Teil 23
Die Frau stand mit offener Bluse vor Stella und schrie sie an. Stella kauerte ebenfalls mit halb aufgeknöpfter Bluse auf dem Sofa.
„Verdammt noch mal, Du willst es doch auch lüg mich nicht an! Du empfindest etwas für mich, das weiß ich!“ schrie sie.
„Geh, bitte Miriam, geh einfach!“ stammelte Stella.
Carla durchzuckte ein heftiger Blitz. Sie überlegte nicht, lies ihre Tasche fallen stieß die Tür geräuschvoll auf und stürzte auf Stella zu.
„Was soll das?“ fuhr Carla die Unbekannte an.
Diese lachte verächtlich.
„Das ist Deine Neue, hä? Stella komm schon, schick sie weg und ich verzeihe Dir – das wird doch sowieso nix mit der schicken Tante da.“
Stella war außer Stande auch nur ein Wort zu sagen. Sie sah Carla verzweifelt an, diese verstand.
„Wenn sie nicht augenblicklich verschwinden ruft die schicke Tante die Polizei und setzt Sie gar nicht schick vor die Tür!“ sagte sie ruhig aber mit drohendem Blick.
Miriam trat den Rückzug an.
Carla nahm Stella fest in ihre Arme, sie wusste, dass es jetzt nicht an der Zeit für Fragen war. Über eine Stunde saßen sie so da. Auch Carla waren ein paar Tränen über die Wange gelaufen, als sie ihre Liebste in diesem Zustand sah. Schließlich fasste Carla sich ein Herz, nachdem sie bemerkte, wie Stella ruhiger wurde.
„Schatz, wer war das und was hat sie mit Dir gemacht?“
„Das war Miriam.“ sagte Stella emotionslos. „Sie kam vorbei. Ich hab die Tür aufgerissen, weil ich dachte Du bist es und dann kam sie direkt auf mich zu und hat mich geküsst.“
Carla hatte das Gefühl ein Magengeschwür zu bekommen, aber sie wusste, sie musste sich zusammenreißen – für Stella, der erneut die Tränen kamen.
„Ich wollte das nicht Carla, ehrlich nicht, aber ich war so überrumpelt. Und dann wollte sie meine Bluse aufmachen und als ich mich gewehrt habe hat sie ihre aufgemacht und eklige Sachen gesagt und dann hat sie mich fest an den Händen gepackt und als ich mich wieder gewehrt habe, hat sie mich auf den Boden geworfen.“
„Hat sie etwa?“ fragte Carla atemlos.
„Nein“ sagte Stella bestimmt. „Ich glaube sie ist selbst über sich erschrocken, sie ist nicht der Typ für so was. Ich hab mich dann auf die Couch gesetzt und sie hat mir noch mal ihre Liebe beteuert und dass wir ohnehin nie voneinander los kämen. Und dann bist Gott sei Dank Du gekommen…“
Carla war fassungslos, ihre Freundin war gerade durch die Hölle gegangen und sie war nicht da.
„Hast Du Dich verletzt? Ich meine, bei dem Sturz?“
„Nein nur der Schreck – mehr nicht.“ Stella hatte sich gefasst, aber sie hatte Angst, was Carla jetzt wohl denken würde.
„Ich nehme an, Du willst nicht zur Polizei?“
„Was würde das bringen? Es ist ja nichts passiert und ich denke mal, Miriam hat auch ihre Lektion gelernt.“
Carla verstand Stellas Sichtweise, auch wenn sie ganz und gar nicht fand, dass nichts passiert war, aber sie merkte, dass sie jetzt einfach nur für Stella da sein musste. Sie machte sich Vorwürfe.
„Es tut mir so leid, dass ich nicht da war, wenn ich nicht so spät gekommen wäre..:“
„Carla! Mach Dir doch keine Vorwürfe, wer konnte das denn ahnen. Und Du bist ja hier und das ist das allerwichtigste für mich!“
Sie küsste Carla erst langsam, dann immer ungestümer. Sie wollte Miriam von ihren Lippen und von ihrem Körper verbannen. Carla unterbrach den Kuss als sie merkte, wo Stella hinwollte.
„Schatz, bist Du sicher, dass Du schon wieder…“
„Ich will nur Dich und keinen andern Menschen mehr spüren“
Sie zog Carla an sich und diese lies Stella gewahren. Sie liebten sich vorsichtig und schenkten einander vor allem Wärme und Geborgenheit.
Sie lagen auf dem Sofa unter der Decke und Stella bemerkte, wie hungrig sie war.
„Ich hab übrigens Essen für Dich gemacht“ sie grinste.
„Mhm, was denn?“
Stella stieg nackt vom Sofa auf und holte die Salatschüssel und eine Gabel. Eigentlich hatte sie an ein stilvolles Candlelightdinner gedacht, aber der Gedanke, der ihr gerade kam schien ihr ebenso reizvoll. Sie kuschelte sich wieder an Carlas Körper und begann abwechselnd sich und Carla zu füttern.
„Mhhhhhhhhh, sehr lecker.“
„Was jetzt?“ fragte Stella neckisch, da sie ihre nach jeder Gabel einen Kuss gab.
„Also das hier,“ sagte Carla und führte sich eine Gabel voll Salat in den Mund, „das ist wirklich lecker, aber das hier“ sie küsste Stella zart „das ist mein Leben!“
„Ich liebe Dich“ sagte Stella gerührt und begab sich auf Carlas Körper auf Wanderschaft.
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