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BeitragVerfasst: 11.01.2012, 21:40 
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Lolo88 hat geschrieben:
So heute gibt es nur einen kleinen Teil...

... das macht nichts, ich freue mich über jeden neuen Teil, auch wenn er kurz ist. :wink: :danke:


LG


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Verfasst: 11.01.2012, 21:40 


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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 19:18 
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Hier kommt der nächste Teil. Wenn ihr wollt, kommt heute noch einer.
Die Geschichte liegt mir zur Zeit etwas mehr. Ich bin schon bei Teil 16. :lol:

Aber hier kommt erstmal

Teil 4:

In den nächsten Wochen freunden sich Alex und Ruth an. Alex beobachtet aufmerksam wie Ruth unterrichtet und Ruth gibt ihr gerne Einblicke in alle möglichen Internas. Während die Schülerinnen still arbeiten und in den Pausen erklärt Ruth, warum sie gewisse Sachen macht und andere lieber lässt. Sie verstehen sich sehr gut, wahren aber eine gewisse Distanz.

Drei Wochen vor den Osterferien:

Alex geht wie jeden Morgen zur Schule. Sie ging inzwischen richtig gerne in die Schule. Aber eigentlich freute sie sich am meisten darauf Ruth zu sehen. Inzwischen gestand sie sich eine gewisse Schwärmerei zu. Das kannte sie von sich, hin und wieder schwärmte sie für eine schöne Frau. Was daraus geworden, war allerdings nie.

Sie geht ins Lehrerzimmer. Komisch, Ruth ist noch gar nicht da. Sonst war sie doch immer viel früher als Alex. Kurze Zeit später kommt Ruth herein. Total verschnupft und mit dickem Schal um.

„Morgen, Alex.“, krächzt sie nur.

„Morgen, Ruth. Du siehst aber nicht sehr gesund aus. Soll ich dir was zu trinken holen? Einen Tee vielleicht?“

„Ein Tee wäre vielleicht nicht schlecht.“, murmelt Ruth. Schnell springt Alex auf und holt Ruth einen Tee aus der Küche.

„Hier bitte schön. Aufpassen, ist heiß. Aber bist du sicher, dass du mit der Stimme unterrichten kannst?“

„Eigentlich nicht. Würdest du?“

„Für dich einspringen? Das kommt jetzt plötzlich, aber warum nicht.“

Glücklich schaut Ruth Alex an. Zum Glück war sie da, was hätte sie nur heute ohne sie gemacht? Okay, die Kinder hätten endlich mal einen Film zu sehen bekommen. Aber irgendwie war es doch schöner zu wissen, dass da jemand war, auf den sie sich verlassen konnte. Seit Alex in der Schule angefangen hatte, gefiel es ihr noch besser dort. Sie mochte Alex wirklich.

„Ruth, möchtest du mir nicht zeigen, was ich machen soll?“, unterbricht Alex ihre Gedanken. Alex weiß zwar, wo sie im Stoff sind und was die Klassen in den letzten Wochen gemacht hatten, aber einen wirklichen Plan, hatte sie nicht.

„Es tut mir Leid, dass ich dich so ins kalte Wasser schmeiße. Ich hätte dich ja gestern Abend schon angerufen, aber ich hatte deine Nummer nicht.“, brachte Ruth mühsam hervor.

Schnell reißt Alex ein Stück Zettel ab und schreibt ihre Festnetz, Handynummer und Emailadresse drauf. „Hier, jetzt kannst du mich erreichen.“

Ruth nimmt den Zettel und steckt ihn in ihren Kalender. Anschließend holt sie die Arbeitsblätter und ihre Unterrichtsplanung aus der Tasche. Sie will schon zu einer Erklärung ansetzen, als Alex sie unterbricht.

„Du brauchst nicht sprechen, ich versteh dich schon so. Schone lieber deine Stimme.“ Ruth deutet auf wichtige Stellen in ihrem Konzept und versucht Alex begreiflich zu machen, was sie damit meint. Schließlich soll Alex nicht nur die Geschichtsstunden, sondern auch eine Doppelstunde Latein geben, ein Fach, dass sie selbst seit sieben Jahren nicht mehr gehabt hatte.

Es klingelt und die beiden gehen los. Vor dem Klassenzimmer bleiben sie kurz stehen. Ruth nimmt Alex Hand und drückt sie kurz, dann grinst sie sie aufmunternd an. Du machst das schon, sollen diese Gesten wohl heißen.
Sie betreten den Klassenraum und die Schülerinnen staunen nicht schlecht, als Alex vorne stehen bleibt und Ruth sich nach hinten verzieht.

„Guten Morgen.“

„Guten Morgen, Frau Berns und Frau Unterländer.“

„Wie ihr seht, geht es Frau Unterländer heute gesundheitlich nicht sehr gut. Deshalb werde ich den Unterricht übernehmen.“ Alex wirbelt anderthalb Stunden durch die Klasse und wirkt, als hätte sie nie etwas anderes getan. Geschweige denn erst 15 Minuten vorher von ihrem Auftritt erfahren. Wow, die macht das richtig gut, denkt Ruth sich. Außerdem hat man von hier hinten eine sehr gute Sicht auf die Dinge in der Klasse. Mandy und Michelle zum Beispiel scheinen eine starke Sympathie für Alex zu hegen. Bei Ruth sind die Beiden immer eher schweigsam, aber bei Alex blühen sie richtig auf. Sie ist stolz auf ihre Klasse, die Alex so gut annehmen und ihr den Start wirklich leicht machen.

Es schellt, die Schülerinnen stürmen aus der Klasse und Alex lässt sich auf den Stuhl fallen. Puuh, geschafft. Ruth geht zu ihr und legt ihr eine Hand auf die Schulter. Alex legt ihre Hand reflexartig darauf, beide verharren kurz in dieser Position. Dann nimmt Alex ihre Hand weg und steht auf.

„Und, wie war ich?“

„Super.“, bringt Ruth mühsam heraus. Sie drückt Alex kurz an sich. „Danke.“

Alex ist mit der plötzlichen Nähe etwas überfordert. Diese Nähe gefällt ihr eindeutig zu gut. Ruths Parfüm benebelt ihre Sinne und sie hätte sie am liebsten geküsst. Hoppla, wo kamen denn auf einmal diese Bedürfnisse her? Sie wollte doch nicht ernsthaft eine Frau küssen. Oder vielleicht doch? Ruth sinniert über das gleiche Thema. Sie sehen sich tief in die Augen, in dem Moment fliegt die Türe auf und Mandy und Michelle kommen herein. Sie betrachten die beiden Frauen eingehend und lachen sich wissend an.

„Lassen Sie sich von uns nicht stören.“, sagt Mandy.

„Genau, wir haben nur unsere Pausenbrote vergessen.“, ergänzt Michelle und schon sind die Beiden wieder raus.

„Bei was sollten sie uns denn stören?“, fragte Ruth etwas verwirrt.

„Keine Ahnung.“, Alex zuckt mit den Schultern. Dabei wissen beide ganz genau, was passiert wäre, wenn die Beiden nicht herein gekommen wären…


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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 19:25 
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Ich fange an die Story langsam zu lieben, sie gefällt mir richtig gut.
Die beiden kommen sich immer näher.


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Schließe mich an, super Geschichte! :freu:
Schnell weiter bitte... :wink:

Grüße P25


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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 21:01 
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Lolo88 hat geschrieben:
Wenn ihr wollt, kommt heute noch einer.

... natürlich wollen wir...Bild


LG


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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 21:16 
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Okay, dann kommt hier der nächste Teil.

Teil 5:

„Da haben wir ja genau den falschen Moment erwischt.“, Mandy lacht Michelle an.

„Das müssen wir aber irgendwie wieder gut machen.“

„Ja, ich denke, wir müssen den beiden den roten Teppich ausrollen, aber wir warten erst noch, vielleicht kriegen sie das ja alleine hin.“

„Die Funken fliegen auf jeden Fall. Aber meinst du echt, dass die Berns die Unterländer rumkriegt?“, Michelle schaut Mandy fragend an.

„Ich glaube, da ist nicht viel rum zu kriegen. Die Unterländer steht voll auf die.“

„Na ja, aber meinst du so richtig? Ich weiß nicht. Hat die Unterländer nicht einen Mann?“

„Ich glaube schon. Aber so wie die die Berns anschmachtet, kann das nicht das wahre sein.“

„Und die Berns? Meinst du echt, die steht auf Frauen?“

„Keine Ahnung. Aber die flirtet schon ganz schön mit der Unterländer.“

„Das ist ja schon irgendwie süß. Vielleicht war es aber auch gut, dass wir rein gekommen sind. Ich weiß nicht, ob die beiden schon bereit für den ersten Kuss waren. Und ein Klassenzimmer ist wohl auch nicht der geeignete Ort dafür.“

„Da hast du wohl Recht. Wir müssen das auf jeden Fall weiter beobachten. Und wenn die das nicht hinkriegen, dann weiß ich auch schon, wie wir da helfen können.“

„Ja, erzähl.“, Mandy weiht Michelle in ihren Plan ein.

Alex und Ruth sind in der Zwischenzeit ins Lehrerzimmer zurück gekehrt. Alex kümmert sich rührend um Ruth, holt ihr was zu trinken und schnorrt bei den anderen Lehrern ein paar Halsschmerz-Bonbons. Beide versuchen den plötzlichen Moment der Nähe zu vergessen und tun so, als ob nichts gewesen wäre.
Aber wenn die andere nicht hinguckt, stehlen sich ihre Augen doch hin. Alex fühlt sich irgendwie verwirrt, sie beschließt am Nachmittag erst mal Kathy anzurufen und den Rat ihrer Freundin einzuholen. Auch Ruth fühlt sich irgendwie komisch, und das nicht nur wegen ihrer Krankheit. Sie beschließt erst Mal über ihre komischen Gefühle hinweg zu gehen.

Den restlichen Schultag kriegen Beide gut über die Bühne. Alex ist voll in ihrem Element und Ruth beobachtet sie aufmerksam. Zwischendurch fragt sie sich ernsthaft, ob sie Alex überhaupt noch etwas beibringen kann. Nach dem Ende der Stunden verlassen beide allerdings immer schnell den Raum um nicht erneut in Versuchung zu kommen…


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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 21:33 
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Super,gleich 2 neue Teile. Ruth und Alex sind zu süß :mrgreen:
Bin ja mal gespannt was Mandy und Michelle aushecken :D


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BeitragVerfasst: 12.01.2012, 21:41 
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Lolo88 hat geschrieben:
Und wenn die das nicht hinkriegen, dann weiß ich auch schon, wie wir da helfen können.“

... das sind aber eifrige Schülerinnen, :wink: statt sich mit Geschichte und Latein zu beschäftigen ... :mrgreen:


LG


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BeitragVerfasst: 13.01.2012, 14:19 
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Wow, die Geschichte wird immer spannender..Es knistert total und dass bringst du sehr gut rüber..Bin sehr gespannt auf die Nächste Begnung..Und die beiden Schülerinnen sind auch der Knaller :)



:bigsuper: :freu: :klatsch:


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BeitragVerfasst: 13.01.2012, 17:36 
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tiefgang hat geschrieben:
Lolo88 hat geschrieben:
Und wenn die das nicht hinkriegen, dann weiß ich auch schon, wie wir da helfen können.“

... das sind aber eifrige Schülerinnen, :wink: statt sich mit Geschichte und Latein zu beschäftigen ... :mrgreen:


LG


Die wollen doch nur etwas nachhelfen den beiden :wink:


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BeitragVerfasst: 13.01.2012, 22:36 
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Bevor die zwei sich näher kommen, wollen wir doch erst mal was über die Gefühlswelt erfahren.

Die Gefühlswelt der Alex B.

Teil 6:

Nachmittags lässt Alex sich zu Hause aufs Sofa fallen. Unterrichten war ganz schön anstrengend. Jetzt musste sie aber dringend Kathy anrufen und hören, was sie zu ihrem kleinen Problem zu sagen hat. Sie schnappt sich ihr Handy und wartet, dass Kathy rangeht.

„Hallo Kathy, Alex hier.“

„Hi Alex, schön, dass du anrufst. Wie läuft es in der Schule?“

„Super, ich habe heute den ganzen Tag unterrichtet.“

„Wow und da sagst du erst jetzt Bescheid? Ich hätte doch hier die Daumen gedrückt.“

„Ich habe es selbst erst heute Morgen erfahren. Meine Betreuerin ist erkältet und hat fast keine Stimme mehr.“

„Also einen Kopfsprung ins kalte Wasser. War sie denn zufrieden mit dir?“

„Ich denke schon, sie kriegt ja im Moment kaum einen Ton raus.“

„Und wie läuft es sonst so mit ihr? Versteht ihr euch gut?“

Endlich konnte Alex über ihr kleines Problem sprechen: „Fast schon zu gut.“

„Was soll das denn heißen? Ach Alex, jetzt sag nicht du stehst auf sie.“

„Vielleicht ein kleines bisschen.“

„Dazu musste es ja irgendwann kommen.“

„Wie meinst du dass?“

„Ach, komm Alex, dass weißt du ganz genau. Männer waren noch nie dein Fall. Erinnerst du dich nicht mehr an Frau Schmidt, unsere Lateinlehrerin in der 10.? Du hast sie so angeschmachtet, dass ich manchmal Angst hatte, dass du die gleich anspringst.“

„Okay, vielleicht war ich ein ganz kleines bisschen verknallt. Die hatte aber auch immer dieses endscharfe Kleid mit dem durchgängigen Reißverschluss an. Man war das scharf, dass hätte ich ja zu gerne mal aufgemacht.“, Alex grinst bei der Erinnerung.

„Siehst du, und Frau Merten, unsere Mathelehrerin in der 11.?“

„Die, die mir mündlich ne 1+ gegeben hat? Ich glaub, die stand mehr auf mich, als ich auf sie.“

„Ja, das mag schon sein. Aber du wärst auch nicht abgeneigt gewesen.“

„Nö, aber war schon lustig. Wie sie mir eine 1 auf dem Zeugnis gegeben hat, obwohl ich zwei 2en geschrieben hatte und anderen, die zwei 1en hatten. eine 2.“

„Du fandest das lustig. Aber die anderen waren glaub ich ganz schön angepisst. Die hatten ja auch gar keine Chance, die hat ja nur dich gesehen.“

„Mein Gott, ich bin halt charming.“

„Und jetzt erzähl mir von ihr. Wie sieht sie aus?“

„Ziemlich gut, etwas kleiner als ich, dunkle lange Haare, extrem schöne dunkelblaue Augen.“

„Ich hätte es mir ja denken können. Voll dein Beuteschema.“

„Ha, ha, wie kommt es eigentlich, dass du über meine sexuelle Orientierung besser Bescheid weißt als ich?“

„Keine Ahnung. Vielleicht wolltest du dir es einfach nicht eingestehen? Dabei war das für mich immer sonnenklar. Allein schon mit dir ins Kino zu gehen, du fandest immer die Schauspielerinnen gut und ich die Schauspieler. Weißt du eigentlich, wie erschrocken ich war, als du auf einmal mit Tim um die Ecke kamst?“

„Nee, ich habe immer gedacht, du kannst ihn nicht leiden.“

„Kann ich auch nicht. Aber gib es zu, verliebt warst du nicht in ihn. Du brauchtest doch nur ein Alibi, damit deinen Family dich endlich in Ruhe lässt.“

„Stimmt wohl. Aber er ist auch ganz nett.“

„Ja als platonischer Freund vielleicht, aber für eine Beziehung doch nicht.“

„Nee, du kennst mich eben besser, als ich mich selber.“

„Aber um mal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, meinst du sie steht auch auf dich?“

„Ich weiß nicht. Manchmal guckt sie mich so an und dann wieder doch nicht. Aber heute hätten wir uns fast geküsst.“

„Was? Und das sagst du erst jetzt? Erzähl, wie kam es dazu?“

Alex erzählt Kathy die ganze Geschichte. Als sie an der Stelle ankommt, wo die beiden Mädels sie unterbrochen haben, flucht Kathy:

„Immer diese kleinen Rotzkröten. Kein Feingefühl.“

„Vielleicht war es besser so. Ich weiß echt nicht wie Ruth darauf reagiert hätte.“

„Kann schon sein, aber was willst du jetzt machen?“

„Keine Ahnung. Vielleicht warte ich erst mal, ob was von ihr kommt.“

„Keine schlechte Idee. Aber warte nicht zu lange. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.“

„Kathy, du bist echt die Beste. Was würde ich ohne dich machen?“

„Keine Ahnung, dir einen Strick nehmen? Oder noch schlimmer, dein Leben mit irgendeinem Typen verbringen, den du gar nichts liebst, nur weil du zu feige bist, zu deinen Gefühlen zu stehen und niemanden hast, der dich mit der Nase draufschubst?“

„Danke, Kathy. Ich habe verstanden. Du hast kein Problem damit, dass ich auf Frauen stehe, oder?“

„Bist du blöd? Habe ich nicht gerade gesagt, dass ich es schon immer wusste? Manchmal hast du echt ein Brett vorm Kopf. Meine Güte, ich glaube, ich muss vorbei kommen und euch verkuppeln.“

„Ich glaube, dass schaffe ich alleine.“

„Ich hoffe doch. Willst du immer noch in den Osterferien her kommen?“

„Ja, warum auch nicht.“

„Keine Ahnung, vielleicht ist dir mehr nach heißen Nächten mit deiner neuen Flamme.“, Kathy kichert.

„Noch haben wir uns nicht mal geküsst. Da wollen wir mal nicht direkt an heiße Nächte denken.“

„Du kannst sie ja auch mitbringen.“

„Nee, lass mal. Dann werde ich direkt enterbt und brauche mich bei einen Eltern gar nicht mehr blicken lassen.“

„Meinst du echt?“

„Das meine ich nicht nur, dass weiß ich.“

„Kann ich mir nicht vorstellen. Deine Eltern sind doch voll nett.“

„Bis zu einem gewissen Grad, aber das liegt eindeutig drüber.“

„Wenn du meinst. Ich glaube trotzdem nicht, dass sie ihre Tochter unglücklich sehen wollen.“

„Dein Wort in Gottes Gehörgang. So und jetzt habe ich Hunger und nichts im Haus, also werde ich wohl mal einkaufen gehen. Schau Kathy.“

„Schau, Alex. Und ich will Liveberichterstattung, weißt du ja.“

Alex legt auf und grinst vor sich hin. Kathy war einfach die beste Freundin, die sie sich wünschen konnte. Sie zieht sich an und geht einkaufen…


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BeitragVerfasst: 13.01.2012, 23:13 
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da bin ich ja mal gespannt, wie Ruth ihre Gefühle einordnet..Hoffe, die Beiden kommen sich vor oder in den Osterferien näher ;)


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BeitragVerfasst: 14.01.2012, 07:52 
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Ja auf Ruth's Gefühle bin ich auch gespannt.
So,so Alex ist also doch keine Hetero Frau,ob uns bei Ruth eine ähnliche Überraschung erwartet?
Kathy ist ne Klasse Freundinn :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 14.01.2012, 14:33 
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Dann kommen wir mal zur Gefühlswelt der Ruth

Teil 7:

Ruth liegt zu Hause im Bett und es geht ihr wirklich nicht sehr gut. Da hört sie die Tür aufgehen und Tobias Stimme ertönt.

„Hallo Schatz. Bist du da?“

„Ja, im Schlafzimmer.“, bringt sie mühsam hervor.

Tobias kommt rein. „Gibt es nichts zu essen?“

„Wie du siehst, bin ich krank.“

„Und? Kochen hättest du doch wohl noch gekonnt.“

„Nein, mach dir ne Pizza, wenn du Hunger hast. Ich muss mich ausruhen.“, sie dreht sich weg. Mit Alex wäre ihr das nicht passiert. Die hätte ihr Tee gekocht und ihr eine Wärmeflasche gebracht und ihr auch sonst jeden Wunsch erfüllt. Halt mal, dachte sie gerade wirklich darüber nach, wie es wäre, wenn sie mit Alex zusammen wäre? Hatte sie Fieber, oder was? Alex war eine Frau und sie stand nicht auf Frauen. Und was das für ein Aufreger wäre. Nein, nein, kein Gesund-pflegen von Alex. In dem Moment kam Tobias wieder rein.

„Du betrügst mich.“, sagte er aufgebracht.

„Wie kommst du denn darauf?“, sie hatte jetzt wirklich keine Kraft zu streiten.

„Wer ist Alex?“, fragt Tobias stattdessen und wirft ihr den Zettel mit Alex Nummern zu.

„Ach so, dass meinst du, sie ist meine Referendarin. Was hast du eigentlich an meinem Kalender zu suchen? Aber du gehst mir mit deiner ewigen Eifersucht gehörig auf die Nerven.“

„Du gibst mir ja allen Grund dazu. Wir hatten schon seit Monaten keinen Sex mehr, ständig kritisierst du an mir herum. Ich frage mich langsam ernsthaft, was das noch für eine Beziehung ist.“

„Das frage ich mich manchmal auch.“

„Was? Soll dass heißen, du willst mich nicht mehr?“

„Nein, Tobias. Du bedeutest mir echt viel, aber in letzter Zeit hakt es irgendwie. Du hast einfach kein Feingefühl. Zum Beispiel gerade, du siehst, dass ich krank bin und anstatt mich zu fragen, ob du mir was bringen kannst, pflaumst du mich an, warum es nichts zu essen gibt.“

„Ich und kein Feingefühl? Ich war den ganzen Tag arbeiten und kann ja wohl erwarten, dass ich was zu Essen kriegen, wenn ich nach Hause komme.“

„Falsch. Für den Fall, dass du es vergessen hast, ich gehe ebenfalls arbeiten. Ich bin kein Hausmütterchen, dass den ganzen Tag nur darauf wartet, dass ihr Göttergatte nach Hause kommt.“

„Ach, das bisschen in der Schule rumhängen, kann man ja wohl nicht arbeiten nennen.“

„Tobias, pass auf, was du sagst. Und jetzt geh, ich bin müde. Du kannst auch direkt im Wohnzimmer schlafen.“

„Wenn du meinst.“ Damit verlässt Tobias das Schlafzimmer und lässt eine völlig aufgelöste Ruth zurück. Sie lässt sich in die Kissen sinken, ihr Hals brennt wie Feuer und ihre Nase läuft. So ging, dass nicht weiter. Sie konnte die Ignorante-Art dieses Mannes einfach nicht mehr ertragen. Sie ballte die Hand zur Faust und merkte, dass sie etwas umklammert hielt. Alex Zettel. Hatte sie den etwa die ganze Zeit festgehalten? Gedankenverloren strich sie darüber. Sie dachte daran, wie gut es sich angefühlt hatte, Alex zu umarmen. Und wie selbstverständlich sie mit einander reden konnten. Alex hatte einfach das Feingefühl, dass sie bei Tobias so vermisste. Alex würde nie so taktlos sein. Sie verstanden sich blind und brauchten keine Worte. Ach Alex, wenn du nur keine Frau wärst.

Aber was sprach eigentlich dagegen? Inzwischen hatte sich das Bild doch etwas geändert, viele erfolgreiche Frauen waren lesbisch, in vielen Fernsehserien kamen lesbische Paare vor und kaum jemand störte sich noch daran. Aber konnte sie das auch? Und wollte sie das überhaupt? Eigentlich wusste sie gar nichts mehr. Die plötzliche Nähe zwischen Alex und ihr verwirrte sie. Auf einmal erinnerte sie sich an den zweiten Tag ihres Zusammentreffens, als Alex ihr die Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte. Auch das hatte sich so unglaublich gut angefühlt, so normal. Sie beschloss, dass sie das Ganze doch einfach auf sich zu kommen lassen wollte. Sie wollte in Alex Nähe sein, aber irgendwie machte es ihr auch Angst. Jedes Mal wenn sie an Alex dachte, schlug ihr Herz schneller. Oh man, Alex, was machst du nur mit mir? Mit diesem Gedanken schlief sie ein…


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