte das Essen und half Stella an den Tisch. Stella genoss in diesem Moment einfach alles: das Essen, das wirklich lecker war, was sie in dieser Dimension bestimmt nicht erwartet hatte, die Nähe zu Carla und deren kleine Aufmerksamkeiten. Womit hatte sie das nur verdient? Sie hatte noch keinen persönlichen Kontakt zu Carla gehabt und jetzt nach ein paar Stunden waren sie schon so vertraut miteinander. Selbst der Anruf von Miriam hatte sie nicht so getroffen wie üblich, er hatte es nicht einmal geschafft, ihr die gute Laune zu vertreiben. Miriam und sie hatten sich bereits vor zwei Monaten getrennt. Miriam wollte nun aber doch noch mal einen Neuanfang wagen oder Stella zumindest ab und zu sehen. Das kam für Stella allerdings nicht in Frage. Sie war nicht der Typ zum „lass uns Freunde bleiben“ – und schon gar nicht nach einer Affäre, denn für keine von beiden war es die große Liebe gewesen, Stella zweifelte mittlerweile, ob sie überhaupt verliebt war. Sie konnte auf jeden Fall schon jetzt sagen, dass sie nie so für Miriam empfunden hatte wie für Carla, aber das war auch viel komplizierter. Was Carla jetzt wohl dachte? Sie hatte das Gespräch und Stellas ruppige Art ja mitbekommen. Meine Güte Stella, reiß dich zusammen. Gar nichts wird sie denken, rein gar nichts! Es wird ihr egal sein. Sie will nichts von dir und sie weiß nichts von deinen Gefühlen! Zudem ist sie deine Chefin und sie –

Stella wurde von Carla in ihrer Selbstschelte unterbrochen:
Carla: „Stella, wer war das vorhin am Telefon?“


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 19:28 
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bitte lass uns nicht solange zappeln :) :-(


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 19:51 
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genaaaau :)

und noch ein teil weils grad so schön ist ;)

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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 21:36 
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Habe eben alle Teile verschlungen, die Geschichte hört sich gut an. Bitte ganz schnell weiter schreiben. :)


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 21:39 
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bekommen wir vielleicht heute noch etwas zum Abschied zu Lesen :D


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BeitragVerfasst: 01.12.2009, 23:43 
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Teil 8

Na super, elegant formuliert Gräfin. Da hätte ich ja auch gleich rausplöken können, ob sie auf Frauen steht. Carla schalt sich selbst und wartete gespannt auf Stellas Reaktion, vor der sie auch ein bisschen Angst hatte.

Stella legte ihr Besteck weg, was Ewigkeiten zu dauern schien, schluckte und sah Carla an. „Das ist nicht so einfach. Bestimmt denkst Du jetzt ich bin ein Ekel, dass ich so mit meiner Exfreundin spreche, aber –

FreundIN??? Hat sie gerade FreundIN gesagt??? Carlas Herz zersprang beinahe und ihr wurde ganz kribbelig zu Mute. Ihre Euphorie war restlos zurückgekehrt.

-es hatte seinen Grund. Wir haben uns vor gut acht Wochen getrennt, also zwei Wochen nachdem ich bei euch angefangen hatte. Sie wohnt in der Nähe von Hamburg und nach meinem Umzug war schon bald klar, dass wir keine Fernbeziehung führen wollten. Außerdem vermisste ich sie nicht. Wir haben dann einvernehmlich die Affäre beendet und jetzt ruft sie seit drei Wochen fast täglich an und meint es sich anders überlegt zu haben.“
Carla: „Und es gibt für dich wirklich kein zurück?“
Stella: „Nein, definitiv. Ich empfinde nichts mehr für sie und ich bin auch nicht mehr sicher, ob es mal mehr war.“
Stella war erstaunt, wie leicht es war Carla davon zu erzählen. Sie sprach normalerweise nie über Beziehungen, sie schätzte sich in dieser Hinsicht auch absolut verkorkst ein, weil all ihre Beziehungen früher oder später in die Brüche gingen.
Carla: „Hm. Tut mir leid, dass ich dich jetzt so damit überfallen habe, aber ich - “
Stella: „Schon gut. Und Du? Hast Du jemanden?“
Carla: „Nein. Das ist auch seit Sophia da ist alles nicht mehr so einfach. Und von lockeren Affären habe ich die Nase voll. Früher hatte ich ein paar, aber das war immer nur von kurzer Dauer – ohne Liebe geht es eben nicht lange gut.“
Stella: „Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Liebe – ein großes Wort, findest Du nicht? Hast Du schon einmal für jemanden echte Liebe empfunden?“
Nun war es Stella, die in die Offensive ging.
Carla schluckte: „Ja einmal. Sie war meine große Liebe.“
Stella: „Und was ist passiert?“
Carla: „Sie ist gestorben Stella.“ Carla liefen ein paar Tränen über die Wangen. Sie wusste nicht, warum gerade jetzt das Gefühl so intensiv war. Da war der Schmerz um Hanna,
die Trauer um diesen Verlust und da war Stella und dieser wunderschöne aber sehr verwirrende Tag.
Stella streichelte Carlas Arm, mehr traute sie sich nicht und sagte:
„Scht, das tut mir leid, ich wusste ja nicht, wie weh es Dir noch tut.“
„Nein, ist schon gut, ich habe sie losgelassen, aber manchmal holt mich die Erinnerung eben doch noch ein.“ korrigierte Carla.
Stella hatte ein schlechtes Gewissen, in Carla eine so schreckliche Erinnerung ausgelöst zu haben, aber sie wollte die Chance, diese unglaubliche Frau näher kennen zu lernen, nicht entgehen lassen. Carla fing sich wieder und erwiderte Stellas Lächeln.
Stella: „Hab ich Dir eigentlich schon gesagt, dass das Beste ist, was ich seit Wochen gegessen habe?“
Carla prustete los: „Kein Wunder, so wie es hier drin aussieht hast Du seit Wochen gar nichts gegessen!“
Stella (gespielt empört): „Haha, da will man ein Kompliment machen und Frau Gräfin nimmt es nicht Ernst.“
Carla: „Soso, Frau Gräfin also. Als Deine Chefin finde ich, Du solltest Dich nicht überanstrengen. Was macht eigentlich Dein Fuß?“
Stella: „Ich merke nichts mehr, so lange ich sitze. Aber ich denke morgen kann ich wieder kommen. Das mit den Krücken muss ja auch irgendwie hinzukriegen sein.“
Carla grinste: „Gut, dann muss ich nur Justus sagen, dass er das Porzellan wegräumt und alle Vasen und zerbrechliche Gegenstände aus den Gängen entfernt, wenn Du wieder die Koordination verlierst.“
Stella: „Das wird wohl nicht nötig sein, hoffe ich.“
Carla: „Im Ernst, ich will Dich morgen nicht sehen. Zumindest nicht auf dem Schloss.“
Stella zog eine Augenbraue hoch: „Wo denn sonst?“
Carla: „Wie wäre es, wenn ich nach meinen Termin vorbeikomme und Dir beim Kistenauspacken helfe. Dann kannst Du zur Abwechslung mal Deine Chefin durch die Gegend scheuchen.“
Stella: „Habe ich das heute nicht schon genug getan?“
Carla wurde Ernst: „Stella, der Tag mit der war wunderbar, ehrlich. Ich meine ich hab das Gefühl, wir kennen uns schon eine lange Zeit und doch weiß ich so wenig über Dich. Trotzdem hatte ich heute so viel Spaß wie lange nicht“ Dass sie auch schon lange nicht mehr so emotional konfus war verschwieg sie an dieser Stelle.
Stella: „Nun das geht mir nicht anders. Vielleicht sollten wir morgen unsere Fragerunde fortsetzen. Aber nur unter der Bedingung, dass Du mich nicht wie eine Schwerkranke behandelst.“
Carla: „In Ordnung. Mein letzter Termin ist gegen 14 Uhr, das heißt, ich kann so etwa 16 Uhr hier sein, passt Dir das?“
Stella: „Klar, gewissermaßen kann ich ja hier nicht weg.“
Carla: „Gut, dann sollte ich mich mal auf den Weg machen, es ist sicher schon nach acht.“
Als die beiden auf die Uhr sahen, stellten sie fest, dass es schon weit nach zehn war.
Stella: „Man das hätte ich jetzt aber auch nicht gedacht. Es tut mit leid, ich wollte Dich doch gar nicht so lange beanspruchen.“
Carla: „Stella, hör endlich auf, Dich zu bedanken oder zu entschuldigen, ich bin hier, weil ich hier sein wollte!“ Carla kam der Gedanke, dass sie auch jetzt noch immer nicht gehen wollte, aber sie wusste, dass sie zu allererst begreifen musste, was da heute passiert war. Aber was auch immer es sein mochte, es fühlte sich verdammt gut an!
Stella lächelte und schluckte ein weiteres „danke“ hinunter. Sie stand auf, humpelte mit Carla an die Tür und sagte: „Ich würde trotzdem gerne noch einmal danke sagen. Du hast mich heute gerettet.“ Sie strahlte.
Carla freute sich über Stellas Worte und umarmte sie. „Gern geschehen. Bis morgen, gute Besserung und schlaf gut!“ Mit diesen Worten war sie aus der Tür. Stella stand noch eine Weile mit geöffneter Tür im Türrahmen und blickte in den dunklen Flur hinaus.


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BeitragVerfasst: 02.12.2009, 00:15 
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hab alle teile von gestern und den neuen teil gerade gelesen.
schöne geschichte,klasse geschrieben,
man kann sich beide personen gut vorstellen.
ich hoffe es kommt noch viel mehr.
:danke:

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BeitragVerfasst: 02.12.2009, 06:30 
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Ist wirklich super geschrieben, danke :ok:


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BeitragVerfasst: 02.12.2009, 09:43 
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Habe eben Deinen letzten Teil gelesen und es liest sich wirklich super, mach bitte schnell weiter. :D


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