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 Betreff des Beitrags: Carla & Stella
BeitragVerfasst: 10.08.2009, 22:42 
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mein erster versuch...schauen wir mal,was dabei rauskommt


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Verfasst: 10.08.2009, 22:42 


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BeitragVerfasst: 10.08.2009, 22:43 
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„Frau Mann, ich wünsche Sie umgehend in der Bibliothek zu sprechen!!“, äußerte sich die Gräfin mit einem sehr bestimmenden und kühlen Tonfall, der mir immer wieder einen Schauer über den Rücken laufen lässt.
„Jawohl, Frau Gräfin.“, sagte ich zögernd. Was hab ich jetzt schon wieder falsch gemacht? frage ich mich.

Ich folge ihr mit dem gebührenden Sicherheitsabstand – fast wie ein kleines Kind, das auf eine Belehrung wartet. Der Gang von der Küche in die Bibliothek schien ewig zu dauern. Jedes Szenario, jede Kleinigkeit – einfach alle Arbeitsschritte lasse ich gedanklich revue passieren und lege mir eine überzeugende Argumentation zu recht.
Meine Hirnwindungen laufen so sehr auf Hochtouren, dass ich nicht einmal bemerkte, als wir in der Bibliothek ankamen und sie hinter dem sehr beeindruckenden, antiken Schreibtisch platznimmt. Die Gräfin nimmt unterlagen zur Hand und ohne mich eines Blickes zu würdigen, signalisiert sie mir, ich solle mich doch setzen.
„Frau Mann, nun sind Sie bereits einige Wochen bei uns und Elisabeth hat Ihnen bestimmt klar und deutlich Ihre Aufgabenbereiche erläutert.“, meint Carla von Lahnstein. Sie hebt den Kopf und blickt mich mit ihren strahlend blauen Augen eindringlich an.
„Aber natürlich, Frau Gräfin. Sie war eine große Hilfe und sehr …“, beginne ich zu sagen und wie so häufig unterbricht mich die Gräfin.
„Ich möchte nicht über die Fähigkeiten von Elisabeth sprechen, die kenn ich bereits, sondern über die Tatsache, dass Sie offensichtlich Ihrer „großen Hilfe“ nicht aufmerksam genug zu gehört haben!“, fährt die Gräfin fort. „Denn wie kommt es dann, dass Sie meine Tochter Beaufsichtigen, obwohl ausdrücklich gesagt wurde, dass nur das Kindermädchen in meiner Abwesenheit für sie verantwortlich ist!“
Ich sitze hier vor ihr und kann es nicht glauben, was sie da sagt. Was soll das? Ich hab dem Kindermädchen lediglich einen Gefallen getan und jetzt bin ich die böse. „Gräfin Lahnstein, ich wurde nicht informiert, dass es nicht angebracht ist, Ihre Tochter zu Bauaufsichten. Ich habe lediglich…“, ich versuche mich einigermaßen im Zaum zu halten und ihr zu erklären, wie es zu dieser Situation kam.
Die Gräfin erhebt sich von ihrem Stuhl und tritt näher an mich heran und unterbricht mich erneut.
„Frau Mann, Sie sind meine Verwalterin und kein Kindermädchen. Diese Aufgabe fällt nicht in ihren Aufgabenbereich. Darüber hinaus kenne ich Sie erst einige Wochen und kann noch nicht sagen, ob sie ein guter Umgang für meine …“
Jetzt erhebe ich mich ebenfalls und gehe einen Schritt auf sie zu. „Wie bitte? Ein guter Umgang… Das glaub ich jetzt nicht! Meine Reverenzen wurden gründlich unter die Lupe genommen. Es war fast so als ob ich einen Job fürs FBI annehmen würde. Absolut alles wurde überprüft!! Das ist ja eine bodenlose Frechh…“
„Frau Mann, wie können Sie es wagen so mit mir zu sprechen!?! Sie arbeiten für mich! Ich dulde diese Umgangsform nicht!“, sagt die Gräfin energisch und mit diesem mittlerweile gut bekannten kühlen Tonfall.
Wieder läuft mir ein Schauer über den Rücken. Wie macht sie das nur…dieser Tonfall und ich erstarre, ich fühle mich wie ein kleines Kind…Gott, ich hasse das! Tzzz…unglaublich, diese Frau. Da steht sie vor mir mit ihren Händen in den Hüften abgestützt und voller Erhabenheit. Und sie soll nett sein, also wirklich … Gregor redet Blödsinn, was findet er nur an ihr. Gut, sie sieht toll aus…genauer genommen, sie ist verdammt heiß und vor allem, wenn sie wütend wird. Moment, stopp … was denk ich denn da! Heiß?!?! Oh nein, das ist nicht gut. Nein, ich finde sie nicht heiß. Sie ist eingebildet, überheblich, kühl, distanziert. Einfach unausstehlich!!!Offensichtlich hat die Gräfin bemerkt, dass ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war.
„Hallo? Jemand zu Hause? Oder hören Sie mir jetzt nicht einmal noch zu, wenn Sie schon meine Anweisungen ignorieren!“, meint die Gräfin.
„hmmm…doch doch, ich hören Ihnen zu, nur was ich höre kann ich einfach nicht fassen! Diese Anspielung auf meine Kompetenzen sind die Höhe!“ und wieder trete ich einen Schritt auf sie zu –wir stehen ganz dicht aneinander. Ich kann fast ihren Atem spüren und oh, dieses Parfüm…mmmh….


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BeitragVerfasst: 10.08.2009, 23:20 
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Plötzlich trete ich wie benommen einige Schritte zurück. Ich höre der Gräfin nicht mehr zu, die mit ihrem Vortrag über Benehmen noch lange nicht am Ende ist. Nur noch ihr Anblick, ihre nun heftiger werdenden Gestikulation und ihre Augen, die dunkler werden, nehme ich wahr.
Ich muss hier raus. Diese Frau treibt mich in den Wahnsinn. Sie redet von angemessenen Verhalten und selbst ist sie nicht besser als alle anderen. Warum hab ich nur einen Job in diesen Kreisen angenommen? Ach ja, Gregor, der mir diese Sache so schmackhaft gemacht hat. Mit dem muss ich noch ein ernstes Wort reden.
„Gräfin Lahnstein, dieses Gespräch führt zu nichts. Es ist noch viel Arbeit zu erledigen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen!“ und damit verlasse ich den Raum ohne sie nochmal zu Wort kommen zu lassen.
Puh, das wird sicher noch ein Nachspiel haben.
Carla steht wie angewurzelt – nun alleine in der Bibliothek. Wie kann diese Frau wagen einfach so davon zu laufen ohne meiner Erlaubnis. Ich war noch nicht fertig! Das darf doch nicht wahr sein. Was glaubt eigentlich diese Stella Mann, wer sie ist? Niemand und damit meine ich, absolut niemand lässt mich stehen! Arbeit…klar, Arbeit gibt es immer, aber trotzdem. Das hat noch ein Nachspiel.
Nach dem der erste Schock überwunden war, geht die Gräfin wieder an ihre Arbeit – es gibt ja bekanntlich viel zu tun. Die Zeit vergeht wie im Flug und die Familie Lahnstein sitz bei ihrem alltäglichen gemeinsamen Abendessen. Alles ist wie immer – Ansgar stichelt Leonard und Carla auf, macht spitze und deplatzierte Bemerkungen. Doch an diesem Abend bleibt Carla stumm. Sie ist tief in ihren Gedanken versunken. Die Diskussion bzw. Auseinandersetzung mit Frau Mann lässt sie nicht los. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass ihre Verwalterin die Courage aufbrachte und den Raum verlies.
Wer bist du Stella Mann? Wie kann es möglich sein, dass ich bei dir immer die Fassung verliere und du mich so leicht wütend machen kannst?Der Gräfin ist diese Situation neu. Es ist untypisch für sie die Fassung zu verlieren, es ist untypische die Stimme zu erheben.
No Limits:
„Gregor, was hast du dir dabei gedacht? Wie konntest du ernsthaft behaupten, dass dieser Job genau das Richtige für mich sei?“, frage ich meinen Cousine aufgebracht.
„Stella, was ist denn los mit dir? Naja, der Job am Schloss ist doch genau das nach dem du gesucht hast. Herausfordernd, abwechslungsreich, anspruchsvoll und …“
„Ja, herausfordernd trifft es ganz genau“, sage ich erschöpft und leicht verzweifelt als ich mich an den Tresen setze. „Die Gräfin macht mich fertig. Ständig geraten wir aneinander. Egal was ich mache, ihr passt es nicht. Sie ist unhöflich, kalt … ach, sie ist … ich weiß auch nicht. Irgendetwas passt nicht. Irgendetwas hat sie an sich, dass mich so wütend macht. Ich könnte aus der Haut fahren“
„Hmmm…so wie du Carla beschreibst, kenn ich sie nicht. Sie ist immer total nett, hilfsbereit, lustig und charmant. Vielleicht belastet sie etwas oder sie hatte einfach einen schlechten Tag.“
„Einen schlechten Tag, du machst Witze…Sie ist seit Anfang an so zu mir. Es kommt mir schon so vor als, ob sie etwas gegen mich hat.“
Gregor tritt vom Tresen hervor und nimmt mich in den Arm.
„Ach was, dass kann ich mir nicht vorstellen. Versuch noch mal mit ihr zu reden. Du wirst sehen, wenn du sie erst einmal etwas besser kennst, wird ihr Charm auch bei dir wirken. Und he, wer weiß…immerhin seit ihr ja beide vom gleichen Ufer! Es heißt ja, was sich liebt das neckt sich“
Als ich „gleiches Ufer“ höre, erstarre ich. Was die Gräfin ist lesbisch? Nein, aber das kann nicht sein, das hätte ich gemerkt. Ich hab kein einiges Signal dafür erhalten.
„Was sie steht auf Frauen?“
„Ja, Stella. Hast du das nicht gemerkt?“, lacht Gregor.
„Nein, ich hätte nie…ich meine, sie und lesbisch…nein…also wirklich…das wäre mir nie in den Sinn gekommen!“, sage ich etwas verwirrt.
„Ach und wieso nicht? Ok, sie sieht nicht unbedingt, wie eine „typische Lesbe“ aus – oder so sagt man das doch“, und er lacht wieder „jaja, ist schon schade, dass sie auf Frauen steht. Carla ist intelligent, charmant, witzig und noch dazu schön. Mensch, diese Augen, dieses Lächeln…tja, da kann Mann schon schwach werden.“
Ja, diese Augen, diese Lippen und erst dieser klasse Körper … einfach zum Anbeißen. Was? Nein, nicht schon wieder … diese Gedanken müssen aus meinen Kopf – sie muss aus meinen Kopf. Ich kann sie nicht leiden oder etwa doch?


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 06:02 
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@sabrina

Wünderschön !!! Einfag weiter machen !! :wink:

grüsse muis


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 08:46 
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Ja kann Muis da nur zustimmen!!

wirklich sehr schön geschrieben!!
Mehr davon :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 09:00 
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Mir gefältt was ich lese...ja, doch, gefällt mir sehr gut.
Du bist ein auktorialer Erzähler in der Ich-Form, das ist genial. Hätte ich auch mal drauf kommen müssen.

_________________
“If you live to be a hundred, I want to live to be a hundred minus one day so I never have to live without you.”

Bild
https://www.fanfiction.net/s/8764822/1/Two-In-A-Million


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 11:41 
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und wie gehts weiter .............


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 11:52 
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hab gerade ein 6 stunden meeting hinter mir...aber heute gibt es noch ein paar teile.ganz bestimmt.


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 12:42 
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In dieser Nacht hab ich kaum Schlaf abbekommen und trete nun noch im Halbschlaf meinen Dienst an. Dienstplaneinstellung, Besprechungen mit dem Gärtner – der völlig unfähig zu sein scheint und haufenweise Papierkram. Ja, man kann sagen, dass ich den ganzen Vormittag beschäftigt war und ich lediglich einen flüchtigen Gedanken an die Gräfin verschwendet habe. Es ist regelrecht ein Segen, dass ich ihr heute noch nicht über den Weg gelaufen bin und dann plötzlich…
„Autsch!“, schreit die Gräfin
Und Schwupps ist es passiert … ich hab die Schlossherrin über den Haufen gerannt und lieg jetzt auf ihr – mit einem Bein zwischen ihren und meine Hände in abstützender Haltung neben ihren Kopf.
Es fühlt sie gut an, auf ihr zu liegen und sie riecht so gut – so unverschämt gut! Gott, und ihr Mund … diese leicht geöffneten Lippen sehen sehr einladend aus. Am liebsten würde ich …
„Frau Mann, gedenken sie den ganzen Tag auf mir zu liegen oder wären sie so freundlich und erheben sich.“; sagt die Gräfin sarkastisch.
Ich blicke ihr tief in die Augen. Oh man, das bedeutet Ärger.
„hmm…nein, natürlich … ich war nur …“, beginne ich zu stottern. Mensch, Stella reiß dich zusammen.
Mit hastigen Bewegungen steh ich auf und helfe ich ihr vom Boden.
„Gräfin Lahnstein, es tut mir Leid, dass war keine Absicht. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich nichts mehr um mich herum wahrgenommen habe.“, ich halte inne und warte auf eine erneute Standpauke, aber die Schlossherrin bleibt stumm und starrt mich man. Also fahr ich fort „Ich weiß auch nicht, ich kann mich heute nicht besonders gut konzentrieren und ich …ach egal…wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen? Kann ich irgendetwas für Sie tun?“, frage ich sie mit flehenden Ton.
Und dann passiert etwas, dass ich zuvor noch nie von ihr gehört habe. Sie lacht und was für ein Lachen, das ist … Mein Herz bleibt für einen Moment stehen und ich bekomm Gänsehaut… wow, ihr Lachen klingt bezaubernd.
Noch völlig von diesem Klang eingenommen, überhöre ich fast was sie zu mir sagt.
„Ob Sie noch etwas für mich tun können? Ich denke, Sie haben schon genug Getan.“
Und damit geht die Gräfin die Treppen hinauf. Ich blicke ihr nach und kurz bevor sie aus meinem Blickfeld verschwindet, dreht sie sich noch mal um und spricht: „ oh, Sie können doch etwas für mich tun … beim nächsten Mal, bitte mit offenen Augen durchs Schloss wandern, ansonsten können Sie jemanden ernsthaft verletzten.“ und weg war sie.
Was ich nicht sehen konnte, war dass Carla von Lahnstein mit einem Lächeln ihre Suite betritt.
Gestern diese Auseinandersetzung und lässt mich sozusagen im Regen stehen. Und heute reißt sie mir im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen weg. Einfach unglaublich diese Frau! Sie hat mich nicht gesehen – nicht bemerkt … hmmm…bin ich wirklich so unscheinbar? Ich bin gespannt, welche Dreisigkeiten Stella Mann für mich noch auf Lager hat.
Bei dieser Vorstellung muss die Gräfin grinsen und beginnt Unterlagen für die Holding durchzulesen. Jedoch schweifen ihre Gedanken immer wieder ab.
Gott, meine Konzentration lässt heute zu wünschen übrig. Warum denke ich immer wieder daran, wie es sich angefühlt hat als sie auf mir lag. Also echt, ist ja nicht als ob noch nie eine Frau auf mir lag.
Die Gräfin erhebt sich und geht in ihrer Suite auf und ab.
Also warum lässt mich dieses Gefühl nicht los? Mensch, ich kann diese Empfindung nicht einmal genau benennen. Doch eins weiß ich genau, es war nichts besonders … tzzz … warum sollte es auch etwas Außergewöhnliches gewesen sein. Stella Mann, meine Verwalterin … eine Frau, die ich nicht ausstehen kann. Sie ist nervig, sie überschreitet ihre Kompetenzen, sie ist unkonzentriert, vorlaut, hitzköpfig und meint mir – Carla Gräfin von Lahnstein – die Stirn bieten zu können!
Die Gräfin lässt sich wieder auf die Couch fallen, schlägt die Hände über den Kopf zusammen und sagt laut: „ Nein, es war kein tolles Gefühl sie so nahe bei mir zu haben – ganz bestimmt nicht. Ich brauche halt wieder etwas Abwechslung und ein Date wäre genau das Richtige“
Somit greift sie zum Handy und ruft eine Bekannte an, die schon seit längerem um ein Treffen gebeten hat.


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 14:59 
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Einstweilen verrichte ich weiter meine Tätigkeit mit vermehrter Aufmerksamkeit und vor allem in der Hoffnung der Gräfin nicht noch mal über den Weg zu laufen.
Irgendetwas hat diese Frau an sich, dass mich in den Wahnsinn treibt!
Puhh…endlich Feierabend, den hab ich mir auch verdient. So, aber jetzt ab ins No Limits auf einen Absacker.


No Limits:
„Hi Christian, wie geht’s? Ein Bier bitte.”, und setz mich an den Tresen.
„Gut, gut … Klar, Stella. Kommt sofort. Und wie war dein Tag?“, fragt er und reicht mir das Getränk.
„Ja, ging so. Ein ständiges Auf und Ab. Du wirst mir nicht glauben, was mir heute schon wieder passiert ist. Ich hab die Gräfin über den Haufen gerannt.“
Christian beginnt zu lachen. „Du hast was? Das hätte ich gerne gesehen. Das war bestimmt ein Bild für die Götter! Und was hast Carla von deiner stürmischen Art gehalten?“
„Das ist überhaupt nicht witzig. Naja, sie war … hmmm … wie soll ich sagen … sie hat eigentlich ganz cool reagiert. Sie meinte nur, dass ich beim nächsten Mal besser aufpassen sollte.“, peinlich berührt lege ich meinen Kopf auf den Tresen.
„Na siehst du, ist doch nur halb so schlimm gewesen. Carla ist ziemlich cool drauf. Mach dir keinen Kopf. Sie hat das sicher schon längst wieder vergessen. Kann doch jeden einmal passieren.“

Seufzend blicke ich ihn an.

„Ach Christian, aber mir passiert so ein Blödsinn ständig und vor allem in ihrer Gegenwart. Ich weiß, doch selbst nicht was das eigentlich soll. Diese Frau macht mich wütend und im selben Atemzug verwirrt sie mich. Ich hab keine Ahnung was in ihr vorgeht oder wie sie wirklich ist. Auf der einen Seite schnauzt sie mich an, wegen jeder Kleinigkeit. Sie verhält sich abweisend und arrogant, dass ich ihr am liebsten an die Gurgel springen möchte. Aber auf der anderen Seite reagiert sie gelassen und nimmt meine Tollpatschigkeit mit Humor hin. Frauen … man kann nicht mit, aber auch ohne sie leben“
„Naja, ich kann gut ohne sie leben“, lacht Christian.
Seine Aussage zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.

Er blickt zur Tür.
„Sieh mal an, wer da zur Tür reinkommt.“; und grinst mich frech an.
Ich folge seinem Blick und da ist sie – Carla von Lahnstein gekleidet in einem schwarzen, enganliegenden Kleid, das weder zu kurz noch zu lang ist und ihre schönen, langen Beine betont.
Ich hole tief Luft – was Christian nicht entgeht und dies mit einem Kopfschütteln kommentiert.
Der Wahnsinn! Sie sieht verdammt heiß aus. Wie macht sie das nur? Sie betritt einen Raum und alle drehen sich nach ihr um. Es ist fast so als ob die Zeit stehen bleibt.
Ich kann meinen Blick kaum von ihr lösen und da fällt mir auf, dass sie nicht alleine gekommen ist. Die Gräfin ist in Begleitung einer attraktiven dunkelhaarigen Frau.
Ist das ein Date? Die beiden scheinen sehr vertraut mit einander zu sein.
Meine Blicke kleben förmlich an den beiden. Christian redet irgendwelches Zeugs daher, aber ich hör ihm nicht zu. Es interessiert mich nicht im Geringesten was er zu sagen hat. Ich blende alles rund um mich aus. Nur noch die Gräfin und ihre Begleitung scheinen in meiner Wahrnehmung vorhanden zu sein. Ich beobachte jedes noch so kleine Detail. Wie die fremde Frau sanft über den Arm der Gräfin streicht. Wie sie sich zur ihr beugt und der Gräfin etwas ins Ohr flüstert. Das Lächeln meiner Chefin – so verspielt und verführerisch.
Ich halte es hier nicht mehr aus.
Abrupt steh ich auf, leg das Geld auf den Tresen und verschwinde.
Christian blickt mir erstaunt hinterher. Ich bin mir sicher, dass da noch so einige Fragen auf mich zu kommen, aber das ist mir in diesem Moment egal. Ich muss einfach weg – weg von den beiden Frauen – weg von diesem geflirte.
Muss sie die Gräfin anfassen und dieses ständige dämliche gegrinse, das ist nervig. Als ob die Frau ernsthaft an ihr interessiert wäre. Sie will die Gräfin nur ins Bett bekommen. Ach was interessiert mich eigentlich, was die Gräfin macht. Ist doch ihr Leben! Sie ist eine erwachsene Frau und noch dazu Single. Außerdem ist es kein Wunder, wenn jemand versucht bei ihr zu landen. Carla von Lahnstein ist eine sehr erfolgreiche –Erfolg macht ja bekanntlich sexy – attraktive, intelligente Frau.
Stopp … was rede ich denn da?! Und warum bin ich so wütend, warum bin ich aus dem Lokal gelaufen, wie eine Irre?! Ich … ich bin eifersüchtig. Oh nein!!!!


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 15:31 
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Wieder einmal sehr schön geschrieben!!

Freue mich schon auf mehr!!


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 19:03 
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Als die beiden Frauen das Lokal betreten, bemerkte Carla ihre Verwalterin sofort.
Na toll, jetzt ist sie auch hier!
Jedoch versucht Carla Stella’s Anwesenheit weitgehend auszublenden, denn schließlich hat sie ein Date.
Hmmm … es ist schön Alexia wiederzusehen. Sie sieht gut aus, wie eh und je … richtig zum Vernaschen. Tja, und das werde ich wohl auch machen. Es tut gut zu flirten. Einmal die Arbeit zu vergessen. Das ist genau was ich jetzt brauche.
Als sich Carla nach vorne beugt, um Alexia näher zu kommen, hört sie ein lautes Geräusch. Sie blickt Richtung Tresen. Stella hat den Barhocker sehr unsanft weggerückt und stürmt aus dem No Limits.
Was ist denn in sie gefahren? Da versteh noch einmal jemand diese Frau!
Zu späterer Stunde kehren die beiden Damen auf dem Schloss ein und wie Gräfin schon prophezeit hat, bleibt es nicht bei einem „Kaffee trinken“ in ihrer Suite.

Nächster Morgen:
„Frau Mann, ich muss etwas mit Ihnen besprechen!“, sagt die Gräfin.
Oh, dieses Szenario kommt mir bekannt vor. Nicht schon wieder. Heute ertrag ich das nicht.I
ch folge ihr. Mmhh… ihre Rückseite ist wirklich sehr ansehnlich. Stella hör auf damit … konzentriere dich.
„Frau Mann, wir müssen die Termine für die kommenden Tage durch besprechen. Ich möchte, dass wie weitere Aufgaben übernehmen.“
„Wie bitte? Ich habe eh schon genügend zu tun bzw. ich habe kaum eine freie Minute. Wie stellen Sie sich da vor?“, sag ich wütend.
„Frau Mann, ich habe wirklich viel um die Ohren, die Holding, Sophia und noch viele weitere Projekte. Bis jetzt machen Sie ihre Arbeit sehr gut. Ich hab mich umgehört und ihre Kollegen sowie Elisabeth und Leonard sind von ihren Fähigkeiten überzeugt.“
„Wie jetzt …ähm … die letzten Tage haben Sie mich nur kritisiert und mir das Gefühl geben ich sei für diese Position nicht die Richtige. Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel? Ich versteh Sie einfach nicht. Einmal freundlich und dann wieder herz…“ den restlichen Teil meines Satzes erspar ich mir lieber, sonst bekomm ich ernsthafte Probleme.
Ich blicke verlegen zu Boden. Bitte ist es ihr entfallen, dass ich noch etwas sagen wollte.
"Was war das letzte Wort?“, fragt mich die Gräfin.
Mist, und was soll ich jetzt machen. Toll Stella, du hast dich wieder einmal in eine ausweglose Situation gebracht. Das passiert mich ständig bei ihr.
„Ich …ähm … ich habe nichts gesagt.“, stottere ich vor mir hin. Super, das wird sie mir bestimmt glauben.
Die Gräfin kommt auf mich zu. Mit jedem Schritt den sie näher kommt, beginnt mein Herz schneller zu schlagen. Wie sie sich bewegt, so anmutig wie eine Raubkatze, die ihre Beute in die Enge getrieben hat. Unglaublich diese Frau … ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, aber irgendwo zwischen unseren Streitereien und dem Anblick der Gräfin mit einer anderen Frau, hab ich Gefühle für sie entwickelt und zwar sehr starke.
Ich trete ein paar Schritte zurück. Gut, Stella … nur Abstand halten. Ich kann mir selbst nicht mehr trauen, in ihrer Gegenwart. Tief ein- und ausatmen. Immer ruhig bleiben.
„Nun, ich warte auf eine Antwort!“, sagt die Schlossherrin mit tiefer und ausdrucksstarker Stimme.
„Ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte.“
Nur noch wenige Zentimeter trennen unsere Körper voneinander und sie schaut mich eindringlich an.
„Soll ich Ihnen auf die Sprünge helfen? Hmmm … lassen Sie mich überlegen … meinten Sie herzlos, gefühlskalt, arrogant oder fies.“
Ihre Nähe macht mich ganz nervös. Was soll ich nur sagen? Ich kann nicht klar denken, warum muss sie so dicht bei mir stehen.
Ich wende meinen Blick ab und ringe um Worte. Die Gräfin tritt zurück.
„Ach wissen Sie was. Sie haben keine Ahnung von was Sie reden. Wie lange kennen Sie mich? Ein paar Wochen … Ich bin … ach vergessen Sie es!“ und die Gräfin stürmt aus dem Raum.
„Gräfin Lahnstein, warten Sie doch!!“, rufe ich ihr hinterher, aber ich bekomme keine Reaktion.
Was war das denn? Jetzt bin ich noch mehr verwirrt, aber dieses Gespräch ist noch nicht beendet. So einfach wird sie mich nicht los. Irgendetwas belastet sie … es geht ihr nicht gut, selbst ich merke das und ich werde herausfinden was es ist.
Mit schnellen Schritten folge ich ihr. Immer wieder rufe ich ihren Namen, aber sie stellt sich taub. Es ist fast als ob sie Angst hat sich umzudrehen und mich anzusehen. Endlich hole ich sie ein und packe sie am Arm und dreh sie zu mir.
„Was ist denn los? Habe ich schon wieder etwas falsch gemacht? Ich weiß, manchmal spreche ich bevor ich nachdenke – eine dumme Angewohnheit.“, sage ich mit leiser und zögernder Stimme – dabei halt ich immer noch ihren Arm fest.
Sie zu berühren fühlt sich gut an – es fühlt sich richtig an. Mensch, mich hat es ja heftig erwischt. Ich hab mich tatsächlich in meine Chefin verliebt. Wie konnte mir das nur passieren?!


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 19:21 
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wow wirklich schön! freue mich auf eine fortsetzung!
nur dein bild lenkt mich immer ein wenig ab :lol: :wink:


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BeitragVerfasst: 11.08.2009, 19:42 
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ich find die geschichte gut. ist sehr schön geschrieben. :D
und auf eine fortsetzung freue ich mich natürlich auch :-P


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