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Teil 20
Stella spürte eine Bewegung. Sie öffnete langsam die Augen. "Wo willst du hin?"
"Ich muss aufstehen. Bleib noch ein bisschen liegen."
"Nein, ich muss auch bald arbeiten."
"Dein Arbeitsweg ist heute aber sehr kurz."
"Das stimmt. Gut, zwei Minuten noch." Stella kuschelte sich wieder in ihr Kissen. Carla gab Stella einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Sie ging ins Bad duschen. Als sie fertig war, weckte sie Sophia und machte sie fertig für den Kindergarten. Stella war inzwischen auch aufgestanden und ging ins Bad. Es klopfte an der Tür. "Ja?"
Carla kam hinein. "Möchtest du noch mit frühstücken? Wir warten sonst auf dich."
"Nein, ich suche mir dann unten in der Küche was zusammen. Bin ja direkt an der Quelle."
"In Ordnung." Carla ging zu Stella und gab ihr einen Kuss. "Sehen wir uns heute Abend?"
"Wenn ich es zeitlich schaffe ein paar frische Klamotten zu holen, dann ja."
„Gut. Bis später und lass dich nicht von Ansgar ärgern.“ Carla ging mit Sophia.
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Stella ging die Treppe zum Foyer hinab und wollte in die Küche. Allerdings kam Ansgar gerade aus dem Speisezimmer.
„Sieh einer an. Wo kommen Sie den her?“
Stella holte tief Luft. Der hatte ihr noch gefehlt. „Guten Morgen, Graf Lahnstein. Ich bin ihre Angestellte und muss mich schließlich darum kümmern, dass alles zu ihrer Zufriedenheit im Schloss ist.“
„Wenn Sie sich nur halb so viel um die anderen Bewohner dieses Schlosses kümmern würden, wie um meine Schwester, wäre ich schon zufrieden. Ihr denkt wohl auch, dass ich nichts merke.“
„Ansgar, es ist genug.“
Er drehte sich um. Leonard war aus dem Speisesaal gekommen und Ansgar hatte ihn nicht bemerkt.
„Frau Mann macht ihre Arbeit ausgezeichnet. Was sie in ihrer Freizeit oder mit Carla macht, geht uns nichts an und kann dir auch egal sein.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren zog Ansgar von dannen.
„Danke.“ Stella kam die letzten Stufen herunter.
„Nichts zu danken. Im Gegensatz zu Ihnen kann ich mit Ansgar reden, wie ich will ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen.“
Er zwinkerte Stella noch zu und ging.
Sie ging in die Küche, holte sich einen Kaffee und setzte sich in ihr Büro. Wie sollte das bloß alles weitergehen. Vor allem in welcher Beziehung stand sie nun zu Carla. Sie hatten noch nicht darüber geredet. Stella war so in Gedanken versunken, dass sie Ansgar nicht bemerkte. „Ich sehe, sie träumen von meiner Schwester, aber wenn es Ihnen nichts ausmachen würde und sich um die Angelegenheiten im Schloss zu kümmern, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Ach, bevor ich es vergesse…Holen sie meinen Anzug bis Mittag aus der Reinigung.“ Und schon war er wieder weg.
Stella fragte sich wieder einmal, wie Ansgar nur so werden konnte. Carla und Leonard waren ganz anders. Aber es gibt immer ein schwarzes Schaf in der Familie und für dieses würde Stella jetzt den Anzug holen.
Kurz nach Zwölf war Stella wieder im Schloss und brachte den gereinigten Anzug in Ansgars Suite. Sie hoffte, dass er nicht da war, aber weit gefehlt.
„Hier ist Ihre gereinigte Kleidung.“
„Wird ja auch Zeit.“
„Wenn Sie noch etwas benötigen, dann sagen Sie Bescheid.“ Stella war so schnell wieder verschwunden, dass Ansgar keine Chance hatte, blöde Bemerkungen zu machen. Den Rest ihrer Arbeitszeit wurde Stella vom Grafen verschont und somit widmete sie sich wichtigeren Dingen.
„Bist du fleißig?“
Stella schaute vom Schreibtisch auf und sah Carla in der Tür stehen. Sie guckte auf die ihre Uhr.
„Du bist schon da?“
„Ja, ich muss Überstunden abbauen und im momentanen Fall, verlaufen die Spuren im Sand.“
Stella wusste genau, dass mit dem Fall ihre nächtlichen Ausflüge gemeint waren. Sie wollte aber nicht näher darauf eingehen.
„Ich mache nur schnell den Papierkram fertig und komme dann hoch. Ja?“
„Aber nur, wenn ich vorher einen Kuss bekomme.“ Carla kam zu Stella, drehte sie in ihrem Bürostuhl zu sich und gab ihr einen Kuss.
„Ich beeile mich.“
„Bis gleich.“
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