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„Und wie machst du das alles?“, fragte Stella nach einer ganzen Weile in der ich versucht hab mit einer simplen Umarmung für sie da zu sein.
„Wie mache ich was?“
„Na, mit deiner Tochter, deiner Ex und dem Vater?“
„Ach so. Seit wir geschieden sind, ist alles viel einfacher. Sophia wächst bei mir auf und Vater und Ex kommen ab und zu mal zu Besuch.“
„Stell ich mir nicht leicht vor.“
„Zumal Susanne und Lars seither ein Paar sind. Aber Zeit und Abstand machen vieles leichter. Und das Wohl von Sophia liegt uns allen am Herzen, da sollte man sich arrangieren.“
„Oh man, ganz schöner Tobak.“
„Ich bin darüber hinweg. Sophia ist das Wichtigste in meinem Leben.“ Für einen Augenblick herrscht Schweigen. „Und du wirst das irgendwann auch sein.“
„Klar, ist ja schließlich nicht so, als sei sie meine große Liebe gewesen“, antwortet sie ironisch.
„Auch das heilt. Langsamer, aber es heilt.“
„Klingt, als sprächest du wieder aus Erfahrung.“
Ich nicke. „Bin da zwei Mal durch. Das einzige was dir passieren kann ist, dass du vorsichtiger wirst.“
„In welchem Sinne?“
„Du wirst mehr überlegen, ob und wie weit du dich auf Dinge einlässt.“
Stella nickt verstehend. „Weißt du eigentlich, dass deine Locken dein Gesicht wunderschön umspielen?“
Nach einem winzigen Moment des perplexen Starrens kann ich mich zu einem Lächeln durchringen. „Danke.“
„Dafür solltest du mir nicht danken. Das haben dir doch bestimmt schon mehrere gesagt.“
„Auch ein Kompliment wiegt von Situation zu Situation mehr oder weniger“, entgegne ich immer noch lächelnd und setze zu einem Kuss an. Kurz vor ihren Lippen werd ich jedoch von dem lauten Klingeln aus meiner Handtasche unsanft daran erinnert, dass es außerhalb dieses Zimmers noch eine Realität gibt. „Entschuldige, aber ich glaube, ich sollte da dran gehen“, flüstere ich.
„Halt einfach deinen Gedanken fest.“
„Versprochen.“ Schnell, bevor es sich der Anrufer anders überlegt, nehme ich ab ohne auf den Display zu schauen. „Von Lahnstein!“ Puh, gerade noch rechtzeitig. „Ach, Vater, du bist es! Entschuldige bitte, ich bin etwas in Eile an mein Handy gegangen.“ Stille breitet sich aus, als mein Vater gefühlte hundert Fragen stellt. „Ja, ich hab das Mädchen am Fenster.“ Wieder eine Pause. „Ich denke, ich bleibe noch eine paar Tage in London. Das heißt, sofern du mich in der Holding entbehren kannst.“ Stellas Lippen benetzen sanft meinen Nacken. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Verdammt! Konzentrier dich, Carla! „Entschuldige bitte, was hast du gesagt?“ Ich versuche meine Gedanken zu ordnen und die aufkommen Lust zu unterdrücken. „Ach so, Urlaub, ja, wer braucht den nicht. Danke, Vater. Ich melde mich dann die tage noch mal. Und gib Sophia bitte einen Kuss von mir.“ Stella versucht erneut mich aus dem Konzept zu bringen. „Danke. Bis nächte Woche.“ Ich atme tief durch und drehe mich zu ihr um. „Das war gemein!“
„Ich sehe dir aber gerne dabei zu, wie du die Kontrolle verlierst.“
„Ich mag das aber nicht.“
„Ach, sag nur, Kontrollfreak!“, sagt sie grinsend.
„Nimm das zurück!“
„Ich denk nicht dran, Kontrollfreak!“
_________________ “If you live to be a hundred, I want to live to be a hundred minus one day so I never have to live without you.”  https://www.fanfiction.net/s/8764822/1/Two-In-A-Million
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